RAIJINTEK-PAEAN-Benchtable-Showcase-Bild01 (Bild © )
RAIJINTEK PAEAN Benchtable / Showcase im Detail
Das Paean Benchtable / Showcase aus dem Hause Raijintek ist genau, was es vorgibt zu sein. Die Vorderseite verfügt über ein durchsichtiges Fenster aus Hartglas. Die Rückseite besteht ebenfalls aus einem echten Hartglasfenster, dieses ist jedoch leicht getönt. Beide Fenster eröffnen einen sehr guten Einblick in die verbauten Komponenten. Auf diese Weise erhält man den Showcase-Look. Entfernt man die Fenster, sind alle Komponenten extrem gut zu erreichen. Auf dieser Weise fungiert das Gehäuse als Benchtable.
Sind die Fenster entfernt, kann es in jeder erdenklichen Richtung aufgestellt werden. Für Hardwaretester ist das sehr nützlich. Da es sich um ein offenes Gehäuse handelt, wurde hier auf Lüfter gänzlich verzichtet. Beleuchtungen sind ebenfalls nicht vorhanden.
Das Hertzstück des Gehäuses ist eine dicke Metallplatte. Bei dem Material handelt es sich um gebürstetes Aluminium. An dieser Platte werden vier Füße, welche aus jeweils zwei Teilen bestehen, befestigt. Die Füße dienen gleichzeitig als Abstandhalter und Befestigung für die Fensterscheibe. Auf dieser Platte werden ein Festplattenkäfig, eine Netzteilhalterung, ein IO-Panel sowie eine Grafikkartenhalterung angeschraubt. In diesem Zustand ist das Gehäuse schon ein sehr guter Benchtable.
Komponenten & Kompatibilität
Das RAIJINTEK PAEAN Benchtable / Showcase ist mit diverser Hardware kompatibel. Die wichtigsten Formfaktoren der Mainboards können hier verbaut werden. Es ist kompatibel zu ATX, mATX und Mini-ITX. Nutzt man das Gehäuse als Showcase, kann ein CPU-Kühler mit einer Höhe von maximal 139 mm verbaut werden. Nutzt man es als Benchtable und lässt das fordere Fenster weg, ist die Höhe praktisch unbegrenzt. Es können Grafikkarten von einer Länge bis zu 500 mm verbaut werden. Sofern man sich hier nicht mit einem Radiator oder eine Wasserkühlung in die Quere kommt. Netzteile dürfen maximal 200 mm lang sein. Allgemein passt hier alles sehr gut. Als einzigen Kritikpunkt wäre die Anbringung des Radiators. Diese ist etwas zu weit vom Mainboard entfernt. Dadurch ist das Gehäuse inkompatibel zu vielen AIO-Wasserkühlungen. Wir haben unsere MSI MPG CoreLiquid K360 nur mit Mühe und Not montieren können. Das Gehäuse ist also ganz klar auf eine vollwertige Custom-Wasserkühlung ausgelegt. Wer doch eine AIO nutzen möchte, sollte darauf achten, eine AIO mit einer minimalen Schlauchlänge von 400 mm zu nutzen, besser aber mehr.
Spezifikationen
Technische Daten (Herstellerangaben) | |||
Gehäusetyp | Mid-Tower, Benchtable, Aluminium Gehäuse | ||
Material | Aluminium, Tempered Glass, Hartglas, Gummi, Kunststoff | ||
Farbe | Schwarz / Anthrazit | ||
Maße (LxBxH) | 600 x 300 x 500 mm | ||
Mainboard Größen | ATX / mATX / Mini-ITX | ||
Gewicht | 14 – 15,9 kg | ||
Max. CPU-Kühlerhöhe | 139 mm | ||
Max. Grafikkartenlänge | 399 mm und 500 ohne Frontlüfter | ||
3,5" Montageplätze | 3 | ||
2,5" Montageplätze | 3 | ||
Lüfter | 0 | ||
PCIe-Slots | 8 | ||
I/O-Panel | 4x USB 3.0 oder 4x USB 2.0, Audio Ein- und Ausgang | ||
Besonderheit | Hartglas-Seitenteile, Offenes Design, vielfältige Anwendbarkeit, Diverse Platzierungen des IO-Panel möglich. | ||
Garantie | 2 Jahre |
Lieferumfang
Für knapp 150€ bekommt man bei Raijinteks PAEAN Benchtable / Showcase schon eine Menge geboten. Für ein Showcase würden wir es somit im mittleren Preissegment einschätzen. Da das Gehäuse komplett aufgebaut werden muss, fällt der Lieferumfang etwas spannender aus als üblich. <p class="credits float right"> RAIJINTEK-PAEAN-Benchtable-Showcase-Bild06 (Bild © )</p>
Das Herzstück ist eine Aluminiumplatte im gebürsteten Design. Dazu gibt es vier gummibeschichtete Stangen, welche die Seitenteile darstellen. Und zusätzlich noch mal vier kürzere Stangen für die Rückseite. Dazu kommt eine Grafikkartenhalterung sowie ein größeres Blech, bei den Festplatten eingespannt werden können.<p class="credits float right"> RAIJINTEK-PAEAN-Benchtable-Showcase-Bild07 (Bild © )</p>
Eine vergleichbare Halterung für Netzteile ist ebenfalls dabei. Selbst das IO-Panel ist als Einzelteil vorhanden. Zusätzlich kommen alle nötigen Schrauben sowie fünf Kabelhalterungen mit verkleb barem Fuß. Zu guter Letzt haben wir zwei große Fenster aus gehärtetem Glas. Das Fenster für die Rückseite ist schwarz getönt. Das Fenster für die Front ist durchsichtig. Eine Anleitung ist hier durchaus sinnvoll und dementsprechend auch mit dabei. Auf Werbeflyer und Ähnliches, wie sie andere Hersteller gerne beilegen, wird hier verzichtet.
Das Testsystem
Als Testsystem nutzen wir die folgenden Komponenten. Der Aufbau sieht wie folgt aus:
- CPU: Intel I7- 12700k
- Mainboard: MSI MAG B660 Tomahawk WIFI DDR4
- RAM: 16 GB DDR4-3200
- SSD: Samsung 850 EVO 500 GB
- HDD: 3,5“ von Seagate
- Kühlung: MSI MPG CoreLiquid K360
- Netzteil: Inter-Tech Argus GPS-700 700W
Verarbeitung & Zusammenbau
Wie es der Name schon sagt, handelt es sich bei dem RAIJINTEK PAEAN Benchtable / Showcase, um ein Showcase, welches auch als Benchtable genutzt werden kann. Es kann ebenfalls als Medi-Tower eingestuft werden. Es gehört zu den wenigen Gehäusen am Markt, das komplett zerlegt beim Nutzer eintrifft und somit erst aufgebaut werden muss. Alle Einzelteile sind sehr hochwertig verarbeitet. Einige haben allerdings kleine Schwächen. Auf die gehen wir unten genauer ein. Die hochwertige Verarbeitung und die guten Materialien, beispielsweise die großen Glaswände führen wie üblich zu einem hohen Gewicht. Das Gehäuse mal eben von A nach B setzen, geht aufgrund der guten Abstandhalter sehr gut. Diese lassen sich gut greifen. Will man es weitere Strecken bewegen, würden wir vorher die Fenster entfernen, um diese nicht beschädigen zu können. Aufgrund der hochwertigen Verarbeitung lassen sich alle Einzelteile problemlos festschrauben. Alle Bohrungen passen und es klemmt nicht ein Gewinde.
Standfüße
Beim Aufbau beginnen wir mit dem Grundgerüst. Das ist zwar selbsterklärend. Die Anleitung kommt auf der Rückseite dennoch zum Einsatz. Der hintere kürzere Standfuß verfügt über eine Schraube, diese wird einfach durch die Aluminiumplatte gesteckt. Dann schrauben wir den längeren Standfuß auf den hinteren. Der Standfuß ist vermutlich ein Metallrohr, auf dem eine Gummihülle geklebt wurde. Leider dreht sich das Gummi leicht mit. Deshalb können wir die Füße nicht so fest anziehen, wie wir das gerne würden. Die schwarze Gummibeschichtung hat zusätzlich den Nachteil, das Sie extrem anfällig für Verschmutzungen ist. Aufgrund der Gummibeschichtung haften diese auch noch sehr gut und sind nur schwer zu entfernen.
Netzteilmontage
Das Netzteil lässt sich problemlos einbauen. Es könnte sogar sein, dass es eine der angenehmsten Erfahrungen war, die wir bisher in Bezug der Netzteilmontage gemacht haben. Selbst unser Testnetzteil mit dem extrem lang gezogenen nervigen Stromanschluss hatte hier genug Platz. Um das Netzteil montieren zu können, werden einfach zwei kleine Metallhalterungen an den Hauptteil angeschraubt. <p class="credits float right"> RAIJINTEK-PAEAN-Benchtable-Showcase-Bild13 (Bild © )</p>
Hinter dem Netzteil sind in der Metallplatte Kabeldurchführungen eingelassen. Wir haben hier aufgrund unserer Mainboardgröße die unterste genutzt. Diese wurde nur zum Teil vom Netzteil verdeckt. Will man bei einem kleineren Mainboard eine höhere Durchführung nutzen, könnte das Probleme geben. Es ist allerdings auch möglich, hier die Kabel hinter das Netzteil zu klemmen, sofern es nicht zu viele oder dicke Kabel sind.
Festplattenmontage
Oberhalb des Netzteils ist die Metallschiene installiert, auf welche die HDDs sowie die SSDs angebracht werden können. Dabei können drei Festplatten auf der Innenseite sowie drei auf der Außenseite angebracht werden. Dabei ist es egal, ob es sich um 3,5“ oder 2,5“ handelt. Wichtig ist nur, dass 2,5“ und 3,5“ sich gegenüber liegen. Das Ganze funktioniert außerdem extrem leicht. RAIJINTEK-PAEAN-Benchtable-Showcase-Bild16 (Bild © )
Es müssen einfach nur die dafür benötigten Schrauben von unten auf die Festplatte geschraubt werden. Dabei gilt es zu beachten, dass die 3,5“ HDDs ein gröberes Gewinde als die 2,5“ SSDs haben. Es sind für beide Varianten passende Schrauben im Lieferumfang enthalten. Der Käfig eignet sich ebenfalls gut dazu die übrigen Kabel des Netzteils unterzubringen.
IO-Panel
Was wir sehr cool fanden, ist die Flexibilität des IO-Panels. Dieses benötigt Schrauben, um angebracht zu werden. Raijintek hat hier auf allen vier Seiten des Gehäuses passende Bohrungen platziert, so kann das Panel auf alles vier Seiten angebracht werden. Das ist schon sehr praktisch. Wer möchte, könnte es auch einfach lose lassen und die Kabel mit einem Kabelbinder fixieren, sodass diese sich nicht lösen können. Die Kabel sind übrigens lang genug und erreichen das Mainboard ohne Probleme.
Kabelmanagement
In der Mitte befinden sich zwei größere Kabeldurchführungen. Diese sind mit einer Gummiabdeckung versehen, damit diese nicht so ins Auge stechen. Das ist bei hochwertigeren Gehäusen Standard. Aus unserer Sicht für die Optik auch sehr sinnvoll.
Die Platzierung des Radiators hat zwei Mankos. Das Erste haben wir oben bereits angesprochen, er sollte zur Nutzung einer AIO-Wasserkühlung ein paar Zentimeter näher am Mainboard sitzen. Das Zweite dürfte auch auf Custom-Wasserkühlungen zutreffen.
Es gibt keine direkte Durchführung nach hinten für die Kabel der Lüfter. Somit müsste man eigentlich mit den Kabeln bis zu den mittleren Kabeldurchführungen wandern. Das ist optisch aber nicht so ansprechend und besonders bei einem Showcase ist das nicht so schön. Wir haben hier improvisiert und die Kabel einfach unter dem Radiator in der für den Radiator vorgesehen die Öffnung durchgeführt. Voraussetzung dafür sind lang genügende Schrauben und das Feingefühl, seine Kabel nicht zu zerdrücken. Davon abgesehen konnten wir hier dennoch ein sehr ansprechendes Ergebnis erzielen.
Fazit
Das Raijinteks PAEAN Benchtable / Showcase ist ein hervorragendes Gehäuse, bei dem man vor den Kauf allerdings genau wissen sollte, was man eigentlich sucht.
Contra
Das Gehäuse ist ganz klar auf eine Custom-Wasserkühlung ausgelegt. Dafür bietet es den optimalen Platz, um die zwischen Radiator und Mainboard zu platzieren. Für eine AIO-Wasserkühlung ist der Radiator aber in den meisten Fällen zu weit vom Mainbord entfernt. Es wäre schön, eine Möglichkeit zu bekommen, den Radiator näher an das Mainboard zu bringen. Zusätzlich wäre eine Kabeldurchführung für die Radiatorlüfter wünschenswert. Außerdem sind die Gummiteile sowie das gebürstete Aluminium recht anfällig für Verschmutzungen.
Pro
Jeder, der eine Custom-Wasserkühlung verbauen möchte, wird hier auf seine Kosten kommen. In diesem Fall ist es möglich, seine Hardware extrem gut in Scene zu setzen. Für grob 150€ bekommt man mit den Raijinteks PAEAN Benchtable / Showcase ein Gehäuse mit vielen coolen Features und hoher Flexibilität. Das obendrein fantastisch aussieht. Das Verlegen der Kabel ist hier so flexibel wie in keinem anderen Gehäuse gestaltet. Dafür sind einfach Kabelhalter mit Klebefüßen mitgeliefert worden. Das ermöglicht es, jeden Weg für die Kabel zu nutzen, der einem vorschwebt. Auch unter dem Festplattenkäfig können Kabel verstaut werden, damit diese nicht weiter auffallen. Außerdem ist es möglich, insgesamt sechs Festplatten zu verbauen. Dabei können drei 3,5“ sowie drei 2,5“ Platten verbaut werden. Damit sechs platten verbaut werden können müssen sich jeweils eine 2,5“- und eine 3,5“ Platte auf der innen- und Außenseite gegenüberliegen.
RAIJINTEK PAEAN Award (Bild © PCMasters.de)
Die Qualität der Mittelplatte, auf der alle Teile angebracht werden, ist absolut hervorragend. Hier gibt es von der Verarbeitung her nichts zu beanstanden. Alle Bohrenden sitzen präzise. Dazu lassen sich Schrauben ohne Probleme in die eingelassenen Gewinde drehen. Das Verbauen der Hardware ist dank des offenen Aufbaus so leicht wie kaum woanders. Die Füße ermöglichen es, das Gehäuse in alle Richtungen zu drehen, in denen man es benötigt, um die Hardware zu verbauen. Das flexibele IO-Panel ist ein cooles Feature. Für dieses gibt es vier von Raijintek vorgesehene Plätze, die genutzt werden können. Jeweils ein Platz pro Seite. Das vordere Fenster zeigt die Hardware so wie man es geplant hat. Das hintere Fenster ist getönt und verschleiert hier den Kabelsalat, der im Regelfall auf der Rückseite eines Gehäuses untergebracht wird.
Optisch ist das Gehäuse absolut gelungen und wer sich vorher gut informiert hat, wird hier für grob 145€ (Affiliate) ein qualitativ hochwertiges Gehäuse erhalten, welches die meisten Erwartungen erfüllt oder sogar übertrifft.