Bester Passwort-Manager kostenlos oder mit passender Lizenz (Bild © DALL-E)
Seine Passwörter will man nicht jedem x-beibiegen Anbieter in die Hand geben, vor allem Cloud-Anbieter muss man mit Vorsicht betrachten. Viele kostenlose Optionen sind mit einer Reihe von Problemen behaftet, wie z. B. Bugs und manche sind eher Spyware, das als Sicherheitstools getarnt ist und darauf abzielt, die Passwörter der Nutzer zu stehlen.
Integrierte Passwortmanager Apple und Google bieten zwar eingebauten Komfort, sind aber nicht sicher genug und unterstützen keine plattformübergreifenden Funktionen. Hinzu kommt, dass sie sich oft als nicht komfortabel entpuppen, denn, wenn man etwas ändern möchte, findet man selten die Stellen, wo man das auch machen kann. Im Gegensatz dazu bieten Premium-Passwortmanager in der Regel einen robusteren Funktionsumfang, aber oft hinter einem Konto, das Geld kostet. Die kostenlosen Versionen sind dabei im Funktionsumfang beschnitten. Diese Tatsache legt nahe, dass die Investition in einen kostenpflichtigen Dienst notwendig sein kann, um das höchste Niveau an Funktionen, Sicherheit und Kundensupport zu erreichen. Dem muss aber nicht unbedingt so sein!
Trotz der Tücken von kostenlosen Passwortmanagern gibt es gute Ausnahmen, die starke Passwortsicherheit, benutzerfreundliche Oberflächen und zusätzliche Funktionen bieten, ohne hohe Kosten zu tragen. Viele der Passwortmanager laufen auch auf PC, Mac und Smartphone.
Bitwarden - Open-Source Alleskönner mit Self-Hosting-Option
Bitwarden Free ist ein Open-Source-Passwortmanager und ist unser bisheriger Favorit! Der Passwortmanager bietet eine unbegrenzte Anzahl von Passwörtern auf beliebig vielen Geräten zu speichern. Der Open-Source-Charakter ermöglicht eine öffentliche Überprüfung des Codes und stärkt die Glaubwürdigkeit seiner Sicherheit durch unabhängige Audits und Verifizierungen. Dazu kommt es, dass es für Firmen kostenpflichtige Optionen gibt, aber der normale private Account komplett kostenlos ist. Die Benutzeroberfläche von Bitwarden ist nicht die beste, aber es sieht OK aus und es gibt für alle gängigen Betriebssysteme einen Client!
Bitwarden Server (Bild © PCMasters.de)
Wer es richtig ernst meint, der kann VaultWarden verwenden und auch eigene Docker-Container bzw. Server starten, auf denen die Passwörter gespeichert sind. Der lokale Speichertresor/Vault kann dann auch im Netzwerk oder auch über das Internet genutzt werden. Der Vorteil ist, dass dafür alle bereitgestellten Clients für Windows, Mac, Linux, iOS und Android verwenden können. Dadurch ist diese Lösung unser Favorit, denn so viel Vielfalt und Spielraum bietet kein anderer Anbieter.
1Password: Sehr umfangreicher Cloud-basierter Passwortmanager
1Password glänzt mit einer Reihe von fortschrittlichen Sicherheitsfunktionen, einem intuitiven Dashboard und vielen Clients. Diese wurden zwar früher nativ programmiert, aber die neuen sind auch in Ordnung. Leider muss man an der Stelle bemängeln, dass 1Password das wichtige Arbeitsplatz-Lizenzmodell weggeworfen hat und nur noch Abos anbietet. Das nehmen wir dem Anbieter noch immer sehr übel. Es gibt somit Abonnements für Einzelpersonen und Familien, aber wir können die Cloud-Lösung nicht als empfehlenswert einstufen und würden davon abraten.
Zahlende Kunden und Besitzer der 1Password 7 Lizenz bekommen Watchtower, die den gesamten Passwortspeicher auf schwache oder wiederverwendete Passwörter untersucht und auf kompromittierte Zugangsdaten überwacht. Der einzigartige Reisemodus, mit dem Nutzer bestimmte Logins beim Überqueren von Landesgrenzen verbergen können, ist eine geniale Ergänzung für datenschutzbewusste Reisende.
Die 2FA-Optionen von 1Password gehören zu den besten der Branche. Sie lassen sich nahtlos mit Einmalpasswort-Apps wie Google Authenticator und Hardware-Schlüsseln wie YubiKey integrieren und unterstützen neben einem eingebauten 2FA-Authentifikator auch biometrische Scanner.
Sticky Password Passwortmanager
Sticky Password Free zeichnet sich durch seine hohe Browserkompatibilität aus und unterstützt mehr als zehn Browser. Die USB-Portabilität ist ein Pluspunkt für Windows-Nutzer, denn sie ermöglicht den Zugriff auf den Passwort-Tresor von jedem Windows-PC über USB. Damit kann man die auf eigener Infrastruktur aufsetzen und anwenden.
Die kostenlose Version enthält zwar biometrische Logins, erlaubt aber nicht die gemeinsame Nutzung von Passwörtern. Auch wenn die kostenlose Version viel kann, uns hätte hier die WLAN-Sync-Funktion gefehlt. Diese bieten aber nicht mal die anderen Anbieter, außer 1Password. Damit ist Sticky Password eine richtig interessante Lösung, die auch komplett ohne Cloud-Sync betrieben werden kann.
Features der kostenlosen Version
- Unbegrenzter Speicher für verschlüsselte Passwörter und Daten.
- Automatisches Ausfüllen und Einloggen für Formulare.
- Starker Passwort Generator.
- Sichere digitale Geldbörse.
- Sichere Notizen.
- 2‑Faktor Authentifizierung.
- Biometrische Authentifizierung.
- Portable USB Version (Windows).
- Limitiert auf ein Gerät.
Die App sieht sehr aufgeräumt aus und macht einen guten Eindruck.
LastPass Passwortverwaltung für Smartphone und Desktop
In einer digitalen Landschaft voller Passwortmanager hebt sich LastPass dadurch ab, dass es in seinem kostenlosen Paket unbegrenzten Passwortspeicher auf unbegrenzten Geräten anbietet. Man muss aber auch sagen, dass LastPass ein Security Incident hatte und damit als unsicher gilt. Darum raten wir von dem Anbieter ab!
Wer den Komfort über die Sicherheit setzt, wird bei Cloud-Anbietern wie LastPass landen.
Die kostenlose Version von LastPass bietet eine automatische Ausfüllfunktion, einen eingebauten Authentifikator für die einfache Anmeldung mit Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) und die gemeinsame Nutzung von Passwörtern mit einem anderen Nutzer. Diese Funktionen machen LastPass zu einer robusten Option für die persönliche Cybersicherheit. Trotz dieser Stärken fehlt bei LastPass Free der Notfallzugang, eine Funktion, die Konkurrenten wie Dashlane in ihrem kostenlosen Paket und 1Password in ihrem Familienpaket anbieten.
Avira Password Manager Free
Aviras Einstieg in die Passwortverwaltung ist der Avira Password Manager Free, der die unbegrenzte Speicherung und Synchronisierung von Passwörtern auf zahlreichen Geräten ermöglicht. Er eignet sich für Nutzer, die mit Hunderten von Passwörtern und zahlreichen Geräten arbeiten. Obwohl der Funktionsumfang im Vergleich zu Dashlane oder LastPass eher begrenzt ist, wird Avira als eine der intuitivsten Optionen angepriesen.
Die kostenlose Version bietet grundlegende Dienste wie 2FA-Kompatibilität, biometrische Logins und einen soliden integrierten Authentifikator. Wer zusätzliche Sicherheitsfunktionen benötigt, muss dann aber zahlen. Wer einen Virenschutz benötigt, kann den Avira Password Manager mit der Premium-Antivirensoftware von Avira kombinieren, was womöglich eine der Intentionen von Avira war, um mehr Antivieren-Lizenzen zu verkaufen.
Wie sicher ist Avira Free
Der kostenlose Passwortmanager basiert auf einer Cloud-Speicherung der Daten. Positiv ist, dass Avira hierzulande durch die Avira Operations GmbH vertreten wird. Damit ist das Unternehmen auch gezwungen sich an EU-Recht zu halten und haftet entsprechend. Dies wertet das Vertrauen in Avira auf. Wie genau Avira die Passwörter und wo sie diese speichert, konnten wir nicht herausfinden.
PC Sicherheit kostenlos steigern
Grundsätzlich steigert man die PC Sicherheit weiter, indem man Tools verwendet. Die VPN-Verbindung kann dazu beitragen und ein Antivivurs-Programm auch. Den Passwort-Manager sehen wir als einen sehr wichtigen Baustein zur Steigerung der Sicherheit an. Man darf aber nicht unüberlegt handeln und muss planen, wie man bei der Aufbewahrung der Passwörter und des Master-Passworts vorgeht.
Dashlane kostenlose Passwortmanager
Dashlane ist ein kostenloser Passwortmanager für Nutzer, die sowohl auf Sicherheit als auch auf Komfort Wert legen. Mit einer Reihe von Funktionen, die viele seiner Konkurrenten übertreffen, hat sich Dashlane eine benutzerfreundliche Präsenz auf allen Geräten, Betriebssystemen und Browsern geschaffen. Während das kostenlose Paket die Speicherung von 50 Passwörtern auf einem einzigen Gerät begrenzt, bietet es eine Reihe von Funktionen, die normalerweise den Premium-Tarifen vorbehalten sind.
Bei Dashlane ist übrigens schön, dass das Tool Argon2d als Schlüsselableitungsfunktion verwendet, da dieser gute Eigenschaften hat: Er ist sehr Arbeitsspeicher-intensiv - die Time-Memory Tradeoffs werden hierbei verhidnert.
Zu den Vorteilen von Dashlane Free gehört das automatische Speichern und Ausfüllen von Formularen, was schnelle und sichere Anmelde- und Zahlungsvorgänge erleichtert. Außerdem können bis zu fünf Passwörter mit anderen Dashlane-Nutzern innerhalb des Netzwerks geteilt werden. Dazu gibt es den Passwort-Gesundheitscheck, der schwache, wiederverwendete oder gefährdete Passwörter listet.
Als proaktiver Ansatz für die digitale Sicherheit warnt Dashlane Free die Nutzer auch sofort, wenn ihre gespeicherten Zugangsdaten durch ein Datenleck gefährdet sind.
Dashlane vernachlässigt auch nicht die Bedeutung der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) und integriert einen TOTP Authenticator, um zeitbasierte Einmalpasswörter zu generieren.
Das kostenlose Paket von Dashlane ist zwar in Ordnung, aber ein Upgrade auf Dashlane Premium setzt erst das volle Potenzial frei. Dazu gibt es dann unbegrenzt Passwortspeicher, Synchronisierung mit mehreren Geräten, automatische Passwortwechsler und eine exklusive Funktion, bei dem ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) integriert ist. Aktuell versuchen alle Anbieter, selbst Antivirenprogramme einen VPN überall reinzudrücken.
Fazit
Wir haben uns sechs Passwort-Manager angesehen und festgestellt, dass es in Sachen Features große Unterschiede gibt. Die einzelnen Passwort-Manager haben oftmals einen gewissen Fokus. Viele Anbieter versuchen die Speicherung in der Cloud durchzusetzen, von der wir abraten.
Empfehelnswert
Bitwarden und Sticky Password bieten Möglichkeiten, um den Cloud-Sync zu umgehen. Bei Sticky Password muss man für die „Synchronisation über WLAN“-Funktion den Premium-Account kaufen. Die Features der kostenlosen Version sind gut. Bitwarden und Sticky Password lassen sich aber komplett kostenlos für private Zwecke nutzen. Bitwarden ist Open-Source und dadurch frei zugänglich. Es gibt diverse Clients – wie auch bei den meisten anderen Anbietern, jedoch kann man auch seinen eigenen Server betreiben, auf dem die Passwörter liegen und mit dem man synchronisiert. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal von Bitwarden! Sticky Password hat seinen Sitz in der Tschechische Republik, was wiederum posiotiv ist.
Ganz OK...
1Password ist anderseits komplett auf den Cloud-Dienst eingeschossen und nur für eine Testphase kostenlos nutzbar. Mit 1Password haben wir mehrere Jahre Erfahrung und so sammeln sich weit über 1.000 Passwörter an. Daran merkt man wirklich, welchen Nutzen ein Passwort-Manager bietet. Bei dem Wechsel von der normalen Lizenz hin zum Abo-Modell hat 1Password aber seinen Charm verloren. Zwar bietet 1Password wohl das beste User-Interface, Erlebnis und Features, jedoch finden wir das neue Modell nicht empfehlenswert.
Dashline befindet sich eher im Mittelfeld. Die Features sind vielseitig, aber wir sind wie bei 1Password auf die Speicherung in der Cloud begrenzt, wovon wir eher abraten. Es ist nicht klar, wo und wie die Passwörter aufbewahrt werden. Das Unternehmen hat kein Impressum auf der Webseite und sagt lediglich, dass es auf AWS-Servern speichert.
Avira hat auch einen Passwortmanager, der die Basics abdeckt und durch VPN und Antivirtus ergänzt werden kann, darin sehen wir aber einen geringen Nutzen. Wenn man schon bereit zu zahlen ist, dann sollte man sein Geld in einen der anderen Passwort-Manager investieren.
Liber Finger von lassen
LastPass speichert ebenfalls in der Cloud. Die Apps sind nur Wrapper für die Web-Applikation, was nicht besonders gut ist. Man kann damit aber arbeiten. Problematisch ist, dass LastPass durch seinen sicherheitsrelevanten Zwischenfall bereits das Vertrauen verspielt hat und auch ein Beispiel dafür ist, dass die Passwörter in der Cloud vielleicht doch nicht so sicher aufgehoben sind, wie man denkt. Funktional ist die kostenlose Version ausreichend, aber wir raten aus den besagten Gründen von dem Anbieter ab.
Wenn Du Erfahrung mit Passwort-Managern hast, kannst du gern Feedback in den Kommentaren hinterlassen.