NZXT C1500 Platinum im Kurztest/Review - 1.500-W-Netzteil mit ATX3.1-Standard

C1500 Platinum im Detail

NZXT bietet die neue Netzteilserie seit der Computex 2024 in Deutschland an. Die Netzteile gibt es in den Leistungsklassen 850 W, 1.000 W, 1.200 W und 1.500 W. Wir schauen uns das C1500 Platinum-Netzteil an, das mit 1.500 Watt spezifiziert ist. Das Modell richtet sich an absolute Enthusiasten, die auf Nummer sicher gehen wollen oder eine Workstation mit mehreren High-End-Grafikkarten aufbauen wollen. Dieses Netzteil wurde für die Anforderungen der leistungshungrigsten Komponenten entwickelt und ist sowohl ATX 3.1- als auch PCIe 5.1-konform, wodurch es zukunftssichere Kompatibilität mit Grafikkarten und CPUs der nächsten Generation bietet. Die entsprechenden 16-polige 2x8-PCIe 5.1 Kabel, die inzwischen 2x6-Pin-PCIe-Kabel genannt werden, befinden sich im Lieferumfang. Das Top-Modell bietet zwei dedizierte Anschlüsse dafür, die jeweils bis zu 600 Watt an Leistung liefern können.

Das C1500 Platinum ist, wie fast alle Netzteile auf dem Markt, mit japanischen 105-°C-Kondensatoren ausgestattet und gewährleistet eine zuverlässige, langlebige Leistung. Das Netzteil ist außerdem vollständig modular, was gerade in dieser Leistungsklasse enorm hilfreich ist, denn man schließt nur die notwendigen Kabel an. Das hat auf jeden Fall einen guten Einfluss auf das spätere Kabelmanagement und man kann die Kabel notfalls auch austauschen. In der Preisklasse würde man auch nichts anderes erwarten. Mit einer Länge von 180 mm sollte das C1500 Platinum in fast alle Gehäuse passen und keine Kompatibilitätsprobleme haben.

ATX 3.1 und 2x6-PCIe-5.1

Dank der Kompatibilität mit ATX 3.1 und PCIe 5.1 ist das NZXT C1500 Platinum bereit, die Anforderungen der heutigen Hochleistungs-Grafikkarten und -Prozessoren sowie zukünftiger Weiterentwicklungen zu erfüllen. Das Netzteil enthält zwei 12V-2x6-PCIe-5.1-Kabel, die jeweils über 600 Watt liefern können – ideal für die Versorgung der anspruchsvollsten Grafikkarten auf dem Markt. Eine einzige GeForce RTX 4090 bringt das Netzteil nicht zum Schwitzen, man liegt dann näher an dem Sweetspot der Effizienz, weil das System unter Last um die 452 bis 500 Watt zieht. Mit einer wassergekühlten und übertakteten PowerColor Radeon RX 7900 XTX LiquidDevil würde man bei ca. 635 Watt liegen. Daran sieht man, dass man auf jeden Fall Puffer nach oben hat – sowohl bei CPU als auch Grafikkarte. ATX3.1 ist an sich keine neue Norm, sondern eine Aktualisierung der alten Version, die bestimmte Toleranzen und Leistungsspitzen berücksichtigt.

Zertifiziert für Effizienz und leisen Betrieb

Das C1500 Platinum verfügt außerdem über eine digitale Leistungssteuerung für eine präzise Spannungsregelung, die eine optimale Leistung und Zuverlässigkeit gewährleisten soll. Diese soll für eine Reduzierung des Rauschen und erhöht die Effizienz sorgen. Das Netzteil erfüllt die 80-Plus-Platin-Zertifizierung und bietet einen Wirkungsgrad von 94 % für verbesserte Energieeinsparungen. NZXT gibt hier folgende Werte aus den 80-Plus-Effizienztests mit Efficiency (115Vac) an:

• 5VSB: 77%
• 2% low load: 77%
• 10%: 92%
• 20%: 94%
• 50%: 93,8%
• 100%: 90,8%

Das C1500 Platinum-Netzteil ist außerdem von Cybenetics sowohl für Effizienz als auch für Geräuschpegel zertifiziert und hat die Bewertungen Titanium bzw. A- erhalten. Diese Zertifizierungen garantieren eine geringe Geräuschentwicklung und maximale Effizienz, wodurch der PC reibungslos läuft und gleichzeitig effizient ist. Wir geben die Messungen von Cybenetics weiter unten im Artikel mit an.

10-Jahres-Garantie

Das NZXT C1500 Platinum wird mit einer 10-jährigen Garantie geliefert und bietet Anwendern die Gewissheit, dass es langfristig zuverlässig ist und neue Komponenten mit Energie verosgren kann. Wer sich so ein Netzteil kauft, der will es auch für lange Zeit nutzen und von der Effizenz profotieren und womöglich bei neueren Systemen auch keine Kompromisse eingehen.

Bei den Schutzschaltungen werden die folgenden genannt:

• Schutz: OVP (Überspannungsschutz)
• UVP (Unterspannungsschutz)
• SCP (Kurzschlussschutz)
• OTP (Übertemperaturschutz)
• OPP (Überlastschutz)
• OCP (Überstromschutz)

140-mm-Lüfter für leisen Betrieb

Das Netzteil ist mit einem 140-mm-Magnetschwebelüfter ausgestattet und soll dadurch eine optimale Kühlung bei minimaler Geräuschentwicklung liefern. Die luftgefederten Flügel sollen die Reibung reduzieren, was zu einer längeren Lebensdauer des Lüfters und einem besseren Luftstrom führen soll – diese Aussagen des Herstellers können wir nicht überprüfen.

Laut NZXT arbeitet der Lüfter in einem Drehzahlbereich von 0 bis 2.500 U/Min. Bei voller Drehzahl würde der Lüfter dann aber extrem laut sein und ca. 41 dBA erreichen. Die Messungen von Cybernetics belegen, dass dies unter Last nicht passiert und das Netzteil unter Last bei 230V bei 25,40 dBA arbeitet.

Zero Fan-Funktion

An der Rückseite gibt es noch einen unscheinabren Knopf, der mit “ZERO FAN” betitelt wird. Durch die hohen Reserven des Netzteils liegt es nahe diesen zu verwenden, weil hierdurch das Verhalten des Netzteillüfters geändert wird.

Das Netzteil arbeitet bis 60%-Last mit ausgeschaltetem Lüfter. Nachdem der Grenzwert erreicht ist, geht die Lüfterlurve relativ steil hoch bis ca. 70% und flacht dann wieder ab, wodruch der Lüfter bis ca. 90%-Last bei ca. 30 dBA arbeitet. Dies deckt sich auch mit den messungen von Cybernetics.

C1500 Platinum Verpackung und Lieferumfang

Die Verpackungen von NZXT sind immer sehr auffällig, denn das Lila sticht sehr hervor. Dennoch sehen sie schlicht aus und strahlen Qualität aus. An der Front wird das Netzteil gezeigt und auf die wichtigsten Standards mit Logos hingewiesen. Die Umverpackung besteht aus hartem Karton. An den Seiten und auf der Rückseite werden die Spezifikationen abgebildet und Features erklärt. Diese Informationen sind zum Teil ins Deutsche übersetzt.

Im Inneren befindet sich das C1500 Platinum Netzteil, welches durch Schaumstoff gepolstert und vor Transportschäden gesichert wird. Die ganzen Anschluss-Kabel sowie vier Schrauben werden in einer Tasche gelagert, die im tyischen Lila gefärbt ist. Diese kann man dann gut wegpacken und kann sie sp#ter auch leicht wiederfinden sowie zuordnen.

Ansonsten befindet sich noch ein etwas ungewöhnlicher Kaltgherätestecker im Lieferumfang, der nicht mit anderen Netzteilen kompatibel ist. Er ist dicker und eckiger, als man es gewohnt ist. Man muss genau diesen für das Netzteil nutzen, da andere nicht kompatibel sind.

NZXT C1500 Platinum Spezifikationen

Nachfolgend haben wir die Spezifikationen des Netzteils in einer Tabelle zusammengefasst.

Testsystem

Als Testsystem haben wir eines unsrer letzten GamingPC-Builds verwendet. Es ist ein kompaktes mATX-System, da wir die 1,5 kW nicht ausreizen könnten, selbst mit unserer GeForce RTX 4090 ausgestattet.

• CPU: AMD Ryzen 9 5900X
• CPU-Kühler: DeepCool LT720 + Corsair iCUE LINK RX120 RGB Starter Kit
• Mainboard: ASUS ROG Strix X570-I Gaming
• RAM: Crucial BALLISTIX MAX DDR4-4400-19-19-19-46 16 GB
• SSD: Samsung 850 512 GB
• Grafikkarte-: PowerColor Radeon RX 7800 XT Sakura
• Netzteil: NZXT C1500 PLATINUM

Testdaten von Cybernetics

Tests von Netzteilen sind aufwendig und setzen teures Testequipment voraus. Wir haben das Netzteil nicht auf Effizienz und Leistung getestet, sondern den Einsatz an einem Gaming-PC überprüft. Das Ziel war es damit nicht das volle Potenzial auszureizen.

Neben der 80-PLUS-Zertifizierung, die zwar schön ist, aber nur eine Teststelle ist, greifen immer mehr Netzteilhersteller auf Tests von Cybenetics zurück. Die Netzteilexperten testen und zertifizieren diese dann unabhängig. Auch das C1500 Platinum haben sie im Detail untersucht. Aus ihrem Report haben wir die nachfolgenden beiden Graphen entnommen. Interessierte können den kompletten Report über den Link oben einsehen.

C1500 Platinum: Efficiency under high ambient temperature

Der Test des Netzteils prüft die Effizienz bei 115- und 230-Volt. Hierzulande ist vor allem die 230-V-Messungung spannend, da unser Netz darauf aufbaut. Bei Tests von Cybenetics lag der Wirkungsgrad zwischen 94 und ca. 95 %. Die 96% hat das Netzteil demnach bei 230 V nicht erreicht, dennoch liegt die Effizienze weit oben.

C1500 Platinum: EFFICIENCY GRAPH at 230 V

Fazit zum C1500 Platinum

Die C-Netzteilserie von NZXT zielt auf High-End-Nutzer ab und ist mit 850 W bis hin zu 1.500 Watt an Leistung erhältlich, wobei nicht alle Netzteile der Serie ein Platinum-Siegel aufweisen.

Pro

Das Top-Modell mit 1.500 Watt ist für die meisten Szenarien zu hoch gegriffen und lässt sich kaum auf 50% der Leistung bringen. Dadurch ist das Netzteil stets leise und in dem Testsystem die wohl leiseste Komponente. Insgesamt sind die Qualität und Umsetzung sehr positiv. Es werden diverse Kabel in ausreichender Länger mitgeliefert, die in einer passenden Tasche in Lila verstaut werden. NZXT hebt den ATX-Standard der 2024er Umsetzung der C-Netzteile auf die ATX 3.1-Norm, wodurch es Zukunftssicherheit gewährleistet soll. Gleichzeitig bekommt man einen, bzw. zwei der neuen 12pin 2x8-Stromanschlüsse samt Kabel, die den PCIe-Express 5-Standard erfüllen. Diese Kabel werden bisher nur bei GeForce RTX 40- und der Founders Edition GeForce RTX 30-Grafikkarten verwendet. Das Netzteil kann dabei kurzzeitig auch Leistungsspitzen jenseits der 600 Watt pro Kabel abfangen, die von den High-End-Modellen der besagten Grafikkartenserien produzieren können.

Mit 180 mm fällt es nicht zu lang aus, auch wenn es keinesfalls das Kürzeste ist. Es passt aber wohl in die meisten PC-Gehäuse und wir hatten beim Kabelmanagement auch keine Probleme, da die Serie auch vollmodular ist.

Da wir keine Messgeräte für ausgiebige Tests von Netzteilen haben, vertrauen wir auf die Messungen der erfahrenen Tester von Cyernetic Labs, deren Messdaten wir oben referenziert haben.

Contra

Es gibt an sich nichts Negatives zu den Netzteilen zu sagen, da die Serie für Enthusiasten ausgelegt ist und moderne Standards erfüllt. Einzig den Preis in Höhe von 383 € (Affiliate) kann man auf die negative Seite packen, jedoch liegen Netzteile mit ATX3.1 und 1.500 W alle in diesem Preisbereich. Günstiger wird es mit ATX 3.0, denn hier zahlt man bis zu 100 €weniger. Wer ein sparsames System hat, wird auch mit der 850-W-Variante der NZXT C-Serie in 2024 gut auskommen, das jedoch einen etwas geringeren Wirkungsgrad hat.