KFA2 GeForce GTX 1660 [1-Click-OC] im Detail
Die GeForce GTX 1660 soll als direkter Nachfolger der beliebten GTX 1060 antreten. Bei der Karte kommt der Turing-Chip in Form der TU116 als 300-A1-Variante zum Einsatz. Der Chip ist im Vergleich zur RTX 2060 stark beschnitten und verzichtet gänzlich auf die dedizierten Kerne zum Beschleunigen von Raytracing-Berechnungen und auf AI-Features wie DLSS. Was bleibt sind 1.408 Cuda-Kerne, 88 Texturberechnungseinheiten sowie 48 ROPs. Der Chip ist nicht quadratisch, sondern länglich gestaltet.
Die Boardpartner können bei ihren Karten nichts am Basistakt von 1.530 MHz ändern, aber sehr wohl den Boosttakt hochsetzen. Bei der von uns getesteten Variante setzt KFA2 ab Werk auf den Boost von 1.800 MHz. Mit dem hauseigenen Tool Xtreme Tuner Plus kann der Boost mit einem Klick auf 1.815 MHz erhöht werden. Dafür steht auch der Hinweis [1-Click OC] im Namen. 15 MHz mögen nicht nach viel klingen, aber so viel trennt oft die einzelnen Karten der Boardpartner von einander. Man wird in manchen Spielen einen kleinen Performanceunterschied merken, auch wenn dieser nicht signifikant ist. Der Boost lässt sich aber deutlich höher setzen, wie das geht kann man im Abschnitt „Übertaktung“ nachlesen.
Beim Blick auf das PCB sieht man, dass nur 6 statt der 8 möglichen Bausteine auf dem PCB angebracht sind. Bei den verlöteten Chips handelt es sich um SKhynix H5GQ8H24MJR (R4C 827A) BGAs mit 1 GB Kapazität. Der GDDR5 SGRAM ist für Taktraten von 3,5 GHz bei 1,35 V Spannung und 4 GHz bei 1,55 V ausgelegt. Dieser kommt wohl auch bei Radeon RX 580 Karten von Sapphire zum Einsatz Bei der KFA2 GeForce GTX 1660 1-Click OC wird der GDD5-Speicher per 192bit angebunden.
Design und Aufbau
Durch das Wegfallen von Features und die Beschneidung der GPU, ist die Leistungsaufnahme gesenkt worden. Dadurch entfällt der Bedarf einer zusätzlichen Speisung mittels PCIe-Stromstecker nicht weg weg, aber im ergleich zur großen Schwester wird immerhin nur ein 6-Pin statt eines 8-Pin-Steckers vorausgesetzt. Für die Spannungsversorgung nutzt KFA2 vier von sechs möglichen Phasen. Nvidia gibt bei der GeForce GTX 1660 eine TDP von 120 Watt an.
Die Karte wird mit dem gleichen Kühler ausgeliefert, der auch schon bei der GeForce RTX 2060 [1-Click OC verbaut wird. Damit ist die Karte samt Kühler 228 Millimeter lang und das PCB ist ca. 10 Millimeter kürzer. Dank des Dual-Slot-Designs blockiert die GeForce GTX 1660 nur zwei PCI-Slots.
Für den Anschluss an Monitore verfügt die GTX 1660 [1-Click OC] Karte, ähnlich wie die RTX 2060 [1-Click OC], über einen DisplayPort 1.4, einen HDMI 2.0b und einen Dual-Link DVI-D Port. Das ist für die meisten Nutzer ausreichend. Hinten am PCB befinden sich 6 Kontaktstellen, die beschriftet sind und zum Ausmessen der Spannungen PCI_V, 1V8, GND, GPU_V, DDR_V und 5V dienen, was sehr hilfreich ist. Neben dem PWM-Lüfteranschluss befinden sich zwei weitere Stecker, die nicht weiter betitelt sind. KFA2 gibt über diese leider keinerlei Auskünfte.
Spezifikationen:
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Chip | ||
Shadereinheiten | ||
Chiptakt (Stock) | ||
Chiptakt (Boost) | 1.815 MHz mit 1-Click OC |
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Verbruach | ||
Vertigung | ||
Blockierte Slots | ||
Speichergröße | ||
Speicherinterface | ||
Speicherbandbreite | ||
Lüfter | ||
PCI-Express | ||
PCIe Stromstecker | ||
RGB-Beleuchutng | ||
Unterstützte DirectX Version | ||
Preis Stand: 25.02.2019 |
Lieferumfang
Käufer erhalten die KFA2 GeForce GTX 1660 [1-Click OC] in einer für KFA2 typischen Umverpackung, die auf „Gamer“ zugeschnitten ist. Wie gewohnt findet man allerlei Features und Highlights der Karte auf der Verpackung. Der schwarze Karton im Inneren beinhaltet die gut gepolsterte Grafikkarte, einen Molex zu PCIe-Stromadapter und ein Handbuch in Englisch. Mehr ist nicht enthalten und mehr ist bei der Preisklasse auch nicht zu erwarten.
Wir haben unser Testmuster der Grafikkarte von der PR-Agentur von KFA2 erhalten. Die Bereitstellung hat keinen Einfluss auf die Bewertung und Objektivität des Tests genommen.
Systemanforderungen
Auf der Produktverpackung und der Produktwebseite werden die folgenden Anforderungen genannt:
- PCI Express kompatibles Motherboard mit 16 x PCIe Slot
- Blockiert 2 Slotblenden
- 450 Watt Netzteil
- 350 MB Speicher auf der Festplatte
- 4 GB Arbeitsspeicher (6 GB oder mehr empfohlen)
- Microsoft Windows 10 64bit (April 2018 Update), Microsoft Windows 7 64bit oder Linux 64 bit als Betriebssystem
- CD-ROM- oder DVD-ROM-Laufwerk oder Internetverbindung
- Windows XP wird nicht unterstützt
Ray Tracing Benchmarks mit der GTX 1660
Die GeForce GTX 1660 verfügt über keine Raytracing-Kerne und sollte damit bedingt für diesen Einsatz geeignet sein. Seit kurzem können auch nicht-RTX-Karten die Lichtstrahlenberechnung in Spielen nutzen. In Battlefield 5 und bei 3D Mark lassen wir die Karte gegen die großen Geschwister antreten, um die Leistungseinbußen von Raytracing zu messen.
Battlefield 5 DTX Benchmark
Bei Standardtakt mit aktivierten DTX-Features schafft es die Karte auf durchschnittliche 25 fps, was unzureichend ist. Nach Übertaktung wird das Spiel mit 31 fps durchaus spielbar. Ohne die Raytracing-Features ist Battlefield V mit 75 fps viel flotter und nach OC erreicht man sogar 79 fps. Damit bricht die durchschnittliche Framerate nicht wie bei RTX-Karten um 43-50%, sondern um 61-66% ein.
3D Mark Port Royal v1.1
Bei Port Royal kann die GTX 1660 kaum mit der GeForce RTX 2060 mithalten. In dem Benchmark werden Reflektionen auf zahlreiche Objekte, wo es nur geht und damit sichtlich übertrieben. Das führt zu einer unnatürlichen Belastung, die in Spielen so wohl kaum vor kommen wird.
Shadow of The Tomb Raider
Bei dem Spiel SOTR werden primär Schatten und Lichter besser berechnet. Man sieht kaum Vorteile von DTX. Die Leistungseinbußen durch DTX sind hier enorm, auch wenn man nach Übertaktung das Spiel mit über 32 fps läuft. Empfehlen würden wir diese Konstellation nur zum Schauen, ob DTX sich für einen lohnt.
Anmerkung: Das Spiel ließ sich mit der GeForce RTX 2080 nicht starten und crashte ohne erkennbaren Grund. Daher fehlt die Karte in diesen Diagrammen.
Das Testsystem
Phanteks Enthoo Evolv Shift System (Bild © )
Die Tests werden erneut in unserem ITX-Testsystem durchgeführt. Der Aufbau sieht wie folgt aus:
- CPU: AMD Ryzen 5 2600 @ 3,7GHz 1,27850v
- Mainboard: Asrock AB350 Gaming-ITX/ac
- SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
- m.2 SSD: Samsung 970 Evo MZ-V7E250BW 250 GB
- RAM: Patriot Viper 4 16GB Kit, DDR4-3000, CL16-16-16-36 (PV416G300C6K)
- CPU-Kühler: CRYORIG C7
- Netzteil: Corsair SF 450 80+ Gold mit 450 Watt
- Lüfter: 1 x 80 mm Lüfter
- Gehäuse: Kolink Rocket
KFA2 GeForce GTX 1660 1-CLick-OC Übertaktung und 1-Click OC
Zur Übertaktung der KFA2 GeForce GTX 1660 1-Click-OC nutzen wir das Xtreme Tuner Plus Tool von KFA2. Es handelt sich weiterhin um eine BETA Version, die einwandfrei funktionierte und keine Anzeichen von Bugs zeigte. Für die GTX 16- und RTX20-Grafikkarten, die 1-Click-OC Funktion anbieten, muss man für das Taktplus immer das Tool nutzen. Bei der GTX 1660 bringt der 1-Click-OC-Knopf ein Plus von 15 MHz (0,83%) auf 1.815 MHz.
Beim manuellen Übertakten, lässt sich das Power Target nicht verändern und man ist gezwungen mit 100% zu arbeiten. Die Spannungen lassen sich dennoch verändern, um mehr aus der Karte heraus zu holen. Wir haben für diesen Test die Spannungen bei den Standardeinstellungen belassen. Der stabile GPU-Takt bei OC hat sich bei zusätzlichen 157 MHz eingependelt. Ausgehend von einem Boost-Takt von 1800 MHz, landeten wir bei 1.957 MHz. Das entspricht ca. 8,7% Zuwachs. Der maximale mit GPU-Z gemessene Boost lag bei 2.040 MHz.
Den Takt des Hynx GDDR5-Speichers konnten wir auch anheben. Der stabile Offset betrug 950 MHz. Der Grafikspeicher taktet standardmäßig mit 2.000 MHz, respektive 6.000 MHz. Nach Übertaktung lag der GDDR5-Takt bei 2.316 MHz (2.459 MHz Peak), respektive 6.950 MHz. In Prozent haben wir damit eine Taktsteigerung von etwas über 15,8% erreicht.
Synthetische Benchmarks
WIr gewohnt durchläuft auch die GeForce GTX 1660 unsere Benchmarks und wird einem direkten Vergleich zur Konkurrenz unterzogen.
Fast bei allen 3D Mark Benchmarks platziert sich die GTX 1660 über der ehemaligen High-End-Karte GTX 980. Der Vorsprung der GTX 1070 und RTX 2060 ist noch deutlich höher, auch wenn dieser durch Übertaktung geschmälert wird.
Bei Geekbench 4 kann sich die GTX 1660 auf das Niveau der GTX 1070 steigern und überholt sie nach Übertaktung sogar. Es fehlt sogar nicht mehr viel bis zur GTX 1080.
Unigine Superposition 1080p Extreme
Bei dem rechenlastigeren Superposition Benchmark positioniert sich die GTX 1660 wieder zwischen der GTX 980 und der GTX 1070.
Unigine Valley Preset "Extreme HD"
VR Benchmarks
Die GTX 1660 ist bedingt für VR-Spiele geeignet. Je nach Auflösung und Detailgrad wird sie eher für Mid-oder Low-Range Spiele passen.
Spiele Benchmarks
Unter 1080p kann die GeForce GTX 1660 [1-Click OC] alle Spiele in unserem Durchlauf problemlos rendern. Bei so ziemlich allen bewegt man sich weit jenseits der 30 fps. Auch bei aktuellen Titeln, wie Shadow of The Tomb Raider und Battlefield V sind es mehr als 60 fps. Durch Übertaktung quetscht man einige fps mehr aus der Karte heraus. Auch hier reiht sie sich meistens zwischen der GTX 980 und der GTX 1070 ein.
Großer Custom-Kühler mit zwei 90-mm-Lüftern
Bei der GeForce GTX 1660 verwendet KFA2 den gleichen, massiv Kühler, der auch bei der RTX 2060 [1-Click OC] zum Einsatz kam. Hier werden gleich zwei gepresste Kupfer-Heatpipes genutzt, die die Abwärme über den Aluminiumblock verteilen. Auf eine Kupferbodenplatte wird verzichtet. Der Turing Chip liegt direkt auf den Heatpiupes und dem Alublock auf, der nicht plan geschliffen ist. Aus dem Kähler lässt sich demnach noch mehr raus holen. An dem Abdruck der Wärmeleitpaste ist sehr gut erkennbar, dass die Pipes bei weitem nicht den ganzen Turing-Chip bedecken.
Die Spannungswandler sowie GDDR5-Speicher werden durch Wärmeleitpads mit dem Kühlkörper verbunden. Für ordentliche Wärmeabführung hat der Kühler gesorgt, was die Messdaten belegen.
Auf der Rückseite kommt sogar eine Backplate zum Einsatz. Diese fehlte bei der RTX 2060 [1-Clock OC] noch komplett. Sie ist mit schönen Mustern versehen, steigert die Stabilität der Karte und schützt vom Durchhängen der Karte.
Aktive Kühlung durch zwei 90-mm-Lüfter
Die obere Seite des Custom-Kühlers wird durch eine schlicht gehaltene Plastikabdeckung geschmückt. Hier findet man auch die beiden 90-mm-Axiallüfter, die sehr groß dimensioniert sind.
Im Betrieb mit automatischer Lüftersteuerung waren die Lüfter angenehm leise. Bei moderater GPU-Auslastung erreichte die GPU einen Punkt, an dem die Lüfter dann anfingen einen Spin-Up durchzuführen, um dann anschließend wieder aus zu gehen. Bei offenem Gehäuse kann das auf Dauer anstrengend sein. In einem geschlossenen Gehäuse mit ordentlicher Belüftung sollte das kein Problem darstellen. Die Lüfter fielen ansonsten keinesfalls negativ auf.
Dass die Wärmeverteilung auf dem Alu-Block gut funktioniert, sieht man auch an dem Bild der Flir One Pro Wärmebildkamera. Die Wärmeabführung ist ziemlich ausgeglichen. Die heißen Spots sind zum einen das PCB und zum anderen die Wärmeleitpaste.
Für die Preisklasse der GTX 1660 ist diese Kühlkonstruktion sehr gut und mehr als ausreichend.
Verbrauch der KFA2 GeForce GTX 1660 [1-Click OC]
Beim Verbrauch hat die KFA2 GeForce GTX 1660 [1-Click OC] sich gut platziert und in Anbetracht der Leistung einen guten Mix offenbart. Sie ist leistungsstärker als das damalige Top-Modell GTX 980 und verbraucht dabei ganze 88 Watt weniger. Hier merkt man die technische Überlegenheit der neuen Turing Architektur. Im Idle-Zustand geben sich die Karten nicht viel, wodurch die GTX 1660 ca. 7 Watt sparsamer ist als die GTX 980. Im Idle takten die Karten alle runter, wodurch Übertaktung keinen spürbaren Effekt auf diesen Wert hat.
Fazit
Mit der GeForce GTX 1660 sollen anspruchsvolle Spiele und Anwendungen beschleunigt werden. Auf hardwarebeschleunigtes Raytracing und DLSS muss man verzichten, auch wenn sich die Karte unterhalb der RTX 2060 einreiht. Sie löst auch erfolgreich die GeForce GTX 1060 ab. Der beschnittene Turing-Chip hat in der Variante viel zu bieten und wird mit 6 GB GDDR5-Speicher erfolgreich gepaart, um das Preissegment zwischen 200 und 300€ abzudecken.
KFA2 GeForce GTX 1660 [1-Click OC] Award (Bild © PCMasters.de)
Wenn es nach Leistung und dem gemessenen Verbrauch geht, ist die KFA2 GeForce GTX 1660 [1-Click OC] ziemlich ausgeglichen. Sie schlägt fast immer die GTX 980 bei 88 Watt geringerem Verbrauch und liegt erwartungsgemäß hinter der GTX 1070 und RTX 2060. Durch Übertaktung rückt sie deutlich näher an die GTX 1070, ohne den Verbrauch immens zu steigern. Das 1-Click-OC Feature steigert den Takt um 15 MHz, was für unerfahrene Nutzer nett ist und zum Übertakten verleiten könnte. Durch manuelle Übertaktung konnten wir 157 MHz höheren GPU-Takt und 950 MHz höheren Speichertakt erreichen. Die Karte hat demnach höheres Potenzial, als der Hersteller mit dem OC-Feature vermittelt.
Der von der RTX 2060 [1-Click OC] übernommene Custom-Kühler mit zwei Kupfer-Heatpipes und den beiden 90-mm-Lüftern passt ausgezeichnet zu dieser Karte. Unter normaler GPU-Last laufen die Lüfter meist gar nicht an und sind damit unhörbar. Beim Zocken werden die schon hörbar, aber die Lüftersteuerung greift hier wunderbar ein und die Karte ist nicht besonders laut.
Die KFA2 GeForce GTX 1660 [1-Click OC] siedelt sich bei den Preisvergleichen bei rund 240€ bzw. 240€ bei Amazon (Affiliate) an und ist damit auf jeden Fall eine empfehlenswerte Grafikkarte.