Die Präsentation begann damit, dass Tim Cook erst mal angab, dass es seine erste Präsentation als neuer CEO von Apple ist. Kein Problem, Mr. Cook! Dazu gab es eine Reihe von Informationen über den Veranstaltungsort und das Wachstum von Apple. Deswegen nannte man die zwei neuen asiatischen Stores in Shanghai und Hong Kong, die bereits am Eröffnungswochenende 100.000 Besucher knacken konnten. Insgesamt sind es nun schon 357 Stores in 11 Ländern weltweit.
Danach folgte noch eine kleine Auswertung der Macs und des passenden Betriebssystems Mac OS X, das mittlerweile in der Version 10.7 Lion erhältlich ist. Hier musste auch der Vergleich zu Windows 7 kommen - so dauerte es 2 Wochen, bis 10 Prozent aller Nutzer auf Mac OS X 10.7 geupdatet hatten. Bei Windows 7 waren es knapp 20 Wochen.
Natürlich schneidet man auch noch das Gebiet des iPods an, der mittlerweile 78% Marktanteil erreicht hat. So wurden bisher über 300 Millionen Geräte verkauft, Sony kann da mit seinen Walkman-Kassettenspielern nicht ganz mithalten. Nun aber zum wichtigsten. Dem iPhone.
So macht das iPhone 4 derzeit knapp die Hälfte des iPhone-Marktes aus, der inzwischen stark gewachsen ist. Das Wachstum gegenüber dem letzten Jahr liegt bei 125%, nur für das iPhone, und die Zufriedenheit der Nutzer liegt ebenfalls mit 70% ziemlich hoch. Insgesamt macht das iPhone knapp 5% des weltweiten Handy-Marktes aus. Will man sich jetzt mit einem Low-End-Smartphone mehr Prozente verschaffen?
Bevor die Auflösung kam gab es noch ein paar Worte zum iPad, der jüngsten Kategorie von Apple. Das iPad soll vor allem die Art geändert haben, mit der Lehrer unterrichten und Schüler lernen, da es bereits in jedem US Staat ein entsprechendes Programm gibt um Schulen auszurüsten. Aber nicht nur dort kommt es zum Einsatz, sondern auch bei Geschäftsmännern oder im Flugzeug um eine 20 Kilo Anleitung zu verdrängen - hoffen wir nur, dass es dort zuverlässig arbeitet. Immerhin liegt hier der Marktanteil bei 74%. Aber der Sprecher wechselt nun zu Scott Forstall.
Dieser sprach vor allem über die Software, genauer die Apps für iPad und iPhone. Als Beispiel nennt man "Cards", mit der man eine schöne Karte aussuchen kann, worauf Apple sie für einen ausdruckt und per Post an den Empfänger sendet. Und es gibt sogar eine Nachricht, wenn sie zugestellt wurde. Darauf hat die Welt gewartet, oder? Das Warten für die wirklich interessanten Sachen geht jedenfalls weiter.
Dann kam Scott zu iOS 5 und den 10 wichtigsten Features. 1.) Notifications. Keine Pop-Ups mehr, diese werden jetzt oben am Bildschirm geführt. Kommt euch bekannt vor? Jep, Android. 2.) iMessage. Laut den Kollegen von Engadget nur der BlackBerry Messenger für iOS. 3.) Pushed to all devices. Kommunikation zwischen eurem iPhone und iPad. 4.) Reminders. Schlichtweg eine App, die euch erinnert, bei Bedarf abhängig vom Standort. 5.) Twitter wurde wohl noch tiefer ins System integriert. Also reicht wohl jetzt einmal einloggen. 6.) Newsstand. Jede Menge Zeitungen zum Lesen. GQ, New York Times... auch deutsche Zeitungen? 7.) Kamera App. Doppelklick auf den Home Button führt jetzt zur Kamera. Außerdem kann man mit der Lautstärke-Hoch-Taste auch ein Foto aufnehmen, falls es schnell gehen muss. Und so wie es aussieht lässt sich der Auto-Fokus jetzt auch festsetzen ("locken"). 8.) Game Center. Hier lassen sich jetzt Fotos von Freunden hinzufügen, dazu gibt es Punkte für Achievements etc. 9.) Safari. Hier gibt es jetzt eine Reader-Funktion, die alle Werbung und unnötigen Müll entfernt und die Website in einen einzigen schönen Text umwandelt. Man kann sie auch zur Reading-Liste hinzufügen und später lesen. Und auf dem iPad soll es auch Tabbed-Browsing geben. 10.) Mail App. Hier gibt es einige kleinere Updates, beispielsweise zur Formatierung. Ab dem 12. Oktober lässt sich iOS 5 herunterladen.
Weiter ging es dann mit Eddy Cue, der über die iCloud redete. Was soll man dazu noch groß sagen? Dokumente, Bilder, Videos, alles wird in der Cloud gespeichert und nach Wahl auf alle Geräte übertragen. Spannend, allerdings nicht viel Neues. Starten wird die iCloud ebenfalls am 12. Oktober.
Find My iPhone! Jede Menge Location-Based Services. So kann man Geräte orten oder auch seinen Freunden seinen Standort freigeben. Wahlweise auch nur temporär für einen bestimmten Zeitraum. Allerdings gibt es auch eine Kindersicherungs-Funktion, nicht dass es da draußen ein paar iStalker gibt. Die iCloud ist im Übrigen kostenlos für iOS 5 und Mac OS X Lion Nutzer, dazu gibt es 5 GB Speicherplatz. Mehr kann wahlweise gekauft werden.
Dann ging es um iTunes Match. So wie wir es verstanden haben scannt es euer Handy oder eure iTunes Bibliothek nach Musik und lädt ggf. nicht vorhandene Songs zu iTunes hoch. Sollten gleiche Tracks erkannt werden, lädt er automatisch den Song in 256 kBit/s AAC Qualität herunter. Das Ganze soll allerdings knapp 25 US$/Monat kosten und ist erst mal nur in den USA verfügbar.
Anschließend hat ein gewisser Phil über den iPod gesprochen. Bzw. die iPods. Vor allem aber erst mal nur über den iPod nano. Hier hat man einige Uhr-Designs entworfen, damit man den iPod ggf. auch als Uhr nutzen kann. Auch im Micky Maus Design! Dazu gibt es eine Preissenkung, somit soll der iPod nano 8 GB nur noch 129 US$ kosten, der nano mit 16 GB 149 US$.
Dann folgte der iPod touch, laut Phil das am weitesten verbreitete mobile Spielekonsole. Auch hier gibt es ein kleines Update: 8 GB für 199 US$, 32 GB für 299 US$ und 64 GB für 399 US$. Außerdem wird auch ein weißer iPod folgen, um das Lineup zu vervollständigen.
Und dann ist es da. Endlich. Wir dürfen vorstellen, das neue Apple iPhone 4S. Was hat es? Glas auf der Hinterseite, Ein Retina Display. Aber innen ist wohl alles neu. So bekommt es den Apple A5 Chip spendiert, einen Dual Core, der demnach bis zu 2x schneller ist. Die integrierte Grafik soll sogar bis zu 7x schneller sein als die des iPhone 4!
Als Demonstration zeigte man gleich Infinity Blade II, wirklich beeindruckende Grafik, im App Store ab dem 1. Dezember 2011 erhältlich. Und trotz aller Leistung soll die Laufzeit immer noch recht beeindruckend sein. Bis zu 8 Stunden Telefonieren, 6 Stunden Browsen und 40 Stunden Musikwiedergabe.
Wie bereits erwähnt sieht das iPhone 4S dem "alten" recht ähnlich. Was ist also mit dem Antennenproblem? Hier haben die Ingenieure angeblich viel getüftelt und so verfügt das iPhone 4S über zwei getrennte Antennen, die intelligent verwaltet werden. So schaltet das Gerät automatisch zu der Antenne mit dem besseren Empfang, um beste Gesprächsqualität zu bewahren.
Kommen wir zum nächsten Punkt - der Internetgeschwindigkeit. Da wurde schon oft etwas bemängelt, weswegen man hier mit HSDPA gleich auf der sicheren Seite stehen will. Möglich sind damit bis zu 14,4 MBit/s Download und 5,8 MBit/s Upload. Um sich ein paar Vorbilder zu nehmen vergleicht man das iPhone 4S deswegen mit dem HTC Inspire 4G und anderen Konkurrenten. Hier kann man "mithalten". Mehr nicht? LTE ist jedenfalls nicht vorhanden. Wichtig wäre noch, dass das iPhone 4S ein "World Phone" werden soll, da CDMA und GSM gleichermaßen unterstützt werden.
Kommen wir nun zum irgendwie wichtigsten Aspekt. Der Kamera. Der neue Sensor verfügt über 8 Megapixel (3264 x 2448). Klar ist das nicht alles, aber zusätzlich soll der neue Sensor ein Drittel schneller sein und es ist ein sog. "backside illuminated CMOS", was 74% mehr Licht bedeutet. Dazu gibt es einen Infrarot-Filter, um die Qualität der Fotos zu steigern. Die Linse besteht aus insgesamt 5 Elementen, soll 30% schärfere Fotos schießen und verfügt über eine f/2.4 Blende.
Der Image Signal Processor (ISP) wurde von Apple selbst entwickelt und soll nun eine Gesichtserkennung und einen 26% besseren Weißabgleich bieten. Vor allem aber soll die Kamera deutlich schneller agieren. 1,1 Sekunden sind bis zum ersten Foto nötig, nur 0,5 Sekunden bis zum nächsten Bild. Bei Droid Bionic Usern sieht es da deutlich schlechter aus, Phil vermutet, dass diese sich zwischendurch noch einen Kaffee kochen.
Beispielfoto
Nun aber weiter zur Videoaufnahme. Hier gibt es 1080p Videos, reicht ja auch völlig aus. Dazu einen Bildstabilisator und eine Noise Reduction. Die gezeigten Bilder sind wieder erstaunlich, allerdings warten wir hier lieber auf erste Reviews.
Neue Features ohne Ende, man kommt kaum mit dem Schreiben mit. Dank AirPlay Mirroring lässt sich nun der Fernseher als größerer Bildschirm für Spiele nutzen. Ob das so viel Spaß macht wird sich zeigen. Aber ein wichtiges Feature wäre da noch. Siri. Und es geht nur um die Stimme. Phil will nämlich, dass die Geräte einen verstehen, ohne eine fest definierte Sprache zu nutzen. "Regnet es heute in Cupertino?" oder "Brauche ich heute einen Regenschirm?" seien zwar die gleichen Fragen, aber zwei verschiedene Antworten.
Natürlich darf eine Live Demo von Siri nicht fehlen. Scott kommt wieder auf die Bühne, hält den Home Button gedrückt und fragt "Wie ist das Wetter heute?". Als Ergebnis kam "Hier ist der heutige Wetterbericht" mit den entsprechenden Daten. Doch ein wenig beeindruckend.
Siri macht etwas den Eindruck eines Butlers. "Wie viel Uhr ist es in Paris?", "Weck mich morgen früh um 6". Alles kein Problem. Auch die Suche nach dem aktuellen Aktienindex oder einem guten griechischen Restaurant in der Stadt stellt kein Problem dar. Natürlich lässt sich mit "Zeige mir den Weg zum Hoover Tower" auch sofort die Route berechnen.
Aber das war noch nicht alles. Stellt euch vor ihr bekommt eine SMS, während euer Handy in der Tasche ist und ihr habt ein Bluetooth Headset auf. "Lies mir meine Nachricht vor" und euer Wille geschehe. Bevor man dann antwortet kann man Siri auch noch fragen, ob man denn bspw. am Freitag um 4 schon etwas vor hat. Wurde das gecheckt antwortet man auf die SMS und Siri macht einen Eintrag im Kalender. Wir sagen es ja: Butler.
"Erinner mich daran, meine Frau nach der Arbeit anzurufen". Natürlich weiß Siri, wer seine Frau ist. Und erinnert ihn. Aber es geht auch wissenschaftlich, sodass Siri jederzeit bei Wikipedia oder Wolfram Alpha nachschlagen kann. "Geh für mich einkaufen." Gut, an dieser Stelle kapituliert Siri, aber wir sind doch etwas fasziniert. Das beste an Siri: Es funktioniert auf Englisch, Französisch und Deutsch. Na da haben wir ja Glück gehabt. Allerdings ist es noch im Beta Stadium und wird demnach noch getestet.
Also, nochmal grob zusammengefasst: Neuer Prozesor, neue Kamera, Siri. Macht also durchaus Sinn, dass man es nur iPhone 4S und nicht iPhone 5 getauft hat. Doch was fehlt? Natürlich, die Preise! Wie immer gibt man diese nur in Verbindung mit einem Vetrag an, allerdings überrascht es etwas, dass man nach wie vor das 3GS im Angebot behält.
Demnach gibt es das iPhone 3GS mit Vertrag jetzt kostenlos, für das iPhone 4 sind nur noch 100 US$ fällig (in beiden Fällen mit 8 Gigabyte). Das iPhone 4S wird es mit 16 GB, 32 GB und 64 GB geben, die Preise dafür reichen von 199 US$ über 299 US$ bis 399 US$. Ab dem 7. Oktober beginnen die Vorbestellungen, ab dem 14. Oktober soll es ausgeliefert werden. Ab dem 28. Oktober erreicht es dann den Rest der Welt.
Apple CEO Tim Cook
Das war es also von den Kollegen von Engadget und demnach auch von uns, ein iPhone 5 bleibt an dieser Stelle leider aus - vielleicht nächstes Jahr.
Quelle: Engadget