Den eigenen PC zusammenstellen – was sind die neuesten Trends und wie viel Budget braucht man?

Mit den neuesten Entwicklungen in der Computerhardware und den ständig wechselnden Trends kann es jedoch schwierig sein, den Überblick zu behalten. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die aktuellen Trends beim PC-Bau und geben Tipps, wie viel Budget man einplanen sollte.

Was sind die neuesten Trends in Sachen Hardware?

Die Welt der Computerhardware entwickelt sich rasant weiter, und jedes Jahr gibt es neue Technologien und Innovationen, die den PC-Bau verändern. Von bahnbrechenden Grafikkarten bis hin zu neuen Speichertechnologien, die Leistungsfähigkeit und Effizienz verbessern, gibt es viele spannende Entwicklungen. Nachfolgend finden sich einige der wichtigsten Trends, die aktuell den PC-Bau prägen.

Raytracing-fähige Grafikkarten

Eine der aufregendsten Entwicklungen der letzten Jahre ist die Einführung von Raytracing in Grafikkarten. Raytracing ist eine Technologie, die realistische Licht- und Schatteneffekte in Echtzeit berechnen kann. Im Gegensatz zu herkömmlichen Rendering-Techniken, die Lichtpfade annäherungsweise simulieren, verfolgt Raytracing den tatsächlichen Weg von Lichtstrahlen durch eine Szene. Dadurch werden Effekte wie Reflexionen, Brechungen und Schatten viel realistischer dargestellt.

Raytracing ermöglicht eine Grafikqualität, die bisher nur in vorgerenderten Szenen oder in Filmen erreicht wurde. In Spielen bedeutet das, dass Spiegelungen in Pfützen, Glasoberflächen und Metallen sowie Lichtdurchbrüche durch Blätter und Fenster realistisch und dynamisch dargestellt werden können. Diese Technologie bringt eine neue Ebene der Immersion und visuellen Tiefe in Spiele, die bisher nicht möglich war.

Raytracing erfordert jedoch erhebliche Rechenleistung. Die ersten kommerziell erfolgreichen Raytracing-fähigen Grafikkarten wurden von NVIDIA mit ihrer RTX 20-Serie eingeführt. Diese Karten enthalten spezielle Recheneinheiten, sogenannte RT-Kerne, die für die Berechnung der Lichtstrahlen optimiert sind. In der aktuellen Generation hat NVIDIA mit der RTX 30-Serie und der RTX 40-Serie diese Technologie weiter verbessert. AMD hat mit ihrer Radeon RX 6000-Serie ebenfalls Grafikkarten mit Raytracing-Unterstützung auf den Markt gebracht, die konkurrenzfähige Leistung bieten.

Kompakte und modulare Gehäuse

Der Trend zu kleineren, kompakteren PC-Gehäusen setzt sich fort. Gleichzeitig gibt es eine wachsende Nachfrage nach modularen Gehäusen, die eine einfache Anpassung und Aufrüstung ermöglichen. Hersteller wie NZXT und Fractal Design bieten eine Vielzahl von Optionen für unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben. Diese Gehäuse sind oft so konzipiert, dass sie sowohl die Belüftung als auch die Kabelverwaltung optimieren, was zu einem saubereren und effizienteren Aufbau führt. Zudem erlauben modulare Designs das einfache Hinzufügen oder Entfernen von Komponenten, was die Anpassung und zukünftige Upgrades erleichtert.

Effiziente und leise Kühllösungen

Die Bedeutung einer effizienten und leisen Kühlung kann nicht genug betont werden. Moderne Luft- und Wasserkühler sind nicht nur leistungsfähiger, sondern auch leiser geworden. All-in-One-Wasserkühlungen (AIO) sind besonders beliebt, da sie eine einfache Installation und hervorragende Kühlleistung bieten. Sie sind ideal für leistungsstarke Systeme, die intensive Aufgaben wie Gaming oder Video-Rendering bewältigen müssen. Darüber hinaus gibt es mittlerweile viele Kühlsysteme, die speziell darauf ausgelegt sind, die Geräuschentwicklung zu minimieren, indem sie vibrationsdämpfende Materialien und geräuscharme Lüfter verwenden. Dies trägt nicht nur zur Langlebigkeit der Komponenten bei, sondern auch zu einem angenehmeren Benutzererlebnis.

Wer noch nie Hardware ausgetauscht oder verbaut hat, kann sich in Videos wie dem folgenden informieren:

Sind Gaming-Notebooks eine Alternative?

Für diejenigen, die die Flexibilität eines tragbaren Geräts bevorzugen oder keinen Platz für einen Desktop-PC haben, sind Gaming-Notebooks eine hervorragende Alternative. Diese Geräte bieten oft leistungsstarke Hardware, die für moderne Spiele und anspruchsvolle Anwendungen geeignet ist. Allerdings können Gaming-Notebooks nicht in der gleichen Weise wie Desktop-PCs individuell zusammengestellt werden und sind im Vergleich auch teurer, weil die Hardware auf kleinerem Raum untergebracht werden muss. Dafür gibt es jedoch immer wieder Notebooks Deals bei Mein Deal, mit denen sich ein Gaming Notebook günstiger erwerben lässt.

Stattdessen kauft man ein vorkonfiguriertes System, das die gewünschten Spezifikationen und Funktionen bietet. Marken wie ASUS ROG, MSI und Alienware bieten eine Vielzahl von Modellen, die verschiedene Bedürfnisse und Budgets abdecken. Der Nachteil ist jedoch, dass Aufrüstungen begrenzt sind und die Kosten oft höher im Vergleich zu einem selbstgebauten Desktop-PC ausfallen. Zudem neigen Gaming-Notebooks aufgrund der kompakten Bauweise dazu, unter hoher Last schneller zu überhitzen und lauter zu werden, was die Langlebigkeit und das Benutzererlebnis beeinträchtigen kann.

Welches Budget wird benötigt?

Die Kosten für den Bau eines PCs können stark variieren, je nach den spezifischen Anforderungen und Präferenzen. Es folgen drei Budget-Kategorien, um eine Vorstellung davon zu erhalten, was zu erwarten ist.

Einstiegsniveau für Casual Gamer (500-800 Euro)

Ein PC im Einstiegsniveau ist ideal für grundlegende Aufgaben wie Büroarbeit, Web-Browsing und leichtes Gaming. In dieser Preisklasse können solide Komponenten gefunden werden, die zuverlässige Leistung bieten. Ein typisches Einstiegs-PC-Setup könnte einen AMD Ryzen 3 oder Intel Core i3 Prozessor umfassen, begleitet von 8 GB RAM und einer SSD mit 256 GB Kapazität. Diese Komponenten sind ausreichend für alltägliche Anwendungen und ermöglichen es, ältere oder weniger anspruchsvolle Spiele bei mittleren Einstellungen flüssig zu spielen.

Eine Einsteiger-Grafikkarte wie die NVIDIA GTX 1650 oder die AMD RX 570 ist oft die Wahl in dieser Kategorie, um die Kosten niedrig zu halten und dennoch eine akzeptable Gaming-Leistung zu bieten. Zudem sind oft günstigere Mainboards und Gehäuse verbaut, die zwar weniger Erweiterungsmöglichkeiten bieten, aber für einen soliden Grundaufbau ausreichen. Netzteile in dieser Kategorie sind meist auf grundlegende Effizienz und Zuverlässigkeit ausgelegt.

Beispiele für typische Nutzer sind:

• Studenten: Für Studienarbeiten, Recherchen und gelegentliches Gaming eignet sich ein Einstiegs-PC hervorragend.
• Gelegenheitsgamer: Personen, die ab und zu Spiele wie „League of Legends“ oder „Among Us“ spielen, finden in dieser Preisklasse einen guten Einstieg.
• Büroangestellte: Für tägliche Büroaufgaben wie das Erstellen von Dokumenten und das Verwalten von E-Mails ist ein Einstiegs-PC ausreichend.

Mittelklasse PC für hohe Leistung (800-1500 Euro)

Für einen leistungsfähigeren Gaming PC für 1000 Euro, der auch für anspruchsvollere Spiele und Anwendungen geeignet ist, liegt das Budget typischerweise zwischen 800 und 1500 Euro. In dieser Preisklasse können leistungsstärkere Prozessoren wie der AMD Ryzen 5 oder der Intel Core i5 gewählt werden, begleitet von mindestens 16 GB RAM. Eine NVMe-SSD mit 512 GB oder mehr bietet schnelleren Speicher und ausreichende Kapazität. Grafikkarten in dieser Kategorie umfassen Modelle wie die NVIDIA RTX 3060 oder die AMD RX 6600, die flüssiges Gaming bei hohen Einstellungen und 1080p oder sogar 1440p ermöglichen.

Ein hochwertiges Gehäuse und effiziente Kühllösungen tragen ebenfalls zur Gesamtleistung und Langlebigkeit des Systems bei. Zudem kommen in dieser Preisklasse oft Mainboards zum Einsatz, die zusätzliche Features wie bessere Kühlung, erweiterte Anschlussmöglichkeiten und Overclocking-Unterstützung bieten. Netzteile in der Mittelklasse sind häufig effizienter und langlebiger, was nicht nur die Stromkosten senkt, sondern auch die Lebensdauer der Komponenten erhöht. Diese mittlere Kategorie ist für folgende Gamertypen zu empfehlen:

• Hobby-Gamer: Spieler, die aktuelle Titel wie „Call of Duty: Modern Warfare II“ oder „Assassin’s Creed Valhalla“ auf mittleren bis hohen Grafikeinstellungen spielen möchten.
• Content Creator: Nutzer, die Videos aufnehmen, bearbeiten oder regelmäßig Streamen und eine zuverlässige Leistung für Software wie Adobe Premiere Pro benötigen.
• Kreative Profis: Personen, die gelegentlich 3D-Design oder komplexe Bildbearbeitung durchführen und dabei eine gewisse Hardwareleistung verlangen.

High-End PC für echte Gamer (1500+ Euro)

Für diejenigen, die das Beste vom Besten Bester und einen Gaming PC für 2000 Euro suchen, sind 1500 Euro und mehr keine Seltenheit. In diesem Bereich werden die neuesten und leistungsfähigsten Komponenten eingesetzt, um ein erstklassiges Gaming- oder Arbeitsgerät zu schaffen. High-End-Prozessoren wie der AMD Ryzen 9 oder der Intel Core i9 bieten überragende Rechenleistung, ideal für intensives Gaming, 3D-Rendering und Videobearbeitung. Mit mindestens 32 GB RAM wird Multitasking und die Nutzung speicherintensiver Anwendungen mühelos.

Grafikkarten wie die NVIDIA GeForce RTX 4080 Super oder die AMD Radeon RX 7900 XTX ermöglichen Gaming in 4K-Auflösung mit maximalen Einstellungen. Zusätzliche Premium-Features wie Wasserkühlung, fortschrittliche RGB-Beleuchtung und erweiterte Speicherlösungen wie RAID-Arrays können ebenfalls Teil eines High-End-Systems sein, um das ultimative Benutzererlebnis zu gewährleisten.

Diese PCs nutzen oft High-End-Mainboards mit umfassender Unterstützung für zukünftige Hardware-Upgrades, mehr PCIe-Steckplätzen und besseren Audio- und Netzwerkchips. Netzteile in dieser Kategorie sind besonders effizient (oftmals mit einer 80+ Gold oder Platinum Zertifizierung) und bieten genug Leistung, um selbst die anspruchsvollsten Systeme zuverlässig zu betreiben. Die höchste Kategorie eignet sich für folgende Typen:

• Enthusiasten und Hardcore-Gamer: Spieler, die neuesten AAA-Spiele auf höchsten Grafikeinstellungen in 4K-Auflösung erleben möchten.
• Professionelle Video-Editoren und 3D-Designer: Personen, die täglich mit großen Datenmengen arbeiten und schnelle Renderzeiten für Videos oder 3D-Modelle benötigen.
• VR-Nutzer und Entwickler: Nutzer, die ein flüssiges und immersives VR-Erlebnis suchen oder selbst VR-Anwendungen entwickeln möchten.

Den eigenen PC zusammenzustellen ist weit mehr als nur der Austausch von Hardware-Komponenten – es ist eine Reise durch technologische Innovationen und persönliche Vorlieben. Die neuesten Trends in der Computerhardware verdeutlichen, dass der PC-Bau kontinuierlich voranschreitet und immer neue Möglichkeiten eröffnet.

Die Entscheidung für das richtige Preisniveau sollte eine Balance zwischen den eigenen Anforderungen und den verfügbaren Ressourcen sein. Einstiegs-PCs bieten eine solide Grundlage für grundlegende Aufgaben, während Mittelklasse-Systeme ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis für fortgeschrittene Spiele und Anwendungen bieten. High-End-PCs repräsentieren den Gipfel der technologischen Entwicklung und sind für die anspruchsvollsten Nutzer und zukünftige Projekte konzipiert.

Der selbstständige PC-Bau nicht nur die Anpassung des Systems an individuelle Bedürfnisse, sondern auch ein tieferes Verständnis für die Technik und eine persönlichere Verbindung zu den verwendeten Komponenten.