Probleme beim Körperscanner
Scharf kritisiert und kontrovers diskutiert konnte sich der Körperscanner, auch als „Nacktscanner“ beschimpft, die letzten Jahre nicht unbedingt viele Freunde machen. Allerdings war das Ziel der Terrorbekämpfung nach einem vereitelten Anschlag auf ein US-Passagierflugzeug, bei dem ein Nigerianer Sprengstoff in seiner Unterhose versteckte, der Auslöser für seinen Feldtest. Am Hamburger Flughafen wurden zu diesem Zweck seit dem 27. September 2010 rund 800.000 Freiwillige gescannt - und das mit mehr oder weniger gutem Ergebnis. So schlugen die Geräte bei 70 Prozent der Gescannten Alarm – laut der Bundespolizei eine zu reduzierende Quote.
Zudem meldete das Gerät bei über einem Drittel der Fluggäste sogar Mehrfachalarme. Grund dafür seien vor allem Reißverschlüsse, Nieten und mehrschichtige Kleidung. Für die Bundespolizei steht nach dem ernüchternden Ergebnis fest, dass der Feldtest nur mit überarbeiteten Geräten, die weniger Störanfällig sind, weitergeführt werden kann. Eine Analyse von Seiten des Innenministeriums soll zudem in den nächsten Wochen veröffentlicht werden – danach könne man Resultate und Entscheidungen treffen. Denn es müssen neben technischen Schwierigkeiten auch die rechtliche und finanzielle Thematik ausdiskutiert werden – erst dann könnte der Scanner bundesweit eingeführt werden.
Quelle: Heise, dpa