Vorwort:
Wenn man überlegt, dass einzig die gesamte AMD Gefolgschaft noch von Grund auf auf DDR1 setzt, ist die Zielgruppe begrenzt und spricht hauptsächlich die User an, die ihr System übertakten, um alles rauszuholen. Der Standard der DDR-400 Module ist schon längst überwunden und es gibt immer mehr DDR-500 oder sogar DDR-600 Module. Nur die wenigsten davon existieren in der 2 GB Variante. Genau solch ein 2 GB Pärchen alias Corsair TWINX2048-4400Pro haben wir heute im Test und wollen auch versuchen zu zeigen, was 2 GB nun wirklich bringen, da doch der Großteil der User noch über 1GB Speicher in ihren Systemen verfügt.
Die PCBs im Detail:
Gleich zu Anfang etwas, das wenige vermutet hätten. Bei den DDR- 550 Modulen von Corsair kommen handselektierte Infineon Rev. C Chips zum Einsatz. Diese sind aber, das zeigt das Overclocking, schon fast am Ende des Machbaren. Dazu aber später mehr. Wohl eins der Highlights sind die LEDs im Kühler der Module, welche aufleuchten, wenn auf genau diesen zugegriffen wird. Es ist sicher ein schönes Feature, aber ob man es wirklich braucht bzw. überhaupt bemerkt, ist reine Geschmackssache.
Hersteller | Modell | Modulgröße | Chip-Bestückung | Verbaute Speicherchips | Effektiver Takt / Reeller Takt | Latenzen | VDimm |
Corsair | TWINX2048 – 4400Pro | 2x 1024 MB | Doublesided | Infineon Rev. C | 550/ 275 MHz | 3-4-4-8 | 2,8V |
OCZ | EB Platinum PC-3200 | 2x 512 MB | Doublesided | Micron 5B-C | 400 / 200 MHz | 2,5-3-2-8 | 2,8V |
Testsystem:
Prozessor | AMD Opteron 170 |
Motherboard | DFI Lanparty UT nF4 Ultra-D |
Arbeitsspeicher | 1GB OCZ EB Platinum 2GB Corsair TWINX-4400Pro |
Grafikkarte | PNY GeForce 7900 GT |
Betriebssystem | Microsoft Windows XP PRO SP2 |
Netzteil | Enermax Liberty 500W |
Overclocking:
Beginnen wollen wir im Test erst einmal mit der maximalen Performance der beiden Kits. Dabei kam ein 1:1 Teiler zum Einsatz. Damit die CPU die Tests nicht limitiert, benutzen wir einen 8er Multiplikator und heben die Chipssatzspannung auf 1,7V an. Bei der Spannung der Rams haben wir uns auf 3,2V festgelegt, da das die maximale Leistung der meisten Motherboards ist, obwohl das DFI auch 4V zur Verfügung stellen könnte.
Wie schon anfangs erwähnt, haben die Corsair PCBs im Gegensatz zum OCZ Speicher, kaum Reserven. Selbst mit mehr als 3,2V waren keine besseren Ergebnisse möglich. Ein Erhöhen der Timings brachte bei beiden Riegeln keine Verbesserungen.
Deutlich sieht man, wie der hohe Takt der TWINX in Bandbreite resultiert, doch aufgrund der höheren Latenzen die Zugriffszeiten steigen. Im Gaming-Bereich fällt das Ergebnis eher nüchtern aus. Trotz hohem Takt kann sich das 2 GB Pärchen nur magere 1,1fps absetzen.
Overclocking Performance:
Damit die folgenden Werte vergleichbar bleiben, haben wir uns für einen Grundtakt von 2,2Ghz (CPU) entschieden, da man so auf die "besten" Taktzahlen kommt, um möglichst viele Bechmark-Ergebnisse zu erhalten. Für die Taktung der Module wurden einzig die zur Verfügung stehenden Ram-Teiler genutzt.
So ergaben folgende Testkonfigurationen:
Corsair (DDR-550) | OCZ (DDR-400) | |
200mhz | 2-3-2-6 | 2,5-2-2-5 |
220mhz | 2-3-2-6 | 2,5-2-2-5 |
244mhz | 2,5-3-2-6 | 3-3-3-8 |
275mhz | 3-3-3-8 | n.a. |
Die Große Frage: 512 MB vs. 1 GB vs. 2 GB
Die Frage nach der Menge des Speichers, die wirklich benötigt wird, ist zu jeder Zeit allgegenwärtig.
Grundsätzlich kann man sagen, dass für reinen Office Gebrauch nicht mehr als 512 MB von Nöten sind. Umfragen zeigen jedoch, dass der Standard im normalen Anwenderbereich schon auf 1 GB hochgegangen ist. Dabei ist dies auch das Optimum für Spieler. Mit 2 GB lassen sich zwar in einigen Games noch ein paar Frames erzeugen, aber richtig Sinn machen 2 GB und mehr nur für Leute, die sich mit Photoarbeiten oder Videoschnitt beschäftigen. Allzu große Speichermengen können auch reproduktiv sein, zumindest in Games.
Fazit:
Corsair hat mit seinem wahrscheinlich letzten großen DDR1 Kit die Brücke zwischen dem Low Lat. DDR-400 und High Frequencie DDR-550 geschlagen. Somit ist jeder, ob Oc'er oder nicht, sehr gut mit dem TwinX 2GB Kit bedient. Doch gerade weil man so gut mit Infineoon zusammenarbeitet hat, hat man auf Samsung TCCD Chips verzichtet und sich damit die Overclockingkrone entgehen lassen, denn mit diesen Chips wäre das 2GB DDR1 Kit von Corsair noch einen Tick interessanter. Aber auch mit den maximalen 285Mhz deckt man ein großes Spektrum ab und jeder sollte darin Platz finden. Die Status LEDs sind wohl rein den Modderherzen gewidmet, da Normalanwender nicht viel von der blinkenden Anzeige mitbekommen werden.
Alles in allem eine runde Sache, die sich Corsair hier geleistet hat. Somit ist diese Runde Sache auch uneingeschränkt empfehlenswert. Nur Overclocker, die mehr haben wollen, sollten auf Samsung TCCD Modelle zurückgreifen.
In diesem Sinne auch ein herzlichen Dank an Corsair, die uns das Sample zur verfügung stellten.