Im Folgenden wollen wir Euch näher bringen, wie das Ganze funktioniert, denn ein mal gemacht, erscheint das Ganze tatsächlich wie die guten alten bunten Kunststoff-Klötzchen, zumal gerne 50 Euro oder mehr für den eigentlich simplen Aufbau von selbst konfigurierten Systemen verlangt wird.

Vorbereitung

Was benötigen wir alles, um mit dem Aufbau beginnen zu können? Alle Komponenten, die da wären:

PC Builder Header PC Builder Header (Bild © PCMasters)

  • Gehäuse
  • Prozessor (inkl. Kühler)
  • Grafikkarte
  • Arbeitsspeicher
  • Netzteil
  • Mainboard
  • Hard-Disk-Drive (HDD); Festplattenlaufwerk

Bei Bedarf:

  • Solid-State-Drive (SSD); Halbleiterlaufwerk
  • stärkerer Prozessor- u./o. Grafikkartenkühler
  • Gehäuselüfter
  • Lüftersteuerung

Natürlich gibt es noch unzähliges anderes Equipment, das verbaut werden könnte, darunter eine Soundkarte, Audio-Steuerung als Fronteinschub oder auch eine Wasser-, Stickstoff- oder Kompressor-Kühlung, für den Anfang sollte es aber die normale Luftkühlung tun. Um den Prozessorkühler, auch den mit dem Prozessor mitgelieferten Standardkühler (vorausgesetzt es wird die "Boxed" und nicht "Tray" Version gekauft), zu montieren, wird Wärmeleitpaste (WLP) benötigt, da diese nicht zwangsweise dem Prozessor beigelegt bzw. schon auf dem Kühler aufgetragen ist, muss diese womöglich noch extra erworben werden. Ein von Drittanbieter gekaufter (meist stärkerer) Prozessorkühler sollte jedoch immer für den Aufbau ausreichend WLP beigelegt haben. Zum Verstreichen der WLP kann eine (ausrangierte) EC-Karte herhalten, was jedoch nicht zwangsweise notwendig ist, denn diverse Testmessungen haben ergeben, dass der Kühlungsunterschied zwischen verstrichener und lediglich aufgetragener WLP bei nur wenigen Grad Celsius liegt. Dabei gilt, viel hilft nicht viel, denn die Wärmeleitpaste, sollte keinen Wärmestau verursachen. Allerdings sollte auch nicht blankes Metall auf blankem Metall aufliegen, da hier der Wärmeübertrag eher bescheiden ausfällt. Gänzlich abgeraten wird davon den Kühler ohne WLP zu montieren, binnen Sekunden erreicht der Prozessor die zum Abschalten kritische Temperatur. Selbes gilt für die Grafikkarte, falls hier der Kühler getauscht wird, wovon jedoch abzuraten ist, da einerseits die Garantie verfällt und andererseits moderne Mittelklasse-Grafikkarten ohnehin nicht so laut und warm werden. Zusätzlich müssten hier in der Regel auch noch (mitgelieferte und zurechtgeschnittene) Wärmeleitpads aufgebracht werden, genauso auf Arbeitsspeicher(RAM)-Riegel.

Ein aufgeräumter und ausreichend beleuchteter Arbeitsplatz empfiehlt sich genauso wie eine sorgfältige Vorgehensweise. Zusätzlich sollte klar sein, dass auf eigene Gefahr hin gehandelt wird, PCMasters.de übernimmt keine Haftung für eventuelle Schäden.

Nun zum eigentlichen Aufbau. Zuerst nehmen wir uns das Mainboard vor und bauen den Prozessor auf, da insbesondere bei (sehr) kleinen Gehäusen die Montage auf einem bereits verbauten Mainboard knifflig werden kann. Dabei gilt es zwischen AMD und Intel Prozessoren zu unterscheiden (auf dem Prozessor und der Original-verpackung (OVP) aufgedruckt).<p class="credits float right">AMD Prozessor-Sockel AMD Prozessor-Sockel (Bild © Wikipedia)</p>

AMD

AMD Prozessoren besitzen die Pins allesamt an der Leiterplatte/-platine (PCB) des Prozessors (CPU), der Sockel ist dementsprechend mit vielen kleinen Löchern versehen. Vor dem Einbau muss jedoch der auf dem Bild dargestellte kleine Metallhebel in die vertikale Position gebracht werden (Symbolik beachten!). Jetzt kann die CPU eingesetzt werden, aber Vorsicht nicht in jeder Orientierung. Zur Orientierungshilfe druckt AMD eine kleine golden Pfeilspitze an einer Ecke des Prozessors auf, diese muss wiederum zur auf dem Mainboard-Sockel aufgebrachten Pfeilspitze zeigen. Daraufhin muss der Hebel selbstverständlich wieder umgelegt und eingehakt werden, damit die CPU fest sitzt.

Intel

Intel Prozessoren besitzen per se keine Pins, sondern lediglich die Sockel, deshalb finden wir hier auch eine Sockelabdeckung wieder, die natürlich entfernt werden muss. Dazu muss wieder ein Metallhebel umgelegt und die Metallplatte angehoben werden. Sieht der Sockel dann wie auf dem Bild dargestellt aus, muss die CPU mithilfe der Aussparungen am PCB ausgerichtet eingesetzt werden (zusätzlich gibt es ebenfalls einen golden Pfeil an einer der Ecken des CPU-PCBs, die zur abgerundeten Ecke des Sockels zeigen muss, das Pfeilgegenstück ist manchmal auf dem Mainboard aufgedruckt). Auf dem Bild mit "Einkerbungen" markiert, sind die entsprechenden Stellen am Sockel hervorgehoben, die abgerundete Ecke befindet sich im Beispielbild oben links, allerdings kein Aufdruck auf dem Board.

Intel Prozessor-SockelIntel Prozessor-Sockel (Bild © Wikipedia)

Natürlich muss auch hier der Metallhebel wieder umgelegt werden, dazu muss aber auch die Metallklappe in der auf dem Bild markierten Schraube eingehakt werden, ansonsten hält die Metallplatte nicht richtig und der Hebel lässt sich auch nicht einhaken. Ältere Sockel-Generationen kommen noch ohne Schraube aus, dort muss der Metalldeckel durch den Metallstab vorgespannt werden, indem dieser ähnlich wie beim AMD Pendant eingehängt wird.

Kühler

Nun muss der Kühler aufgebaut werden. Kühler ohne sogenannte Backplatte werden bei Intel Sockeln oft mit dem Push-Pin-Mechanismus befestigt. Falls ein System mit Backplatte genutzt wird, muss bei Intel sowie AMD in der Regel die ursprünglich montierte Backplatte vom Board abmontiert werden. Dazu genügt es die entsprechenden Schrauben rund um den Sockel zu lösen und die Platte von der Rückseite des Mainboards abzunehmen. Allerdings sollte aufgepasst werden, dass keine Abstandsringe, die sich zwischen den Schrauben bzw. der Backplatte und dem Mainboard befinden verloren gehen, da diese einen Beschädigungsschutz darstellen, einerseits durch mechanische und andererseits durch elektrische Einwirkungen.

Eine genauere Montageanleitung zu dementsprechend komplexeren Befestigungen sollte dem Kühler beiliegen, da aber in der Regel bei kleineren Kühlern Push-Pins zum Einsatz kommen wollen wir den Aufbau der letztgenannten näher erklären. Die im folgenden Bild markierten Push-Pins müssen in die vier dafür vorgesehen Löcher an jeder Ecke des Sockels gesteckt und eingerastet werden. (das gezeigte Board ist nicht mit Push-Pins kompatibel (daher gibt es keine Löcher auf dem Board), sondern dient lediglich zur Veranschaulichung des Halterungssystems für Standard Kühler für AMD Prozessoren, welches im nächsten Abschnitt besprochen wird)

Push-Pin Kühler sowie AMD Standard Kühlerhalterung Push-Pin Kühler sowie AMD Standard Kühlerhalterung (Bild © PCMasters)

Der Kühler darf im Anschluss nicht wackeln, sondern muss fest auf dem Board sitzen, andernfalls wäre die Kühlleistung lediglich zu einem Bruchteil vorhanden.

AMD Sockel bedienen sich einer anderen Technik, dort wird der Kühler mittels einem Hebel festgespannt, dieser Hebel wird in der Regel zwischen den Kühlrippen des Kühlers und dem Metallblock, der auf dem Prozessor sitzt hindurchgeführt und mit Hilfe von zwei bereits vormontierten Hartplastikhaken verspannt (im Bild rot markiert), dazu kann etwas Kraftaufwand nötig sein, auch hier sollte der Kontrolle halber leicht am Kühler gerüttelt werden, um zu überprüfen, ob dieser auch wirklich fest sitzt. Beim Hebelsystem für AMD Prozessoren sollte zusätzlich überprüft werden, ob der Kühlblock des Kühlers auch richtig auf dem Prozessor sitzt, anders als bei der Lösung für Intel CPUs kann der Kühler hier etwas verdreht oder zu weit links bzw. rechts aufgesetzt werden. Zusätzlich kann der Kühler lediglich in zwei Richtungen, entsprechend den Kunststoffhaken, aufgebaut werden, Sockel für Intel Prozessoren lassen alle vier Richtungen zu. Je nach Gehäusedesign sollte hier variiert werden, um den bestmöglichen Luftstrom zu gewährleisten. Passende Adapter Kits für AMD Systeme, die mehr Aufbaurichtungen ermöglichen, können separat erworben werden.

Sitzt nun alles fest auf dem Mainboard kann das Board bereits ins Gehäuse gesetzt werden. Vorab sollte aber beim Gehäuse- bzw. Mainboardkauf darauf geachtet werden, dass die beiden Bauformen kompatibel zueinander sind z.B. ATX und ATX; Achtung ATX ist nicht gleich ATX, es gilt die Unterscheidung zwischen E-ATX, ATX, XL-ATX, ATX-Extended, Mini-ATX, Micro-ATX und Flex-ATX. Allerdings sind E-ATX, ATX-Extended und Flex-ATX eher unüblich Formate.

Arbeitsspeicher installieren Arbeitsspeicher installieren (Bild © PCMasters)

Zuvor kann noch der Arbeitsspeicher (RAM) installiert werden, je nach Kühlertyp muss das eventuell sogar noch vor der Kühlermontage gemacht werden, da womöglich dieser die maximale Bauhöhe des RAMs begrenzt. Auch hier sollte man sich vor dem Kauf Gedanken machen, ob das gekaufte Material auch in dieser Kombination verbaut werden kann. Handelsüblicher Arbeitsspeicher ohne üppig ausufernde RAM-Kühler sollten jedoch fast immer passen. Bei der Installation des Arbeitsspeichers muss je nach Mainboard-Modell leicht unterschieden werden. Einige meist etwas ältere Modelle besitzen zwei "Haken", die im Vorfeld wie auf dem Bild dargestellt geöffnet werden müssen, neuere Modelle besitzen lediglich einen bzw der Zweite ist unbeweglich. Nun muss der Arbeitsspeicher nur noch eingesetzt und festgedrückt werden, sodass beide bzw. der eine Haken einrastet und von der Seite keine Pins mehr zusehen sind, sondern komplett im Slot verschwinden. Allerdings kann der RAM nicht in beliebiger Ausrichtung eingebaut werden. Die Pinreihe sowie die Öffnung des Slots ist durch eine Kerbe unterbrochen, diese gibt an, wie der Arbeitsspeicher eingesetzt werden muss.

Mainboard BefestigungMainboard Befestigung (Bild © PCMasters)

Ist nun alles verbaut kann endlich das Herzstück des Rechners in das Gehäuse eingebaut werden, das Mainboard. Dazu muss zuerst die mit dem Mainboard mitgelieferte I/O Blende befestigt werden, damit die externen Anschlüsse (für Maus, Tastatur und Co.) mit dem Gehäuse abgeschirmt sind und zugleich kein riesiges Loch rings um die Anschlüsse entsteht. Als nächstes wird das Board auf die dafür vorgesehenen Stützen (im Bild rot markiert) gestellt. Je nach Bauform des Boards und Gehäuses kann die Position abweichen, ist für ATX, ITX usw. aber genormt, in unserem Beispielbild handelt es sich um ein ITX-Gehäuse. Danach muss das Mainboard noch festgeschraubt werden, aber nur so fest, damit das Board nicht wackelt (ein Sprung im PCB wäre fatal), deshalb sollte bestenfalls unter jedem Loch im Mainboard eine Stütze (in Form eines (Sechskant) Zylinders mit Innengewinde) sein. Diese Löcher sind bereits im Vorfeld ins Mainboard-PCB eingefräst und dürfen auf keinen Fall selbst bearbeitet werden! Falls mitgeliefert empfiehlt es sich zusätzlich kleine Abstandsringe (nicht metallisch) zwischen Schraubenkopf und Mainboard zu legen. Darüber hinaus empfiehlt es sich die Schrauben zu Anfang nur sehr leicht anzuziehen, da sonst eventuell die Position der übrigen Löcher nicht mehr genau mit den Stützen übereinstimmt.

Front Panel, interne USB Anschlüsse auf Mainboard Front Panel, interne USB Anschlüsse auf Mainboard (Bild © PCMasters)

Als nächstes verbinden wir das Front Panel mit dem Mainboard, so zum Beispiel den An- und Ausschaltknopf, die dazugehörigen LEDs und ggf. Front USB-/Audio-Anschlüsse sowie Kartenleser. Dazu müssen wir uns jedoch des Handbuchs bedienen und nach der passenden Seite suchen, auf der wir die Beschreibung des Front Panels finden. Auf dem Board finden wir das Front Panel meist am unteren-rechten Ende des Boards, welche dann ungefähr wie auf dem Bild dargestellt aussehen. Bei manchen OEM Boards kann die Ausführung des Front Panels abweichen. Wichtig, die Pinbelegung entnehmen wir dem Handbuch (manchmal ist die Pinbelegung auch direkt auf dem Board aufgedruckt) und verbinden die Stecker: Reset SW, HDD LED, Power SW, Power LED und Speaker mit den passenden Pins (Bezeichnungen sollten auf den Steckern vermerkt sein). Je nach Frontpanel können Bezeichnungen abweichen und eventuell kann der Power(PWR) LED Stecker nicht auf das Front Panel passen, dann handelt es sich um den sogenannten "alternativen Power LED Stecker", für welchen es einen extra Steckplatz gibt, zumindest auf einigen Boards, ansonsten sollte das Layout des Front Panel dementsprechend angepasst sein und es gibt nichts zu beachten. Zum Starten des PC ist lediglich der Power SW oder auch Power BTN von Bedeutung, falls die restlichen Kabel beschädigt sein sollten oder gar fehlen. Falls das Board nicht über einen sehr kleinen integrierten Lautsprecher verfügt, steckt dieser im Gehäuse und kann über den Anschluss "Speaker" angeschlossen werden, um Störungen akustisch zu untermalen. Interne USB 3.0(/2.0) Anschlüsse sind wesentlich simpler zu bestücken, dazu sind vorgefertigte (meist hellblaue(/schwarze)) Steckplätze vorhanden, die über eine Kerbe verfügen, die angibt wie rum der Stecker eingesteckt werden muss (Kartenleser etc. werden in der Regel mit eben solchen Anschlüssen betrieben). Front Audio, HD Audio und auch SPDIF-Out Anschlüsse verfügen ebenfalls über kleine Stecker, aber über keine richtigen Steckplätze, sondern lediglich über freistehende Pins. Allerdings fehlen meist ein oder zwei Pins, passende Löcher im Stecker gibt es ebenfalls nicht, wodurch klar wird, wie der Stecker aufgesteckt werden muss. Wo sich die jeweiligen Steckplätze befinden kann leicht abweichen, meist aber am unteren Ende des Boards, im Handbuch wird über die Verteilung der Anschlüsse aber immer hingewiesen.

Lüfteranschluss auf Mainboard (FAN Connector) Lüfteranschluss auf Mainboard (FAN Connector) (Bild © PCMasters)

Zu guter Letzt verbinden wir alle Lüfter mit dem Mainboard, falls keine Lüftersteuerung vorhanden ist. Dabei gilt es zwischen 3- und 4-Pin Stecker zu unterscheiden. 3-Pin Stecker werden über die ausgegebene Spannung geregelt, sind also nicht sehr genau und vor allem nicht so tief bzw. langsam zu regeln (da der Lüftermotor ab einer gewissen Grenzspannung nicht mehr anspringt), während 4-Pin Lüfter über "Ein-Aus-Signale" (PWM=Pulsweitenmodulation) unter voller Spannung geregelt werden. Wichtig dabei, beides ist miteinander kompatibel, jedoch wird nur ein Lüfter mit 4-Pin Stecker in einem 4-Pin Anschluss mittels PWM geregelt. Wird ein 3-Pin Lüfter in einem 4-Pin Anschluss gesteckt, kann es dazu kommen, dass dieser ständig mit der maximalen Umdrehungszahl läuft, abhängig davon, ob das Board erkennt, dass es sich um einen 3- und nicht 4-Pin Lüfter handelt bzw. es eine dementsprechende manuelle Einstellungsmöglichkeit im BIOS/(UEFI) gibt. Zum Verbinden des Lüftersteckers auf den Anschluss gibt es eine kleine Führungsschiene, die das Ganze erleichtert. Der oder ggf. die zwei CPU-Lüfter besitzt einen eigenen Anschluss auf dem Board, der auch dafür genutzt werden sollte, da dieser automatisch vom BIOS(/UEFI) in Abhängigkeit von der CPU-Temperatur geregelt werden kann.

Grafikkarte

Ist nun das Board schon fest im Gehäuse verschraubt, ist das eigentlich schon die halbe Miete. Als nächstes bauen wir die Grafikkarte ein. Dazu muss eventuell eine Schutzkappe vom PCI-E-Stecker der Grafikkarte abgezogen werden, genauso von den Videoausgängen bzw. nur von dem/den später genutzten. Mainboard Steckplätze Mainboard Steckplätze (Bild © PCMasters) Nun gilt es zuerst zwischen PCI-E x16, PCI-E x4, PCI-E x1 und PCI zu unterscheiden (AGP ist seit Jahren ein sehr unüblicher Standard). Im Bild haben wir für Euch jeweils die Slots markiert und beschriftet, PCI-E x4 fehlt, ist aber ebenfalls eher unüblich anzutreffen und nur etwas länger als der PCI-E x1 Slot. Dabei gilt es auch zu unterscheiden zwischen physikalischer und elektrische Anbindung, so steht in Mainboard-Beschreibungen oft "2*PCI-E 3.0 (x16/x4) bzw. (x16/x8) bzw. (x8/x8)". Trotzdem sind auf dem Board augenscheinlich zwei PCI-E x16 Slots zu finden, die Klammer beschreibt lediglich die elektrische Anbindung der Schnittstellen. Das heißt, es sind nicht alle Kontakte im Slot belegt, würde man diesen auch physikalisch verkürzen, wäre der Slot aber nutzlos (zu kurz) für Grafikkarten. Es kann aber auch vorkommen, dass der erste PCI-E Slot (meist der oberste zum Prozessor hin) im Betrieb mit nur einer Grafikkarte mit 16 und bei SLI oder CrossFire (zwei Karten im Betrieb) lediglich mit 8 Lanes angebunden ist, dann kann der Mainboard-Chipsatz nicht genug Bandbreite aufbringen, um am ersten Slot weiterhin 16 Lanes zu bedienen. Letztlich ist aber von Bedeutung, dass jeder PCI-E Slot der mit einer Grafikkarte bestückt ist, mindestens mit 8 Lanes angebunden ist (elektrisch). Es versteht sich von selbst, dass es nicht möglich ist Erweiterungskarten mit PCI-Stecker in PCI-E Slots zu stecken, allerdings ist es möglich Erweiterungskarten (Soundkarten, SSDs mit PCI-E Anbindung) mit PCI-E x2 oder x4 Stecker (dementsprechend kürzer als PCI-E x16) in mechanisch vollwertige x16 Steckplätze zu stecken. Genauso sind alle PCI-E Versionen (1.0(/a), 1.1, 2.0, 2.1, 3.0) miteinander kompatibel und können gemischt werden. Schnelle Grafikkarten können aber in alten PCI-E Slots (unter 2.0) durch den geringen Datendurchsatz des Slots ausgebremst werden. Ist das geschafft, kann auch schon die Grafikkarte in den Slot gesteckt werden, dabei gilt es weiter nichts zu beachten, zum entfernen der Karte musst ein kleiner Hebel am Ende des Slots betätigt werden. Grafikkarten sind immer mit PCI-E x16 Schnittstellen ausgestattet!

Laufwerke

SATA-Steckernase SATA-Steckernase (Bild © PCMasters)

Als nächstes können jetzt die Laufwerke eingebaut werden, darunter Festplatten(HDD)-, Halbleiter(SSD)- und DVD/CD/Blu-Ray-Laufwerke. DVD-Laufwerke etc. müssen lediglich (von außen) in die Fronteinschübe des Gehäuses geschoben werden und je nach Gehäuseart festgeschraubt oder durch Schnell-Verschlüsse festgeknipst werden. Selbiges gilt für die Speicherlaufwerke, für die zum Teil nicht einmal mehr die Seitenwand geöffnet werden muss, je nach Gehäusetyp. Danach müssen sämtliche Laufwerke noch mit SATA-Kabeln (vorausgesetzt es handelt sich um Laufwerke mit SATA-Schnittstelle) mit dem Mainboard verbunden werden. Beachtet werden muss dabei lediglich die sogenannte "Steckernase" (an Board sowie Laufwerk!), die ein falsches Einstecken verhindert (im Bild rot markiert). IDE Laufwerke müssten noch mittels eines so genannten Jumpers auf Master und Slave "gejumpt" werden, dabei empfiehlt es sich das DVD-Laufwerk auf Master und alle anderen Laufwerke an dem genutzten Kabelstrang auf Slave zu jumpen. Die genaue Jumper-Stellung für Slave bzw. Master (oder Cable Select (nur mit speziellen Kabel nutzbar)) sollte auf den Laufwerken vermerkt sein. Generell empfiehlt es sich jedoch keine IDE-Laufwerke mehr zu betreiben, da die Schnittstelle bereits seit Jahren von sämtlichen Boards verschwunden ist und SATA Laufwerke (DVD Laufwerke ab zehn Euro) recht günstig zu erwerben sind.

Netzteil

Natürlich funktioniert das Ganze nur mit Strom, dazu dient das Netzteil, dass die Spannung von 230 auf 12, 5 und 2,5 Volt herabregelt und die Stromstärke je nach Auslastung anpasst. Mainboard Stromversorgung Mainboard Stromversorgung (Bild © PCMasters) Wichtig, das Netzteil noch nicht mit Strom versorgen, solange nicht alles installiert und betriebsbereit ist, ansonsten drohen Schäden an der Elektronik oder im schlimmsten Fall sogar ein lebensgefährlicher Stromschlag. Ist das Netzteil jedoch nicht am Netz, kann nichts passieren. Zunächst stecken wir die SATA-Stromkabel in die eben genannten Laufwerke ein, dabei gilt es wieder die Steckernase zu beachten. Aktuelle Laufwerke werden nicht mehr mit 4-Pin-Molex Stecker betrieben, selbst wenn ein passender Anschluss am Laufwerk vorhanden wäre. Danach versorgen wir das Mainboard mit Strom, dazu muss der 20 bzw. bei aktuellen Mainboards 24-Pin ATX-Stromstecker mit dem Mainboard verbunden werden. Dabei gilt es wieder eine Nase zu beachten (im Bild markiert). Der Steckplatz befindet sich in der Regel auf der rechten Seite des Mainboards. Jetzt muss die CPU noch mit Strom versorgt werden, dazu nutzen wir den 4- ggf. 8-Pin Stromanschluss an der oberen Seite des Mainboards, dabei besteht jedoch Verwechslungsgefahr, da die (8-Pin) PCI-E Stromversorgungskabel des Netzteil dem der CPU sehr ähnlich sehen. In der Regel sind die Stecker zwar beschriftet, aber im Zweifel sollte das Handbuch des Netzteils zur Hilfe genommen werden. Diese werden nämlich bei etwas potenteren Grafikkarten gebraucht (dürfen aber auch sonst nicht zur CPU-Versorgung genutzt werden), da der PCI-E Slot lediglich 75 Watt Leistung zur Verfügung stellt, schnelle Grafikkarten unter Auslastung aber gerne über 100 Watt Leistung benötigen.

PCI-E Stromstecker (Grafikkarte) PCI-E Stromstecker (Grafikkarte) (Bild © PCMasters)

Ein 6-Pin-PCI-E-Kabel stellt weitere 75 Watt Leistung zur Verfügung. Verfügt die Karte über einen 8 Pin-Stecker, aber nicht ihr Netzteil, sollte das Netzteil gegen ein stärkeres Modell getauscht werden, da 8-Pin Kabel bis zu 150 Watt Leistung liefern, optional können auch zwei 4-Pin-Molex-Stecker mit einem Adapter zusammengefasst oder ein 6- auf 8-Pin Adapter genutzt werden, jedoch kommt ein 8-Pin-Anschluss oft in Verbindung mit einem zweiten 6- oder gar 8-Pin-Anschluss, sodass das verbaute Netzteil vermutlich an oder über die Leistungsgrenze gebracht werden würde (stärke Netzteile verfügen nativ über ein abnehmbaren 2-Pin Adapter für 6-Pin Stecker). Des Weiteren könnten die verbauten Lüfter im Gehäuse über vom Netzteil ausgehende 3-Pin-Kabel betrieben werden, dann jedoch nur mit der maximalen Umdrehungszahl.

Jetzt noch den Gehäusedeckel schließen und alles sollte geschafft sein. Selbstverständlich muss jetzt noch die Maus, die Tastatur, der Monitor, die Boxen, ggf. weitere Peripherie Geräte angeschlossen sowie das Betriebssystem installiert werden.