NZXT Signal HD60 Capture Karte im Test

NXZT wurde 2004 von Johnny Hou gegründet und dieser hat sein Hobby zur Berufung gemacht. Sein Kredo ist es Design und Funktion schön zusammenzuführen. Seine Designsprache wird sehr oft an den klaren Linien und sauberen Abschlüssen seiner Gehäuse erkannt. Das kalifornische Unternehmen expandiert und so ist es nicht verwunderlich, dass nun auch andere Produktsparten durch NXZT erschlossen werden. NXZT stellt neben Gehäusen, mittlerweile u.a. Netzteile, Mainboards, Audio Produkte und nun auch Mäuse und Tastaturen her, die alle meistens einen eigenen Touch an Design mit sich bringen.

Technische Daten

Lieferumfang

Ihr bekommt die HD60 in einer Box im typischen NZXT-Design geliefert. In Verpackung befindet sich die HD60 als kleiner grauer unscheinbarer Kasten, 1 HDMI Kabel und einem USB-C auf USB-A Kabel.

Dazu gesellt sich noch eine Kurzanleitung und das war es dann auch schon -nicht zu viel, nicht zu wenig. Wieso man jedes Kabel noch einmal in Plastik verpackt, ist etwas unverständlich und nicht der Umwelt zuträglich.

Wer einmal das Bild einer Konsole Streamen möchte und die Kommunikation mit seinen Teammates aufnehmen mag, dem wird das NZXT Chat Kabel an Herz gelegt. Diesen ist für eine UVP von 9,99€ im NZXT Shop angeboten.

Es handelt sich hier um eine Kabelweiche die das Microfonsignal zum Streaming PC in den „Line in“ des PC quasi kopiert und die Kommunikation mit dem Team kann so auch aufgezeichnet werden.

Für wen und warum?

Die HD60 richtet sich mit seinen Spezifikationen an den Otto-Normal-Youtuber oder Twitcher der seine Zuschauer mit FullHD-Content versorgen möchte. Wenn z.B. PC-Gaming-Content produziert wird, benötigt man einen zweiten PC, der dann die Streamingaufgaben übernimmt, da eine direkte Aufnahme auf z.B. einen USB-Stick oder eine externe Festplatte nicht möglich ist.

Auch eine Systemkamera kann über die HD60 als Hochauflösende Facecam eingebettet werden. Was aber auch hervorragend mit der HD60 funktioniert ist die Aufnahme von Konsolen, die über einen HDMI ihr Bild ausgeben, denn so wird das Bild ganz einfach abgegriffen und es kann, ohne sich große Gedanken zu machen, sofort losgelegt werden. Einzige Voraussetzung ist, dass der Aufnahme-PC mindestens über einen USB 3.2 Gen1 verfügt und ggf. genügend schnellen Festplattenspeicher zur Aufnahme zur Verfügung stellt. Kleiner Nachteil der HD60 ist, dass diese zwar den Passthrough mit UHD bis 60 Hz erlaubt, jedoch UHD und HDR gleichzeitig werden verwehrt. Auch mehr als 60 Hz bei UHD sind aufgrund der HDMI 2.0 Limitierung nicht drinnen. Was aber wohl auch die nicht die Zielgruppe der HD60 darstellt.

Der Aufbau

Das HD60 ist schnell installiert, einfach das HD60 per HDMI zwischen Gaming-PC und Monitor schalten und die Datenverbindung zum Streaming-PC via USB herstellen. Mehr wird vom Anwender nicht erwartet. Wie Boris Becker in einer längst Vergangenen Werbung einst sagte:“ Bin ich schon drin oder was? Das war ja einfach!“

Die CAM Software

Die Schaltzentrale bei NZXT nennt sich NZXT CAM und ist eine Softwarelösung, mit der sich alle NZXT Geräte steuern lassen und auch ein PC Monitoring wird hier angeboten. Wir betrachten wie immer die für die HD60 zuständigen Reiter innerhalb der Software.

Hier heißt der Reiter Signal, hier werden nur die Quellsignalinfos angegeben und falls es zu Kompatibilitätsproblemen mit dem HD60 kommt wird ein Hinweis eingeblendet, dass z.B. HDR aktiviert ist die HD60 jedoch kein HDR unterstützt. Mehr wird bei der NZXT CAM Software nicht geliefert. Es können, Stand heute, keinerlei Einstellungen vorgenommen werden.

Da die HD60 zu OBS, Steamlabs, Discord, Skype und Zoom kompatibel ist, lässt sich das Signal der HD60 einfach als Bildeingabegerät integrieren und kann dann je nach Software nach belieben verschoben, gestreamt, aufgezeichnet, oder auch farblich angepasst werden. Die einzelnen Programme werden hier jedoch nicht näher begutachtet, da es den Rahmen des Tests sprengen würde.

Die Aufnahmequalität

Wir haben ein Testaufnahmen gemacht und konnten dabei feststellen, dass der Passthough subjektiv verzögerungsfrei geschieht, die Qualität entspricht dem gesehenen Bild des Spielers, auch Artefakte konnten nicht ausgemacht werden mit unserem Setup. Auch das Downscaling von 4k auf 1080p funktionierte gut. Was bereit gestellt werden sollte bei Aufnahmen ist viel Festplattenspeicher am besten auf einer SSD, und ein schneller USB-Port. Denn eine Videosekunde in höchst möglicher Auflösung benötigt ein knappes MB. Werden die zwei Voraussetzungen erfüllt, steht dem Streaming nichts mehr im Wege.

Fazit

Das HD60 ist eine einfache, kleine Streaming-Lösung, die ohne riesige Fachkenntnisse von jedem installiert werden kann, die Aufnahmequalität geht für den Normalstreamer mehr als in Ordnung und sollte einen Großteil der Kundschaft zufrieden stellen. Der Preis ist mit seinen 139,90€ für diese Art der Capture Karte (Affiliate) niedrig angesiedelt. Man kann hier vom Preis-Leistungssieger sprechen, denn die HD60 ist als externe Capture-Karte selbst zur UVP die günstigste am Markt und macht genau das was sie soll und ist für die meisten Aufgaben gerüstet.

Wir können hiermit den Empfehlungsaward für die tolle Preis/Leistung aussprechen und vergeben hier eine 88% Wertung. Die größte Schwäche ist unserer Meinung nach der fehlende HDR-Support und dass kein HDMI 2.1 als neuster Standard etabliert wurde.

NZXT Signal HD60 Award (Bild © PCMasters.de)

Pro

Einfache Installation ist hier gewährleistet. Die 1080p bei 60Hz werden in guter Qualität aufgezeichnet. 4k@ 60 Hz Passtrough des Aufnahmesignals ist möglich. Mit sehr vielen Aufnahmesoftwaretools kompatibel.

Contra

Kein HDR möglich, nur HDMI 2.0 begrenzt das Videosignal des Zuspielers auf 4k60Hz. Wer mehr will, muss zur größeren Variante greifen. Keine Einstellungsmöglichketen in der NZXT CAM Software. Keine direkte Aufnahme auf USB-Stick oder externe SSD möglich