Shadow Teaser (Bild © Blade)
Computerspiele – welchen Einfluss hat die DSL-Geschwindigkeit?
Oftmals wird ein DSL-Vertrag mit einer höheren Bandbreite aufgrund von Computerspielen gewählt. Tatsächlich sind die meisten Spiele recht anspruchslos, was die Anforderungen an die reine Bandbreite angeht. Viel wichtiger ist die Qualität der Verbindung. Ein niedriger Ping sowie eine stabile Verbindung garantieren ein ungestörtes Spielerlebnis.
Jedoch gibt es auch andere Faktoren beim Gaming, die bestimmte Voraussetzungen an die Internetverbindung setzen. Immer mehr Spieler erwerben Videogames auf digitalem Weg. Die klassische Variante, Spiele auf einem Datenträger zu kaufen und von dort zu installieren, wird immer unwichtiger. Somit müssen die Daten über das Internet heruntergeladen werden. Videospiele werden immer komplexer und somit steigt auch die Menge der Daten immer weiter an. Bereits GTA V für den PC aus dem Jahre 2013 hat eine Größe von rund 95 GB. Die Bandbreite der DSL-Verbindung hat eine große Auswirkung darauf, wie lange ein solcher Download dauert. Mit DSL 16.000 beispielsweise würde der Download von GTA V etwa 13 Stunden in Anspruch nehmen. Bei DSL 6.000 sind es bereits 35 Stunden. Wer hingegen über VDSL 50 verfügt, der hat den Download in etwa vier Stunden geschafft.
Eine weitere Tendenz beim Gaming ist die Auslagerung der Infrastruktur in die Cloud. Erste Anbieter ermöglichen es, leistungsstarke Gaming PCs zu mieten. Diese stehen dann in einem Rechenzentrum und werden ferngesteuert. Dies hat die Vorteile, dass keine teuren und lauten Hochleistungsrechner mehr im eigenen Heim stehen und Unsummen in die Aufrüstung der Hardware gesteckt werden muss. Beim Gaming via Stream wird dann im Prinzip nur das Bild des Spiels auf den eigenen Monitor übertragen. Damit diese Technik einwandfrei funktioniert und die Qualität der Darstellung stimmt, muss die Internetverbindung bestimmte Anforderungen erfüllen. Zum einen sind wieder ein niedriger Ping und eine stabile Verbindung erforderlich. DSL als Kabelverbindung ermöglicht dies grundsätzlich. Zum anderen muss auch die Übertragungsbrandbreite ausreichen. Empfohlen wird für diese Art des Streamings eine Bandbreite von 50 MBit/s.
Streaming, Multimedia und IoT – welche Bandbreite wird in der Zukunft benötigt?
Neue Anwendungen und immer mehr Geräte, die eine Verbindung zum Internet benötigen, steigern die Anforderungen an die Netzwerkverbindung stetig. Inzwischen gehört das Streaming von Videoinhalten zum Alltag. Filme, Liveübertragungen oder hochauflösende Videoinhalte von anderen Plattformen werden inzwischen von den meisten Internetnutzern geschaut. Die Bandbreite ist entscheidend dafür, ob die Videos ruckel- und verzögerungsfrei betrachtet werden können. Niemand möchte alle 30 Sekunden eine Pause von 20 Sekunden einlegen, in denen das Video gebuffert wird. Viele Videoportale, die Inhalte in HD bereitstellen, empfehlen mittlerweile DSL-Leitungen mit über 6 MBit/s. Inzwischen gibt es auch Seiten wie Netflix, auf denen Videoinhalte in 4K zur Verfügung stehen. Für diese wird eine 25 MBit/s Leitung benötigt.
Ein weiterer Punkt, der beachtet werden sollte, ist, dass immer mehr Geräte mit dem Internet verbunden sind. Durch simultane Zugriffe steigen auch die Anforderungen an die Bandbreite. Kinder haben beispielsweise schon sehr früh eigene Computer oder leistungsfähige Smartphones. Mit diesen in der Zugriff auf Multimediainhalte ebenfalls problemlos möglich. So kommt es vor, dass eine heimische DSL-Verbindung inzwischen zwei oder gar drei Multimediaanwendungen mit hoher Anforderung an die Bandbreite gleichzeitig tragen muss. Ist nicht ausreichend Bandbreite vorhanden, ruckeln alle Anwendungen. Auf Dauer hat so niemand Spaß am Internet. Deshalb ist es für Familien inzwischen ratsam, eine DSL-Leitung mit einer Bandbreite von 50 MBit/s zu besitzen. Dies gilt insbesondere dann, wenn häufig Videos in HD-Qualität über das Internet geschaut werden.
Ein anderer Punkt betrifft den Uplink. Dieser ist bei DSL-Leitungen häufig deutlich niedriger als der Downlink. Deshalb kommt es hier oft zu Engpässen, wenn Daten in das Internet geladen werden. Mit DSL 16.000 dauert der Upload eines Videos mit einer Länge von 20 Minuten in Full HD-Qualität bereits über vier Stunden. Bei einer solchen Aufgabe ist ein niedriger Upload zwar störend, verhindert aber noch nicht das Ziel. Anders sieht dies bei Videotelefonaten aus. Die benötigte Bandbreite für Video-Livestreaming ist direkt abhängig von der Qualität. Auflösung und Bildqualität sind die wichtigsten Faktoren. Bereits bei 720p und einer Framerate von 30 fps entsteht pro Stunde ein Datenvolumen von 1,35 GB. Dies erfordert einen Upload von 3 Mbit/s. DSL 16.000 ist dann tatsächlich nicht mehr ausreichend, um ein solches Videogespräch zu führen. Erst VDSL 25 ist mit 5 MBit/s Upload ausreichend gerüstet, wobei ein Videostream mit 1080p auch hier in den Grenzbereich gelangt.
Den eigenen DSL-Anschluss aufrüsten
Wer sich dazu entscheidet, auf eine schnellere DSL-Verbindung zu wechseln, sollte zunächst den Markt sondieren. Es gibt eine schier endlose Zahl an Providern und Tarifen. Wer anfängt, direkt auf den Webseiten der Anbieter zu recherchieren, wird im Tarifdschungel stecken bleiben. Aus diesem Grund ist ein DSL-Vergleich auf Verivox sinnvoll. Hier sind alle Tarife und die spezifischen Leistungen übersichtlich aufgelistet. Dies macht einen direkten Preis- und Leistungsvergleich möglich.
Wichtig ist außerdem, an die Zukunft zu denken. Bei den meisten Verträgen ist eine Bindung von 24 Monaten erforderlich. Je nach Anbieter und Verfügbarkeit vor Ort ist es nicht immer einfach, aus einem solchen Vertrag herauszukommen. Wie bereits erwähnt, steigen die Anforderungen an die Bandbreite des Internets stetig. Aktuell reichen 16 MBit/s eventuell noch aus. Es kann jedoch sein, dass bereits nächstes Jahr ein Großteil der Videoinhalte in 4K zur Verfügung stehen. Dann muss bis zum Ende des Vertrags auf diese hochauflösenden Inhalte verzichtet werden, da die Leitung nicht ausreichend Bandbreite zur Verfügung stellt. Deshalb ist es bei längeren Verträgen besser, eine höhere Bandbreite als aktuell benötigt auszuwählen. Der Trend geht auch Richtung FTTH mit Glasfaserausbau. Dieser bringt 1 Gbit für Haushalte und unter der Prämisse sollte man heutzutage nicht weniger als 50 Mbit und vorzugsweise 100 Mbit buchen.