PowerColor Radeon RX 7900 XTX RedDevil vs RTX 3090 FE (Bild © PCMasters.de)
PowerColor Radeon RX 7900 XTX RedDevil im Detail
AMD Radeon RX 7900 XTX Navi 31 Die (Bild © AMD)
Zu Beginn wollen wir auf die allgemeinen Eigenschaften und Neuerungen der Navi 31 Pixelbeschleuniger mit RDNA 3 Technologie. Die PowerColor Radeon RX 7900 XTX RedDevil nutzt genauso einen Chip, der in der Essenz aus mehreren Chiplets besteht, wie man es auch bei den Ryzen Prozessoren kennt. Das Herzstück ist die Graphics Compute Die (GCD) in der Mitte, die von sechs kleineren Memory Cache Dies (MCD) umgeben ist. Diese werden über ein 5,3 TB/s schnellen Interconnect verbunden, um keine Flaschenhälse zu generieren. Der GCD wird dabei im fortschrittlichen 5-nm-Prozess gefertigt und die MCDs noch im günstigeren 6-nm-Verfahren, das auch bei GDDR6-Speicher zum Einsatz kommt.
Damit man nicht immer zum langsameren GDDR6-Speicher greifen muss, hat AMD bei den NAVI 31 Chips die nun zweite Generation von Infinity Cache integriert. Bei den Radeon X6950 XT gab es noch 128MB Infinity Cache der ersten Generation, der über einen 256-bit Speicherbus mit dem 18 Gbps GDR6 Speicher kommunizierte. Für die Radeon RX 7900 XTX gibt es mit 96 MB einen kleineren 2nd Gen Infinity Cache, der aber über 384-bit Bus an den 20 Gbps GDDR6 Speicher angebunden ist. Damit erreicht die Karte 3.494,4 GB/s Bandbreite, wo es bei der RX 6950 XT noch 1.793,5 GB/s waren. Damit ist die Bandbreite gestiegen.
Die uns von PowerColor bereitgestellte Radeon RX 7900 XTX RedDevil ist eine Limited Edition. Sie wird unter der Modellnr. RX7900XTX 24G-E/OC/LIMITED geführt. Die Bereitstellung des Musters hatte keinen Einfluss auf die Bewertung. Der Test ist unter Einhaltung der Nichtveröffentlichungsbedingungen von AMD und PowerColor durchgeführt worden.
BIOS Switch
Wie auch bei seinen anderen Karten der vorherigen Generation, gibt es auch bei der Radeon RX 7900 XTX RedDevil von PowerColor einen BIOS-Switch. Dieser wechselt zwischen den Modi Silent und OC. Das OC-Bios setzt das Power Target auf 315 Watt und im Silent auf 303 Watt. AMD und auch PowerColor haben versucht die maximale Effizienz/Leistung aus der Leistungskurve heraus zu kitzeln.
Dabei war 315 W der beste Wert, und das bestätigen auch unsere Messwerte, denn mit 15% höherem Power Target schluckt die Karte signifikant mehr aber bringt nicht so viel mehr Leistung im OC-Modus geht der Game-Takt auf 2.395 MHz und Boost auf 2.565 MHz. Beim Silent Modus taktet sie ein gutes Stück runter auf 2.330 MHz Game-Takt und 2.525 MHz Boost. Wir haben die Karte nur im OC-Modi getestet und dann weiter eskaliert bei Takt und Power Target.
Kein 12VHPWR aber drei 8-Pin-PCIe-Stromstecker
AMD hat bei der Pressekonferenz vorab schon gesagt, dass sie den umstrittenen 12VHPWR für die Stromversorgung nicht nutzen werden. Diese Entscheidung ist sicher vor über einem Jahr getroffen worden, weil die Entwicklung meist viel früher stattfindet. Auf jeden Fall zieht sich die PowerColor Radeon RX 7900 XTX den Strom über insgesamt drei 8-Pin-PCIe-Stromstecker. Das war schon teils bei der RX 6950 XT der Fall und auch die GeForce RTX 4080 nutzt 3 solcher Stecker für den Adapter. Die Stecker sind gut platziert und Stecker sitzen fest.
PCB und Spannungsversorgung
Wir durften die Karte nicht auseinandernehmen, weshalb wir uns auf die von PowerColor breitgestellten Fotos beziehen. Die Stages sind auf beiden Seiten der Navi 31 GPU angeordnet. Auf der einen Seite sind es 9 Stages und auf der anderen sind es 12 Stages. PowerColor setzt auf DrMOS mit eingebauter digitaler Echtzeitüberwachung IMON. Die Spannungswandler sind alle bestückt und der Vollausbau ist ausgereizt. Das PCB sieht so weit clean aus und es gibt nichts zu bemängeln – soweit man Draufsicht hat. Das Board hat damit insgesamt 21 Phasen in 12+3+2 Konfiguration für GFX und 2+2 für Speicher, um die beste Stabilität und Übertaktungsfreiheit zu bieten. Sie sollen mit einer Leistung von weit über 400 W klarkommen. Dazu sollen diese kühl bleiben, um Stabilität zu gewährleisten.
24 GB GDDR6
Beim Speicher hat AMD nachgelegt und bei seiner Radeon RX 7900 XTX gleich 24 GB Speicher eingebaut. Damit geht man direkt auf Konfrontation mit Nvidias GeForce RTX 4090 mit ihren 24 GB GDDR6X. Der GDDR6X-Speicher ist bisher Nvidia vorbehalten, bei AMD kommen GDDR6-Chips zum Einsatz. PowerColor hat laut Fotos SK hynix H56G4 2AS80. Wir konnten soweit keine Datenblätter zum Speicher finden. Die Chips sollten mit 2.500 MHz und 20Gbps spezifiziert sein. Die Anbindung geschieht über den 384bit breiten Bus.
Display-Anschlüsse
Monitore können bei der Radeon RX 7900 XTX RedDevil über einen HDMI 2.1 oder einen von drei DisplayPort 2.1 Buchsen. Leider gibt es hier kein USB-C, auch wenn manche anderen Hersteller das scheinbar integrieren können.
Spezielle Custom Backplate
Eine Prämiere bei der neuen Limited Edition Radeon RX 7900 XTX RedDevil von PowerColor ist die mitgelieferte Backplate. Sie ist besonders in der großen Verpackung abgepackt.
PowerColor liefert ab 2023 separat erhältliche Backplates für die Radeon RX 7900 XTX-Karten. Damit kann man nachträglich seine Karte pimpen und den Look anpassen. Die bei der Limited Edition mitgelieferten Variante handelt es sich um eine recht offene Backplate, die über 13 Magnete an der Grafikkarte festgehalten wird.
Das Dreieck-Muster sorgt dafür, dass die Grafikkarte speziell aussieht und die Öffnungen blockieren die Luftfluss nicht besonders, was einen sehr guten Kompromiss aus Design und Kühlung bietet.
Damit muss man nicht unbedingt die Limited Edition Grafikkarte kaufen, um die Karte modifizieren zu können. PowerColor hat auch eines der kommenden Backplate-Designs gezeigt. Auf dem Foto sieht man die Vorschau.
Design und Aufbau
Das Design der RedDevil Serie ist in der neuen Iteration nochmals optimiert worden. Die Karte ist riesig, wenn man sie mit der GeForce RTX 3090 FE vergleicht, die seinerzeit einfach nur unfassbar groß aussah. Nun scheint das aber Standard zu sein und die Industrie zieht weiter und legt einen drauf.
Die Radeon RX 7900 XTX RedDevil ist auf der Front weiterhin in dem typischen Design gehalten, bei dem gebürstetes Metall mit schwarzen Plastik-Elementen kombiniert werden. Der Look ist eher schlicht auf der Seite und die drei 100-mm-Lüfter dominieren diese Seite.
Die Karte ist nicht kleiner geworden und durch die Stärke von 72,4 mm ist sie ein echter Brocken! Sie blockiert ganze 3,5 PCIe-Slots! Das PCB allein ist 279,8 mm lang und der Kühler geht noch weiter und erreicht ganze 332,44 mm in der Länge.
Dadurch wird die Karte auch schwer und muss stabilisiert werden. Dafür sind Streben eingebettet, die die Karte steifer machen sollen. Dazu gibt es im Lieferumfang eine Halterung, um die Karte zu stützen.
Insgesamt macht die Radeon RX 7900 XTX RedDevil einen sehr hochwertigen Eindruck und die Verarbeitung ist auf einem sehr hohen Level. Der Hersteller verbessert seine Karten von Generation zu Generation spürbar.
ARGB-Beleuchtung inklusive
Bei der ARGB-Beleuchtung hat PowerColor auch nachgebessert und mehr Elemente eingebaut, die ausgeleuchtet werden. Das milchige Plastik streut das Licht hervorragend und sorgt für den gewünschten Effekt. Den größten Effekt hat das Element zwischen PCB und Kühler, dass sich über die gesamte Länge der Karte zieht. Neben den Lüftern gibt es vier Striche, die durch Beleuchtung auflockern.
Auf der Ecke ist ein gesondertes Element eingebettet, dass einen 3D-Effekt hat und ausgeleuchtet sehr schick aussieht.
Auf der Rückseite leuchtet das große RedDevil Logo auch in den eingestellten Farben. Ab Werk leuchtet die Karte in dem AMD-Rot und begrüßt den Besitzer im Team Red!
Die Steuerung der RGB-Beleuchtung wird über die DevilZone Software gemacht. Hier hat man die Wahl zwischen einigen Optionen und Effekten. Dabei kann man die Farbe, Leuchtkraft, Geschwindigkeit festlegen. Dazu kann man die Radeon RX 7900 XTX RedDevil mit dem Mainboard verbinden und die Steuerung vom Mainboard-aRGB-System steuern lassen. Wir würden dazu raten, dies über das Mainboard zu machen, aber das führt dazu, dass das Kabel aus der Karte hässlich raussteckt und total sichtbar ist. Der Anschluss auf der Karte müsste eigentlich unauffälliger platziert werden.
Lieferumfang
Bei der Limited Edition hat PowerColor sich besonders viel Mühe gegeben, denn die Verpackung ist sehr aufwendig. Der Aufdruck ist wirklich hochwertig und strahlt Exklusivität aus. Der Karton ist dick und richtig groß. Man würde nicht direkt auf eine Grafikkarte zurückschließen.
So ist die Verpackung wie eine wertvolle Truhe aufgebaut und ist mit zwei Haken verschlossen. Dazu gibt es einen Haltegriff, damit man die Karte sicher transportieren kann wie einen kleinen Koffer.
Wenn man die Haken öffnet, kann man die Oberseite nach oben und dann hinten ziehen. Dabei kommt die Schachtel mit der Custom Backplate hervor. Darunter ist ein Layer mit dem RedDevil Aufdruck.
Unter der Papierabdeckung kommen einige Gimmicks hevor. So ist die RedDevil Club Karte groß drauf, dazu ein hochwertiges RedDevil Emblem, zum Aufkleben aus Alu. Außerdem gibt es ein nach Illuminati-Logo aussehendes Emblem mit Magneten. Dieses kann man wohl auf die Grafikkarte oder das Gehäuse anheften. Dazu gibt es Grafikkartenstützen in zwei Längen.
Unter der Schaumstoffschicht findet man die Grafikkarte und ein RGB-Header für Synchro der Beleuchtung.
Spezifikationen
GPUz kennt die Grafikkarte nicht und darum ist die Ausgabe bisher nicht vollständig.
Systemanforderungen
Auf der Herstellerseite lassen sich folgende Angaben zu den Systemanforderungen entnehmen:
- PCI Express kompatibles Motherboard mit 16 x PCIe 4.0
- Blockiert 3,5 Slots
- Drei 8-pin-PCIe Stromstecker
- Minimum: 900 W Watt Netzteil
- RAM: 16 Gb Arbeitsspeicher (Empfohlen), 8 GB (Minimum)
Testaufbau
Die neue Generation von Grafikkarten ist nun soweit, dass die CPU der limitierende Faktor ist. Aus dem Grund mussten wir den Intel Core i9-10900K in Rente schicken und stattdessen einen Ryzen 9 7950X aufbauen. Dazu musste auch schnellerer DDR5-6000 RAM her. Im Zuge der Erneurung haben wir auch Battlefield 4 und andere Titel rausgeworfen und stattdessen Cyberpunk 2077 und Saints Row dazu genommen. Wir haben 1080p Tests weiter reduziert und eher in 4k getestet und dazu noch Raytracing aktiviert, wo es Sinn machte. Auch erste 8k-Benchmarks sind dazu gekommen.
Neu ist auch, dass wir nicht mehr im Gehäuse, sondern einem offenen Aufbau wieder zurückgeholt haben. Die Grafikkarten werden zu groß und wuchtig, weshalb wir uns für die Open Testbench entschieden haben.
Der Treiber stammt von AMD und hatte die Version Adrenalin 22.40.00.57-Beta5. Da es sich um einen Betatreiber handelt, ist die Leistung nicht final und wird sich mit kommenden Treiberversionen und Optimierung nochmals deutlich bessern.
Das Testsystem:
- CPU: AMD Ryzen 9 7950X
- Mainboard: Biostar X670E Valkyrie
- SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
- m.2 SSD: Samsung 970 Evo MZ-V7E250BW 250 GB
- RAM: Sabrent ROCKET DDR5-4800 @ DDR5-6000 (44,44,44,44,86,130,1.2v)
- CPU-Kühler: DeepCool LS720
- Netzteil: BeQuiet! Pure Power 11 FM 1000W
- Lüfter: 1 x Scythe Kaze FLex 120 mm PWM Lüfter
- Gehäuse: CoolerMaster Benchtable (offen)
Radeon RX 7900 XTX RedDevil Übertaktung
Die Übertaktung hinterlässt ein etwas unbefriedigendes Gefühl. Die Karte kann zwar über die Software von AMD übertaktet werden und es wird einigermaßen viel Spielraum gegeben, aber beim Übtertakten merkt man schnell, dass das so kaum Sinn hat!
Die Algorithmen lassen den Takt immer Bouncen und damit konnten wir im normalen Betrieb bereits feststellen, dass der Takt um 200-300 MHz hoch und runter ging. Und das war auf 1-2-Sekunden Spannen. Was in ns-Skalen abgeht, konnten wir nicht messen. Dass es da heftig zugeht, merkt man beim Übertakten.
Wir haben den Takt hochgesetzt auf 3.083 MHz und konnten auch höher gehen, doch das war eher der Maximalwert, der wenig Aussagekraft hat. Damit die Karte sich überhaupt in höhere Frequenzen bewegt, musste die Max-Leistung des Power Targets geändert werden. Da konnten wir maximal 15% auf 115% hochgehen. Damit limitierte die Leistungsaufnahme den Takt, nicht der Navi 31 Chip und auch nicht die Kühlung. Die Karte war eher kühl im Vergleich zu anderen. Der Kühler ist auch einfach riesig…
Nur der Speichertakt konnte konsequent fix auf eine Frequenz festgenagelt werden für Last-Betrieb. Man kann sicherlich die Min-Frequenz-Grenze anheben auf jenseits der 500 Mhz. Das haben wir auch getan und sind auf 2.600-2.800 MHz gegangen. Das hat die Algorithmen so limitiert, dass die Karte am Ende weniger FPS lieferte, als ohne diese Eingrenzung. Auf dem Screenshot oben sieht man den Sweatspot, den wir gefunden haben. Dabei konnte die Karte in Spielen auch höher Takten, doch der Verbrauch ging sehr unproportional hoch. Das deckt sich also mit den Aussagen von AMD und PowerColor, dass die Limitierung die beste Effizienz/Leistung brachte. Also würden wir eher davon abraten, weil das bei derzeitigen Strompreisen eine schlechte Option darstellt.
Radeon RX 7900 XTX RedDevil synthetische Raytracing Benchmarks
Bei den synthetischen Benchmarks mit Raytracing-Ungerstützung nutzen wir nur 3DMark Port Royal. Die restlichen Tests basieren auf Spielen, die die Technology auf eine oder andere Weise implementieren.
3DMark PORT ROYAL 1.2
Synthetische Benchmarks
Die synthetischen Benchmarks sind für einen ersten Vergleich der Leistung ganz schön, spiegeln aber nicht die Spiele-Leistung der Karten wieder, da dort andere Faktoren mit einfließen, die nicht direkt ersichtlich sind.
3DMark Benchmarks
Geekbench 5 Open CL & VULKAN Benchmarks
Unigine Superposition 1080p Benchmarks
Virtual Reality Benchmarks
VRMark Benchmarks
8k Benchmarks
Wir nutzen als ersten 8k Test im Benchamrkparcours den Unigine Superposition Durchlauf mit 8k Optionierung. Dieser kann auch auf nicht-8k-Monitoren durchlaufen werden.
Radeon RX 7900 XTX RedDevil Raytracing-Spiele Benchmarks
Mit neuen Spieletiteln und dem Umbau der Teststation sind weitere Raytracing-Titel dazu gekommen. Nun bildet das Segment schon eine ordentliche Datengrundlage ab. Die Ergebnisse werden nicht einzeln kommentiert. Unsere Kommentare sind in den Ranking weiter unten zusammenfassend dargestellt.
ResidentEvil Village mit Ray Tracing
Cyberpunk 2077 mit Ray Tracing
Fortnite mit Ray Tracing
Shadow of The Tomb Raider mit Ray Tracing
Metro Exodus Ehanced Edition Benchmarks
Spiele Benchmarks
Die hier gezeigten Benchmark-Ergebnisse sind ohne Raytracing und DLSS. Wir sind von 1080p weg zu 4k-Tests in Spielen übergegangen.
Final Fantasy XV Benchmarks
Cyberpunk 2077
Saints Row
Overwatch Benchmarks
Counter Strike: Global Offensive Benchmarks
Shadow of The Tomb Raider
Überdimensionaler RedDevil Kühler mit drei Lüftern
Wir durften die Karte nicht demontieren, weshalb wir nur auf die sichtbaren Eigenschaften eingehen können und beleuchten anschließend die Temperaturen.
Der generelle Aufbau der RedDevil Serie ist geblieben. Der Kühler scheint größer zu sein und es ist die Kühlfläche vergrößert worden. Die drei 100-mm-Axiallüfter sind effektiv und gut positioniert. Die Lüfter drehen im Idle gar nicht und die Karte ist „fast“ unhörbar. Unter Volllast fangen die Lüfter an langsam zu drehen. Was auffiel, ist Spulenfiepen bei hohen Framerates.
Unter der Abdeckung mit den drei Lüftern sind zwei Finnen-Stacks angebracht. Sie werden über ganze acht Heatpipes mit 6-mm-Durchmesser verbunden. Alle münden in der Baseplate. Der Kühler ist unfassbar groß und für leisen Betrieb oder OC prädestiniert. Das sieht man auch an den Temperaturmesswerten.
Bei den Messwerten handelt es sich um Delta-Werte, bei denen die Raumtemperatur rausgerechnet wurde.
Stromverbrauch
Unter Werksteinstellungen ist die Radeon RX 7900 XTX RedDevil nicht nur leise, unter den High-End-Karten ist sie auch relativ sparsam. Die Messung in Adrenalin liefert volle Board-Power-Werte, die recht hoch lagen. Vorher haben wir nur die Werte von GPUz verwendet, aber bei der RX 7900 XTX ist das der Wert aus der Software von AMD. Damit gibt es Abweichungen. Doch die Werte decken sich mit Messung an der Steckdose. So frisst die RX 7900 XTX RedDevil unter Last mehr als die RTX 3090 und RTX 4080. Doch sie liefert auch mehr Leistung. Nach Übertaktung ist sie dann aber viel zu verschwenderisch und nimmt mehr auf, als die RTX 4090, die deutlich stärker ist. Damit raten wir von Übertaktung ab, da ist Undervolting eine Option, die man verfolgen könnte.
Neue Grafikkarten Rangliste 2023
Nachdem die gesamten Benchmarkergebnisse vorliegen, gehen wir noch einmal über den Durchschnitt in unterschiedlichen Szenarien drüber. Dabei bekommt man ein ausgewogeneres Bild der Grafikkarte und kann einstufen, ob sie für einen das richtige ist, oder nicht.
Spiele-Benchmarks bei 1920x1080 (1080p)
Kommen wir zu den Durchschnittswerten aus allen relevanten Benchmarkszenarien. Unter 1080p-Auflösungen haut die Radeon RX 7900 XTX RedDevil die RTX 4080 ordentlich weg. Nach Übertaktung geht der Abstand von knapp 5,9% auf 11,4% hoch. Die Leistung ist besser, als wir erwartet haben.
Spiele-Benchmarks bei 4k bzw. 3840x2160 ohne Ray Tracing
In Benchmarks mit 4k bzw. 3840x2160 Auflösung ohne Ray Tracing geht der Abstand 4,2% zu Gunsten der Radeon RX 7900 XTX. Die RTX 4080 ist echt gut, aber die RX 7900 XTX schafft hier mehr, trotz Beta-Treibern.
Spiele-Benchmarks bei 4k bzw. 3840x2160 mit Ray Tracing
Der Nemesis von AMD ist derzeit Ray Tracing. Sobald man diese aufwendigen Berechnungen in Betracht zieht, zieht die RTX 4080 an der Radeon RX 7900 XTX vorbei. Hier verliert sie 10,5% gegenüber der RX 4080 und Übertaktung holt da wenig raus.
Spiele-Benchmarks bei 8k ohne Ray Tracing
Synthetische Benchmarks
Synthetische Benchmarks performen auch zu Gunsten der RX 7900 XTX. Der Pixelbeschleuniger setzt sich hier gegen die RTX 4080 durch.
Radeon RX 7900 XTX RedDevil Fazit
Nach erster Ankündigung von AMD sah die mit dem Navi 31 Chip bestückte Radeon RX 7900 XTX sehr spannend aus, aber es machte bei uns den Anschein, dass Nvidia mit der GeForce RTX 4080 die Nase vorn haben wird. Die Radeon RX 7900 XTX RedDevil Limited Edition hat uns vom Gegenteil überzeigt!
Pro
Wir müssen an der Stelle für PowerColors Radeon RX 7900 XTX RedDevil eine Lanze brechen. Die Karte kommt in einer super edlen Verpackung, wirkt äußerlich und auch nach genauem Hinsehen, sehr hochwertig.
Die neue Iteration ist als Limited Edition gut umgesetzt worden. Die Custom Backplate ist ein tolles Gimmick. In der Limited Edition ist eine rot-schwarze Backpalte dabei und Anfang 2023 wird PowerColor für alle Verbraucher spezielle Backplates zum Verkauf anbieten, die man nachrüsten kann. Die Kühlung und aRGB-Beleuchutng ist ebenfalls großartig. Die Karte ist in Betrieb sehr leise, selbst unter Volllast.
Was die Leistung angeht, so macht die Radeon RX 7900 XTX RedDevil eine super Figur und hat die GeForce RTX 4080 im Schatten gelassen. Nur bei Ray Tracing Spielen kommt sie nicht ganz an die Nvidia Konkurrenz heran. Aber die Leistung ist dennoch super.
Auch schön ist, dass der 12VHPWR-Stecker. Nicht verwendet wurde.
Contra
Der Verbrauch der Karte ist etwas hoch, wenn man sie übertaktet. Darum raten wir vom Übertakten ab. Wir würden uns auch noch einen USB-C-Anschluss an der Karte wünschen.
Radeon RX 7900 XTX RedDevil Preis & Verfügbarkeit
Bei einem angepeilten Preis von knapp 1.099€ für die Limited Edition und 1.050€ für die normale Radeon RX 7900 XTX RedDevil, ist der Preis deutlich besser als der der RTX 4080. Das muss man der neuen Navi Generation mit RDNA3 wirklich zu Gute halten.
Update: Inzwischen sind die Preise der RTX 4080 auf unter 1400€ gefallen und die Radeon RX 7900 XTX RedDevil Limited Edition kostet auf dem Markt 1.199€ (Affiliate). Bei Mindfactory bekommt man sie dagegen für 1.129€ (Affiliate). Damit fällt sie teurer aus, als vom Hersteller anfangs angekündigt.