Wannacry - Cyberversicherung (Bild © )
Mittlerweile entsteht durch Cyberattacken jährlich ein Schaden von vielen Milliarden Euro. Am schwersten trifft es in der Regel Unternehmen. Eine Cyberversicherung ist in der Lage, finanzielle Verluste durch Cyberkriminalität zu vermeiden.
In den letzten Jahren haben viele Unternehmen ihre Arbeitsprozesse digitalisiert. Aus diesem Grund nützt eine Cyberschutz Versicherung vor allem Unternehmen. Der Grund ist, viele Unternehmen setzen auf digitale Geschäftsprozesse oder arbeiten mit vertraulichen Daten. Unwichtig hierbei ist die Größe des Unternehmens. Für eine Privatperson macht eine Cyberversicherung nur Sinn, wenn der PC für umfangreiche Finanzgeschäfte genutzt wird oder sich wichtige Daten auf ihm befinden.
Die Risikoabdeckung einer Cyberversicherung
Eine Cyberabsicherung deckt abhängig vom gewählten Tarif sowohl Eigenschäden als Haftpflichtschäden finanziell ab, die aufgrund von Cyberkriminalität entstehen. Hierzu gehören folgende Risiken:
- Cypererpressung
- Ertragsausfall
- Kreditkartenschaden
- Datenwiederherstellungskosten
- Krisendienstleistungen
- Beauftragung externer Spezialisten, um die Verantwortlichen zu finden
- Krisenmanagement und PR-Maßnahmen nach einem Hackerangriff
- Präventionsmaßnahmen
- Versicherungssumme
- Weltweiter Versicherungsschutz
- Wiederbeschaffung physischer Datenträger vertraulicher Daten
- Wiederherstellung und Reparatur beschädigter IT-Systeme
Cypererpressung liegt vor, wenn jemand einen Trojaner auf einem Firmenserver installiert, der wichtige Daten verschlüsselt. Für die Entschlüsselung verlangen Cyberkriminelle in vielen Fällen ein hohes Lösegeld. Wenn die Police Cypererpressung absichert, kommt der Versicherer für den Schaden auf.
Wenn eine Cyberversicherung Ertragsausfälle aufgrund von Cyberkriminalität absichert, ist sie mit einer Betriebsunterbrechungsversicherung vergleichbar. Das bedeutet, wenn das Computersystem durch Viren oder andere Schadsoftware einen Schaden erleidet, der zum Betriebsstillstand führt, übernimmt die Versicherung die Kosten.
Die Bezahlung mit Kreditkarten und anderen Bezahlsystemen ist ebenfalls nicht geschützt vor Cyberattacken. In Fällen, in denen Kreditkarten verloren gehen oder eine Beschädigung erleiden, kommen in der Regel hohe Kosten auf den Unternehmer zu. Diese Kosten deckt eine Police ab, die Kreditkartenschäden einschließt.
Datenwiederherstellungskosten, Krisenmanagement, PR-Maßnahmen und Krisendienstleistungen
Wenn ein Hackerangriff oder andere Schadsoftware wichtige Daten löscht, führt dies in der Regel zu hohen Kosten, um die Daten zurückzubringen. Diese deckt eine Versicherung ab, die Datenwiederherstellung abdeckt.
Ähnliches gilt, wenn ein Unternehmen nicht weiß, was wichtig ist, um auf eine Cyberattacke optimal zu reagieren. Hierfür bieten Versicherer oftmals eine kostenlose 24-Stunden-Rundumbetreuung in Form eines Krisenmanagements. Schädigt die Attacke sowohl das eigene Unternehmen als Kunden, führt dies oftmals zu einem Imageverlust für das Unternehmen. Um diesen zu vermeiden, ist es wichtig, schnell gute PR-Maßnahmen einzuleiten. Abhängig von der Police, kommt der Versicherer für die Bezahlung dieser auf.
Absicherung von Computer-Forensik-Analysten
Entsteht ein Schaden durch Cyberkriminalität, ist es wichtig, die Verantwortlichen zu finden. Hierfür ist es notwendig, Spuren zu sammeln, was in den Aufgabenbereich eines Spezialisten fällt. Viele Cyberversicherungen enthalten diese Art Absicherung und übernehmen im Schadensfall die Kosten für die Forensikanalyse.
Wichtig ist Vorbeugung gegen Cyberkriminalität, um Kosten für Schäden von vornherein auszuschließen. Aus diesem Grund bieten viele Versicherer im Tarif enthaltene präventive Krisenberatungen. Im Rahmen dieser erfolgt die Beratung und Schulung von Mitarbeitern oder es entstehen Krisenmanagementpläne.
Selbstbeteiligung und Versicherungssumme
Die Selbstbeteilung gibt den finanziellen Beitrag an, den der Versicherte im Schadensfall selber zu leisten hat. Umso höher die Selbstbeteiligung, desto niedriger die monatlich anfallende Prämie. Wichtig bei der Selbstbeteiligung ist, dass der Selbstbehalt für jeden Schadensfall anfällt und nicht jährlich.
Die Versicherungssumme legt den maximalen Betrag fest, den der Versicherer im Schadensfall bezahlen muss. Eine gute Absicherung bedeutet, eine ausreichend hohe Versicherungssumme festzulegen. Andernfalls lassen sich finanzielle Engpässe nicht ausschließen. Weiterhin gilt: Die Versicherungssumme zahlt der Versicherer einmal in einem Jahr aus, nicht mehrmals.