Damit – und darauf ist AMD ganz besonders stolz – hat man den einzigen x86-Prozessor mit 3 Kernen im Portofolio. Dementsprechend erhofft man sich viel von den Produkten. Zunächst werden die Modelle 8400 (3x 2,1ghz) und 8600 (2,3ghz) eingeführt, die wie alle anderen Phenoms in 65nm gefertigt sind und ihre Pendants bei den Quadcores haben; Dualcores auf Phenom-Basis sind geplant. Die X3-CPUs sollen vor allem als Einstiegslösung bei Privatkunden punkten, „die sich noch nicht an Quadcores herantrauen, denen Dualcore aber zu wenig ist“. Jene sollen die Neuen vor allem im Multimedia-Bereich überzeugen. In Verbindung mit dem angesprochenen 780G-Chipsatz und einer HD3450 (onboard) oder sonstigen ATI-Grafiklösung der neuen Generation werden unter anderem Full-HD und die Formate VC-1, MPEG-2 und H.264 unterstützt. Dank dem AMD Unified Video Decoder (UVD) wird hierbei die GPU mehr beansprucht und so die CPU entlastet, da man beim Filmeschauen die Grafikkarte gewöhnlicherweise weniger benötigt. Dies kann insbesondere beim Genuss von Blu-Ray-Filmen (die natürlich ebenfalls unterstützt werden), die nun ja immer beliebter werden, sehr nützlich sein.


Die Plattformen mit den genannten Komponenten bieten sogar DX10-Support ab der OnBoard-Grafik HD3450. Dieser Chip wird auch auf eigenen Grafikkarten verbaut und ist somit für eine Lösung auf dem Mainboard ungewöhnlich stark und reicht den meisten mit Multimedia-Ambitionen und nur vereinzeltem Gaming völlig aus. DX10 ist somit eigentlich nur hübsche Verpackungs-Kosmetik. Wenn man sich allerdings eine eigenständige, leistungsstärkere Grafikkarte wie etwa eine HD3870 hinzukauft, kann diese dank einer „ATI Hybrid Graphics“ getauften Technologie auch den Chip auf dem Mainboard nutzen, um noch mehr 3D-Leistung zu „mobilisieren“. Mit AMD Overdrive macht es zudem auch für den Laien möglich, auch den letzten Rest Performance aus seiner Hardware herauszukitzeln.

Apropos Performance. Das Magazin PCGamesHardware hatte exklusiv bereits die Möglichkeit, X2- und X3-Modelle mit einigen Benchmarks zu testen und zu vergleichen. Dabei ist es erstaunlich, dass der X3 (in diesem Falle der 8600) wirklich ziemlich genau zwischen den gleich getakteten X2 und X4 liegt. Den Athlon X2 4400+ mit 2,3Ghz verweist er deutlich in die Schranken – der Phenom-X2 hingegen liegt jeweils nur knapp vor seinem Athlon-Pendant. Eine fragwürdige Tatsache, die die neue Architektur nicht unbedingt in einem guten Licht erscheinen lässt. Dass Intels Q6600 trotzdem (außer bei Winrar; ansonsten wurde der Vergleich mit CinebenchR10 und 3DMark06-CPU durchgeführt) die Nase teils weit vor den Phenoms hat, ist eine alte Tatsache, der X3 ist auch „nur“ ein Phenom.

Im AMD-Produktprogramm sind die neuen Triplecores eine sehr sinnvolle Erweiterung und werden für viele Kunden, sofern die nicht zu Intel greifen, eine interessante Alternative sein, sofern sich auch der Preis der Leistung entsprechend entwickelt. Über den wurde noch keine Auskunft gegeben. Einen X4 mit 2,3ghz gibt es zurzeit zu Straßenpreisen von 175€, so kann man auf den Preis eines X3 mit gleichem Takt schließen. Der Vertrieb wird anfänglich verstärkt über Komplettsysteme und den OEM-Markt ablaufen. AMD arbeitet hier eng mit ZT Systems, einem Anbieter für Komplettsysteme, zusammen, ebenso wie mit anderen führenden Herstellern. „Der ZT Affinity 5202Zi eignet sich optimal für Anwender, die einen schicken, erschwinglichen und kompakten PC suchen, der ihnen die richtige Leistung für moderne, digitale Unterhaltung bietet.“ Hoffen wir, dass dies auch für den Phenom X3 gilt. Im Kampf um die meisten Kerne ist der Triplecore sicherlich ein Fortschritt, auch wenn es schon Vierkerner gibt, die Triplecores sind eher als Konkurrenz für Dualcores zu sehen. Intel indes klotzt dagegen mal wieder. 2010 soll angeblich der erste Sechskerner auf Basis der verbesserten Nehalem-32nm-Architektur (Codename: Westmere) kommen. Wer weiß, vielleicht wird der dann die Zwischenlösung für 5 und 7 Kerner bilden. Die Namensgebung sollte man sich aber gut überlegen: „Sixcore“, „Core2Six“, „Core2Sext“ oder ähnliches hört sich bei weitem nicht so gut an, wie etwa „Triplecore“ oder „Core 2 Quad“. Und „X6“ wird man ihn bei Intel sicherlich nicht nennen.


Quelle: AMD Pressemitteilung, PCGameshardware.de, Computerbase.de