KFA2 GeForce RTX 3050 EX test/Review (Bild © PCMasters.de)
KFA2 GeForce RTX 3050 EX [1-Click OC] im Detail
Bei KFA2 kommen Grafikbeschleuniger von NVIDIA zum Einsatz und so ist das auch bei der GeForce RTX 3050 EX [1-Click OC] nicht anders. Das Herzstück der Karte ist der GA106-150-A1 Chip aus der "Ampere" Familie/Generation, der mit seinen 20 Steaming Multi-Prozessoren (SM) eine Fläche von insgesamt 276 mm² umfasst. Der Chip verfügt über 2.560 Shader-Einheiten, 80 TMUs und 32 ROPs. Damit hat er die gleiche Grundfläche, wie die GeForce RTX 3060, kommt aber mit deaktivierten Einheiten. So sind es 8 SMs und 1.024 Shader-Einheiten weniger, als bei der RTX 3060. Dennoch hat die Karte viel zu bieten für den Preis, denn die Karte richtet sich an Kunden, die eine Karte unter 400€ suchen.
Nicht zu vergessen sind die für Raytracing und DLSS notwendigen 20 RT-Kerne und 80 Tensor-Kerne. Damit ist die GeForce RTX 3050 bisher die preiswerteste Grafikkarte, die auch nativ Raytracing-Beschleuniger mitbringt und auch AI-gestütztes Super Sampling effektiv anwenden kann.
Bei den Taktraten setzt Nvidia einen 1.552 MHz Basistakt, 1.777 MHz Boost an. KFA2 hält sich an den Basistakt, hebt den Boost jedoch deutlich an auf 1.822 MHz. Wenn man das Xtreme Tuner Plus Tool installiert, kann sich über einen Klick der Takt auf 1.837 MHz anheben lassen. Die Karte kann jedoch deutlich höhere Taktraten vertragen, als die 15 MHz von 1Click OC - siehe Übetraktung!
Die Karte ist mit ihren 130 Watt TDP bzw. TGP auch die sparsamste der RTX 30 Serie. Vorausgesetzt wird weiterhin ein 8-pin PCI-Express-Stromstecker, den alle heutigen Netzteile mitbringen.
Bei den Anschlüssen gibt es wenig zu Meckern, denn man bekommt die üblichen Buchsen:
- 3 x DisplayPort 1.4a
- 1 x HDMI 2.1
8 GB GDDR6 von Samsung
Der Speicher ist für eine Grafikkarte wichtig und auch bei der RTX 3050 hat sich KFA2 bzw. Nvidia dafür entschieden, nicht unter die 8 GB zu gehen. Der Speicher stammt von Samsung. Bei den Modulen handelt es sich um GDDR6-Chips, die eine Bandbreite von 14 GB/s pro Chip bieten. Angebunden wird der Speicher per 128-bit breiten Bus, wonach man auf eine gesamte Bandbreite von 224 GB/s kommt.
Design und Aufbau
Beim Design hat sich ein wenig getan, denn die RTX 3050 zählt zu der neuesten Generation den „EX 1-Click-OC“-Karten und hier hat KFA2 etwas nachgelegt. Die Karte ist mit Ihren Maßen von 224 x 133 x 44 mm keinesfalls klein, aber dennoch kompakt. Der Kühler ragt über das schmale PCB hinaus und so wird mehr Kühlfläche geboten, als das PCB hergeben würde. Die Lüfter haben eine schicke und kantige Form, was der Karte einen etwas mechanischeren Stil verleiht.
Das Design der Karte ist fast komplett in Schwarz gehalten, wobei viele silberne Elemente den Kühler verzieren. Die obere Abdeckung ist aus Plastik, sieht aber dennoch wertig aus. Die schwarze und ca. 1 mm dicke Backplate ist sehr robust und sieht sehr ansprechend aus. Es wird darauf hingewiesen, dass die Fläche heiß wird. Die gerillten Öffnungen und Streifen lockern das Design weiter auf.
Die PCI-Slotblende ist schwarz verchromt und sieht ebenfalls sehr ansprechend und wertig aus.
ARGB-Beleuchtung inklusive
Auch bei der neuen Generation in Form der GeForce RTX 3050 EX [1-Click OC] hat KFA2 nicht auf die RGB-Beleuchtung verzichtet. Diese hat den ARGB-Style, bei dem die LEDs alle einzeln angesprochen werden können. Beleuchtet werden die transparenten und mattgeschliffenen Lüfterblätter der beiden Lüfter. Außerdem wird auch der “GeForce RTX“-Schriftzug ausgeleuchtet, den man im Gehäuse wohl am wahrscheinlichsten erkennt. Dadurch wird das bunte Licht bestens zerstreut und gibt den gewollten Effekt wieder. Die Rückseite wird nicht beleuchtet.
Gesteuert wird die Beleuchtung über dieselbe Xtreme Tuner Software, die es kostenlos auf der Seite von KFA2 gibt. Die Menüführung ist selbsterklärend und einfach.
Bei Bedarf kann man über den Schalter auf der Kühlerabdeckung die ARG-Beleuchtung auch komplett abschalten.
Lieferumfang
Beim Lieferumfang gibt es nicht viel zu sagen, denn die Karte kommt in einem schön bedrückten Karten und der schwarze Karton schützt die Grafikkarte im Inneren mehr als ausreichend. Die schwarze Schachtel sieht auf jeden Fall wertig aus und das Gesamtpaket ist sehr ansprechend und vermittelt keinesfalls einen billigen Eindruck.
Neben dem Handbuch gibt es keine weiteren Sachen im Lieferumfang, was auch zu erwarten ist. Treiber zieht man sich alle von Nvidia und die neuesten Software-versionen gibt es immer direkt beim Hersteller, weshalb DVDs eh nur in den Müll wandern.
Systemanforderungen
Auf der Herstellerseite lassen sich folgende Angaben zu den Systemanforderungen entnehmen:
- PCI Express kompatibles Motherboard mit 16 x PCIe 4.0 oder 3.0 Slot
- Blockiert 2 Slots
- Ein 8-pin-PCIe Stromstecker
- Minimum: 550 Watt Netzteil
- Empfohlen: 32 Gb Arbeitsspeicher
- Microsoft Windows 10 64-bit (Build 2004 oder neuer) oder Linux 64-bit
Spezifikationen
Testaufbau
Das Testsystem basiert auf Mainstream Komponenten, wenn es ums Netzteil, AIO-Kühlung und das Gehäuse geht. Als Basis dient jedoch ein Intel Core i9-10900K und ein flotter Patriot Viper Steel 16 GB (DDR4-3868, CL18-22-22-40) DDR4 Speicher. Dies soll die CPU-Limitierung reduzieren und einen besseren Vergleich ermöglichen. Benchmarks basieren fast alle auf 1080p, weil das noch immer der Mainstream ist. Viele der Grafikkarten schaffen aber auch 4k und UHD Auflösungen in Spielen. Das kann man an Ergebnissen jenseits der 80 fps-Marke erkennen.
Als Treiber haben wir den offiziellen 512.15 von der Nvidia Webseite verwendet.
Das Testsystem:
- CPU: Intel Core i9 10900K @Stock
- Mainboard: MSI MPG Z490 Gaming Super
- SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
- m.2 SSD: Samsung 970 Evo MZ-V7E250BW 250 GB
- RAM: Patriot Viper Steel 16 GB, DDR4-3868, CL18-22-22-40 (Affiliate)
- CPU-Kühler: CRYORIG A40 Ultimate mit zwei Kaze FLex 120 ARGB PWM Lüftern
- Netzteil: Corsair RM750x - 750 Watt
- Lüfter: 1 x Scythe Kaze FLex 120 mm PWM Lüfter
- Gehäuse: Enermax Libllusion LL30
KFA2 GeForce RTX 3050 EX [1-Click OC] Übertaktung
Wie eingangs erwähnt, lässt sich die KFA2 GeForce RTX 3050 EX [1-Click OC] zwar mit der Xtreme Tuner Software über einen Klick übertakten, jedoch sind das nur 15 MHz, die wenig ausmachen. Wir haben beim Übertaktet ein Plus von etwa 100 MHz erwartet, doch die Karte hat deutlich mehr hergegeben!
Unter wiederholten Stresstests haben wir +223 MHz für GPU Boost identifiziert, wonach die Karte mit bis zu 2.045 MHz arbeiten sollte. Unter starker Last lag die Frequenz im Schnitt jedoch bei 1.922 MHz. In Spielebenchmarks wie Final Fantasy XV konnte ein Takt von 2.167 MHz durchgehend gehalten werden, jedoch konnte dieser je nach Spiel abweichen.
Der Speicher kam mit einem Plus von 1.033 MHz klar, was auch schon wirklich viel ist. Damit lag die Bandreite pro Chip bei 16.1 GB/s statt 14 GB/s.
KFA2 RTX 3060 Ti EX Raytracing Benchmarks
Als Raytracing-fähige Karte, muss sich die RTX 3050 EX auch in den Benchmarks berweisen und liefert echt gute Werte für ihre Klasse.
Battlefield V mit Ray Tracing bei 3840x2160px
ResidentEvil Village mit Ray Tracing
3DMark PORT ROYAL
Shadow of The Tomb Raider mit DXR
Metro Exodus Ehanced Edition Benchmarks
Synthetische Benchmarks
Die synthetischen Benchmarks sind für einen ersten Vergleich der Leistung ganz schön, spiegeln aber nicht die Spiele-Leistung der Karten wieder, da dort andere Faktoren mit einfließen, die nicht direkt ersichtlich sind.
3D Mark Benchmarks
Geekbench 5 Open CL & VULKAN Benchmarks
Unigine Superposition Benchmarks
Unreal Engine 4 Benchmarks
Virtual Reality Benchmarks
VRMark Benchmarks
Spiele Benchmarks
Durch den Umstieg haben wir nur noch einige Spiele unter 1080p getestet und die Mehrheit auf 4K umgestellt. Dadurch, dass 4K Monitoren (ohne Gsync und hohen HZ-Zahlen) in einen preiswerteren Bereich rücken, sind diese Auflösungen endlich Mainstreamtauglich.
Wir lassen die Ergebnisse weitestgehend unkommentiert, bis auf wenige, bei denen die Grenze erreicht wird.
Final Fantasy XV Benchmarks
ResidentEvil Village
Battlefield V (DX12 / Ultra / 1080p) Benchmarks
Overwatch Benchmarks
Counter Strike: Global Offensive Benchmarks
Fortnite
Shadow of The Tomb Raider
Massiver Kühler mit 2 Lüftern
Der Kühler fällt größer aus als das eigentliche PCB. Diesen Trend haben wir seit über zwei Jahren vernommen. Auch KFA2 hält weiter dran und nutzt den extra Platz für Kühlung. Wie man am Overclocken gesehen hat, ist der Kühler wirklich überdimensioniert und kann einiges an Abwärme wegschaffen. Dabei helfen ihm die beiden 92-mm-Lüfter, die mit einem 11-Lüfterblätterdesign daherkommen. Sie liegen recht flach auf und bedecken einen Großteil der Lamellen. Die heiße Luft wird durch den Kühler nach außen gedrückt und da, wo es kein PCB gibt, auch durch den Kühler hindurch auf die andere Seite der Karte. Die Backplate hätte hier sicher mehr Durchlässe benötigt, aber an der Kühlleistung kann man nicht meckern.
Der Kühler fällt massiv aus und wird durch Kupfer-Heatpipes unterstützt, die die Abwärme von der GPU zu den Lamellen bringt – ein bewährtes Konzept.
Die Lüfter waren selbst bei totaler Auslastung im geschlossenen Gehäuse recht leise. Bei Übertaktung hat sich die Drehzahl nur minimal angehoben, und lag bei 1.987 U/Min (58% PWM) anstatt der regulären 1.940 (58% PWM). Die Systemlüfter des Systems waren wahrnehmbarer als die der Grafikkarte.
Die Temperaturun abzüglich der Raumtemperatur (Delta-T) sehen wie folgt aus.
Durch die pessimistisch getrimmte Lüftersteuerung waren die Temperaturen zwar etwas höher, davon profitierte der Geräuschpegel.
Stromverbrauch
Beim Stromverbrauch lag die KFA2 RTX 3050 EX über der RXT 3060 Twin Edge OC, was uns etwas verwundert hat. Dies könnte mit den schlechteren Leistungswert der Karte korrelieren. Wir werden hierfür die RTX 3060 nochmals auf den Prüfstand stellen und die Werte ggf. anpassen.
Im Vergleich zu der Radeon RX 6600 schluckt die KFA2 RTX 3050 EX mehr, auch wenn sie bis auf Raytracing-getriebene Titel, einen Leistungsnachteil hat. Wir hätten uns hier eine höhere Sparsamkeit gewünscht. Die Übertaktung hat mit 16-Watt-Zuwachs zu Buche geschlagen.
Wärmebildaufnahmen
Auf den Wärmebildaufnahmen erkennt man, dass die Backplate gut funktioniert und die Hitze homogen verteilt. Mit ca. 34°C wurde sie nicht besonders heiß. Der Kühler selbst hat am Hot-Spot 50°C gemessen. Der Kühler scheint generell auch den Bildern zu Folge eine gute Verteilung zu gewährleisten.
Neue Grafikkarten Rangliste
Bei der Leistung betrachten wir nun die Durchschnittswerte der Benchmark Ergebnisse in der Summe. Wir teilen in erster Linie nach 1080p und 4k Titeln, sowie synthetischen Benchmarks und Spielebenchmarks mit aktiviertem Raytracing (DXR).
Die KFA2 GeForce RTX 3050 EX reiht sich bei 1080p vor der RTX 3060 ein, wobei wir hier auf einen Fehler der RTX 3060 tippen und diese erneut benchmarken werden. OC hat hier nicht viel gebracht.
Bei einer „4k“m, bzw. 3840x2160 Auflösung sieht das Bild anders aus. Hier kann sich die RTX 3050 EX nach Übetraktung sogar gegen die RX 6600 und RX 6600 XT durchsetzen.
Sobald Raytracing ins Spiel kommt, hinken die Radeon RX 6600 XT und RX 6000 enorm hinterher. Dies ist weiterhin ein Trumpf von Nvidia. Bei Übetraktung kommt man fast auf die Leistung einer RX 6700 XT heran.
In synthetischen Benchmark ist das Bild deutlich ausgewogener.
Fazit
Nachdem alle Tests durch sind und alle Punkte beleuchtet wurden, möchten wir ein Fazit zu der GeForce RTX 3050 EX von KFA2 ziehen.
Pro
Die GeForce RTX 3050 kann nicht als Entry-Level-Karte gewertet werden und das ist sie auch nicht. Sie ist vorerst die kleinste Karte der RTX 30 Serie, die volle Unterstützung für Raytracing-Beschleunigung und AI-gestütztes Super Sampling über DLSS bietet. Dadurch gewinnt sie auch Überhand, sobald diese Features ins Spiel kommen. Auch sonst kann die Karte bedenkenlos für alle 1080p Spiele mit höchstem Detailgrad verwendet werden. Bei höheren Auflösungen kann es sein, dass man nicht die allerhöchsten Details einstellen kann, aber dennoch sind es meist hohe und die Spiele sehen dabei super aus.
Die Karte ließ sich enorm übertakten und das brauchte in vielen Szenarien auch ordentlich mehr Leistung, speziell bei Raytracing-lastigen Titeln. Der Kühler reicht nicht nur aus, er ist wirklich überdimensioniert. Die Karte wird nicht unerwünscht laut unter Volllast und ist auf einen leisen Betrieb abgestimmt, anstatt die Temperaturen niedrig zu halten.
Die RGB-Beleuchtung ist ein schönes Gimmick und die Umsetzung ist gelungen.
Contra
KFA2 GeForce RTX 3050 EX Award (Bild © PCMasters.de)
Wir sehen den Verbrauch als etwas hoch an, jedoch hält sich dieser im Rahmen. Das Gesamtpaket ist ansonsten gut und an der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern.
KFA2 GeForce RTX 3050 EX Preis & Verfügbarkeit
Nachdem der Markt sich in den letzten Monaten erholt hat, gibt es auch die RTX 3050 Karten in vielen Shops zu angemessenen Preisen und auch die Lagerbestände sind auf grün. So ist das auch bei der KFA2 GeForce RTX 3050 EX für ist sie ab ca. 319€ erhältlich (Affiliate). Die Preise werden vermutlich noch etwas sinken, aber der Preis ist für die Leistung durchaus angemessen und man kann sich diese Karte getrost kaufen, wenn man schon jetzt zulangen will.
Die unverbindliche Preisempfehlung seitens Nvidia sollte bei 279€ liegen, auch wenn die Karten noch nicht da sind, bewegen sie sich preislich in die richtige Richtung.