Seagate FireCuda 540 Test-Review (Bild © PCMasters.de)
Seagate FireCuda 540 2 TB PCIe NVme Test-Übersicht
Seagate hat uns die FireCuda 540 als 2-TB-Variante für diesen Test bereitgestellt. Das NVMe-Modul gibt es aber auch mit 1-TB-Kapazität. Auf Wunsch bekommt man für einen Aufpreis die FireCuda 540 auch mit einem vorinstallierten Kühlkörper.
Als Formfaktor wird der M.2 2280 verwendet, wodurch die NVMe-SSD in so ziemlich jedem PC verwendet werden kann. Was jedoch nicht jeder PC untertsützt ist die PCI-Express 5.0-Schnittstelle für NVMe-Laufwerke. Hier muss man darauf achten, dass das Mainmboard einen entsprechenden Slot anbietet und dieser auch vier PCIe 5.0-Lanes bereitstellt. Dies bieten Hgh-End-Mainbaords der AMD AM5-Plattform sowie der Intel LGA-1700-Plattform. Die FireCuda 540 funktioniert auch mit PCIe-4.0, jedoch ist das ein Downgrade und man sich gleich eine PCIe-4.0-SSD kaufen, die deutlich günstiger sind.
Bei der Leistung der FireCuda 540 hällt sich Seagate pessimistisch und gibt 10.000 MB/s beim sequenziellenm Lesen und Schreiben an. Unser Exemplar war mir der Firmware SUESR010 bespielt, mit der wir auch alle Tests durchgeführt haben. Der PCI-Express 5 Standard erreicht in der Theorie bei vier Lanes maximal 15,754 GB/s. Davon ist die FireCuda 540 demnach weit entfernt, ist aber auch deutlich schneller als PCIe-4.0-NVMe-SSDs. Interessant ist hier, dass sowohl Lese- als auch Schreibraten beide auf einem ähnlichen Level liegen. Bei vielen anderen Modellen ist entweder Lesen oder Schreiben deutlich schneller.
Rescue Data Recovery Services
Eine Sache ist bei Seagate dennoch anders als bei allen anderen Herstellern: Seagate bietet mit dem Laufwerk einen Rescue Data Recovery Services zur Datenwiederherstellung an. Sollte eine SSD vorzeitig sterben, ist es teuer diese fachmännisch wiederherzustellen. Wenn man keine Erfahrung damit hat, kann man viel falsch machen und womöglich nicht mehr an seine Daten kommen. Seagate wirbt damit, dass man während der Garantiezeit Zugang zu einem Team von kompetenten Datenwiederherstellungsexperten bekommt. Diese wagen einen Versuch zur Datenwiederherstellung im Labor, was deutlich höhere Erfolgschanchen auf Datenwiederherstellung hat, als wenn man es als Laie versucht. Sollte das Vorhaben gelingen, bekommt man ein verschlüsseltes Speichergerät mit seinen wiederhergestellten Daten von dem Labor zurückgeschickt. Nur wenige werden diesen Service bruachen, jedoch ist es eine gute Absicherung, die einen hohen Wert hat.
Moderner 3D-NAND-Speicher
Seagate verbaut auf seiner Gen 5 SSD den 3D-NAND-Flash-Speicher von Micron. Diese ähneln denen der Crucial T700 Pro aus unserem Test und basieren auf 232 Layer (RG NAND Generation 3). Der NAND hat die Bezeichnung 3DC2D-NY181, wir konnten jedoch keine Produktdatenblätter zu den Chips finden.
Bei unserem Exemplar befinden sich zwei solcher Chips auf der Vorderseite und zwei weitere auf der Rückseite. Dies bedeutet, dass einer der Chips eine Kapazität von etwa 512 GB aufweist.
Bei der Zuverlässigkeit werden 1,8 Millionen Stunden angegeben. Wenn man aber den Total Bytes Written (TBW) Wert von 2 PetaByte überschreitet, kann dies eher passieren. Jedoch muss man erst auf diesen Wert kommen. Die Herstellergarantie von Seagate beträgt 5 Jahre.
Phison PS5026-E26
Als Controller verwendet Seagate den PS5026-E26-52 von Phison. Es gibt kaum PCIe-5.0-Controller auf dem Markt, weshalb dieser auf den meisten solchen NVMe-Modulen verbaut ist. Der Controller schafft jedoch deutlich höhere sequenzielle Datentransferraten als 10 GB/s der FireCuda 540. Es ist nicht ganz klar, wieso Seagate langsamere Datentrsanferraten hat. Es könnte mit dem DRAM-Speicher zusammenhängen. Für den SLC-Cache wird ein LPDDR4-Speicherchip verwendet. Dieser hat die Kennung H9HCNNCPUML-XRNEE-216A und ist für uns nicht weiter identifizierbar.
Die Spezifikation des Controllers sieht folgende Leistungsdaten vor:
- Sequentielles Lesen bis zu 14.000 MB/s
- Sequentielles Schreiben bis zu 11.800MB/s
- 4K zufälliges Lesen bis zu 1.500K IOPS
- 4K zufälliges Schreiben bis zu 2.000K IOPS
Seagate FireCuda 540 Lieferumfang
Seagate hat eine der auffälligsten Verpackungen, die man bei SSDs vorfindet. Das Neon-Orange sticht sehr stark hervor und auch das gesamte Design der Verpackung ist auffällig aber auch ansprechend.
Im Inneren der Verpackung findet man neben der FireCuda 540 noch enige FireCuda-Sticker, ein Infoblatt zu Garantiebestimmungen und ein weiteres zu dem Rescue Data Recovery Service. Das NVMe-Modul befindet sich in einer antistatischen Verpackung, was auch kaum ein Hersteller macht.
Ryzen 7000 Testaufbau Testsystem
Als Testsystem haben wir unser altbewährtes System mit Ryzen 9 7950X genommen und dazu das Biostar X670E Valkyrie. Damit gehen wir sicher, dass die Leistung nicht durch PCIe 4 limitiert wird, da wir im PCie 5 Slot testen.
- CPU: AMD Ryzen 9 7950X
- Mainboard: Biostar X670E Valkyrie
- Grafikkarte: MSI GeForce GT 730
- RAM: Kingston FURY Beast DIMM Kit 32GB, DDR5-5200, CL40-40-40 (KF552C40BBK2-32)
- Netzteil: be quiet Pure Power 11 FM 1.000 W
- Gehäuse: Open Testbench
- Betriebssystem: Windows 11 21H2
Seagate FireCuda 540 in Benchmarks
Für den Vergleichstest haben wir unseren Benchmark-Parcours erweitert. Für einen realistischeren Test, der auch wiederholbare Ergebnisse liefert, nutzen wir neuerdings noch zusätzlich den 3DMark Storage Benchmark, der unterschiedliche Szenarien testet, wie Spieleverhalten und das Kopieren von Spieledaten.
Außerdem haben wir auch PCMark aufgenommen, der wiederum das System als Ganzes betrachtet und beim Kopieren die Durchschnittswerte ermittelt.
CrystalDiskMark Storage Benchmark
3DMark Storage Benchmark
PCMark Drive Performance Consistancy
PCMark setzt auf eine sehr lange Last beim Schreiben, die konstant und über längere Zeit ausgeübt wird. Darum sind die Peak-Werte einfach niedriger, weil die SSD und der Cache an die Grenzen gebracht werden. So soll der Einsatz bei einem Power-User simuliert werden.
ATTO Disk Benchmark (64 MB)
Benchmark-Rating
Nachdem alle Benchmarks durch sind, kann man das ermittelte Rating genauer betrachten. Die Seagate FireCuda 540 NVMe-SSD ist im Testfeld an dritter Stelle und damit ganz weit oben. Der gemessene Schreibdurchsatz liegt 12,6 % hinter der Leistung der Crucial T700 Pro. Beim Lesedurchsatzes sind es 13% zur Crucial T700 Pro. Im Vergleich zu der schnellste PCIe-4.0-NVMe-SSD ist die ist die FireCuda 540 satte 43 % schneller beim Schreiben und 39,5 % schneller beim Lesen. Hier sieht man klar die Dominanz von PCIe-5.0 beim Datendurchsatz insgesamt.
Seagate FireCuda 540 Kühler und Temperaturmessungen
Die FireCuda 540 gibt es zwar mit einem vorinstallierten Kühlkörper, wir haben hier aber die Variante ohne den Kühler getestet. Damit setzen wir auf den Kühler des BIOSTAR-Mainboards und betrachten die Wärmeentwicklung ohne weitere Luftzufuhr.
Temperaturmessungen
Insgesamt war die FireCuda 540 in etwa so warm wie die Crucial T700 Pro bei Volllast. Die Werte im Idle weichen ab und sind etwas drüber.
In dem Diagramm haben wir entsprechende Hinweise platziert: Falls ein integrierter Kühler zum Einsatz kam, ist nach dem Namen ein „IK“ (für integrierter Kühler) angehängt. Ohne Hinweis kam der BIOSTAR NVMe-Kühler zum Einsatz.
Seagate FireCuda 540 Wärmebildaufnahmen
Bei den Wärmebildaufnahmen erkennt man, dass der untere Bereich mit 58 °C am heißesten wurde. Hier befindet sich der Phison Controller. Man sollte bei den Werten über eine aktive Belüftung nachdenken, um die Leistung der SSD vom Throttlen abzuhalten. Sie hat bei uns zwar nicht die Leistung reduziert, aber dies kann passieren, wenn man über lange Zeit die SSD belastet.
Fazit zur Seagate FireCuda 540
Die Seagate FireCuda 540 hat im NVMe-SSD-Vergleich wirklich gut abgeschnitten.
Pro
Die FireCuda 540 NVMe-SSD gibt es als 1-TB- sowie 2-TB-Varianten. Wir haben das Modell mit 2-TB-Kapazität und ohne vorinstallierten Kühler getestet. Die angepriesenen 10 GB/s konnte die FireCuda 540 halten und war in den Testszenarien manchmal über und manchmal unter diesem Wert. Positiv fiel uns auf, dass sowohl die Lese- auch Schreibleistung auf gleichem Level lag. Die Verarbeitung der SSD ist gut und mit Micron 3D-NAND sowie PS5026-E26-52-Controller verbaut Seagate hochwertige Komponenten auf seiner SSD. Auch der Rescue+-Service ist eine Besonderheit, die wir sonst von keinem anderen Hersteller kennen. Bei dem Service wird die defekte NVMe-SSD in ein Labor geschickt, wo die Daten kostenlos wiederhergestellt werden. Wenn das Vorhaben klappt, bekommt man seine Daten auf einem verschlüsselten Datenträger zurück.
In den Benchmarks lag die FireCuda 540 auf dem dritten Platz, was wirklich lobenswert ist. Käufer sollten sich aber um die Kühlung kümmern, denn sonst bekommt man nicht die volle Leistung, weil die SSD throttled.
Contra
Bei FireCuda 540 finden wir nichts negatives. Für die fortschrtitliche PCIe-Express 5.0-Technologie muss man aktuell aber noch draufzahlen. Die FireCuda 540 mit 1-TB-Speicher kostet 179 € (Affiliate) und die hier getestete FireCuda 540 mit 2 TB ist für 325 € (Affiliate) erhältlich.