Vorwort: In diesem Jahr wurden sehr viele neue Sockel auf den Markt gebracht, wie die Sockel 939, 940 von AMD und LGA775 von INTEL. Die neuen CPUs müssen gekühlt werden und die Auswahl an CPU Kühlern wird für diese Sockel schon bald noch höher sein. Für den Sockel LGA775 sind noch kaum Kühler verfügbar. Einer der ersten CPU Kühler für diesen Sockel wird von Scythe Co. LTD Japan angeboten. Über diesen CPU Kühler handelt das folgende Review.
Diesen innovativen CPU Kühler haben wir direkt aus Japan von der Firma Scythe Co LTD. zugeschickt bekommen. Für das Testmuster und die gute Zusammenarbeit möchten wir uns herzlich bedanken. Wer noch mehr innovative Produkte von Scythe sehen möchte, kann auf den unteren Link klicken. <link _blank http:="">
Lieferumfang:
Der Kamakiri ist in einem großen und interessanten Paket erhältlich, welches den wichtigsten Inhalt auf den ersten Blick größtenteils preisgibt. Das Equipment ist direkt unter dem Kühler gut verstaut und dient diesem gleichzeitig als Podest. Nach dem Entpacken stellte ich fest, dass man am besten das beiliegende Handbuch lesen sollte. Es werden mehrere Klemmen, viele Schrauben etc. geliefert. Hier eine detaillierte Auflistung des Paketinhaltes. 1 x Scythe Kamakiri inkl. Lüftersteuerung(PCI-Blende) 1 x Retention Bracket A und 370 1 x Retention Bracket Sockel 478 und LGA775 2 x Montageschiene für Sockel LGA775 4 x Unterlegscheibe für Montageschiene Sockel LGA775 2 x Schraube für Retention Bracket (Sockel A, 370, 478, LGA775) 1 x Back-Plate für Sockel 754, 939, 940, LGA775 2 x Schraube für Sockel 754, 939, 940 2 x Feder für Schraube für Sockel 754, 939, 940 2 x Schraube für Back-Plate für Sockel 754, 939, 940 4 x Schraube für Back-Plate für Sockel LGA775 1 x Montagewerkzeug 1 x Wärmeleitpaste 1 x Installationsanleitung (Englisch & Japanisch)
Scythe Kamakiri CPU Kühler:
Aus dem Japanischen ins Deutsche übersetzt bedeutet „Kamakiri“ „Sensenschwert“. Auf den ersten Blick würden sich die meisten vermutlich etwas erschrecken oder meinen, dass der Kühler zu übertrieben und zu groß ist. Mir hat es dieser Kühler echt angetan und ich wollte seine Performance bei einem P4 Prescott auf Sockel LGA775 testen. Die beträchtlichen Maße sind 99,5(B)x72(L)x110mm(H). Der Kühler besteht größtenteils aus Aluminium. Die Wärme wird von der Base(Kern) über insgesamt 6 Heatpipes zu den senkrecht liegenden Lamellen transportiert, wo sie dann weggeblasen wird. Die Lamellen bestehen aus Aluminium und sind auf den 6 Heatpipes gestapelt, die aus Kupfer gefertigt sind. Der Lüfter ist fast unsichtbar verbaut und befindet sich an einer eher ungewöhnlichen Position. Der Lüfter wurde zentral zwischen jeweils 3 Heatpipelines angebracht. Dadurch wird die gestaute warme Luft auf der einen Seite durch die angesaugte kalte Luft und die andere durch die weggepresste Luft gekühlt. Das Plexiglas, welches den Kühler auf der oberen Seite bedeckt, unterstützt den Luftstrom und dessen Richtung noch weiter. Die Base, die später an der CPU aufliegt, wurde aus Kupfer gefertigt und noch dazu vernickelt, um die Performance noch weiter zu verbessern. Wie man an dem Bild rechts erkennen kann, ist die Spiegelung sehr exakt und es gibt keine Verzerrungen. Solch eine Menge an (Edel)Metall hat auch sein Gewicht, welches bei diesem Kühler 675g beträgt. Ein sehr wichtiger Punkt, der für diesen Kühler spricht, ist seine Kompatibilität zu jedem momentan gängigem Sockel! Unterstützung wird für die Sockel 462, A, 754, 939, 940 von AMD und 370, 478 und LGA775 von INTEL geboten. Wie bei fast allen Produkten von Scythe, gibt es auch beim Kamakiri CPU Kühler eine integrierte Lüftersteuerung. Diese ist an einer Slot-Blende angebracht. Auf der tiefsten Stufe dreht sich der Lüfter mit 1300RPM und bei der höchsten Einstellung sind es 4600RPM. Die Geräuschentwicklung liegt hierbei bei der tiefsten Stufe bei lediglich 15dBa. Aufgedreht steigt der Pegel auf enorme 46dBa, die dann auch deutlich hörbar sind. Im Handbuch wird auf Englisch und Japanisch erklärt, wie man den Kühler anbringt. Den Einbau kann man aber auch anhand der Bilder erledigen. Die Bilder unter dem Text zeigen die notwendigen Teile für die jeweiligen Sockel.
Sockel A Sockel 775
Sockel 939, 940 und 754 Sockel 478
Einbau:
Wie ich schon erwähnt habe, benutze ich die Sockel LGA775 Variante. Der Einbau des Standartkühlers von INTEL war eine echte Tortour. Durch den Druck an 4 Punkten, wurde das Mainboard noch dazu verbogen und ziemlich belastet. Der Einbau vom Kamakiri basierte auf einem ganz anderem System. Dieses System wird in einer ähnlichen Weise auch bei Wasserkühlern verwendet. Man bringt einen Teil der Klemme vorher mit Schrauben und nicht leitenden Unterlegscheiben aus Plastik am Sockel an. Danach plaziert man den Kühler und schraubt ihn dann fest. Scythe ging bei der Sicherheit noch ein Stück weiter. Damit das Mainboard nicht belastet und verbogen wird, wird auf der Rückseite ein stabiles und massives Plättchen(Back-Plate) angebracht. Dieses Back-Plate besteht aus einer Metall- und einer Plexiglasschicht. Um den Effekt der Stabilisierung zu verstärken, wird dieses Plättchen am Mainboard festgeklebt. Dafür muss man lediglich einen Streifen auf dem Plättchen(Back-Plate) entfernen. Natürlich liegt die nicht leitende Plexiglasseite am Mainboard an. Das Verbinden der 2 Sockelhalterungen mit dem Back-Plate erwies sich als eine Geschicklichkeitsprüfung. Alleine fiel es mir schwer diesen Prozess durchzuführen. Wenn man den Zusammenbau aber zu zweit macht, dann geht es schneller und leichter. Der Rest des Einbaus ist leicht, man muss lediglich Wärmeleitpaste auf der CPU verteilen, den Kühler richtig plazieren und ihn dann mit 2 Schrauben festmachen.
Performance: Nun kommt der praktische und spannende Teil. Weil ich keinen anderen LGA775 Luftkühler hatte, kann ich die Performance des Kamakiri nicht mit anderen vergleichen. Zum Belasten der CPU habe ich das kleine Tool „S & M“ verwendet. Die CPU ist 10 min unter Vollast gelaufen und die Temperaturwerte wurden dann verwendet. Hier erst einmal die Werte des Kamakiri bei ungetakteter CPU:
Bei einem nicht übertakteten System sind die Werte gut. Ein P4 Prescott 2800-3200Mhz soll 84 W Wärmeabgabe haben, wobei es beim AMD Athlon 64 3200+ 89 W sein sollen. Idealwerte bei voll aufgedrehtem Lüfter sind zwar ganz toll, aber der Geräuschpegel, der dabei entsteht, ist auf Dauer nicht erträglich. Deshalb haben wir einfach den Mittelgang mit berücksichtigt, der von meisten gewählt wird. Der Lüfter ist fast unhörbar und die Performance ist im grünen Bereich. Durch die stufenlose Lüftersteuerung kann man nach seinem Bedarf die Lüftergeschwindigkeit individuell einstellen. Um den Lüfter noch etwas zu belasten, habe ich die CPU um 426Mhz getaktet und dann mit S & M belastet. Dabei kam dann folgendes raus:
Die Werte sind sichtbar gestiegen und sind mit einer mittleren Einstellung der Lüfterdrehzahl etwas hoch. Um einen Vergleich zwischen einer Wasser- und Luftgekühlten CPU zu zeigen, habe ich einfach einmal diese Tabelle erstellt. Dieser Vergleich kommt, weil ich oft gefragt werde, ob Wasserkühlung oder Luftkühlung besser ist. Dieses Thema ist heiss umstritten und ich hoffe diese Visualisierung zeigt einen der Unterschiede. Man muss auch bedenken, dass es viele unterschiedliche Wasser- und Luftkühler gibt und dass die Performance da variiert! Sobald man die CPU um 400Mhz übertaktet, macht sich das bei einer Luftkühlung schon bemerkbar. Bei wassergekühlten Systemen macht sich die Taktung kaum bemerkbar. Hier steigt die Temperatur meist nur um 2-3°C. Auf Lüfter kann man bei Wasserkühlungen meist nicht verzichten, aber die Drehzahl kann runter geschraubt werden, sodass man die Lüfter nicht bzw. kaum hört.
Fazit: Der Kamakiri von Scythe ist ein ziemlich ausgeklügelter Kühler, bei dem die Heatpipe Technologie angewandt wird. Die Leistung des Kühlers ist gut und mit der mitgelieferten stufenlosen Lüftersteuerung hat man es selbst in der Hand, wie schnell der Lüfter sich dreht. Sehr positiv ist seine Kompatibilität zu den aller gängigsten Sockeln, vor allem die Kompatibilität zu den neuen Sockeln LGA775 und 939 macht den Kühler attraktiv. Der Preis liegt bei 39,99€(<link _blank http:="">ichbinleis.de) und wird durch seine Leistung und die Features begründet. Als ich mein System gekauft habe, gab es diesen Kühler noch nicht auf dem Markt, sonst hätte ich ihn mir geholt. Bei der mittleren Lüfterdrehzahl ist der Lüfter kaum hörbar und bietet doch noch super Performance. Die Lamellen sind aus Aluminium und sind mit den Heatpipes nicht verschweisst, sondern liegen nur an bzw. sind gestapelt. Wären die Lamellen aus Kupfer, wie die Heatpipes und würden mit diesen auch verschweisst sein, dann wäre der Hitzeaustausch noch besser und noch effizienter. Die Liste der positiven Eigenschaften und features spricht für sich und dieser Kühler ist wirklich empfehlenswert. Auf mittleren Drehzahlen ist der Kühler fast unhörbar, bietet aber trotzdem eine enorme Leistung. Für Diskussionen und Rückfragen stehen wir euch in unserem Forum oder Chat zur Seite.
by Bolef2k