Elgato Stream Deck Neo Test Review (Bild © PCMasters.de)
Stream Deck Neo im Detail
Das eigentliche Gerät sieht im ausgeschalteten Zustand erst einmal nach wenig aus und beeindruckt eher durch seine Schlichtheit. Doch sobald man das Stream Deck Neo an einem USB-C-Port am PC anschließt, geht das vielfältige und individuelle Interface erst an.
Die Front des Stream Deck Neo besteht aus acht abgerundeten, viereckigen Knöpfen, die in zwei Reihen unterteilt sind und von Elgato als „anpassbare LCD-Tasten” bezeichnet werden. Hinter den transparenten Knöpfen verbergen sich kleine Displays.
In der untersten Reihe gibt es mittig ein breites Display, auf dem bspw. die Uhrzeit angezeigt wird. Dieses ist aber nicht klickbar und hat keine Touch-Funktionen. Rechts und links davon sind dann aber Touch-Buttons, die leicht weißlich aufleuchten. Diese nutzt man, um zwischen Menüs und den Funktionsbildschirmen zu wechseln.
Das Stream Deck Neo misst nur 107 x 26 x 78 mm und wiegt ca. 210 Gramm. Damit ist es kompakt und auch nicht zu leicht, damit es auf dem Tisch guten Halt hat. Der Fuß unten ist gummiert, damit der Halt nochmals verbessert wird.
Der Fuß muss umgeklappt werden und bietet zwei Einrastpositionen, denn beim Klicken auf die Tasten soll das Gerät nicht einknicken. Nach dem Einhalten des Ständers, sitzt das Stream Deck Neo sicher auf dem Tisch und ist bereit für den Einsatz.
Stream Deck Software
Natürlich will man die Buttons alle so einstellen, dass sie einem als Shortcuts direkt helfen und auf dem Tisch mit einem Handgriff die Funktion ausführen, die man gerade braucht. Im Auslieferungszustand bietet das Interface bereits voreingestellte Interaktionen und mehrere Funktionssets. Man kann ein Tutorial starten und die voreingestellten Funktionen ausprobieren. Will man Anpassungen vornehmen, so braucht man die Stream Deck Software, die man bei Elgato kostenlos herunterladen kann. Diese gibt es für Windows und macOS. Für Linux gibt es Open-Source-Lösungen, mit denen man sich das Ganze selbst zurecht konfigurieren kann, wir haben jedoch nur die macOS-Version verwendet.
Nach der Installation kann man auf dem Hauptbildschirm die einzelnen Buttons und das Display konfigurieren. Dafür klickt man jeweils auf das Element und kann dort Anpassungen vornehmen.
In dem rechten Tab wird zwischen den „Keys“ und der Infobar unterschieden. Die letztere zeigt standardmäßig Zeit an. Unter Keys kann man Aktionen und vorgefertigte Funktionen aussuchen, doch das ist nicht alles, denn Elgato bietet diverse Plugins bzw. Erweiterungen. Man zieht aus den Tabs die Funktionen auf die Elemente rüber und kann sie dann editieren.
In den Einstellungen kann man die Profile einrichten. Diese sind unter den Button Elementen im Hauptfenster zu sehen neben dem Pin-Icon als Zahlen 1 und 2. Man kann sie auch reduzieren oder mehr Seiten anlegen und diesen andere Icons geben. Auf dem Stream Deck wechselt man zwischen diesen, um nicht nur 8 Funktionen auf dem Gerät zu haben. Hier kann man logisch zwischen Programmen und Anwendungsfällen wechseln und die Funktionen entsprechend konfigurieren. Für die Funktionen kann man auch eigene Icons und Bilder verwenden.
Zum Streamen gibt es eine Integration von Twitch, Streamlabs und Youtube.
Im oberen Reiter findet man auch den Style, bei dem der Aufbau etwas angepasst werden kann.
Plugins und Marketplace
Auf die Erweiterbarkeit durch Pugins wollen wir gesondert eingehen, denn es ist eines der wohl wichtigsten Features. Würde man nur auf die von Elgato bereitgestellten Funktionen zugreifen, erreicht man schnell das Limit und wird sich ärgern, weil man dann nicht alles machen kann, was man eigentlich vorhatte. Dank der Plugins, die man unter den Einstellungen findet, kann man auf eine riesige Auswahl von Plugins der Community zurückgreifen. Man klickt entweder auf das Plus oder im Hauptmenü auf das bunte Icon, das als zweites von links aufgeführt wird.
Darauf gelangt man auf Elgatos Webseite, auf der die ganzen Plugins, Profile und auch Sounds zu finden sind. Dazu gibt es auch Screensavers, falls man daran interessiert ist. Es ist eine Art Marketplace, auf dem die Plugins bereitgestellt werden. Man muss hier auch betonen, dass manche Listings auch Geld kosten.
Sehr hilfreich ist, dass man Philips Hue und Spotify Erweiterungen findet, aber auch welche für das Spiel Elite Dangerous. Man kann sich sehr lange durch die Seiten durchforsten oder auch suchen, bis man das hat, was man gesucht hat. Auch für Discord gibt es eine ordentliche Integration, die sehr hilfreich sein kann.
Verpackung und Lieferumfang
Ausgeliefert wird das Elgato Stream Deck NEO in einem sehr schlichten Pappverpackung, die weiß gefärbt ist und mit schwarzer Farbe bedruckt ist. Der minimalistische Look ist super und auch umweltfreundlich.
Beim Öffnen der Lasche kommt einem direkt das Stream Deck NEO entgegen und man sieht das Produkt ohne Umverpackung. Das USB-C-Kabel ist direkt angebunden und lässt sich nicht entfernen, was ein kleines Manko ist.
Ansonsten gibt es kein weiteres Zubehör – sehr minimalistisch.
Fazit
Beim Stream Deck NEO von Elgato handelt es sich um ein sehr spezielles Gerät, dass genau auf seine Zielgruppe zugeschnitten ist. Es ist damit auch nicht das erste Produkt der Serie, doch es ist das günstigste. Es richtet sich nicht nur an Streamer, sondern an alle diejenigen, die den Funktionsumfang des PCs oder Macs erweitern möchten und das auf eine charmante Weise mit visueller Hervorhebung der Funktionen. Genau hier liefert Elgato mit dem knapp 80 € teuren Gerät (Affiliate), denn die 8 Buttons mit Displays im Hintergrund sehen schick aus, machen einen guten Eindruck.
Die Verarbeitungsqualität ist gut und die Reaktionszeit des Stream Deck NEO würden wir als schnell bewerten. Mit der Software steht oder fällt es förmlich bei so einem Produkt, doch Elgato macht es richtig. Die schlanke Software läuft flott, hat viele Funktionen und ist durch Plugins, Profile, Sounds und Funktionen bzw. Software-Schnittstellen erweiterbar. Die Erweiterungen gibt es im Elgato Marketplace, manche kosten jedoch Geld.
Den Preis würden wir als gerechtfertigt ansehen, denn es richtet sich an eine Zielgruppe und bedient diese unserer Meinung nach auch ordentlich. Einzig das nicht abnehmbare USB-C-Kabel würden wir als negativ bewerten.
Pro
- Gute Verarbeitung
- 8 Touch-Buttons mit hellem Display
- 2 beleuchtete Touch-Buttons und ein breites Display für Ausgabe
- Ordentliche Software für Mac und Windows
- Erweiterbar durch Plugins und Marketplace
- Twitch, Streamlabs und Youtube-Integration
- Fairer Preis
Contra
- Nicht abnehmbares USB-C-Kabel