Mad Catz R.A.T. PRO X3 Supreme Test  Bild © PCMasters.deMad Catz R.A.T. PRO X3 Supreme Test (Bild © PCMasters.de)

Einleitung

Mad Catz hat über drei Jahrzehnte hinweg Peripheriegeräte hergestellt, dann wurde es still um den Hersteller. Mad Catz feierte 2018 eine Wiederauferstehung, und bringt nun im Jahr der Ratte, die Mad Catz R.A.T. X3 Surpreme auf den Markt. Diese soll nun Luxus, Leistung und Komfort in einem vereinen. Mad Catz R.A.T. X3 Surpreme ist eine Premium Maus, zum Premium Preis, mit Premium Features. Gibt es vielleicht noch Verbesserungspotential oder ist das das schon das non plus ultra? Bei einem Straßenpreis von fast 200 € sollte sie verdammt nah an das Optimum ran kommen.

R.A.T. X3 Surpreme - technischen Daten

Technische Daten (Herstellerangaben)
Sensor PixArt PMW 3389
Maximale DPI 16.000 DPI
maximale erfassbare Beschleunigung 50 G
Tasterhersteller Omron
Schalterlebensdauer über 50 millionen clicks
maximale Abtastrate 3000 Hz
Gewicht 105 g
Kabellänge 1,8 m geflochtenes Kabel nicht austauschbar

Mad Catz R.A.T. PRO X3 Supreme - VerpackungMad Catz R.A.T. PRO X3 Supreme - Verpackung (Bild © PCMasters.de)

Lieferumfang

Geliefert wird in einer schicken, schwarzen Verpackung, die Wertigkeit verspricht. Nach dem Öffnen der Verpackung, bekommt man ein Tray mit vielen Anbauteilen, einen kleinen Innensechskant, einen Pinsel, die Maus in Ihrer Grundkonfiguration und eine Tragetasche präsentiert. Selbst unterschiedliche Rastungen für das Mausrad kann man auswählen.

Mad Catz R.A.T. PRO X3 Supreme - LieferumfangMad Catz R.A.T. PRO X3 Supreme - Lieferumfang (Bild © PCMasters.de)

Das aus einer Magnesiumlegierung bestehende Exoframe der Maus ist ein echter Hingucker und überzeugt mit seiner Qualitätsanmutung. Diese Präsentation hat alleine schon was für sich und man kommt sich vor wie klein Willi zu Weihnachten, der nun endlich sein Legoset geschenkt bekommt. Feine Sache ist das! Schon lange nicht mehr beim Auspacken so eine Freude verspürt. Damit gibt es eine eins plus für den Ersteindruck.

Mad Catz R.A.T. PRO X3 Supreme Gaming MausMad Catz R.A.T. PRO X3 Supreme Gaming Maus (Bild © PCMasters.de)

Konfiguration der Maus: Erste Schritte

Da waren wir nun mit unserem Legoset und fingen auch gleich an unsere Lieblingskonfiguration an die Maus zu basteln. Jedes Einzelteil wurde ab, und wieder angeschraubt, um die beste Konfiguration für die Hand, die sie führt, heraus zu finden. Das linke und rechte Seitenteil lässt sich mittels kleiner Innensechskantschraube montieren.

Mad Catz R.A.T. PRO X3 Supreme - AnbauteileMad Catz R.A.T. PRO X3 Supreme - Anbauteile (Bild © PCMasters.de)

Das obere hintere Cover lässt sich problemlos über eine Schiene einrasten und kann einfach herausgezogen werden, um es gegen ein höheres oder ein flacheres Teil auszutauschen. Und da kommt der erste kleine Kritikpunkt: die Coverschalen lassen sich in der Neigung einstellen, indem eine Kreuzschraube gelockert wird und dann wieder nach Positionsfindung befestigt werden kann. Wieso dort nicht auch eine Innensechskantschraube verwendet wird, wie bei den Seitenteilen (und dem mitgelieferten Werkzeug), weiß wohl nur Mad Catz. Die Rasterung am Mausrad bedarf etwas Fummelarbeit, geht aber beim zweiten Wechsel wesentlich flotter von der Hand.

Mad Catz R.A.T. PRO X3 Supreme KonfigurationMad Catz R.A.T. PRO X3 Supreme Konfiguration (Bild © PCMasters.de)

Alle Teile wirken hochwertig und sind gut verarbeitet. Die Gleitfüßchen werden mittels Magneten angebracht, diese halten Problemlos den normalen Gaming Alltag aus, nur wenn die Maus mal fliegen lernt, muss man die Gleitfüße suchen gehen. Der Unterschied zwischen den mitgelieferten 2 Varianten der Gleitfüße ist recht klein, aber doch fühlbar. Wir entschieden uns für die Keramikversion (mehr davon später).

Mad Catz R.A.T. PRO X3 Supreme Gaming MausMad Catz R.A.T. PRO X3 Supreme Gaming Maus (Bild © PCMasters.de)

Konfiguration der Maus: Zweite Gehversuch

Anschließen an den PC über USB ist natürlich kein großes Problem, doch dann kam ein kleiner Überraschungsmoment: Beim Installieren der Software kam folgende Meldung: „Windows hat unerwünschte Software erkannt und verweigert die Ausführung der Installation“. Uff, so was im Jahre 2020, bei einer 200 € Maus ist schon mal ein recht grober Schnitzer und sollte so nicht passieren. Nach dem man Windows "überredet" hat die Software zu installieren, wartet eine übersichtliche Software auf unsere eingaben. Sicherlich muss man sich erst mal hier und da einfuchsen aber alle wichtigen Einstellungen sind recht schnell gefunden und können ohne große Fragezeichen vorgenommen werden.

Mad Catz R.A.T. PRO X3 Supreme - Maus SensorMad Catz R.A.T. PRO X3 Supreme - Maus Sensor (Bild © PCMasters.de)

Wir entschieden uns für 7.000 DPI, da man damit schnell über den 34 Zoll Monitor fahren kann und immer noch sehr präzise sein Ziel trifft. Wer sozusagen jeden Herzschlag in eine Mausbewegung umgesetzt haben möchte, kann gerne die 16.000 DPI auswählen. Aber mehr ist nicht immer besser. So ist der Sensor z.B. von Haus aus auf eine Pollrate von 1.000 Hz ausgelegt. Die Software bietet eine Übertaktung auf 3.000 Hz an, welche jedoch rein subjektiv keine Auswirkung mehr auf den Sensor hat. So mögen die 3.000 Hz vielleicht messbar sein, aber als Gamer nicht wirklich fühlbar. Da die Maus nun das erste Mal am richtigen Platz liegt, wirkt das was vorher so perfekt passte, plötzlich nicht mehr so perfekt, so dass wir wieder anfingen jedes Anbauteil zu testen. Also kleiner Tipp: Gleich am richtigen Platz testen, damit man nicht die gleichen Probleme hat, wie das bei uns der Fall war.

Die Spielerfahrung

Als erstes fällt auf, wie genial die Maus über das Mauspad gleitet - so leicht und doch so präzise. Die Maus wird praktisch eins mit der Hand. Würde jetzt noch der Ringfinger und der kleine Finger auf einer kleinen Ablage ruhen, wäre die ideale Maus für des Testers Hand gefunden. Es gibt ein Seitenteil, welches eine Ablage für den kleinen Finger darstellen soll, jedoch ist diese Ablage so weit hinten, dass es sich einfach falsch anfühlt dort den kleinen Finger zu platzieren. Man muss dazu sagen, dass wir den Palm Griff angewandt haben. Bei Claw oder Fingergriff könnte das je nach Handform wieder anders aussehen, aber eine 200 € Maus muss halt auch hohe Ansprüche befriedigen.

Wir haben Gleich den Sniper Mode ausprobiert, bei der stramm zu drückenden Daumentaste wird automatisch die DPI Zahl auf ein in der Software eingestellten Wert reduziert, damit liegt die Sniperwumme ruhiger und präziser in der Hand. Ein Feature, welches man nun nicht mehr missen möchte. Das Mausrad ist präzise und der Waffenwechsel klappt ohne Probleme. Auch die Haupttasten der Maus bieten einen sehr guten Druckpunkt und durch die offene Bauform kann auch genügend Luft an die Hand kommen, so dass diese während unseren Tests nicht ins Schwitzen gerät. Doch was ist das? Der Druckpunkt der Tasten, die über dem Sniperbutton liegen, ist sehr schwammig und fühlt sich nicht wirklich taktil an. Man bekommt nicht wirklich eine Rückmeldung, dies scheint an der Position der Taster zu liegen, denn der zu drückende Taster liegt nicht direkt hinter der Abdeckung wie beim Sniperbutton sondern ist versetzt tiefer angebracht. Dadurch steht quasi das zu drückende Teil in der Luft und gibt keine zufriedenstellende Rückmeldung.

Der Wechsel zwischen verschiedenen DPI-Zahlen geht gut von der Hand und wird über 3 rote LEDs dargestellt. Allerdings wirkt der Wechsel zwischen einzelnen Profilen etwas aus der Zeit gefallen. So muss man unter der Maus einen roten Knopf drücken, der einen dann mittels 8 Segmentanzeige zwischen einzelnen Profilen durchschalten lässt. Ganz ehrlich: dann lieber weg lassen, als so zu implementieren.

Die RGB-Beleuchtung der Maus ist subtil und stört überhaupt nicht, tagsüber bei normalem Licht ist sie sogar nur schwer erkennbar. Nachts ist sie sanft und macht keinen auf Bling Bling, was wir gut finden, denn wer will schon im Dunkeln von seiner Maus abgelenkt werden. In der Software stehen verschiedene Effekttypen zur Auswahl: Dauerleuchten, Atmung, Ragenbogen, Farbzyklus oder Farbwechsel. Bei über 16 Millionen Farben sollte für jeden was dabei sein.

Joystick Features

Das Mausrad lässt sich hoch stellen und soll so zu einem zusätzlichen Bedienelement mutieren, eine Art Mini-Joystick. Uns fällt selbst mit viel Fantasie nicht ein, wozu der dienen könnte, denn möchte man ihn bedienen, drückt man ihn sozusagen nach rechts, muss man ja das Grundgestell festhalten mit den anderen Fingern und man schiebt sozusagen gegen seine eigene Kraft. was bei einer gleitenden Maus unvermeidlich zu einer Eingabe auf der Mausseite führt und so den "Joystick" ungenau und in unseren Augen sinnlos macht. in der Theorie mag es ja schön klingen, aber in der Praxis untauglich.

Mad Catz R.A.T. PRO X3 Supreme Gaming MausMad Catz R.A.T. PRO X3 Supreme Gaming Maus (Bild © PCMasters.de)

Fazit

Für über 200 € steht bei der Mad Catz R.A.T. X3 Surpreme (Affiliate) sicherlich einiges auf der Haben Seite, aber leider auch zu viel auf der anderen nicht so positiven Seite. So sind wir von der Gleitfähigkeit, dem Sensor, dem Snipermode und der modularen Anpassbarkeit beeindruckt, jedoch krankt das Konzept am zu viel haben wollen. Wie wir eingangs erwähnten: "weniger ist manchmal mehr". So könnte die Maus ohne "Mini-Joystick" und Tragetasche einige Euros günstiger auf den Markt kommen und wir würden keines dieser Features missen. Auch stehen die schwammigen Seitentasten noch im Raum. Diese sind zwar funktionstüchtig und man kann damit leben, aber der fade Beigeschmack bei einer 200€ Maus bleibt leider erhalten.

Zu guter Letzt muss jeder selber entscheiden, ob es einem das Wert ist. Man kann sich seine Maus so natürlich ziemlich genau zusammenbauen. Schlecht ist Sie auf jeden Fall nicht, denn als Maus funktioniert Sie sehr gut, so dass wir Ihr dennoch eine anständige 80iger Wertung attestieren können. Jedoch wird Sie nicht als Preis/Leistungs-Sieger durchs Ziel gehen.

R.A.T. PRO X3 Supreme TestR.A.T. PRO X3 Supreme Test (Bild © PCMasters.de)