KFA2 GeForce RTX 2060 1-Click-OC im Detail
Wie alle RTX 2060 Karten, basiert auch der KFA2-Ableger auf dem TU106 Chip, genauer gesagt TU106-200A-KA-A1. Dieser verfügt über 1920 Cuda-Kerne, 120 TMUs und 48 ROPs. Der Basistakt der RTX 2060 liegt bei moderaten 1.365 MHz und der Boost bei 1.710 MHz, wenn man in Windows mittels Xtreme Tuner Plus Tool den 1-Click-OC Takt aktiviert. Die Referenz von Nvidia erreicht eine theoretische Rechenleistung von 6,5 TFLOPs, wogegen es bei der RTX 2070 7,5 TFLOPs sind.
KFA2 wählt bei seiner GeForce RTX2060 1-Click-OC Samsung K4Z803258C-HC14 1-GB große GDDR6-Speicherchips. Davon sind 6 Stück um die GPU angeordnet und zwei der verfügbaren Plätze bleiben frei. Der Speichertakt liegt bei regulären 1.750 MHz. Der Speicher wird per 192-bit angebunden und erreicht dabei eine Bandbreite von 336 GB/s. Die Raytracing-Rechenleistung wird mit 5 Gigarays/Sekunde angegeben. Realisiert wird sie dank 30 Raytracing Kernen. Für DLSS stehen **240 Tensor-Kerne ** bereit, was auch durchaus viel ist.
Design und Aufbau
Von Außen sieht die KFA2 GeForce RTX 2060 sehr schlicht und ansprechend aus. Der große Kühler ragt über das PCB hinaus und weist eine Länge von 228 Millimetern auf. Das PCB selbst ist 216 mm lang. Damit zählt die Karte ganz sicher nicht zu den kürzesten auf dem Markt, aber auch nicht zu den größten. Dadurch, dass an der Größe nicht gespart worden ist, kann man von dem großen Kühler mit den beiden 90-mm-Axiallüftern durchaus gute Leistung erwarten.
Die Karte verfügt auch über weniger Anschlussmöglichkeiten im Vergleich zu den großen Geschwistern. Hier bekommt man nur einen DisplayPort 1.4, einen HDMI 2.0b und einen Dual-Link DVI-D Port. Das wird aber für die allermeisten Nutzer ausreichen, denn es kommt hier meist nur ein Monitor zum Einsatz und ein zweiter lässt sich auch locker an der Karte betreiben.
Bei der Spannungsversorgung wählt man 6 Phasen und einen 8-Pin PCIe-Stromstecker. Hinten am PCB befinden sich 6 Kontaktstellen, die beschriftet sind und zum Ausmessen der Spannungen PCI_V, 1V8, GND, GPU_V, DDR_V und 5V dienen.
Spezifikationen:
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Chip | ||
Shadereinheiten | ||
Chiptakt (Stock) | ||
Chiptakt (Boost) | 1.710 MHz mit 1-Click OC |
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Verbruach | ||
Vertigung | ||
Blockierte Slots | ||
Speichergröße | ||
Speicherinterface | ||
Speicherbandbreite | ||
Lüfter | ||
PCI-Express | ||
PCIe Stromstecker | ||
RGB-Beleuchutng | ||
Unterstützte DirectX Version | ||
Preis Stand: 25.02.2019 |
Lieferumfang
Die Umverpackung ist im üblichen KFA2 Stil gehalten und wirkt hübsch. Wie gewohnt findet man allerlei Features und Highlights der Karte auf der Verpackung. Der schwarzen Karton im Inneren ist beinhaltet die gut gepolsterte Grafikkarte, einen Molex auf PCIe-Stromadapter und ein Handbuch in Englisch. Mehr ist nicht enthalten und wird bei der Preisklasse auch nicht zu erwarten.
Wir haben unser Testmuster der Grafikkarte von der PR-Agentur von KFA2 erhalten. Die Bereitstellung hatte keinen Einfluss auf die Bewertung und Objektivität des Tests genommen.
Systemanforderungen
Auf der Produktverpackung und der Produktwebseite werden die folgenden Anforderungen genannt:
- PCI Express kompatibles Motherboard mit 16 x PCIe Slot
- 500 Watt Netzteil
- 1,5 GB Speicherplatz auf der Festplatte
- 8 GB Arbeitsspeicher (16 GB empfohlen)
- Microsoft Windows 10 64bit (April 2018 Update), Microsoft Windows 7 64bit oder Linux 64 bit als Betriebssystem
- Ein 8-pin-PCIe Stromkabel
Ray Tracing mit RTX 2060
Nachdem nun vermehrt DTX-kompatible Spiele und Benchmarks gibt, kann man endlich in den ersten Genuss der Technologie kommen. Mit Battlefield V und 3D-Mark Port Royal haben wir die Testkandidaten für hardwarebeschleunigtes Raytracing. Wir haben die GeForce RTX 2060 1-Click OC mit der RTX 2080 EX OC in Sachen RTX-Leistung verglichen.
Betrachtet man das Ergebnis der RTX 2060 in Battlefield 5, stellt man fest, dass sie sich da einreiht, wo sie zu erwarten wäre. Die stark übertaktete RTX 2070 OC liegt nah an der RTX 2080 und die RTX 2060 scheint abgehängt. Die durchschnittlich 45 fps reichen fü’s Zocken unter 1080P locker aus. Der Einbruch um die Hälfte bei den FPS im Vergleich zu deaktiviertem DTX zeigt auch hier den Rechenaufwand und die Leistungseinbuße des Raytracings.
Bei Port Royal können die 30 Raytracing-Kerne der GeForce RTX 2060 ca. die Hälfte der Punkte einer GeForce RTX 2080 mit 46 RT-Kernen liefern. Nach Übertaktung kommt die RTX 2060 näher an die RTX 2080 und man bekommt knapp 7% bessere Ergebnisse.
Deep Learning Super Sampling (DLSS)
Für den Test von DLSS nutzen wir erneut das Final Fantasy XV Benchmark und den neuen DLSS Test von 3D Mark.
Hier schlägt sich die RTX 2060 erstaunlich gut und liegt mit 3.166 Punkten nur 939 Punkte hinter der stark übertakteten KFA2 GeForce RTX 2070 OC. Der Vorsprung der KFA2 GeForce RTX 2080 EX beträgt dagegen 1.396. Durch Übertaktung rückt die RTX 2060 den beiden Karten näher. Aber auch sonst liegt die RTX 2060 erstaunlich nah an den beiden größeren Geschwistern.
Der DLSS Test von 3D Mark durchläuft einige Szenen des sehr anspruchsvollen Port Royal Benchmark und das merkt man den Karten wirklich an. Bei deaktiviertem DLSS schafft die GeForce RTX 2060 knapp 17 fps und nach Übertaktung durchschnittlich 18 fps. Bei aktiviertem DLSS sind es im Schnitt 25,39 fps und die Übertaktung brachte eine geringe Verbesserung. Auch die RTX 2080 geht bei dem Test in die Knie und erst bei aktiviertem DLSS erreicht man FPS-Gegenden, die als flüssig gewertet werden können.
Das Testsystem
Phanteks Enthoo Evolv Shift System (Bild © )
Die Tests werden erneut in unserem ITX-Testsystem durchgeführt. Der Aufbau sieht wie folgt aus:
- CPU: AMD Ryzen 5 2600 @ 3,7GHz 1,27850v
- Mainboard: Asrock AB350 Gaming-ITX/ac
- SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
- m.2 SSD: Samsung 970 Evo MZ-V7E250BW 250 GB
- RAM: Patriot Viper 4 16GB Kit, DDR4-3000, CL16-16-16-36 (PV416G300C6K)
- CPU-Kühler: CRYORIG C7
- Netzteil: Corsair SF 450 80+ Gold mit 450 Watt
- Lüfter: 1 x 80 mm Lüfter
- Gehäuse: Kolink Rocket
Übertaktung und 1-Click OC
Zur Übertaktung der KFA2 GeForce RTX 2060 1-Click-OC nutzen wir das Xtreme Tuner Plus Tool von KFA2. Es handelt sich weiterhin um eine BETA Version, aber sie funktionierte einwandfrei und hat nicht einmal unreife gezeigt. Für die RTX20-Grafikkarten, die 1-Click-OC Funktion anbieten, muss man für das Taktplus immer das Tool nutzen. Bei der RTX 2060 bringt der 1-Click-OC-Knopf ein Plus von 15 MHz auf 1.710 MHz.
Beim manuellen Übertakten, lässt sich das Power Target nicht verändert und man ist gezwungen mit 100% zu arbeiten. Der stabile GPU-Takt hat sich bei 115 MHz eingependelt. Ausgehend von einem Boost-Takt von 1710 MHz, landeten wir bei 1.825 MHz. Das entspricht ca. 6,7% Zuwachs. Der maximale mit GPU-Z gemessene Boost lag bei 1.950 MHz.
Den Samsung GDDR6-Speicher haben wir ebenfalls übertaktet. Dieser erwies sich wieder mal als nicht sonderlich Übertaktungsfreudig, im Vergleich zu Chips von Micron, die wir auf der KFA2 GeForce RTX 2070 OC vorfanden. Der stabile Offset betrug 735 MHz. Der Grafikspeicher taktet standardmäßig mit 1.750 MHz, respektive 7.000 MHz. Danach lag der GDDR5-Takt bei 2.066, respektive 8.264 MHz. In Prozent haben wir damit eine Taktsteigerung von etwas über 18%. Bei einem Offset um 1.500 MHz war der Speicher nicht mehr stabil, weshalb es vereinzeln zu Artefakten kam.
Synthetische Benchmarks
Wie gewohnt gehen wir erst einmal die synthetischen Benchmarks durch.
Es ergibt sich hier ein etwas gemischtes Bild. Im Standardtakt kommt die RTX 2060 meist gegen die GTX 2070 an. Nach Übertaktung geht da auch schon mehr und sie kann vereinzeln auch die deutlich teurere GTX 1080 schlagen.
Geekbench 4
OpenCL liegt der GeForce RTX 2060 wirklich gut und so hat sie selbst vor der GTX 1080 einen deutlichen Vorsprung.
Unigine Superposition
In Unigine Superposition sehen wir ein ähnliches Bild. Die RTX 2060 setzt sich von den Pascal Karten deutlich ab.
Unigine Valley
Bei durschnittlichen FPS liegt die RTX 2060 etwas zurück, holt aber insgesamt mehr Punkte als die GTX 1070 und GTX 1080.
Virtual Reality Benchmarks
Im Orange Room Test sind die Anforderungen nicht so hoch, wodurch die meisten Karten sich ähnlich aufstellen.
Beim Blue Room sind die Anforderungen an die Grafikkarten höher und so zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den anderen synthetischen Benchmarks.
Spiele Benchmarks
Bei den Spielen hat sich die GeForce RTX 2060 ebenfalls gut platziert und nimmt es locker mit der GTX 1070 auf, auch wenn diese 2 GB mehr Speicher hat. Um die GTX 1080 zu schlagen, braucht es mehr Takt. Nach Übertaktung liefert die RTX 2060 aber mehr Leistung als die GTX 1080, was erstaunlich ist.
Custom-Kühler von KFA2
Der bei dieser Grafikkarte eingesetzt Kühler kann durchaus als massiv bezeichnet werden. Es kommen zwei Kipfer-Heatpipes zum Einsatz, die leider auf eine Kupferbodenplatte verzichten und damit direkten Kontakt zum Chip haben. An dem Wärmeleitpaste-Abdruck ist sehr gut erkennbar, dass die Pipes nur weniger als 50% des Turing-Chips bedecken. Das kann man als entgangenes Potenzial bezeichnen.
Für den Einsatz von Kühlfinnen reicht das Budget bei der Preisklasse nicht. Aus dem Grund wird ein Extrusion-Block aus Aluminium verwendet.
Spannungswandler als auch der GDDR6-RAM werden mit dem Kühler mittels Wärmeleitpads verbunden. Nicht die effektivste Art, um die Wärme abzuführen, dennoch ist das ausreichend.
Die Wärmeabführung hat soweit ziemlich zuverlässig geklappt, was die Messdaten auch belegen.
Lüfter im Doppelpack
Auf der anderen Seite des Custom-Kühlers befindet sich eine Plastikabdeckung, an der zwei 90-mm-Axiallüfter eingelassen sind. Diese Kombination ist wirklich gut und auf jeden Fall besser als auf nur einen Lüfter zurückzugreifen. Im Betrieb mit automatischer Lüftersteuerung waren die Lüfter angenehm leise. Bei moderater GPU-Auslastung erreichte die GPU einen Punkt, an dem die Lüfter dann anfingen einen Spin-Up zu machen, um dann wieder auszugehen. Bei offenem Gehäuse kann das auf Dauer anstrengend sein. In einem geschlossenen Gehäuse mit ordentlicher Belüftung sollte das kein Problem darstellen. Die Lüfter fielen ansonsten keinesfalls negativ auf.
Dass die Wärmeverteilung auf dem Alu-Block gut funktioniert, sieht man auch an dem Bild der Flir One Pro Wärmebildkamera. Die Wärmeabführung ist ziemlich ausgeglichen. Die heißen Spots sind zum einen das PCB und zum anderen die Wärmeleitpaste.
Verbraucht der KFA2 GeForce RTX 2060 1-Clock OC
Bei den Messungen hat die KFA2 GeForce RTX 2060 1-Click-OC unter Last bei Standardtakt sich sparsamer gezeigt, als eine GTX 1070 als auch die GTX 980. Im Idle-Zustand war sie genügsamer als eine GTX 1070 und GTX 980 und auf dem Nivea der RTX 2070. Das spricht für ein gut durchoptimiertes Setup der Turing-Karten.
Fazit
Mit der GeForce RTX 2060 soll hardwarebeschleunigtes Raytracing und Technologien, wie DLSS, in den Mainstream Einzug halten. Dass sie nicht die GeForce GTX 1060 ablösen soll, ist spätestens nach Release der GeForce GTX 1160 klar und auch am Preis ist das zu erkennen. Der Aufpreis wird nicht nur durch diese Features begründet, auch der 6 GB große GDDR6-Speicher ist nicht billig.
In Sachen Leistung zeigte sich die KFA2 GeForce RTX 2060 1-Click OC besten Seite. Bei den Benchmarks ließ sie die GTX 1070 in den meisten Fällen hinter sich, nach Übertaktung konnte sie sogar locker mit der GTX 1080 mithalten. Das 1-Click-OC Feature steigert den Takt um 15 MHz, was kaum einer spüren wird. Wirklich spürbar war der Leistungsboost, nachdem man die Karte manuell übertaktet hat. 115 MHz höherer GPU-Takt und 735 MHz höherer Speichertakt zeigten eine echt gute Wirkung.
KFA2 GeForce RTX 2060 [1-Click OC] Award (Bild © )
Der hier verbaute Custom-Kühler mit zwei Kupfer-Heatpipes in Verbindung mit den beiden 90-mm-Lüftern ist vorbildlich. Unter normaler GPU-Last laufen die Lüfter meist gar nicht an und sind damit unhörbar. Beim Zocken werden die schon hörbar, aber die Lüftersteuerung greift hier wunderbar ein und die Karte ist nicht besonders laut.
Bei einem derzeitigen Preis von ca. 349€ ist die KFA2 GeForce RTX 2060 1-Click OC auf jeden Fall eine empfehlenswerte Wahl. Minimal günstiger sind zum Testzeitpunkt nur die deutlich kürzeren Varianten der GeForce RTX 2060. Bedingt durch die Bauart sind sie aber nur mit einem Lüfter ausgestattet und die kommen mit kleineren Kühlern aus, was sich in der Geräuschentwicklung wiederspiegeln wird.