Pünktlich zum Sommer, der sich ja nun in letzter Zeit zu zeigen beginnt, muss wieder jede Kühllösung zeigen was in ihr steckt. In keinen anderen Monaten offenbaren sich Schwächen stärker als in den heißem Sommermonaten. Auf der einen Seite soll der PC leise bleiben und auf der anderen auch nicht das eigene Zimmer in eine Saune verwandeln. Und so sind wieder einmal gerade im Sommer Wasserkühlungen in aller Munde.
Unter den dabei oft empfohlenen Firmen ist auch Watercool. Genau jene Firma muss sich auch heute bei uns beweisen. Auch wenn die Vorstellung des GPU X² R670 schon eine Weile her ist, soll genau dieser heute die Messlatte angreifen und eventuell auch nach oben verfrachten, denn es gilt den alten „Sieger“ von Aqua Computer zu besiegen. Ob und wie ihm das gelingt erfahrt ihr im Review des Watercool Heatkiller GPU X² R670
An dieser Stelle danken wir <link _blank external-link-new-window einen externen link in einem neuen fenster http:="">Watercool für die gute Zusammenarbeit und die Bereitstellung des Samples.
Verpackung und Zubehör:
Gut eingeschweißt liegt der Heatkiller in seiner Verpackung. Gesellschaft bekommt er dort einmal von einer kleinen Tüte und einem A5 großen Handbuch. Hebt man den „Brocken“ nun das erste mal aus seiner Verpackung und hat ihn in der Hand, ist man dezent von dessen Gewicht - immerhin 650g – und seiner Wirkung umhüllt.
Danach bekommt man die kleine Tüte in die Hand, bei welcher Watercool an fast alles gedacht hat. In ihr findet man einen Imbusschlüssel für die mitgelieferten Metallschrauben. Ich möchte hier "Metallschrauben" betonen, da wir ja schon im Aqua Computer RV670 Test die Nachteile von Plastikschrauben feststellen mussten. Mit an Board sind auch Wärmeleitpads für die Speicherchips und die Spannungsversorgung. Das Handbuch ist den Standards entsprechend gut gelungen und macht es auch jedem Anfänger möglich den Kühler zu verbauen. Was man aber vergebens in der großen Schachtel sucht ist Wärmeleitpaste. Auf diese wurde scheinbar völlig verzichtet.
Der Kühler:
Watercool fertigt den Heatkiller GPU X² R670 wie üblich aus reinstem Elektrolytkupfer und bleibt dem grundlegenden Aufbau recht treu. Denn dieser lehnt sich stark an die aus eigenem Hause kommenden CPU Kühler an.
Die drei Teile des Kühlers sind dabei perfekt verarbeitet und weisen an keiner Stelle Verarbeitungsmängel auf. Der massive Deckel stellt dabei die Wasserkanäle zur Verfügung, welche das Wasser durch den Kühler leiten. Die Bodenplatte ist auf beiden Seiten vollkommen Plan und stellt die Kühlstruktur, jene lehnt sich wie gesagt stark an die der Heatkiller CPU Kühler an.
Zusätzlich verfügt der Kühler über ein extra Modul. Dieses dient der Kühlung der Spannungswandler im hinteren Bereich der Karte. Der eigentlich Aufbau ist also recht simpel gehalten und lässt trotz alle dem viel Leistung vermuten, wie man es ja von der Heatkiller CPU Serie gewöhnt ist. Der eigentliche Wärmeübergang wird so also durch eine Kanalstruktur realisiert. Diese ist aber im Vergleich mit anderen Herstellern wie EK oder Aqua Computer wesentlich feiner und filigraner ausgerichtet als die großen und groben Kanäle der anderen Hersteller. Dadurch verringert sich zwar der Durchfluss, doch der dadurch gewonnene Leistungsvorsprung ist – so hoffen wir - enorm.
Die Einläufe zum Kühler sind wie in letzter Zeit bei einigen Herstellern gesehen auch modular gehalten. So lässt sich das Standard- 2x Einlaufmodul (180° drehbar) auch gegen ein Modul mit vier Eingängen austauschen, was die Installation von SLI und CF Systemen erleichtert.
Der einzige Unterschied der beim Vergleich mit den CPU Kühlern aufkommt, ist das Fehlen einer Düsenplatte. Fern ab von jeder Technik war man aber auch auf ein schickes Äußere bedacht und schenkte dem blanken Kupferdeckel ein Edelstahlemblem. In dieses ist groß „Heatkiller GPU X²“ eingraviert und gibt dem Kühler ein edles Finsh. Hinzukommt noch eine „RV670“ Gravur auf dem extra Modul.
Einbau:
Da man bei Watercool nicht den „Fehler“ machte und seine Kühler standardmäßig mit Plastikschrauben ausliefert, sondern auf ordentliche Metallschrauben setzte, erwarten wir beim Einbau des Kühlers zumindestens hier keine Probleme. Watercool betont in seiner Anleitung aber vor allem die Kontrolle des Anzugs der Schrauben, welche nur leicht an zu ziehen sind. Denn es kann sehr schnell passieren, dass man eine Schraube zu fest anzieht und damit nicht nur das PCB zu weit durchbiegt, sondern auch seine GPU dabei über den Jordan schickt. Hier sei also Achtung angebracht.
Desweiteren liegen dem Kühler neue Wärmeleitpads bei, welche auch unbedingt zu nehmen sind, zumal die alten Pads nach den Demontage des Standardkühlers meist etwas „zerfetzt“ sind. Die neuen Pads werden anschließend von ihrer Schutzfolie befreit und auf Speicher und PWMs gelegt. Wenn man diese kleinen Regeln beachtet ist die Montage des Kühlers kein großes Problem.
Leistung:
Wir gingen gespannt an den Test des Watercool Sprösslings heran. Wie würde sich die neue Struktur im System verhalten, sinkt der Druck zu stark, wie verhält sich die Performance. Doch nach den ersten Messwerten wurden unsere Erwartungen…
…mehr als nur übertroffen. Wir waren regelrecht verblüfft wie scheinbar locker leicht der Heatkiller den Aqua Comuter vor allem im Last-Bereich hinter sich lässt. Ziehen beide im IDLE Betrieb noch auf einer Strecke, zeigen sich bei Standardtakt-Last schon kleine Differenzen. Takten wir unser AMD HD3870 Testmuster allerdings auf 1Ghz Coretakt bei 1,5V lässt der Heatkiller sein Muskeln spielen und reiht sich ganze 5,7°C (Delta T) vor dem Aqua Computer Konkurrenten ein. Das zeigt einmal mehr wie Leistungsstark die Heatkiller Struktur ist. Ein positives wie aber zugleich mysteriöses Bild zeigt sich bei der gemessenen Wassertemperatur, welche mit dem Heatkiller gut 1,5° geringer war als mit dem Aqua Computer. Dies liegt zwar in einer gewissen Messtoleranz wirft aber fragen auf wie dies zustande kommt. Auch einen Durchflussabfall konnten wir registrieren, welcher sicher aber nicht weiter negativ auf das Restsystem auswirkte.
Fazit:
Der Test zeigte einmal mehr wie wichtig die Architektur eines Kühlers für dessen Performance ist. Es ist die Kunst etwas einfaches so zu perfektionieren, dass es sich, wie sich heute zeigte, über alles hinweg setzt. Auch wenn die Palette an Herstellern noch groß ist, und auch wir nie alle testen werden, gehen wir aber davon aus das der Watercool Heatkiller wohl die beste Performance im ganzen Feld hätte. Gerade im Vergleich zum Aqua Computer wird deutlich wie groß die Unterschiede sein können. Jeder der also auf der Suche nach einem Kraftpaket ist, welches auch keine Probleme mit stark übertakteten GPUs hat, kann hier ohne Gewissensbisse zu greifen. Bedenkt man dann noch das der Kühler nur ca 5€ teurer ( <link http: _blank external-link-new-window einen externen link in einem neuen fenster>Geizhals ) ist als der Aqua Computer wird es schwer Argumente gegen die Watercool Kreation zu finden, denn es gibt eigentlich keine. An dieser stelle sei auch erwähnt das Watercool derzeit das 9800GTX Layout launcht. So kann also auch jeder Nvidia Nutzer zugreifen.