CORSAIR SABRE RGB PRO WIRELESS im Test

Corsair wurde 1994 gegründet und stellte Anfangs im oberen Preissegment Speichermodule her. Mit Einführung der Value Select Produktsparte erweiterte sich das Segment auch auf die unteren Preissegmente. Um das Geschäftsfeld zu vergrößern, wurde das Unternehmen auch auf anderen Schauplätzen rund um den PC aktiv. So ist der Hersteller heute in vielen Segmenten und Preisklassen vertreten, das Angebot reicht unter anderen von Netzteilen, SSDs, USB-Sticks, Tastaturen, Mäusen bis hin zu Headsets. So ist es kaum verwunderlich, dass das Unternehmen 2020 an die Börse ging und weiterhin wächst und gedeiht. Der neuste Spross aus dem Corsair Portfolio ist die Sabre RGB Pro Wireless Maus die am 16. September 2021 offiziell erhältlich ist.

Lieferumfang

Geliefert wird die Maus in einer schicken gelb schwarzen Verpackung, die hauptsächlich aus Kartonage besteht. Im Inneren kommt dann eine Halteschale aus Plastik zum Tragen. In dieser befindet sich die Maus, der Dongle, ein USB auf USB-C Kabel und eine Kurzanleitung in verschiedenen Sprachen. Ein kompletter Verzicht auf Plastik als Verpackungsmaterial wäre uns lieber gewesen. Vielleicht geht da ja in Zukunft noch etwas, immerhin ist der Plastikanteil schon mal reduziert worden.

Verarbeitung

Die Maus ist zu großen Teilen aus Hartplastik gearbeitet, ein Streifen aus glänzender Plastik umrahmt die Maus. Die Tasten sitzen sehr gut im Gehäuse und wackeln nicht. Die Spaltmaße sind hervorragend umgesetzt. Selbst die linke und rechte Maustaste sind parallel zueinander. Den einzig kleinen Kritikpunkt an dieser Stelle ist, dass das Plastik im Bereich der unterhalb der hinteren Daumentaste leicht nachgibt und dann in unserem Fall zum Knarzen neigt. Der mitgelieferte Dongle kann in der Maus in einem kleinen Fach untergebracht werden. Unter der Maus befindet sich der Wahlschalter der Verbindungsart, ob über den mitgelieferten Dongle oder über Bluetooth die Verbindung zum Rechner hergestellt werden soll. Auch eine Taste für die Profilauswahl befindet sich hier.

Mausgefühl & Ergonomie

Beim ersten Anschließen empfiehlt Corsair dies über das mitgelieferte USB-Ladekabel zu erledigen und die Maus zu 100 % aufzuladen. Dieser Empfehlung folgten wir. Also steckten wir sie an und sie wurde sofort erkannt und funktionierte in den Voreingestellten Profil tadellos. Die Maus baut etwas höher als andere Vertreter, dadurch wird die Handhöhle beim Greifen unterstützt und liegt nicht frei in der Luft. Dies trägt zur guten Ergonomie bei. Man bemerkt sofort, dass es etwas wärmer ist als bei Mäusen, die Flacher liegen oder auch bei Mäusen, die eine offene Oberfläche bieten.

Die Omrom-Taster machen einen sauberen Job und haben einen minimalen Weg, um nicht zu sagen keinen Wegen bis zum Auslösen des Mausklicks. Um einen Mausklick aus zu lösen, muss ein leichter aber denn noch definierter Widerstand überwunden werden. Dieser Klick wird einem sowohl haptisch als auch mit einem Klickgeräusch gemeldet. So muss dat!

Das Mausrad lässt sich durch die gut gewählte Rasterung präzise bedienen. Auch ist die Oberfläche des Mausrades gut gelungen, sodass sie griffig ist und gutes Feedback liefert. Das Mausrad an sich hat ca. 1 mm Spiel, welches jedoch im Alltag nie negativ aufgefallen ist.

Von den Seitentasten ist leider nur der hintere ohne Verrücken des Daumens für unseren Tester erreichbar. Dies liegt eventuell an den relativ kurzen Fingern des Testers, sollte jedoch Erwähnung finden. Zum Testen empfehlen wir daher vor dem Kauf den Gang zum örtlichen Hardwaredealer.

Empfindlichkeit

Voreingestellt im Profil sind 400, 800, 1.200, 1.600 und 3.200 dpi. Dies kann in der Software bis auf die Spitze getrieben werden und wirklich unglaubliche 26.000 dpi können erreicht werden. Dann schaut man jedoch die Maus nur an und sie huscht über den Bildschirm. Diese extremen dpi Zahlen sind recht gewöhnungsbedürftig und wohl eher e-Sports Titeln und auch High Sensivity Spielern zuträglich. Für für den produktiven Einsatz in der Redaktion hat z.B. niemand die 26.000 dpi eingestellt, weder zum Arbeiten als auch zum Spielen. Für den Tester der Maus reichten für den Desktopeinsatz 1.600 dpi und für den Spieleeinsatz in wirklich schnellen Shootern wie z.B. Doom oder Quake 6.000 dpi. Beim Spielen wurden alle eingaben ohne Probleme von der Maus bewältigt.

Batterieausdauer

Selbst im niedrigen Batterie Status wurden alle Eingaben präzise und schnell umgesetzt. Die Maus hielt angeschlossen über den mitgelieferten Dongle gute 55 Stunden incl. Beleuchtung durch, bevor sie wieder aufgeladen werden musste. Auch erwähnenswert ist, dass die Maus nicht wie andere Mäuse erst kleine Batterieaussetzer generiert und sozusagen stockt, sondern die Maus schaltet sich sofort aus und will wieder an das Ladekabel. Direkt nach dem Andocken an das Kabel, kann man die Maus als sozusagen Kabelgebundene Variante weiter nutzen.

iCUE Software

Die Software kann bei Corsair herunter geladen werden. Es ist die iCUE Software, die alle Corsair Produkte miteinander „verbindet“ und noch Überwachungsprogramme für den PC beinhaltet. Sie bietet halt den Vorteil, dass die gesamte Corsair Beleuchtung von einer Zentrale bedient werden kann. Einen Haken hat die Software: Sie ist mit 750 MB überraschend groß. Wir betrachten hier jedoch nur den Teil der Software die zur Maus gehören, da es sonst zu umfangreich werden würde.

In der Software kann man Jeder der 6 Tasten individuelle Funktionen zuweisen. So kann man z.B. Office Shortcuts oder jede andere Beliebige Taste zuweisen. Diese können dann in den Profilen der Maus hinterlegt werden und je nach Anwendung genutzt werden.

Dann gibt es noch die DPI Einstellungen. Hier sind 5 Stufen plus eine Stufe für den Snipermodus per Schieberegler oder direkt per Zahlenwerteingabe zwischen 100 und 26.000 dpi frei konfigurierbar, auch hier können wieder für jedes Profil angepasst werden. Kleiner Kritikpunkt es bleiben immer 5 Stufen wenn man z.B. nur 2 Abstufungen will, kann man die restlichen nicht deaktivieren und muss diese mit durchschalten.

Dann kann man noch eine Oberflächenkalibrierung des Sensors durchführen, um den Sensor auf die Oberfläche des Mauspads einzustellen, dafür muss die Maus jedoch per Kabel angeschlossen werden. Dies kann man machen, um eine noch präzisere Maus zu erhalten, uns sind jedoch keine Probleme aufgefallen, selbst bei spiegelnden Flächen.

Als letzten Menüpunkt bekommt man die Mauseinstellungen. Hier kann z.B. nach Firmwareupgrades gesucht werden oder wann sich die Maus ausschalten soll um Energie zu sparen. Auch die Hubhöhe kann hier eingestellt werden. Die ein oder andere Funktion kann man jedoch nicht so richtig einordnen was ist z.B. mit Mehrpunktstatus gemeint oder was passiert, wenn man Eckenglättung einschaltet? Hier wäre eine kurze Hilfestellung angebracht da diese Begriffe nicht wirklich selbsterklärend sind und erst umständlich vom Laien gegoogelt werden müssen.

RGB Beleuchtung

Als Beleuchtung an der Maus gibt es nur das Corsair Symbol am hinteren Ende der Maus zu nennen. Dies kann man z.B. pulsierend oder in einem Farbwechsel leuchten lassen. Es gibt verschiedene Leuchtstärken, die sich mittels Schieberegler ohne vorgegebene Stufen eingestellt werden kann. Diese ist jedoch nicht unter der Beleuchtung zu finden, sondern im Menü der Geräteeinstellungen untergebracht.

Fazit

Die Sabre RGB Pro Wireless ist ein beindruckendes Stück Technik.

Pro:

Die 26.000 DPI gepaart mit kabellosem Betrieb und einer Pollrate von 2000 Hz, sind schon nicht zu verachten. Die Omrom Taster mit null Spiel und sehr gutem Druckpunkt zeigen, dass diese Maus zur Speerspitze gehören. Das bei gerade mal 79 g Gewicht, das gesamte Paket aus Wireless-Modul, Akku und Mausgehäuse sich vor anderen kabelgebundenen Leichtgewichten nicht verstecken muss, ist auch ein Indiz dafür, dass hier High Tech verbaut wurde.

Kontra:

CORSAIR SABRE RGB PRO WIRELESS Award (Bild © PCMasters.de)

Die eierlegende Wollmilchsau scheint gefunden worden zu sein, zumindest was die technische Umsetzung betrifft. Wenn man jetzt noch in der nächsten Revision das Seitenteil steifer bekommt und damit die Geräuschbildung eliminieren kann, die Seitentasten ein wenig nach hinten versetzt und an der Software hier und da noch gefeilt wird, kann man sagen: Wir haben hier nichts mehr zu meckern.

Wer bereit ist für seinen kabellosen Nager knappe 100€ (Affiliate) auszugeben, bekommt hier richtig viel geboten und dies schlägt sich auch in einer Wertung von 90 % nieder.