Es besteht im Prinzip also kein richtiger Grund eine Schwarzweißkamera zu entwickeln. Um aber die Tradition der legendären Schwarzweißfotografie wiederzubeleben präsentierte Leica gestern in Berlin die Leica M9-M. Eine Messsucherkamera mit 18 Mpx Vollformat Monochromsensor und Wechselobjektiv Anschluß des Leica M-Mounts.
Äußerlich unterscheidet sie sich kaum von ihrer Schwesterkamera, der M9P- es fehlt lediglich der Leicaschriftzug auf der Oberseite. Interessant ist hierbei natürlich die Technik, die in der Kamera steckt. Es handelt sich selbstverständlich nicht um einen üblichen Bayer "Farbsensor", der durch die kamerainterne Software monochrome Bilder erstellt.
Die Besonderheit der Leica M9-M ist, dass sich in ihr der Sensor der "normalen" M9 befindet ohne dem "Bayer Filter". Der "Bayer-Filter" ist eine Matrix aus den Grundfarben Rot(25%), Grün(50%) und Blau(25%), die vor den einzelnen Zellen platziert ist. Es entstehen also drei verschiedene Versionen des Bildes, die dann miteinander verrechnet werden. Erst so war es überhaupt möglich digitale Farbfotografien zu erstellen und nach diesem Prinzip funktioniert der Großteil der derzeitigen Digitalkameras (mittlerweile gibt es Alternativen, wie zum Beispiel Sigmas Foveon-X3 Sensor).
Ohne dem besagten Filter nimmt die Kamera somit nur Helligkeitswerte auf - also echtes Monochrom. Durch den Wegfall der Filter steigt natürlich auch die Lichtempfindlichkeit, ebenso konnte die maximale Empfindlichkeit auf ISO 10.000 erweitert werden. Das alles laut Leica bei feinerem Rauschen und einer höheren Bildschärfe und Detailauflösung, da nun schließlich keine Interpolation der Pixel stattfinden muss. Außer der Möglichkeit diverse Tönungen über die Fotografien zu legen verzichtet Leica ganz der M-Serie entsprechend auf weitere technische Spielereien.