Deep Rock Galactic (Bild © Ghost Ship Games)
Bei Deep Rock Galactic handelt es sich um einen kooperativen Sci Fi Shooter mit Bergbau-Setting. In diesem Spiel können bis zu vier Spieler, egal ob es sich dabei um Freunde oder spontane Mitspieler aus den (beinahe) unendlichen Weiten des Internets handelt, gemeinsam Bergbau-Missionen abschließen. Auch für Solisten hält das Spiel einen Twist bereit (dazu später mehr).
Deep Rock Galactic (Bild © PCM)
Weil jedoch das bloße Abbauen von Mineralien recht schnell an Reiz verlieren kann verfügt Deep Rock Galactic über einen spannenden Twist: Auf jeder Mission warten unterschiedliche Aliens - in der Regel handelt es sich dabei um verschiedene Krabbeltiere und einige fliegende Vertreter - darauf, den Zwergen das Leben schwer zu machen. Einige Missionen verlangen sogar dass die Spieler sehr große und starke Aliens töten um die Missionsziele zu erreichen.
Deep Rock Galactic (Bild © PCM)
Diese Missionsziele variieren dabei vom einsammeln einer bestimmten Menge eines vorgegeben Materials über die Reparatur von Bergbau-Equipment das bei einer vorherigen Mission beschädigt wurde bis hin zum Aufbau einer Raffinerie zur Gewinnung flüssiger Rohstoffe.
Deep Rock Galactic (Bild © PCM)
Auch der Einsatz unserer Zwerge als Begleitschutz für ein automatisches Mining-Fahrzeug, den sogenannten Drilldozer, ist ein wiederkehrendes Missionsdesign. Da der Drilldozer immer wieder von Aliens angegriffen wird ist es hier die Aufgabe der Zwerge das Fahrzeug zu beschützen und bei Bedarf rechtzeitig zu reparieren, sodass der extragroße Edelstein am Ende der Mission erfolgreich erbeutet werden kann.
Deep Rock Galactic (Bild © PCM)
Missionen, deren Ziel der Abbau fester Materialien ist, werden dann komplettiert wenn die Spieler ihre Beute entweder an einer vorab definierten Station abgeliefert oder an das mechanische Reittier "Molly" übergeben haben. Dass Molly eine gewisse Ähnlichkeit mit den Schöpfungen von Boston Dynamics hat dürfte wohl kein Zufall sein. Besteht das Missionsziel aus der bereits genannten Gewinnung flüssiger Rohstoffe so müssen die Spieler hierfür drei Pumpstationen an geeigneten Rohstoffquellen platzieren und diese dann durch Pipelines mit der Raffinerie verbinden. Der Clou dabei: Die Zwerge können auf den Pipelines "surfen", geschickte Zwerge können sich hierbei also Achterbahnen als Schnellreisewege durch die Map bauen. Diese Schnellreisewege sind auch nötig, denn die Pipelines werden im Missionsverlauf immer wieder von unterschiedlichen Aliens angegriffen und müssen danach wieder repariert werden.
Deep Rock Galactic (Bild © PCM)
Um die Erfahrungspunkte die jeder Zwerg für eine Mission erhält lassen sich außerdem steigern wenn auch das sekundäre Missionsziel (z.B. das ernten bestimmter Blüten) erfüllt wird, bevor der Trupp wieder auf die Raumstation - die Hub-Welt des Spiels - zurückkehrt. Mehr erfüllte Missionsziele und zusätzlich eingesammelte Materialien bringen nicht nur mehr Erfahrungspunkte sondern auch mehr Ingame-Währung. Zudem werden nahezu automatisch immer wieder Aufgaben erledigt, durch die verschiedene Perks zur weiteren Individualisierung der Spielfigur mit neuen Fähigkeiten dienen.
Deep Rock Galactic (Bild © PCM)
So steigt nicht nur das Erfahrungslevel des Zwergs, es können nach und nach auch zusätzliche Fähigkeiten und Upgrades für die Ausrüstung sowie bessere Ausrüstungsgegenstände und Waffen erworben werden - ganz ohne dass der Einsatz von Echtgeld nötig wäre. Erreicht ein Zwerg ein ausreichend hohes Level wird in der Ruhmeshalle an Bord der Raumstation eine goldene Statue seiner Charakterklasse angezeigt. Insgesamt stehen vier Charakterklassen zur Verfügung: Scout, Driller, Engineer und Gunner. Die Namen dieser Klassen verraten ziemlich akkurat, worin die stärken dieser Zwerge bestehen: Während der Gunner besonders viel Feuerkraft zur Abwehr tierischer Störenfriede mitbringt beherrscht der Driller das Graben langer Tunnel in kürzester Zeit. Der Engineer lässt Geschütztürme den unangenehmen Teil der Arbeit erledigen während er Plattformen in den Höhlen der Spielwelt platziert um seinen Mitstreitern bislang unerreichbare Orte zugänglich zu machen. Der Scout besitzt einen Enterhaken mit dessen Hilfe er sich pfeilschnell durch die Spielwelt bewegen und auch große Abstände bzw. Abgründe überwinden kann.
Deep Rock Galactic (Bild © PCM)
Durch die Kombination von unterschiedlichen Waffen, Ausrüstungsgegenständen und kosmetischen Items wie z.B. bunt gefärbten Bärten und lustigen Hüten kann der eigene Zwerg kreativ individualisiert werden.
Doch weder das besonders ausgefeilte Missionsdesign noch die Shooter-Elemente oder die Level-Spirale machen Deep Rock Galactic zu einer echten Empfehlung. Was dieses Spiel von so vielen anderen abhebt ist die Atmosphäre, immer wieder liefern die Entwickler durch saisonale Events und Seasons kostenlos neue Inhalte mit viel Humor nach: Mal muss auf einer Mission ein verdächtig weihnachtlich gekleideter Elf erlegt werden, mal besteht eine Event-Quest nur aus Missionen zum einsammeln von Alieneiern.
Deep Rock Galactic (Bild © PCM)
Und immer ist die Raumstation dabei festlich passend dekoriert, sodass der Weg an die Bar, an der die Firma unseren Zwergen dankenswerterweise kostenlos Bier zur Steigerung ihrer Fähigkeiten serviert, immer wieder Freude bringt. Auf der Raumstation gibt es ohnehin vieles zu entdecken: Eine Art Basketballspiel mit explodierenden Fässern, ein Arcade-Automat im Stil der 1980er-Jahre ein Schalter für die künstliche Schwerkraft oder die Krankenstation sind hier nur einige der versteckten Highlights.
Deep Rock Galactic (Bild © PCM)
Sind einmal nicht genug Freunde online kann man eine Mission einfach starten und entweder alleine (mit Hilfsroboter Bosco) spielen oder sie für andere Spieler zugänglich machen. In diesem Fall können sich jederzeit andere Zwerge dem Missions-Team anschließen und sofort in den Kampf gegen Space-Bugs und die Hatz nach der letzten Goldader einsteigen nachdem sie mit ihrer eigenen kleinen Raumkapsel in der Nähe der bereits aktiven Zwerge gelandet sind.
Einzelspieler, oder jene die gerade einfach keine Mitspieler finden, haben jedoch trotzdem einen Gefährten: Der Hilfsroboter Bosco kann fast alles was ein anderer Zwerg auch kann und hört dabei aufs Wort. Standardmäßig verfolgt er den Spieler und spendet diesem zusätzlich Licht, über einfache Befehle kann Bosco jedoch auch Materialien abbauen, Gegner bekämpfen, Pipelines bauen und reparieren oder einen bestimmten Felsvorsprung ausleuchten. Bosco verlässt die Mission wenn andere Zwerge einsteigen und kehrt zurück, falls alle Mitspieler die Mission vor dem Ende verlassen sollten.
Fazit
Deep Rock Galactic ist noch bis zum 13.7 für 9,89€ auf Steam erhältlich. Der reguläre Preis beträgt 29,99€. Alle die auf der Suche nach einem kooperativen Shooter der etwas anderen Art sind und sich an den liebevoll gestalteten Ingame-Events und dem gelegentlich etwas verschrobenen Humor erfreuen wollen sollten einen Blick auf dieses schändlich unterschätzte Spiel werfen.