Auf der Konsole hat sich das Spiel bereits bewährt und ist somit sehr gut bei der Spielercommunity angekommen. Nun stellt sich die Frage, ob man diese Qualität auf dem PC fortsetzen kann oder sich zu sehr auf den Lorbeeren ausgeruht hat.
Zusätzlich richten wir noch ein Dankeschön in Richtung Namco Bandai, die uns ein Testexemplar zur Verfügung gestellt haben.
Systemanforderungen & Testsystem
Um das Spiel zu spielen, empfiehlt Namco Bandai folgendes System:
- Prozessor: 2,6 GHz Dual-Core
- Arbeitsspeicher: 1 GB (XP) / 2 GB (Vista/7)
- Grafikkarte: 512 MB Grafikspeicher, ATi/AMD Radeon 4850 / NVIDIA GeForce 8800GT (DirectX: 9.0c)
- Multiplayer: Mikrofon
- Festplatte: 4 GB (tatsächlich ~3,63 GB)
- Software: Windows Live Marketplace
Wir haben das Spiel mit folgenden Systemen getestet und sind dabei im Schnitt auf folgende Ergebnisse gekommen.
System 1:
- Prozessor: Intel Core i7-930 3 GHz
- Arbeitsspeicher: 12 GB DDR3 1600 MHz
- Grafikkarte: AMD Radeon HD 7970 3GB
- Betriebssystem: Windows 7 64-Bit
System 2:
- Prozessor: Intel Core i5-K655 3,2 GHz
- Arbeitsspeicher: 4 GB DDR3
- Grafikkarte: AMD Radeon HD 5870 1GB
- Betriebssystem: Windows 7 64-Bit
Ohne Hotfix
Mit Hotfix
Wie unschwer zu erkennen ist, ist hier ein Framelimiter am Werken. Dies wird nicht zuletzt klar, weil man diesen in der im Hotfix mitgelieferten DSfix.ini abstellen kann. Vermutlich wären auch mit Hotfix, auf den wir später noch zu sprechen kommen, weit mehr als 60 Fps möglich, doch auf einen viel größeren Wert kann man nicht gehen, da sonst das Spiel instabil werden könnte. Zwar kann man den Limiter noch weiter herauf setzen, jedoch wird davor gewarnt und Abstürze sind hier wirklich sehr, sehr, sehr bitter.
Man erfährt kaum etwas über die Welt, in der man sich befindet, oder über den eigenen Charakter, außer den am Anfang getätigten Angaben. Scheinbar wurde das Land von vier Lords vor langer Zeit von den Drachen befreit. Diese Lords suchen wir nun auf, aber warum wird auch nach mehreren Stunden, die sehr schnell beim Spielen vergangen sind, ohne dass man wirklich vorangekommen ist im Spielgeschehen, noch nicht so richtig klar.
Doch im Laufe des weiteren Spielverlaufs kann man eins und eins zusammenzählen. Die in Schatten, Tod und Verderben getauchte Welt ist eine Art Unterwelt, in der die eigene Figur um ihren Seelenfrieden kämpft und, wie später noch genauer erläutert wird, gezwungen ist immer wiederzukommen. Dark Souls Prepare to Die Edition Review (Bild © PCMasters) Sterben ist somit unmöglich, was in der "Unterwelt" aber auch Sinn macht. Die Seelen der anderen Verdammten kann man dann selbst wieder aufsammeln, nachdem man diese vernichtet hat, und verwenden. Jedes "Level" oder jeder größere Abschnitt wird von einer Art Endboss gekennzeichnet. Diese sind in der Regel übernatürlich große Monster, die den Spieler aufs Äußerste fordern, da kaum Platz zum Ausweichen vorhanden ist und der Gegner einem kaum eine Angriffschance lässt. Wie im nächsten Teil des Tests klar wird, ist das Spiel eher für Schwertkünstler und nicht für Schwertkämpfer gedacht, denn Gier und Ungeduld führen in fast jedem Fall zum "Tod" und "dank" des auferlegten Fluchs zur Wiedergeburt.
Natürlich steht hier der Schwierigkeitsgrad im Vordergrund, doch hätte man gerne diesen noch etwas erweitern können. So wurde das gesamte Menü von der Xbox 360 kopiert, vermutlich, weil diese dem Betriebssystem Windows mehr ähnelt als die PlayStation3. Verständlich, da sowohl die Xbox, wie auch Windows von Microsoft hergestellt wird. Leider ist das keine Entschuldigung, denn unter einer PC-Version kann man sich doch auch eine Umgestaltung des Menüs vorstellen oder? Auf jeden Fall kann man das erwarten, aber leider hört es hier noch nicht auf. Das Spiel selbst spielt sich mit einem Kontroller wesentlich besser, als mit der Tastatur. Nicht zuletzt aufgrund dessen, dass die meisten Tasten, wie von Konsolen üblich, doppelt oder dreifach belegt sind und die Kameraführung mit der Maus sehr gewöhnungsbedürftig ist.
Dark Souls Prepare to Die Edition Review (Bild © PCMasters)
Doch wo Schatten ist, ist auch Licht, zumindest beim Gameplay, denn der hohe Schwierigkeitsgrad ist sehr fordernd, aber nicht überfordernd. Besonders die teils starken Gegner in Verbindung mit der Tatsache, dass man mit dem Tod der Figur sämtliche gesammelte Erfahrung verliert, weckt einen gewissen Reiz. Doch man kann diese im nächsten Leben, ja richtig gehört, im nächsten Leben wieder einsammeln an der Stelle, an der man gestorben ist. Aber wehe man stirbt noch einmal bevor man die alte Erfahrung wieder eingesammelt hat, dann ist diese endgültig verloren.
Doch nun zu der Sache mit dem nächsten Leben, was hat es damit auf sich? Ganz einfach, wenn man stirbt, wird man an dem letzten Speicherpunkt, den man passiert hat, wiedergeboren. Diese Speicherpunkte stellen im Fall von Dark Souls Leuchtfeuer dar, welche einfach entfacht werden müssen. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum das Spiel dann so schwer ist. Ganz einfach, wer stirbt, verliert zunächst nicht nur alle seine Erfahrung, die in Seelen dargestellt ist, sondern es werden auch alle Gegner wiederbelebt oder geheilt. Die eben erwähnten Seelen können an einem Speicherpunkt, dann wieder gegen Fähigkeiten eingetauscht werden. Leider erhält man während des Spielens recht wenig Informationen, in welche diese am besten vergeben werden sollen. Hier steckt die nächste Schwierigkeit, denn ein völlig daneben geskillter Charakter macht das Spiel nicht einfacher. Ebenfalls wird mit diesen Seelen gehandelt, zum Beispiel 1000 Seelen gegen ein Schwert oder ein anderes Item.
Wahre Worte, da hat der Spieler einfach Recht
Auch die riesige Welt, sowie das völlig freie Erkunden ohne eine Karte, Kompass oder sonst etwas macht einen guten Eindruck, der zum Ausprobieren einlädt, wobei etwas mehr Randinformationen ab und zu recht nett gewesen wären. So ist der Name hier wirklich Programm, wer sich verläuft, bekommt gleich ziemlich arg auf die Kappe und kann seine bisherige Erfahrung abschreiben. Das verursacht nicht nur sehr viele Frustmomente, sondern schult den Spieler auch auf den jeweiligen Gegner, so muss man für jeden NPC-Typ eine eigene Taktik entwickeln. Einer der wenigen ganz großen Pluspunkte im Spiel, denn das macht jeden Kampf interessant und noch interessanter, wenn sich mehrere verschiedene Gegner sich ins Getümmel stürzen.
Schon in der Vorschau scheint sich eine qualitativ hochwertige Grafik abzuzeichnen, doch leider ist das Ganze später ein Spektakel im negativen Sinne. Dark Souls Prepare to Die Edition Review (Bild © PCMasters) Die Effekte wirken sehr alt, die Texturen sind extrem niedrig auflösend und auch Anti-Aliasing scheint man nur aus Alibi-Gründen aktivieren zu können. Im späteren Spiel ist leider kaum etwas davon zu spüren. Die sehr spartanisch gehaltenen Optionen verwundern schon zu Anfang des Spiels. Ein Beispiel hierfür ist, dass das Spiel lediglich in 16-Bit Farbauflösung dargestellt werden kann, das erinnert schon fast an Windows 98 Zeiten. Mehr Worte muss man hierfür gar nicht verlieren, da kann auch die Havok Engine nicht mehr viel retten. Doch wo die Entwickler versagen, siegt meist die Community, bestes Beispiel hierfür ist wohl Gothic 3. Dank einem Grafikpatch, kann man sich nun etwas von der Konsolenversion entfernen. Dieser Patch kann in der bisher neuesten Version 1.8 (22.10.2012) hier herunter geladen werden. Dieser ist sehr empfehlenswert, da er kaum Leistung kostet und dennoch viel bewirkt. Zum Beispiel läuft das Spiel scheinbar wesentlich schneller ab, sofern der Framelimiter auf 60 Frames pro Sekunde erhöht wird, mehr ist auch nicht nötig, sondern führt wenn überhaupt zu Abstürzen. Die Installation gestaltet sich als einfacher, als anfangs gedacht. Es müssen lediglich alle Dateien aus dem Archiev kopiert und ins Spielverzeichnis eingefügt werden. Zusätzlich muss im Spiel Anti-Aliasing deaktiviert werden, wer noch etwas mehr mit den Einstellungen spielen will, kann dies auch in der DSfix.ini tun. Man sollte auf jeden Fall diese DSfix.ini einmal überfliegen, weil dort sehr nützliche Funktionen verändert oder eingestellt werden können.
Dark Souls Prepare to Die Edition Review (Bild © PCMasters)
Dark Souls Prepare to Die Edition Review (Bild © PCMasters)
Soundtechnisch ist auch wieder etwas zu bemängeln: Recht synchron, aber eben nicht völlig, gestalten sich die wenigen Dialoge. Ebenfalls ist es schade, dass man die Sprache nicht auf Deutsch oder andere Sprachen umstellen kann. Wer mit Englisch nicht zurechtkommt, wird im ohnehin schon schweren Spiel auf teils noch mehr Verwirrung stoßen. Ganz im Gegenteil dazu sind die Schwertkämpfe, Bolzen sowie Pfeile, diese sind realitätssynchron. Das heißt, die Schwerter sind erst beim Zusammentreffen zu hören und die Bolzen bzw. Pfeile erst beim Auftreffen. Ebenfalls gefällt, dass man die Ortung der Gegner über den Ton berücksichtig hat, so sind Feinde von hinten deutlich zu hören. Doch scheint keine gute Tat ungesühnt zu bleiben, denn des Öfteren fehlt leider die Musik zur Spielsituation, hier wird einfach kein Gefühl für die jeweilige Situation vermittelt, evtl. ist dies aber auch gewollt, denn wie wird die Stimmung in der Unterwelt wohl sein? Ob gewollt oder nicht, etwas mehr Musik an der einen oder anderen Stelle hätte nicht geschadet.
Dark Souls Prepare to Die Edition Review (Bild © PCMasters)
Zusammengerechnet vergeben wir folgende Wertung:
Dark Souls Prepare to Die Edition Review (Bild © PCMasters)
Das Motto von Dark Souls Prepare to Die Edition scheint klar, Schwierigkeit hoch - Qualität runter. Grafisch ist das Spiel weit hinter dem heutigen Standard, die musikalische Kulisse wird anscheinend kurzerhand für nicht wichtig empfunden, die Story wird kaum erzählt und eine PC-Optimierung sucht man vergeblich.Alles in allem ist das Ergebnis eher ernüchternd. Zwar macht das Spiel viel Spaß und bietet besonders mit dem sehr fordernden Schwierigkeitsgrad viel Qualität, der aus dem Spiel alles andere als ein Zuckerschlecken macht und das nicht nur in Kämpfen, sondern auch in der Orientierung und z.B. dem Skilling. Doch bekommt man fast ebenso spaßige Spiele, die auch noch dem Auge gefallen, von der Konkurrenz zum gleichen Preis. Scheinbar hat sich Namco Bandai hier zu sehr auf den Lorbeeren der Konsolenversion ausgeruht. Denn was auf den Konsolen Spaß machte wurde gut übernommen, doch leider nichts verbessert. Selbst High End PCs werden, dank der schwachen Grafik und Kontroller lastigen Steuerung, zu einer PS3 oder eher Xbox 360 mit Tastatur und Maus degradiert.
(Mit Community Mod: 79%)