Lenovo IdeaTab A2107A Datenblatt | |||
Bildschirm | 7 Zoll LCD | ||
Auflösung | 1024 x 600 Pixel | ||
Prozessor | 1 GHz MediaTek MTK6575 | ||
Arbeitsspeicher | 1 GB | ||
Speicher | 16 GB | ||
Akku | 3550 mAh |
Für die freundliche Kooperation danken wir Lenovo an dieser Stelle.
Der seitliche Kunststoff-Rahmen ist in einem dunklen und matten Silber gehalten. Auf der Oberseite sind eine 3,5 mm Klinkenbuchse, ein Micro-SD-Slot und die Power-Taste untergebracht. An der rechten Seite finden wir die Lautstärke-Wippe. Der restliche Rahmen wird von keinen weiteren Elementen unterbrochen. Die Seiten sind etwas nach unten abgerundet und lassen das etwas dickere Tablet damit nicht so klobig wirken. Die restliche Farbgebung ist auf den ersten Blick ebenfalls üblich gehalten, hebt sich aber beim zweiten Blick von der Konkurrenz ab.
Die dunkel-graue Rückseite ist mit Partikeln versetzt, die im richtigen Winkel betrachtet bronzen schimmern. Ein Design-Element, das man nicht oft sieht - das gefällt uns. Auch wer sich mit der etwas speziellen Farbe nicht anfreunden kann, wird sich nicht sonderlich gestört fühlen, denn der Effekt ist noch dezent genug gehalten. Am abgerundeten unteren Ende der Rückseite sind zwei Stereo-Lautsprecher platziert. Die Kamera befindet sich am oberen Ende unter einer Abdeckung, die sich entfernen lässt, um an den Micro-SD-Slot und die zwei Sim-Karten-Slots heranzukommen.
Die allgemeine Verarbeitung des IdeaTab ist sehr gut, wie man es von Lenovo erwartet. Nur die besagte Abdeckung auf der Rückseite ist nicht optimal gelöst. Das Befestigungs-System über kleine einrastende Kunststoff-Haken fühlt sich nicht wirklich vertrauenserweckend an. Außerdem sitzt die Abdeckung damit nicht perfekt in der Fassung und produziert damit das einzige störende Spaltmaß im Gehäuse. Der niedrige Preis erfordert natürlich eine bescheidenere Materialwahl, so besteht das Gehäuse aus Kunststoff, der sich aber wie beim Nexus 7 erstaunlich hochwertig anfühlt. Das IdeaTab macht einen sehr massiven und robusten Eindruck. Das liegt einerseits an der guten Verarbeitung, andererseits an dem mit 11,5 mm und 400 g vergleichsweise dicken und schweren Gehäuse.
Die lange Reaktionszeit des Touchscreens ist durch die schwache Hardware bedingt, bei einfachen Operationen gibt es keine Verzögerungen. Immerhin haben wir keine Probleme bei der Berührungsempfindlichkeit festgestellt. Damit funktionieren die eingeblendeten System-Tasten von Android einwandfrei. Bei der Tastatur ist man kein Risiko eingegangen. Die sehr gute Android Tastatur gibt auch kaum Anlass diese auszutauschen. Die drei mechanischen Tasten haben einen deutlichen und festen Druckpunkt. Sie sitzen bombenfest in ihren Befestigungen und entsprechen der allgemein überzeugenden Verarbeitung.
Lenovo hat dem IdeaTab ein paar eigene Widgets spendiert. Diese verhalten sich ähnlich wie die Ordner-Funktion von Android. Die Widgets für Spiele, Medien usw. sind tatsächlich nur Ordner, die im geschlossenen Zustand eine verkleinerte Vorschau der zugeordneten Apps zeigen. Die anderen Lenovo-Widgets funktionieren ähnlich, können aber mehr als nur Apps unterbringen. Das Wetter-Widget beispielsweise zeigt die aktuelle Temperatur und Wetterlage. Beim Anwählen des Widgets vergrößert sich die Ansicht und zeigt auch die nächsten Tage. Leider scheint das Widget Temperaturen nur in Fahrenheit anzuzeigen. Ähnlich funktioniert auch das Kalender-Widget, das im vergrößerten Zustand die Monatsübersicht zeigt. Ähnliche Widgets sind außerdem für die Weltzeit, Musik und Notizen verfügbar. Des Weiteren gibt es Shortcuts für das Regeln der Bildschirmhelligkeit sowie für GPS, WLAN und Bluetooth. Daneben ist auch die normale Google Widget-Ausstattung installiert. Lenovo spendiert seinen Kunden auch ein paar zusätzliche Apps und Spiele wie SugarSync, AccuWeather oder Vendetta Online.
An den Einstellungen hat Lenovo ebenfalls geschraubt. Während wir die Akku-Übersicht oder Einstellungsmöglichkeiten für das Installieren von Apps aus anderen Quellen vermissen (Drittanbieter-Apps können aber von vorneherein installiert werden), findet man an anderen Stellen neue Möglichkeiten. So kann man das IdeaTab sich selbst abends ausschalten und morgens früh wieder einschalten lassen. Außerdem beherrscht das Tablet von Haus aus verschiedene Soundprofile. Für die Dual-Sim Nutzer gibt es einen weiteren Menüpunkt, in dem der jeweilige Provider angezeigt wird und für SMS und Internet eine Standard Sim-Karte festgelegt werden kann. Telefonieren kann man mit dem IdeaTab aber nicht, nur Voice-over-IP Dienste wie Skype lassen sich nutzen. Eigentlich macht ein Dual-Sim Tablet Sinn, wenn gerade Geschäfts-Kunden in verschiedenen Ländern zum entsprechenden Internet-Vertrag wechseln könnten. Die Teilung in Internet- und Telefon-Verträge empfinden wir dagegen als etwas überflüssig. Das macht bei Smartphones mehr Sinn. Doch da man mit dem IdeaTab nicht telefonieren kann, hat der Nutzer wohl ohnehin noch ein Handy dabei. Wer je nach Region die eine oder andere Sim-Karte nutzen möchte, kann die andere dementsprechend einfach in den Einstellungen deaktivieren. Die Sim-Karten-Slots sind dabei etwas irreführend beschriftet, so ist der erste mit 2G/ 3G und der zweite Slot nur mit 2G gekennzeichnet. In der Praxis ließ sich aber auch über die Sim-Karte im zweiten Slot mit HSDPA Geschwindigkeit Surfen.
Die interessante Software-Ausstattung des Lenovo IdeaTab A2107A kann aber leider nicht über die schwache Hardware hinweg täuschen. Mit dem 1 GHz Single-Core MediaTek MTK6575 Cortex-A8 Prozessor fühlt man sich etwas an die Anfänge von Android zurück gesetzt. Ein so langsames Gerät hatten wir lange nicht mehr in der Hand. Bleibt nur zu hoffen dass das IdeaTab noch ein Android 4.1 Update spendiert bekommt, denn die Performance enttäuscht auf ganzer Linie. Das fängt damit an, dass der Lockscreen mit zu schnellen Bewegungen überfordert ist. Zwar reagiert das Tablet danach immer zuverlässig, doch ruckeln fast sämtliche Animationen. Die Startzeiten der Apps verzögern sich dementsprechend. Wie das vorinstallierte Cut the Rope zeigt, lassen sich aber trotzdem noch einige Spiele genießen.
Wie unser Benchmark Parcours zeigt, fällt das IdeaTab A2107A auch deutlich hinter aktuelle Geräte zurück und muss sich mit vergangenen Generationen messen. Dabei bewegt es sich stets zwischen dem eineinhalb Jahre alten Google Nexus S und dem ein Jahr alten Samsung Galaxy Nexus.
Um Videoclips vorzuführen reichen die Lautsprecher aus, doch dann stört die extreme Blickwinkelempfindlichkeit des Displays mögliche weitere Zuschauer. Full HD-Material läuft nicht immer flüssig, ist bei der 1024 x 600 Pixel Auflösung aber ohnehin überflüssig. Mit 3G-Modul, WLAN und dem guten Android Browser ist man stets mit der Welt verbunden. Der Aufbau der Websites ist abermals etwas langsamer, die allgemeine Performance im Browser geht aber in Ordnung. Anstatt der zwei verbauten Kameras, hätte man lieber eine einzige, aber bessere Kamera einbauen sollen. Die Megapixel-Anzahl der beiden lässt es bereits erahnen. Während die 0,3 MP Frontkamera noch gerade so für Videotelefonate ausreicht, mag man mit der 2 MP Hauptkamera nicht mal mehr Schnappschüsse schießen. Egal wie gut die Lichtverhältnisse sind, Bildrauschen und Unschärfe bekommt man nicht eliminiert. Die Akku-Kapazität von 3550 mAh lässt eigentlich gar keine Hoffnung auf eine gute Laufzeit aufkommen. Wobei gerade mit 3G-Modul die Nutzung abseits der Steckdose interessant ist. Doch die etwas schwächere Hardware sorgt auch für einen sparsameren Betrieb. Bei andauernder Benutzung ist die Herstellerangabe von 8 Stunden Laufzeit nicht ganz realistisch, aber auch nicht so übertrieben wie es sonst oft der Fall ist. Je nachdem wie viel offline, mit WLAN, einer oder zwei Sim-Karten gearbeitet wird, variiert die Laufzeit natürlich nach oben und nach unten. Für einen Arbeitstag ist man aber gerüstet. Ein Youtube-Video über WLAN bei 50% Bildschirmhelligkeit konnten wir sieben Stunden am Stück ansehen.
Dafür kann Lenovo an anderer Stelle punkten, die das Budget-Tablet auch für Business-User attraktiv machen kann. Dass es überhaupt ein 3G-Modul besitzt macht es wieder interessanter, denn das bekommt man beim Nexus 7 nur in der 299 € Version. Mit Dual-Sim Unterstützung bewegt sich Lenovo wieder in eine Sparte, in der die Konkurrenz rar wird. Wer genau das sucht und mit vergleichsweise schwacher Hardware leben kann, findet beim Lenovo IdeaTab A2107A ein attraktives Angebot. Billiger findet man so etwas nur bei anderen tendenziell unbekannten chinesischen Herstellern, die aber wohl keine so gute Verarbeitung und quasi keinen Support bieten können.