Es ist wohl einer der längsten Kühlernamen, die es je gegeben hat. Doch er hat mehr als nur einen langen Namen. Aqua Computer geht mit dem „Double Impact“ altbekannte, neue Wege. Altbekannt deswegen, weil man auf das bekannte Düsenprinzip setzt. Neu deswegen, da man diese im doppelten Sinne einsetzt, wie es der Name schon sagt. Dazu aber im Laufe des Reviews mehr.

 

Hier auch gleich ein "Danke" an Aqua Computer, welche freundlicher Weise das Testmuster zur Verfügung stellten.

Zubehör: Das Zubehör des Aqua Computer Kühlers ist zu mindestens beim Befestigungsmaterial recht reichhaltig geworden. So gibt man dem User 2 Sets mit denen er seinen Kühler am Mainboard befestigen kann. Doch etwas schockierend ist, dass es keine Anzeichen einer Anleitung gibt, die richtig beschreibt, wie diese zu verwenden sind. Anschlüsse sind bei Aqua Computer typisch extra mit zu bestellen und auch Wärmeleitpaste sollte man zu Hause haben. Inhaltsliste: 4*Gewindeschraube 4*Gewindeschrauben für Retentionmodull Backplatte 4*Muttern 4*Kopfmuttern 4*Federn für Sockel AM2 2*Federn für Sockel 939 8*Kunstoffunterlegscheiben
Der Kühler: Bevor wir auf das neue „Double Impact“ Prinzip eingehen, wollen wir uns erst einmal mit Äußerlichkeiten beschäftigen.
Aqua Computer hat es hier mal wieder geschafft einen der wohl extravagantesten Kühler zu kreieren die es auf dem Markt gibt. Auch wenn sich das Design sehr an den namentlichen Vorgänger Cuplex XT anlehnt, bekommt er durch die zwei Düsenkammern einen noch schöneren Anblick.  Für Moddingfans mit den richtigen Ambitionen wäre dies sicher ein kleiner Star auf dem Mainboard. Um diesen Auftritt zu gewährleisten, ist zum einen der „Body“ aus vernickelten/verchromten Kupfer. Der Boden mit seiner großen und feinen Pinstruktur wurde hingegen im Naturzustand belassen. Die Halterungen sind aus gelasertem Edelstahl.  Gerade Bodenplatte und Body wirken qualitativ sehr hochwertig. Und auch der blaue Plexideckel fügt sich sehr gut in das Gesamtbild ein. Einzig die Edelstahlhalterungen hinterlassen einen etwas negativen Beigeschmack.  Dass sie von unten nicht poliert sind, ist ja nicht weiter schlimm, da man den Kühler wohl nicht von unten betrachtet. Doch sind die Unterkanten eben dieser Haltungen unbehandelt und haben somit eine „scharfe“ Kante. Auch die Bruchstellen des Lasermusters wurden nicht weggeschliffen, sodass kleine „Spitzen“ zurückbleiben. Diese mögen nicht Lebensgefährlich sein, doch sollte so etwas nach unserer Ansicht nach der Vergangenheit angehören. Positiv sei aber auf die liebevoll eingravierten Schriftzüge auf der Oberseite der Halterungen hingewiesen, welche Herkunft und Hersteller verewigen. Beim Kühlprinzip geht man, wie schon in der Einleitung erwähnt, alte als auch neue Wege. Altbekannt ist dabei das leistungsfähige Prinzip der Düsen, welche das Wasser durch verengte Kanäle beschleunigen und auf eine Pinstruktur leiten. Doch angepasst an die immer größeren Ansprüche hat man dieses Prinzip gekonnt auf kleinem Raum einfach verdoppelt. So will man eine noch bessere Ausnutzung des Mediums Wasser erzielen, was der Kühlleistung natürlich zu gut kommt. Fließt das Wasser nun also durch den Kühler wird es im ersten Teil durch eine Düsenstruktur in die erste „Kühlkammer“ beschleunig. Von dort gehen zwei gefräste Kanäle wieder nach oben in die zweite Kammer, wo das Wasser wieder durch eine Düsenstruktur das zweite Mal beschleunigt wird und in die nächste „Kühlkammer“ fließt. In dem Sinne kühlt der Double Impact also Doppelt. Die eigentliche Kühlfläche des „Double Impact‘ “ ist dabei im Vergleich zum normalen "Cuplex XT" enorm gewachsen. Durch diese Größe und die Anordnung der Kühlkammern zeigt sich deutlich die Ausrichtung auf kommende Quadcore Systeme. Gerade wenn man sich unter dem Double Impact einen Intel oder auch kommende AMD Quadcore Prozessor vorstellt, macht das Prinzip Sinn. Denn gerade bei Intel, mit ihren zwei getrennten Packages, hat sozusagen jeder Dualcore seinen eigenen Kühler. Ob sich dieses Prinzip am Ende gegen die anderen derzeitigen Thronhalter durchsetzen kann, wird der Leistungscheck zeigen müssen.
Montage: Da nun keine Anleitung vorhanden ist, muss man sich leider seinen Teil zur Montage denken. Doch im Grunde geht diese recht simpel von statten. Die erste Sache, die man herausfinden muss, lautet: "Lassen sich die Schrauben auf der Backplatte des  Retentionmoduls verwenden?" Um das heraus zu finden, schraubt man dieses ab und probiert die Schrauben in das Gewinde zu drehen. Je nach verwendeten Modul ist das aber nicht immer möglich und so bleibt einem nur der Ausbau des Mainboards und man muss den Kühler auf konventionelle Weise mit dem normalen Schrauben befestigen. Im Großen und Ganzen gestaltet sich der Einbauen aber recht unproblematisch auch wenn keine Anleitung beiliegt.

Performance: Testsystem: CPU:    AMD Athlon 64 X2 3800+EE MB:      MSI K9A Platinum RAM:    2Gb Gskill GBNR DDR2-800 CL5 GPU:    Asus ATI X1300extreme
HDD:    Maxtor 80Gb SataII Kommen wir nun zur Performance des von Aqua Computer neu entwickelten „Double Impact“ Systems. Die sehr große Kühloberfläche mit den doppelt ausgelegten Düsenkammern machen sich in der Theorie gut und sind für Quadcores nur so prädestiniert. Doch wie sieht es auf einem Dualcore aus. Aqua Computer spricht immerhin von der besten Kühlleistung, die man je umgesetzt hätte. Ob sie sich gegen die Konkurrenz durchsetzen kann, wird sich jetzt zeigen.

 

Die Zahlen sprechen für sich. In den meisten Rechnern sind CPUs mit 65-90W verbaut. Hier leistet sich kein Kühler Schwächen und selbst mit einer guten Air Kühlung á la Scythe Mugen kann man die 65W unserer Test CPU ohne weiteres im Schach halten. Interessant ist zu sehen, wie sich selbst der Mugen gegen unsere Single Radi Testwasserkühlung schlägt! Der Aqua Computer ist hier genau wie alle anderen Vergleichskühler auf hohem Niveau und leistet sich keinen Aussetzter. Um den Kühlern aber wirklich alles abzuverlangen, haben wir unsere Test CPU auf 2,6Ghz übertaktet, wo sie mit 1,62V Kernspannung annähernd 140W „verbrät“. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen und der Aqua Computer fällt leicht auf den zweiten Platz zurück. 3° Differenz bestehen hier zum Führenden, dem Watercool Heatkiller, welcher sich souverän an die Spitze kämpfen konnte. Mit der Legende, dem Nexxxos XP,  kann er aber gleichziehen. Einzig der Preytek Kühler scheint mit dieser Leistung nicht mehr klar zu kommen und fällt weit hinter das Feld, sogar die Airkühlung kann hier noch besser abschneiden. Fazit:
Der Aqua Computer Kühler zeigt also ein solides Leistungsbild, welches sich keineswegs verstecken muss. Dazu kann er mit seinem extravaganten Design punkten, welches vor allem in Modding PCs gut zu Geltung kommt. So hat es Aqua Computer mal wieder geschafft Innovation, Design und Leistung unter einen Hut zu bringen. Nach unserer Erfahrung sollten der Aqua Computer durch seine Architektur gerade auf Quadcore Systemen seine Vorteile erst richtig ausspielen können, da ihm hier die zwei Kammern und das doppelte Düsensystem zu Gute kommen, wo andere mit wesentlich geringerer Fläche nicht einmal alle Kerne abdecken. Aber auch auf bestehenden Dualcore Systemen kann der Aqua Computer mit seiner Performance und seiner guten Qualitätsanmutung voll überzeugen. Das Bild wird nur etwas durch die kleinen Mängel an der Edelstahlhalterung getrübt. Das sollte aber bei weitem kein Grund sein, dem Kühler unsere Empfehlung, gerade für Quadcore Systeme, auszusprechen.