Design und Verarbeitung Die Verpackung des Pixon12 ähnelt stark der, des Samsung innov8 oder dem kleinen 8MP Schwestermodell M8800 Pixon, schlicht und schwarz, mit ein paar Produktfotos und wenigen Spezifikationen. Der Packungsinhalt fällt zufriedenstellend aus. Unter dem Pixon12 liegen noch Akku, Netzteil, USB-Verbindungskabel, Treiber und PC-Studion CD, Handbuch, eine einfache Schutztasche und eine 2 GB microSD Karte samt SD-Karten Adapter.  

  Das Design des Pixon12 fällt abermals sehr schlicht aus, schwarz dominiert. Der Touchscreen wird von Klavierlack-Optik eingerahmt, an der unteren Vorderseite sitzen drei Tasten auf einer gebürsteten Metall-Leiste. Die Rückseite besteht hauptsächlich aus gebürstetem Aluminium und der riesigen Kamera, die etwas hervorsteht. Die Seite wird von einer dicken silbernen Zierleiste eingerahmt, in der weitere Tasten und Anschlüsse eingelassen sind. Die Öffnung für den microSD Karten-Slot, Kamera-Tasten und Lautstärke-Regler, sowie der USB Anschluss finden hier Platz. Die Verarbeitung fällt Samsung typisch hervorragend aus. Nur die Ausschnitte für den Blitz und die Kamera auf der Rückseite bergen eine geringe Chance für Staub, ansonsten wirkt das Pixon12 wie ein massiver Block. Die Materialien fühlen sich sehr hochwertig an. Klein ist das Pixon12 aber beim besten Willen nicht, mit 108 x 53 x 13,8 mm Maßen passt es zwar noch in die Tasche und ist nicht allzu dick, man hält dennoch ein stolzes Gerät in der Hand, das Gewicht fällt mit 119 g gut aus.

 

    Display und Tastatur Die Tastatur ist naturgemäß klein, unter dem Touchscreen sitzen drei Tasten, zwei zum Anrufe Annehmen und Ablehnen und eine Menü-Taste. An den Seiten finden sich noch zwei Kamera Tasten, eine Taste zum Entsperren des Displays und ein Lautstärkeregler. Der Druckpunkt ist gut, die Tasten werden so nicht aus Versehen in der Tasche gedrückt, Kamera- und Lautstärketasten stehen deutlich hervor und sind gut zu erfühlen. Die Taste zum Entsperren des Displays ist eingebettet und wird so ebenfalls nicht per Zufall gedrückt.  

  Der 3,1'' Touchscreen konnte uns auf ganzer Linie überzeugen. Obwohl ein resistives Modell verwendet wird, bei dem das Display also auf Druck reagiert und nicht wie bei neuen und sehr genauen kapazitiven Touchscreens auf eine Ladungsverschiebung durch die Berührung des Fingers, ist das verwendete Touchscreen sehr empfindlich und genau. Nur zum Rand hin lässt die Empfindlichkeit etwas nach. Dafür kann Samsung mit der verwendeten AMOLED Technik überzeugen. Der Bildschirm ist so sehr hell und kontraststark, die Farben sind kräftig. Zusätzlich liegt die Auflösung des Displays bei 800x480 Pixel, was zu einem sehr scharfen und knackigen Bild führt.  



Menüführung und Bedienung Samsung verwendet beim Samsung M8910 Pixon12 ein proprietäres Betriebssystem, dessen Bedienkonzept aber sehr logisch ist und gut funktioniert, so kann man alles problemlos mit dem Finger bedienen, ein Stylus ist überflüssig. Es gibt drei Startbildschirme, zwischen denen man per Fingerstreich wechseln kann. Auf jedem lassen sich beliebig Widgets anordnen, sei es eine Uhr, ein Kalender oder eine Facebook- bzw. Twitter-Verknüpfung, die Auswahl ist von Haus aus sehr groß, neue Widgets lassen sich einfach über eine Verknüpfung herunterladen.

 

 

 

Das Menü ist ebenfalls in drei Seiten unterteilt, Unterpunkte gibt es nicht, wie auf dem iPhone lassen sich die Programme nach Belieben auf den Bildschirmen verteilen. Im Auslieferungszustand ist die Übersichtlichkeit noch recht gut, wer aber viele zusätzliche Anwendungen installiert, könnte irgendwann Probleme bekommen, das ist aber vor allem eine Frage der Gewöhnung. Das Nachrichten-Menü und das Kontaktbuch sind direkt über den Startbildschirm erreichbar. Über den Menüpunkt Einstellungen kann man das Pixon12 weitgehend individualisieren. Insgesamt geht die Bedienung leicht von der Hand und ist sehr intuitiv und einfach gehalten. Einmal ist es allerdings in unserem Test im Kamera-Modus vorgekommen, dass sich das Pixon12 hoffnungslos aufgehängt hat, was nurnoch durch ein Herausnehmen das Akkus gelöst werden konnte. Ebenfalls im Kamera-Modus kam es sehr selten bei der Umstellung von Kamera-Einstellungen zu einem ca. 2 sekündigen Einfrieren des Bildschirms.

 

 

 

Das Scrollen durch Listen und allgemein die Reaktionsgeschwindigkeit des Pixon12 ist sehr direkt und flüssig. Das Wechseln des Startbildschirms ruckelt ein wenig, auch die Reaktion auf das Drücken eines Icons erfolgt nicht unmittelbar, stören tut das aber nicht weiter, in der Regel reagiert das Pixon12 sehr schnell. Besonders das Tippen auf der QWERTZ Tastatur im Querformat verdient ein Lob. Durch die Empfindlichkeit des Bildschirms und der ausreichenden Größe des eingeblendeten Tasten geht das Tippen leicht und vor allem schnell von der Hand, ohne dass man die falschen Tasten trifft. Multimedia Das Pixon12 ist definitiv als Multimedia-Gerät konzipiert und kann als solches auch überzeugen, zumal sogar schon eine 2 GB microSD Karte mitgeliefert wird. Der Musikplayer sieht schick aus, bietet aber nichts Innovatives, dazu besteht auch kein Bedarf. Die Sortierung erfolgt nach Interpreten, Genres oder Alben, Wiedergabelisten sind auch möglich. Über ein Widget lässt sich der Player auch über den Startbildschirm steuern, allerdings stoppt das Lied jedes mal, wenn man den Player verlässt. Der Klang ist leider nicht wirklich natürlich, bei jeder Equalizer Einstellung rückt der Bass deutlich in den Vordergrund. Audiophil veranlagte Kunden werden mit dem Pixon12 wohl nicht glücklich, die anderen Kunden schon eher, denn schlecht ist der Klang trotzdem nicht. Selbst aus dem eingebauten Lautsprecher kommt noch mehr als ein Scheppern, wie es sonst oft der Fall ist. Das mitgelieferte Headset reicht sogar für unterwegs aus. Die In-Ear Kopfhörer unterstreichen zwar nochmal den bass-betonten Klang, doch auch hier scheppert nichts. Die In-Ears lassen sich aber auch lösen und anstatt dessen über einen 3,5mm Klinkenstecker Adapter am Mikrophon andere Kopfhörer anschließen. So klingen die Stücke schon deutlich sauberer und weniger dumpf. Nach wie vor steht der Bass zwar im Vordergrund, der Klang ist aber mit entsprechenden Kopfhörern viel feiner und sehr ansprechend. Für Hi-Fi Klang muss man trotzdem auf Referenz MP3-Player oder gleich eine Anlage zurück greifen, beim Musikhören unterwegs macht das Pixon12 aber eine sehr gute Figur.

 

 

Der Videoplayer spielt gängige Formate ab, mit Ausnahme von WMV Videos, dafür sogar DivX und Xvid. Dank des AMOLED Displays macht das Filmeschauen definitiv Spaß und ist in nicht allzu lauten Umgebungen auch ohne Kopfhörer über den Lautsprecher möglich. Ein Standfuß wie beim Nokia N96 gibt es aber nicht, das Pixon12 muss immer gehalten werden. Die Videogalerie stellt alle abspielbaren Videos dar, beim Drehen des Pixon12 wechselt die Wiedergabe in den Querformat-Modus. Spiele sind nicht viele vorinstalliert. Nur ein Achterbahnspiel, bei dem man die Geschwindigkeit kontrollieren muss, was aber nicht wirklich zuverlässig funktioniert und so auch keinen Spaß macht, ist an Bord. Die zwei Würfel, die über ein Schütteln des Pixon12 gedreht werden, können auch nicht wirklich als Spiel bezeichnet werden. Dafür ist Google Maps vorinstalliert, das aber eine Internetverbindung erfordert. Das Aushängeschild und namensgebende Eigenschaft des Pixon12 ist die 12MP Kamera. Das bedeutet eine Auflösung von 4000x3000 Bildpunkten. Die Bildqualität ist auch im Vergleich zu Vorgängermodellen mit der Auflösung gestiegen. Ein uraltes Problem ist immer noch so ausgeprägt wie eh und je: Das Bildrauschen ist deutlich stärker als bei vollwertigen Digital-Kameras, der kleine CMOS-Sensor fängt einfach nicht genug Licht ein. Dennoch ist das Pixon12 bei guten Lichtbedingungen mit Mainstream Digital-Kameras zu vergleichen. Die Farben sind knackig, Kontraste markant und die Schärfe außerordentlich gut. Weiße Flächen überstrahlen leicht, während dunkle Flächen schnell rauschen, das fällt aber erst beim Betrachten in einer hohen Auflösung auf.  Meist auch nur in voller Auflösung erkennbar, ist eine leider schnell entstehende Unschärfe, wenn man die Kamera nicht ganz ruhig gehalten hat oder ohne Bildstabilisator fotografiert hat. Für normal große Foto-Abzüge ist das Pixon12 aber meist ein vollwertiger Kamera Ersatz.    

  Es sind zwar einige Kamera-Einstellungen möglich, doch sind die meist überflüssig. Im Auto-Modus knippst das Pixon12 tolle Bilder und ist dabei unglaublich schnell. Die Kamera startet in Schätzungsweise 3-4 Sekunden, dabei geht der automatische Linsenschutz auf und die Kamera ist einsatzbereit. Für Schnappschüsse ist der Auto-Fokus gut geeignet, schon nach einer guten Sekunde sind die meisten Objekte scharf gestellt. Die großen Datenmengen des 12MP Bildes sind wieder in ca. 4 Sekunden verarbeitet und das nächste Bild möglich. Als Blitz wird nicht wie bisher ein Doppel-LED-Blitz verwendet, sondern ein waschechter Xenon-Blitz, der deutlich heller ist. Die Videokamera kann ebenso überzeugen, nur der Sound nicht, der im Vergleich zum Bild unglaublich schlecht aufgenommen wird. Während der Aufzeichnung stellt das Pixon12 nach Kameraschwenks sehr schnell wieder scharf, auch schnelle Schwenks sind dabei kein Problem und ruckeln nicht.

In unserem Testzeitraum hatten wir leider eher mäßiges Wetter für Kamera-Fotos.  


Individuelle Kamera-Einstellungen und Bildstabilisator

 


Automatik-Modus

 


Makro-Foto des Samsung innov8

 


Nachtaufnahme im Nacht-Modus

 


Automatik-Modus mit Blitz bei schwachem Kunstlicht

 

Telefonfunktionen und Connectivity


Das Browsen mit dem installierten Browser über HSDPA oder WLAN funktioniert sehr gut. Der Seitenaufbau könnte ein wenig schneller gehen, ist aber in Ordnung. Die Darstellung ist fehlerfrei und mit dem Touchscreen ist das Navigieren sehr einfach. Bluetooth, EDGE, GPS und UMTS sind ebenfalls an Bord, so lässt das Pixon12 in Sachen Connectivity keine Wünsche offen. Der Organizer ist definitiv nicht der umfangreichste, der Kalender erfüllt noch die meisten Anforderungen, aber eine Art mini Office ist gar nicht erst vorhanden. Rechner, Stoppuhr und Wecker sind noch vorhanden, damit muss man sich zufrieden geben können. Die Einträge in den Kalender sind aber limitiert, was bei 2 GB und mehr Speicherplatz sehr unverständlich ist. 500 SMS, 100 Aufgaben, 2.000 Kontakte, 100 Memo Einträge und 300 Kalender Einträge können maximal gespeichert werden, unabhängig von der eingelegten microSD Karte, ein Business Phone ist das Pixon12 also definitiv nicht. Wer aber die 300 Kalender Einträge nicht ausnutzt, der kann mit ihm zufrieden sein. Beschreibungen, Ort, Anfang, Ende und Erinnerungen können eingestellt werden.

 

 


Empfang und Sprachqualität sind sehr gut, hier gibt es nichts zu bemängeln. Gesprächspartner sind gut zu verstehen und auch die eigene Stimme wird gut übertragen. Ein wenig dumpf ist der Klang, die Lautstärke dabei umso höher. Die Akkulaufzeit lässt ein mal mehr zu wünschen übrig. Ein 1.000 mAh Akku ist einfach nicht ausreichend für leistungsstarke Smartphones, was immer wieder von neuem festgestellt wird, die Hersteller scheint das nicht zu kümmern. Obwohl die Laufzeit ohne Netzverbindung und ohne Nutzung bei sieben Tagen liegt, schrumpft sie bei intensiver Nutzung auf einen Tag bzw. liegt bei gelegentlicher Nutzung immerhin bei zwei Tagen.

Samsung hat in Sachen Smartphones mehrmals ein geschicktes Händchen bewiesen und sich mit dem Pixon12 fast selber übertreffen können. Wie bei Vorgängern sind Materialien und Verarbeitung sehr gut, das schlichte Design dürfte auch viele Freunde finden. Die Menüs sind einfach und schnell zu bedienen und alle aktuellen Verbindungsstandards sind an Bord. Doch hindern leider einige Kleinigkeiten, das Pixon12 zum Referenz-Smartphone zu machen. Ein proprietäres Betriebssystem stößt leider schnell an seine Grenzen, neue Applikationen zu installieren ist oft nicht möglich. Der Musikplayer stoppt beim Verlassen und die vorinstallierten Spiele sind nicht wirklich ernst zu nehmen. Der Browser funktioniert zwar, doch sind Konkurrenten mit beispielsweise Opera Mobile Browser schneller und besser zu bedienen.  

  Für eine Empfehlung der PCMasters.de Redaktion reicht es dennoch aus. Eine unglaubliche Kamera mit 12 MP Auflösung, die selbst im Auto-Modus wahnsinnig schnell Bilder knippst, ist eine Sache, die für sich spricht. Ausgereifte ältere Technik gepaart mit neuer ergibt einen resistiven AMOLED Touchscreen, der sehr empfindlich reagiert und gut auf das Pixon12 abgestimmt ist. Musik hören macht mit besseren Kopfhörern Spaß und das Display scheint zum Videosschauen gemacht zu sein. Wer also ein echtes Multimedia Smartphone sucht und etwas mehr Geld auf der hohen Kante hat, der bekommt mit dem Samsung M8910 Pixon12 ein abgerundetes Paket, das zu überzeugen weiß und wir empfehlen können.