Einleitung:
Schon vor einiger Zeit hatten wir mit der „Ultimate“-Edition der X800 XL von Sapphire eine besonders leise Grafikkarte im Test. Die hier vorgestellten Grafikkarten gehen noch einen Schritt weiter und verzichten ganz auf einen Lüfter.
Der von Gigabyte eingesetzte X800 XL Chipsatz sollte mittlerweile den meisten bekannt sein. Der GTO Chipsatz ist dagegen noch relativ neu und ist im Grunde auch kein eigenständiger Chipsatz. Auf Grafikkarten die das GTO-Kürzel am Ende haben werden Restbestände von R430 und R480 Chips eingesetzt, um die Lager für die neue X1x00 Generation frei zu machen. Die Chips werden aber um 4 Pipelines beschnitten.
Das besondere an der X800 GTO ist, dass bei ihr erstmals ein 256 Bit Speicherinterface im Mainstream-Markt zum Einsatz kommt. Bisher war dies wegen der höheren Kosten für Platine und "Verkabelung" teureren Karten vorbehalten.
Die Radeon X800 GTO unterscheidet sich also nur noch durch die geringere Anzahl an Pipelines von der X800 XL.
GPU | X800GTO | X800XL |
Chipbezeichnung | R430/R480 | R430 |
Fertigungsprozess | 0,13µm | 0,11µm |
GPU-Takt | 400 MHz | 400 MHz |
RAM | 256MB GDDR-II | 256MB GDDR-III |
Speichertakt | 490 MHz | 490 MHz |
Speicherinterface | 256bit | 256bit |
Pixelpipelines | 12 | 16 |
Danksagung:
Wir möchten uns sehr herzlich bei Sapphire und Gigabyte für die Bereitstellung der Testmuster und das entgegen gebrachte Vertrauen bedanken.
Lieferumfang und Verpackung:
Wir wollen als erstes den Lieferumfang der Sapphire X800 GTO betrachten:
- Handbuch
- Verlängerungskabel mit Cinch-Anschlüssen
- DVI auf D-Sub Adapter
- Cyberlink PowerDVD 6
- 14 Tage Guild-Wars Gutschein
- Sapphire Select(Prince of Persia: Warrior within, Brothers in Arms: Road to
hill 30, Tony Hawk's Underground 2 und Richard Burns Rally)
- Treiber CD mit TriXX(Overclocking-Tool)
Der Lieferumfang der Gigabyte X800 XL fällt ähnlich aus:
- Handbuch
- bebilderte Einbauanleitung
- DVI auf D-Sub Adapter
- ViVo-Box
- 14 Tage Guild-Wars Gutschein
- Spiel: Joint Operations
- Spiel: Thief
- Cyberlink PowerDVD 6
- Cyberlink Power Director
Die Sapphire X800 GTO
Die Karte von Sapphire ist in einem schönen Dunkelblau gehalten. Durch den passiven Heatpipe-Kühler wirkt die Karte äußerst imposant. Bei dem Kühler wurden ganze 3 Heatpipes eingesetzt, die in U-Form gebogen waren. Auf der Vorderseite hat man ein "S" schön angedeutet. Bei der X800 GTO kommt Sapphire zum eigentlichen Merkmal der "Ultimate"-Reihe zurück. Die Karte verfügt über keinerlei Lüfter. Die X800 XL, die wir vor einiger Zeit im Test hatten, verfügte trotz der Zugehörigkeit zur „Ultimate“-Reihe über einen Lüfter. Beide Karten haben die schöne Farbe der Platine gemeinsam und dass sie über keinen Stromanschluss verfügen. Logischerweise lassen sich Chips mit einem geringeren Stromverbrauch einfacher passiv kühlen.
Beim Speicher kommt, wie mittlerweile auf allen Grafikkarten, Speicher von Samsung zum Einsatz. Der 2,0ns Speicher ist für 500 MHz spezifiziert, großer Spielraum für Übertaktungsversuche ist also nicht gegeben.
Aktueller Preis: <link _blank http:="">
Die Gigabyte X800 XL
Auch Gigabyte wählt Blau als Farbe für die Platine. Aber nicht nur bei der Platine hat man sich eine edle Farbe ausgesucht. Selbst dem Kühler wurde ein edles "Gold" verpasst.
In diesem Look würde sich die Gigabyte X800 XL sicher gut hinter einem Window machen. Der Kühler der Gigabyte-Karte verdeckt leider auf Vorder- und Rückseite die Speicherchips, so konnten wir leider nicht den Typ der verwendeten Chips ermitteln.
Leuten die Planen den Kühler zu entfernen sei gesagt, dass sich das zu einem komplizierten Unterfangen gestalten könnte. Die Schrauben mit denen der Kühler befestigt ist, sind nämlich komplett unzugänglich angebracht.
Um zurück zu der Karte zu kommen, auch die Karte von Gigabyte kommt mit den 75 Watt des PCIe Ports aus. Überrascht hat uns, dass Gigabyte für die vermeintlich schnellere Karte einen weniger massiven Kühler benutzt hat und setzt auch nur 2 Heatpipes ein.
Aktueller Preis: <link _blank http:="">
Temperaturverhalten
Die meisten Leute werden diese Karten als einen Schritt zu einem leisen System betrachten. Deshalb ist es wichtig, dass die Karten nicht übermäßig heiß werden.
Die X800 GTO von Sapphire, die zuerst in unserem Testrechner zum Einsatz kam, stellte sich als kleiner Hitzkopf heraus. Temperaturen wie in dem obigen Screenshot zusehen waren keine Seltenheit. Einmal schaltet sich die Grafikkarte vermutlich ab – der Bildschirm wurde schwarz. Eine Erhöhung der Spannung der beiden Gehäuselüfter (Noiseblocker SX2 Pro) auf 7V brachte Abhilfe.
Gigabyte schien ein etwas besseres Händchen mit der X800 XL gehabt zu haben. Obwohl der Kühler etwas kleiner ist, bleibt die Karte im Allgemeinen kühler und hat unsere Tests nie mit einem schwarzen Bildschirm quitiert.
Eine gute Gehäusebelüftung ist Vorraussetzung zum Betrieb eines passiven "3D-Monsters"!
Benchmarks
Testsystem:
Prozessor | AMD Athlon 64 3500+ |
Mainboard | DFI NF4 Ultra-D |
RAM | 2x 512MB TwinMos (2-2-2-5) |
Betriebssystem | Windows XP Pro SP2 |
Treiber ATI | Catalyst 5.11 |
Netzteil | Enermax 460W |
Fazit
Beide Karten haben sich, bis auf den schwarzen Bildschirm bei der X800 GTO, gut geschlagen. Laut einigen Berichten stattet Sapphire die Karte mittlerweile auch mit einem Lüfter auf der Rückseite aus.
Wir waren beim Test etwas von den hohen Temperaturen bei der Sapphire Karte überrascht, denn eigentlich hatten wir uns einiges an Übertaktungspotenzial von der Karte erhofft. Nach dem Ausfall des Bildes und Aufgrund der hohen Temperaturen dann aber doch auf weitere Versuche in diese Richtung verzichtet.
Der Preisunterschied zwischen den Karten beträgt im Moment ~80 Euro, die X800 XL laufen im Moment aus. Der Preis lag vor einiger Zeit bei ca. 250 Euro. Wer also auf eine x800 xl aus ist, sollte sich beeilen. Ob die Performance den höheren Preis rechtfertigt, muss jeder für sich entscheiden. In unseren Augen hängt das vor allem damit zusammen, ob man in hohen Auflösungen nicht auf Anti-Aliasing und anisotrope Filter verzichten möchte.
Festzuhalten bleibt aber auf jeden Fall, in Sachen Performance stehen die passiv gekühlten Karten ihren lauten Brüdern in nichts nach! Wer also keine Lust auf Basteln hat und/oder seine Garantie für die leise Karten behalten möchte kann zuschlagen. Für ein gut gekühltes Gehäuse sollte aber vor allem im Sommer gesorgt sein.
Autor: Lukaz