Nachdem die großen Automobilkonzerne lange auf den Diesel gesetzt und nicht genug für Innovationen getan haben, sind sie nun gezwungen mehrfach aktiv zu werden und umzudenken. Die Elektromobilität und die Veränderung der Märkte fordern dabei neue Ansätze für Vertrieb als auch Produktion. Nicht zuletzt durch die Neuausrichtung auf Car Sharing, weil speziell junge Kunden sich kein Auto kaufen wollen und die Anpassung von Leasingangeboten für private und geschäftliche Kunden, versuchen die Hersteller flexibel zu werden und den neuen Kundenwünschen gerechter zu werden.
BMW & Microsoft Azure (Bild © )
Mit der Open Manufacturing Platform (OMP) möchte man indes eine offene Technologieplattform starten und die Community über die Auto- und Elektronikbranche hinaus miteinander verbinden. Ziel ist ein Fortschritt im Bereich der Smart-Factory-Lösungen und langfristig eine gemeinsame Nutzung dieser Tools in der Automobil- und Fertigungsindustrie. OMP nutzt Microsoft Azure Industrial, eine IoT-Cloud-Plattform, welche ihren Nutzern mit Open-Source-Komponenten aus der Industrie versorgt.
„Microsoft und die BMW Group bündeln ihre Kräfte, um die Effizienz der digitalen Produktion in der gesamten Branche zu verbessern“, teilt Scott Guthrie, Executive Vize-Präsident der Microsoft Cloud and AI Group mit. „Unser Engagement für den Aufbau einer offenen Community wird neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Fertigungsbereich eröffnen.“
Intelligente Fabriken
Bis zum Ende des Jahres sollen vier bis sechs weitere Partner zum Projekt dazu stoßen. Gemeinsam möchte man dann an bis zu 15 Anwendungen arbeiten, die den Kurs in der Industrie bestimmen sollen. BMW und Microsoft möchten dadurch auf die intelligenten Fabriken von morgen hinarbeiten. Die entwickelten Anwendungen sollen dabei auch nicht beteiligten Unternehmen zugutekommen. Langfristiges Ziel ist ein signifikanter Beitrag zu den intelligenten Fabriken von morgen, die mit Daten gespeist werden und mithilfe einer künstlichen Intelligenz selbstständig Entwicklungen vornehmen könne.
Die BMW Group verfügt derzeit über mehr als 3.000 Anlagen, Roboter und autonome Transportsysteme. Gesteuert durch Cloud-, IoT- und KI-Dienste, wurde hier bereits Microsoft Azure verwendet. Ein Beispiel für den Einsatz der Technologie sind die autonomen Transportsysteme des Unternehmens, die derzeit in Regensburg entwickelt werden. Zukünftig sollen weitere Systeme wie digitale Feedbackschleifen und vorausschauende Wartung hinzukommen.
Auch Volkswagen und Amazon arbeiten an Digitalisierung
Die OMP soll den Herausforderungen der Branche gerecht werden. Notwendig ist hierfür zum Beispiel eine lückenlose Netzanbindung der Maschinen. Außerdem muss eine Systemintegration vor Ort realisiert werden. Zulieferer, Partner und Hersteller sollen später ebenfalls auf diese Lösungen zugreifen können, um einen lückenlosen Ablauf im gesamten Prozess zu verwirklichen.
Neben Microsoft und BMW haben zuletzt auch Volkswagen und Amazon eine Zusammenarbeit angekündigt. Auch hier ist das Ziel die bessere Verarbeitung von Daten, um langfristig die Effizienz zu steigern.