Tor vs. VPNTor vs. VPN (Bild © )

Was ist ein VPN und wie funktioniert es?

Ein virtuelles privates Netzwerk, kurz VPN, sendet eure Daten an einen Zwischenserver, um diese zu verschlüsseln. Durch die Verschlüsselung können Hacker, Internetanbieter, Netzwerkbetreiber und Werbetreibende nicht mehr sehen, was ihr online treibt. Das heißt also, ihr könnt sicher und anonym surfen. Aber wie funktioniert das Ganze genau? Hier eine kurze Erklärung:

  • Das VPN verschlüsselt deinen Datenverkehr und sendet ihn an einen Server, der deine IP-Adresse verändert.
  • Der Server entschlüsselt die Daten dann wieder, bevor er sie zum Zielort weiterleitet.
  • Umgekehrt funktioniert das Ganze genauso. Daten, die aus dem Netzwerk an euch gesendet werden, werden ebenfalls auf diese Weise verschlüsselt.

Vorteile eines VPNs:

  • Die Vorgänge sind gut nachvollziehbar und transparent, da man leicht herausfinden kann, welcher Server zu welchem Betreiber gehört.
  • Sehr einfach in der Anwendung.
  • Dadurch das die Daten verschlüsselt werden und sich eure IP-Adresse ändert, ist eure Online-Privatsphäre gewährleistet.
  • Durch das einfach Routing-Schema wird die Verbindungsgeschwindigkeit kaum beeinträchtigt.
  • Server aus anderen Ländern zu wählen, funktioniert einfach und unkompliziert.

Nachteile eines VPNs:

  • Bei kostenlosen VPN-Anbietern kann es mitunter Sicherheitsbedenken geben, da sie nicht so viele Server besitzen und wenig Geld für deren Wartung ausgeben. Außerdem kommt es vor, dass sie Nutzerdaten weiterverkaufen, um Geld zu machen.
  • Premium-VPN-Anbieter sind sicher, kosten aber Geld.

NordVPN ist einer der besten VPN-Anbieter auf dem Markt. Neben einer hochmodernen Verschlüsselungstechnik bietet der Service über 5.000 Server in 60 Ländern an. Mit einem einzigen Abo können User bis zu 6 Geräte sichern. NordVPN lässt sich sogar auf dem Router einrichten. Auf diese Weise lassen sich alle Geräte, die mit dem Router verbunden sind schützen. NordVPN bietet Apps für alle gängigen Betriebssysteme an und hat auch Erweiterungen für Chrome und Firefox zu bieten.

Was ist Tor und wie funktioniert es?

Der Name des Tor-Netzwerks leitet sich aus dem Englischen ab und ist ein Akronym für The Onion Routing. Onion, also Zwiebel im Deutschen, darf hier wörtlich genommen werden, da das Netzwerk die Daten auf mehreren Ebenen verschlüsselt – diese legen sich wie mehrere Zwiebelschichten übereinandern und sorgen für besonders starke Sicherheit. Tor ist damit eine Möglichkeit, euch sicher und privat im Netz zu bewegen. Zum Tor-Netzwerk gehören viele Server, die sich überall auf der Welt befinden und von Freiwilligen betrieben und gewartet werden. Das heißt, Tor kann nicht auf ein einzelnes Unternehmen oder eine bestimmte Organisation zurückgeführt werden, was es besonders schwierig gestaltet, Tor-Verbindungen abzufangen. Mit Tor könnt ihr außerdem Darknet-Seiten erreichen. Aber wie funktioniert das Ganze jetzt genau? Hier eine kurze Erklärung:

  • Sobald ihr eine Anfrage über das Tor-Netzwerk sendet, wird diese dreifach verschlüsselt. Es gibt den sogenannten Guard-Knotenpunkt, einen mittleren Server und einen Exit-Knotenpunkt.
  • Als Erstes wird die Anfrage zum Guard-Knotenpunkt gesendet. Dort wird eine Verschlüsselungsebene entfernt und die Anfrage zum mittleren Server weitergeleitet. Für den Guard-Server ist zwar eure IP-Adresse sichtbar, aber nicht die verschlüsselte Nachricht.
  • Der mittlere Server entfernt eine weitere Verschlüsselungsschicht und sendet die Anfrage weiter zum Exit-Knotenpunkt.
  • Der Exit-Server entfernt letztendlich die verbleibende Verschlüsselungsebene und kann somit die entschlüsselte Nachricht lesen. Der Absender bleibt aber anonym. Vom Exit-Knotenpunkt wird die Nachricht dann an den Empfänger weitergeleitet.

Wie sicher ist Tor wirklich?

Wie wir gerade gelernt haben, wird die Nachricht beim Exit-Knotenpunkt entschlüsselt und an den Empfänger geschickt. An diesem Punkt ist der Datenverkehr besonders angreifbar, da Personen, die Zugriff auf den Exitpunkt haben, ebenfalls die Nachricht lesen könnten. Die Frage ist also: Kann ich dem Betreiber des Knotenpunkts vertrauen? Eure Sicherheit hängt stark davon ab. Im Zweifel könntest du hier eine HTTPS-Verbindung verwenden oder ein VPN mit Onion-Over-Funktion. Auf diese Weise gewährleistet ihr mehr Sicherheit und Anonymität für euch selbst.

Wer auch immer einen Guard- oder Exit-Knotenpunkt verwaltet, hat auch die Möglichkeit, Nutzer zu identifizieren und deren Nachrichten zu entschlüsseln. So könnten Betreiber, die viele Tor-Server besitzen, möglicherweise Nutzerdaten abfangen.

Vorteile von Tor:

  • Dank der vielschichtigen Sicherheitsebenen ist euch volle Anonymität garantiert.
  • Die Software ist leicht zu bedienen und kostenlos.
  • Das Abfangen des Datenverkehrs gestaltet sich schwierig, da er über mehrere Server geleitet wird.
  • Ihr könnt geografische Beschränkungen damit einfach umgehen.

Nachteile von Tor:

  • Viele Verschlüsselungsebenen heißt auch mehr Zeitaufwand, wodurch deine Verbindungsgeschwindigkeit beeinträchtigt werden kann.
  • Wer auch immer Zugriff auf einen Exit-Knotenpunkt hat, könnte den Inhalt von Nachrichten auslesen.
  • Es mangelt an einer Rechenschafts- und Transparenzpflicht für die Betreiber der Server.
  • Um eure IP-Adresse zu ändern oder in ein bestimmtes Land zu verlegen, muss die Verbindung neu konfiguriert werden.
  • Tor steht nicht für alle Betriebssysteme zur Verfügung.

Ein Unterschied zwischen dem Tor-Browser und einem VPN ist also, dass ihr beim Tor-Browser mehr Schritte benötigt, um eure Daten sicher und geschützt zu senden. Bei einem VPN könnt ihr außerdem besser nachzuvollziehen, wer die Server betreibt, was eine bessere Transparenz schafft und euch gleichzeitig die Möglichkeit bietet, jemanden zu kontaktieren, der für den Service verantwortlich ist.

Tor vs. VPNTor vs. VPN (Bild © )

VPN vs. Tor: Welches der Sicherheitstools ist besser?

Beide Tools haben ihre Vor- und Nachteile, wie ihr gesehen habt. Am besten ist, wenn ihr VPN und Tor gemeinsam nutzt, um die optimale Online-Sicherheit und Privatsphäre zu erhalten. Bedenkt bei eurer Wahl, dass ein VPN euch aufgrund der Transparenz den besten Datenschutz bietet. Beim Tor-Browser ist eure Privatsphäre ebenfalls gewährleistet, aber diese Alternative ist weniger transparent, da sich schwer nachvollziehen lässt, wer die Server betreibt.

VPNs bieten zudem meist noch zusätzliche Sicherheitsfunktionen an und eine modernere Verschlüsselungstechnik, ohne die Verbindungsgeschwindigkeiten einzuschränken. Tor ist durch die Komplexität des Prozesses langsamer. Die beste Option für euch wäre also ein VPN, dass auch eine Onion-Over-Funktion bietet und somit das Beste aus beiden Welten vereint.