1. Vorwort

Mushkin hat noch nie gespart, wenn es um die Auslese guter Speicherchips ging. Somit schließt sich Mushkin auch dem Trend der anderen Hersteller an und verbaut auf den Spitzenmodulen ausschließlich Micron „D9GMH“. Doch was untescheidet da Mushkin von den anderen Herstellern außer dem Heatspreder?

Es ist das PCB!
Während manch andere Hersteller teils nur Standard-PCB nutzen, setzt Mushkin hier auf die inzwischen auch berühmen PCBs von „Brainpower“. Diese versprechen ein höheres Overclocking-Potenzial. Auch die „Enhanced Performance Profiles“, kurz „EPP“ werden unterstützt. Die Speicherspannung ist mit 2,2-2,35V sehr hoch festgelegt, wir hoffen daher auf hohe Overclocking-Reserven.


Wir möchten uns an dieser Stelle bei Mushkin für die freundliche Bereitstellung des Speicherkits bedanken.



 

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2. Technische Daten

2GB Corsair Dominator 1250MHz CL5 im Vergleich

Hersteller

Modell

Modul-

Größe

Verbaute Speicherchips

Takt in MHz

Latenzen

vDimm

Mushkin

XP-8500 (996535)

2x 1024 MB

Micron D9GMH (B6-3)

1066

5-5-4-12

2,2 - 2,35V

CellShock

2x  CS2110650

2x 1024 MB

Micron D9GMH (B6-3)

667

5-5-5-15

2,1V

Corsair

TWIN2X2048-10000C5DF

2x 1024 MB

Micron D9GMH (B6-25E)

1250

5-5-5-15

2,4V

Crucial

Ballistix

2x 1024 MB

Micron D9GMH (B6-3)

1000

5-5-5-15

2,2V

G.Skill

F2-6400PHU2-2GBNR

2x 1024 MB

unbekannt

800

5-5-5-15

2,0V

Corsair

TWIN2X2048-8500C5

2x 1024 MB

Micron D9GMH (B6-3)

1066

5-5-5-15

2,2V

G.Skill

F2-8000PHU2-2GBHZ

2x 1024 MB

Micron D9GKX (B6-25E)

1000

4-4-4-5

2,3V

Super Talent

T1000UX2G5

2x 1024 MB

Micron D9GMH (B6-3)

1000

5-5-5-15

1,9V

Crucial

Ballistix

2x 1024 MB

Micron "Fatbody" D9DQW (BT-37E)

800

4-4-4-12

2,2V

Crucial

Ballistix

2x 512 MB

Micron "Fatbody" D9DQW (BT-37E)

800

4-4-4-12

2,2V

Corsair

TWIN2X 2048-5400C4

2x 512 MB

unbekannt

800

5-5-5-15

1,8V

Corsair

TWIN2X 1024A-6400

2x 1024 MB<

Micron "Fatbody" D9DQW (BT-37E)

667

4-4-4-12

1,8V

MDT

DDR2-667 CL4

2x 1024 MB

MDT 18D51280D-3

667

4-4-4-12

1,8V

Aeneon

PC2-4200U

2x 512 MB

AET93F370

533

4-4-4-12

1,8V


Auffällig ist, dass der RAM nicht wie alle anderen nach JEDEC-konformen Latenzen spezifiziert ist. Mit 5-5-4-12 ist er etwas schärfer eingestellt, als die anderen RAMs.

Aber nur wenn das Mainboard „EPP“ unterstützt, werden diese Latenzen zusammen mit dem Takt von 533 MHz bzw. effektiv 1066 MHz eingesetzt.
Ansonsten wird der RAM automatisch maximal mit 800 MHz angesprochen.
In dem Fall muss man den RAM manuell höher takten, sofern das das Mainboard zulässt.
3. Overclocking

Als erstes versuchen wir den Speicher wie gewohnt auf unserer alten Testplattform zu übertakten. Die Ergebnisse der 680i-Plattform folgen weiter unten.

Testsystem:
Prozessor: Intel Pentium 4 EE 3,46 GHz

Motherboard:

Asus P5WD2 Premium

Grafikkarte: Geforce 7800 GTX 256 MB
Festplatte: WD Raptor 36GB
CD/DVD: NEC ND-2500A DVD-RW
Betriebssystem: Windows XP Prof. SP1
Treiber: Intel 7.2.1.1006, Forceware 83.40 WHQL

Um die DDR2-Module auf ihren maximalen Takt zu testen, verwenden wir wie auch in den vorigen Tests einen 1:2 (FSB:Ram) Speicherteiler. Damit ist sicher gestellt, dass der FSB oder der Prozessor nicht den Speichertakt limitiert.
Bei den Latenzen testen wir alle gängigen Latenzbereiche:
Cas-Trcd-Trp-Tras
5-5-5-10
4-4-4-8
3-3-3-6
3-2-2-4

Das alte Asus P5WD2 Premium gibt max. 2,3V Speicherspannung her. Doch das war für unsere Mushkin-Module seltsamerweise zuviel.

2,3V wirkten sich kontraproduktiv auf die Stabilität aus. Selbst 2,2V waren noch zuviel! Erst mit 2,1V lief der Speicher fehlerfrei. Wir vermuten eine Schwäche im PCB, denn die Chips sind eigentlich für diese Spannung gerüstet. Mit nur 2,1V kommen die D9GMH-Chips natürlich noch nicht voll in Fahrt, wie der Test zeigt:


Immerhin 1040 MHz sind mit 2,1V noch möglich. Leider reicht es nicht für die vollen 1066 MHz, sodass der Speicher für die folgenden Benchmarks mit max. 889 MHz getaktet werden kann.


4. Benchmarks (Asus P5WD2 Premium)

Die Benchmarks im übertakteten Zustand werden jeweils in den schnellsten stabilen Latenz- und Takteinstellungen vorgenommen. Beim Mushkin-RAM sind das Latenzen von 4-4-4-8 bei wie gesagt leider nur 889 MHz.


Da auch bereits andere neuere Speichermodule auf dieser alten Testplattform Probleme gezeigt haben, bieten wir noch einen zusätzlichen Vergleich auf einer neuen Testplattform und hoffen dort auf bessere Ergebnisse.
5. Benchmarks (EVGA 680i SLI)

Testsystem:
Prozessor:

Intel Core 2 Extreme QX6700

Motherboard:

EVGA nForce 680i SLI

Grafikkarte: Geforce 7900 GTX 512 MB
Festplatte: WD Raptor 36GB
CD/DVD: Plextor PX-760SA
Betriebssystem: Windows XP Prof. SP1
Treiber: Forceware 93.71                           
Durch die feineren Speicherteiler sind die Ergebnisse auf dem 680i aussagekräftiger und dank „SLI-ready“-Support (EPP) bietet es auch beste Voraussetzungen für die neue Speichergeneration.

Das Mainboard bootet vorbildlicher Weise problemlos und ohne etwas im BIOS verändern zu müssen mit 1066 MHz und den spezifizierten Latenzen von 5-5-4-12.

Mit 2,5 Volt unterstützt das EVGA 680i mehr als genug für unser Vorhaben.
Aber auch hier zeigt sich das gleiche Phänomen wie beim vorherigen Testsystem: Maximal 2,1 Volt tun dem Speicher gut, mehr bringt nichts.

Wie auch in unseren vorigen Reviews werden wir den maximalen Takt mit einer Command-Rate von „1T“ und „2T“ testen.
Zusätzlich werden die Latenzen so weit wie möglich optimiert.

Obwohl die maximale Spannung von 2,1 Volt unsere Erwartungen nun endgültig gedämpft hat, überrascht der Mushkin-Speicher damit, dass er im Gegensatz zur vorherigen Testplattform seine vollen 1066 MHz erreicht! Und selbst mit 1100 MHz kam man noch ins Windows, wenn auch das System instabil war. Für nur 2,1V ist das allerdings eine beachtliche Leistung.

Um die maximale Leistung herauszuholen, haben wir noch die Latenzen bestmöglich optimiert. Bei 1066 MHz waren schließlich noch scharfe Latenzen von 5-3-3-4-2T (CAS-tRCD-tRP-tRAS-tCR) möglich. Interessant ist hierbei, dass der Mushkin-Speicher sehr empfindlich auf die CAS-Latenz reagiert. CL4 war nicht möglich, dafür lassen sich erfreulicherweise die restlichen Latenzen stark senken, welche in der Summe mehr bringen als die CAS-Latenz.

Mit einer Command-Rate von 1T waren sogar noch 800 MHz drin. Das ist genauso viel wie die zuvor gestesteten Corsair Dominator Module mit 1250 MHz, dafür aber mit einer CAS-Laenz von „nur“ 4 anstatt 3, was dann insgesamt so aussieht: 4-3-3-4-1T.

Anhand von Benchmarks wollen wir nun diese Ergebnisse vergleichen:
 


Dass Mushkin hier etwas zurück liegt, liegt an der im Vergleich zu den anderen Speichern schlechteren CAS-Latenz. Allerdings ist dies nur ein synthetischer Benchmark und sollte nicht überbewertet werden.


Hier ist alles relativ ausgeglichen.

 

Im ersten nicht-synthetischen Benchmark steht Mushkin plötzlich ganz gut da und kommt nahe an den Dominator ran. Erfreulich ist auch die sehr hohe Performance unter Standardtakt.

 
Auch hier sieht es sehr gut für Mushkin aus.




Bei Quake4 macht sich wieder die schlechtere CAS-Latenz minimal bemerkbar, allerdings ist das Ergebnis immer noch sehr gut. Vor allem unter Standardtakt überzeugt Mushkin durchgängig.



8. Fazit

Die Probleme mit der Speicherspannung trüben das Ergebnis ein wenig.
Für eine neue Overclocking-Legende reicht das bei weitem nicht.

Aber für nur 2,1Volt ist der Speicher erstaunlich weit gekommen.
Das zeigt, dass die D9GMH-Chips von einer guten „Auslese“ sind.
Das Brainpower-PCB enttäuscht dagegen, welches vermutlich für die Spannungsempfindlichkeit verantwortlich ist. Denn wenn ein Defekt in den Speicherchips vorhanden wäre, würden die unter allen Bedingungen Fehler produzieren.

Immerhin war die Performance unter Standardtakt außerordentlich gut.
Auch die EPP-Profile unseres „Sli-ready-Mainboards“ haben einwandfrei funktioniert.

Für Leute die auf hohe Leistung wert legen, können wir die Module also empfehlen, für Übertakter vorerst leider nicht. Mit einem Preis von unter 150 Euro ist der Speicher in der Über-1-GHz-Klasse sehr attraktiv.