... Denn gute Luftkühler waren die Tage noch leistungsstärker und vor allem günstiger zu haben. Nun hat sich bis heute viel getan und die Qualität der AIO-Systeme ist teilweise stark verbessert wurden. Zudem werden größere Radiatoren und leistungsstärkere Pumpen verbaut um der Hitze den Gar auszumachen. Auch bieten aktuelle Systeme Erweiterungspotential und Möglichkeiten für eine notwendige Wartung. Den Aufschlag macht heute also die Triton mit einem 240mm Radiator aus dem Hause Raijintek.
Technische Daten (Herstellerangaben) | |||
Maße Lüfter (B x H x T) | 120x120x25 mm | ||
Lagerart | Gleitlager | ||
Betriebsspannung | 12 V | ||
max. Leistungsaufnahme | 5,76 W | ||
max. Umdrehungen pro min | 2.600 (±10%) U/min | ||
max. Luftdurchsatz | 170 m³/h | ||
max. Lautstärkeentwicklung | 36,6 dBA | ||
Maße Pumpe (LxBxH) | 38x56x39 mm | ||
Lagermaterial Pumpe | Graphit/Keramik | ||
Betriebsspannung Pumpe | 12 V | ||
max. Leistungsaufnahme Pumpe | 4 W | ||
max. Umdrehungen pro min Pumpe | 3.000 U/min | ||
max. Volumenstrom Pumpe | 120 l/h | ||
max. Lautstärkeentwicklung Pumpe | 20 dBA | ||
Maße Radiator (LxBxH) | 275x120x32 mm | ||
Schlauchdurchmesser | 9,5mm (ID) / 12,5mm (OD) | ||
Befestigung | Universal - Schrauben | ||
Thermischer Widerstand | 0,1 K/W | ||
Besonderheiten | Farbzusatz |
Die Auslieferung findet in einem großzügigen Karton mit dem üblichen Aufdruck statt. Davon befreit, liegt die von Werk aus befüllte AIO Wasserkühlung mit kristallklarer Flüssigkeit vor uns. Das System besteht aus einem CPU-Kühler mit aufgesetztem Ausgleichsbehälter und integrierter Pumpe. Diese Einheit wird über zwei 40 cm lange Schläuche mit einem 240er Radiator verbunden. Ebenso liegen bereits zwei 120mm große Axiallüfter für den Wärmetauscher bei. An Zubehör hat man der Raijintek Triton einiges beigelegt, sodass sich der Lieferumfang aus folgenden Komponenten zusammensetzt:
• 240mm Radiator
• 2x 120mm Lüfter
• Kühler, Pumpe, Ausgleichsbehälter
• Bedienungsanleitung
• Wärmeleitpaste
• Montage-Kit
Äußerlich macht der aus Kupfer gefertigte CPU-Wasserkühler einen guten Eindruck. Die Bodenplatte ist plan und zum Schutz vernickelt. Auf dieser Platte sitzt die Pumpe mit einer in Graphit laufenden Keramikachse. Alles wird umschlossen von einem transparenten Ausgleichstank, welcher eine konstante Durchströmung des CPU-Kühlers erst möglich macht. Das Pumpenrad arbeitet unter Nennbedingungen mit 3000 U/min. Dadurch ist selbst bei dieser kompakten Größe eine Förderleistung von 120 l/h möglich. Das Ausgleichsbehältnis wird im Betrieb durch eine eingelassene weiße LED optisch aufgewertet. Weiterhin hat man die Möglichkeit, die im Kühlkreislauf enthaltene Flüssigkeit mittels beiliegender Farbauswahl einzufärben. Dabei bleibt es dem Kunden überlassen ob er sich für eine rote, blaue oder grüne Optik entscheidet. Das Befüllen, wie auch die Farbzufuhr kann über eine dafür vorgesehen Schaube im Ausgleichsbehälter durchgeführt werden.
Der aus Aluminium gefertigte Radiator bildet auf Grund des Kostendrucks nicht das Highlight dieser AIO-Lösung. Immerhin hat man sich aber für ein 240er Modell entschieden, sodass die Wärmeabfuhr an die Umgebungsluft deutlich besser von statten geht als bei kleineren Varianten und die gesamte Wasserkühlung folglich einige Reserven mitbringt. Zudem ist die Verarbeitung für diese Preisklasse absolut OK. Beim Ausgangsmaterial handelt es sich wie anzunehmen aber lediglich um Aluminium. Wer hier ein hochwertigeres Fabrikat benötigt muss einfach deutlich tiefer in die Tasche greifen. Rundum passt der Wärmetauscher aber gut in diese AIO-Wasserkühlung von Raijintek.
Die Triton kommt in dieser Variante mit zwei 120 mm großen Axiallüftern ins Haus. Diese werden mittels beiliegender Schrauben am Radiator befestigt und sorgen im Betrieb des Kühlsystems für den nötigen Luftdurchsatz im Wärmetauscher. Raijintek gibt für die Lüfter einen maximalen Volumenstrom von 170 m³/h an. Dieser wahnsinnig große Luftdurchsatz wird bei entsprechend überschaubarer Lüftergröße über eine Nenndrehzahl von 2600 U/min generiert. Das es hierbei nicht mehr leise und besinnlich am heimischen Schreibtisch zugehen wird, sollte jedem klar sein. Es wird somit im Test auf die niedrigeren Drehzahlen ankommen und ob bei diesen Betriebspunkten immer noch genügend Druck aufgebaut wird um die erhitzte Luft durch die filigranen Kühllamellen des Radiators zu pressen. Die Verarbeitung der Lüfter ist äußerlich und im Ruhezustand in Ordnung. Was uns an dieser Stelle allerdings bereits missfällt ist die feste Verdrahtung beider Lüfter auf einen einzigen 3-Pin Stecker. Allein das Auslesen der Rotordrehzahl wird durch die Verbindung der Tachosignale zum Problem. Raijintek hat die Drehzahlsteuerung an dieser Stelle über ein mitgeliefertes Potentiometer gelöst. Zeitgemäß wäre hier sicherlich eine PWM-Lösung gewesen. Aber nun geht’s erstmal zum Praxistest.
Messaufbau
Der Messaufbau sowie der genau Ablauf der Messung wurde im Artikel "CPU-Kühler Testverfahren" dokumentiert.
Wahrnehmung des Schalldruckpegels | ||||||||
Sektor | Schalldruckpegel | Subjektive Wahrnehmung | ||||||
I | unter 35 dB(A) | "lautlos" | ||||||
II | 35 dB(A) - 40 dB(A) | kaum wahrnehmbar | ||||||
III | 40 dB(A) - 45 dB(A) | sehr leise (Geflüster) | ||||||
IV | 45 dB(A) - 50 dB(A) | hörbar (aber nicht störend) | ||||||
V | 50 dB(A) - 55 dB(A) | hörbar (u.U. störend) | ||||||
VI | 55 dB(A) - 60 dB(A) | deutlich hörbar | ||||||
VII | 60 dB(A) - 65 dB(A) | laut | ||||||
VIII | über 65 dB(A) | sehr laut |
Raijintek Triton Leistungsvergleich (Bild © )
Raijintek Triton Messwerte | ||||||||
Betreibsspannung | 5V | 6V | 7V | 8V | 9V | 10V | 11V | 12V |
Thermischer Widerstand [K/W] | - | - | 0,314 | 0,161 | 0,114 | 0,110 | 0,109 | 0,108 |
Schalldruckpegel [dB(A)] | - | - | 40,1 | 53 | 70,2 | 71,9 | 72,6 | 77,2 |
Leistungsaufnahme [W] | - | - | 0,84 | 2,72 | 8,64 | 12,00 | 14,74 | 18,24 |
Lüfterdrehzahl [U/min] | - | - | 410 | 1270 | 2130 | 2330 | 2500 | 2670 |
Lüfteranlaufspannung [V] | 6,5 |
Schalldruckpegel Pumpe [dB(A)] | 37,8 |
Leistungsaufnahme Pumpe [W] | 3,86 |
Raijintek Triton Leistungsvergleich (Bild © )
Raijintek Triton Messwerte | ||||||||
Wärmeverlustleistung | 40W | 80W | 120W | 175W | ||||
Thermischer Widerstand [K/W] | 0,109 | 0,107 | 0,108 | 0,109 |
Fazit
Raijintek Triton Auszeichnung (Bild © )
Wahrlich haben wir es bei der Triton von Raijintek mit einem Produkt zu tun, welches eine echte Kampfansage im Bereich der AIO-Wasserkühlungen ist. Allerdings haben sich im Verlauf unseres Tests auch ein paar Schwächen offenbart, welche nicht von der Hand zu weisen sind. Grundsätzlich hat uns die Verarbeitung des Gesamtsystems gut gefallen, sodass erst bei genauer Betrachtung wenige Makel ersichtlich werden. Darunter fallen zum einen die Lüfterrahmen, welche keine gesonderte Versteifung haben und damit schon bei leichter Fixierung durch die mitgelieferten Schrauben minimal nachgeben. Weiterhin viel auf, dass einer der beiden Lüfter eine kleine Unwucht hat. Dies ist gerade bei mittlerer Drehzahl optisch wahrzunehmen. Für die Haltbarkeit bedeutet dieser Fehler sicherlich nichts Gutes und hätte durchaus bei einer Qualitätskontrolle auffallen können. Das sich das Drehzahlsignal dann auch nicht auslesen lässt, ist hoffentlich ebenso ein Einzelfall. Jeder Kunde, welcher sowas erleben muss, sollte hierbei dringend von seinem Garantieanspruch Gebrauch machen. Der Radiator hinterlässt einen guten, der Preisklasse angemessenen Eindruck und ist verarbeitungstechnisch vollkommen in Ordnung. Auch der CPU-Kühler mit aufgesetzter Pumpe und Ausgleisbehälter ist ansprechend designt. Hier konnten wir lediglich im Inneren wenige Einschlüsse in der Oberflächenbeschichtung finden. Ebenso sind bereits leichte Ablagerungen im Wasserkreislauf vorhanden. Vermehrt treten diese vor dem Radiatoreingang auf. Ob dies durch die Verwendung von Kupfer und Aluminium im Kühlkreislauf kommt oder ob es sich um andere Verunreinigungen handelt, bleibt reine Spekulation. Allerdings ist durch den Einsatz dieser beiden Metalle ein erhöhter Wartungsaufwand vorprogrammiert wenn durch Kontaktkorrosion nach und nach winzigste Bestandteile an das Kühlwasser abgegeben werden. Wer sich jedoch für eine Wasserkühlung entscheidet der sollte sowieso nicht erwarten, dass er ohne Reinigungsarbeiten dauerhaft eine gute "Kühlleistung" hat. Sehr erfreulich ist die stabile "Kühlleistung", welche wir bis zu einer Wärmeverlustleistung von 175 W vermessen haben. Hier hat das System noch deutlich Luft nach oben, sodass der Anschluss eines weiteren Kühlers durchaus denkbar ist. Raijintek gibt für die Triton einen thermischen Widerstand von 0,1 K/W an. Diesen können wir mit unserer Messung von (minimal) 0,108 K/W bestätigen. Leider ist es bei einer Reduzierung der Rotordrehzahl dann auch wieder sehr früh vorbei mit dem guten thermischen Widerstand. Der Druckaufbau der Lüfter fällt ab und der Luftstrom am Radiator reicht nicht mehr aus. Somit fällt die "Kühlleistung" bei einem geringen Schalldruckpegel schlechter aus als bei guten Luftkühlern. Mit dem richtigen Satz Lüftern wird allerdings auch bei geringer Lautstärkeentwicklung ein niedrigen thermischer Widerstand zu erwarten sein. Für einen richtig leisen PC ist die Triton allerdings auch wegen der hörbaren Pumpe (37,8 dBA) nicht die erste Wahl. Laut Raijintek ist die aktuelle Version mit PWM-Lüftern ausgestattet, sodass zumindest das Einstellen des optimalen Arbeitspunktes nun einfacher sein sollte. Glücklicherweise gibt es die Triton auch in einer Version ohne Lüfter. Wer also für wenig Geld eine solide AIO-Wasserkühlung haben will, der sollte sich die Raijintek Triton genau anschauen und beim Zuschlag auf jeden Fall auf bessere Lüfter setzen. Der aktuelle Einzehandelspreis der Version mit Lüfter beträgt 89,90 Euro (18.05.2016).