Was ist DayZ überhaupt? DayZ ist eine Survival-Horror Mod, welche dem Spieler nur eine Aufgabe gibt: überleben, egal wie. Dabei greift die Mod auf die Inhalte von ArmA II Combined Operation (Spielepack aus Arma II und ArmA II: Operation Arrowhead) zurück. Seitdem der Entwickler von ArmA II: Bohemia Interactive Dean Hall engagiert hat, um diesen an der eigenständigen Version weiterarbeiten zu lassen, steht jedoch wieder alles still, sodass die Community die Alpha weiter unterhält. Dadurch haben sich mittlerweile auch Dutzende andere Mods daraus abgeleitet, wie beispielsweise DayZ+, DayZ 2017, DayZ Namalsk oder DayZ Taviana. Im Folgenden soll jedoch nur erläutert werden, ob die originale Mod: DayZ (v.1.7.4.4) den versprochenen Survival-Horror-Spaß bringt oder das Ganze eher einer lockeren Wanderung durch den Wald bei sommerlichen Temperaturen entspricht.
Um die Mod überhaupt installieren zu können, benötigt man, wie bereits erwähnt, das Spiel ArmA II Combined Operation bzw. ArmA II und das Add-On Operation Arrowhead. ArmA II ist in Deutschland laut §14 JuSchuG ab 16 Jahren zum Verkauf freigegeben. Dabei kann man das Spiel wahlweise als DVD oder digitaler Download (z.B. über Steam) erwerben. Um das mittlerweile vier Jahre alte ArmA II zumindest auf minimalen Einstellungen spielen zu können, ist folgende Hardware von Nöten:
- Dual Core CPU (Intel Pentium 4 3 GHz, Intel Core 2 GHz oder AMD Athlon 3200+)
- Grafikkarte mit Pixelshader 3.0 und 256 Megabyte Speicher (Nvidia GeForce 7800 oder ATi Radeon1800)
- 1 Gigabyte Arbeitsspeicher
- 10 Gigabyte Festplattenspeicher
- Windows XP oder Vista
Wer allerdings die Regler etwas höher stellen will, muss mit deutlich höheren Anforderungen rechnen, die jedoch aus heutiger Sicht die meisten Computer vor keine übermäßig große Herausforderung stellen sollten.
- Quad Core CPU oder Dual Core CPU (Intel Core 2,8 GHz oder AMD Athlon 64 X2 4400+)
- Grafikkarte mit Pixelshader 3.0 und 512 Megabyte Speicher (Nvidia GeForce 8800GT oder ATI Radeon HD 4850)
- 2 Gigabyte Arbeitsspeicher
- Windows XP oder Vista
Die DayZ Mod erhöht die Systemanforderungen von ArmA II nicht weiter, jedoch muss man auf einen Gamelauncher, wie den „Play withSIX“ Launcher oder „DAYZCOMANDER“ Launcher zugreifen, um spielen zu können. Das Ganze klingt nach keiner großen Aufgabe für einen halbwegs aktuellen PC. In der Praxis benötigt das Spiel jedoch weit mehr Leistung als die Anforderungen erahnen lassen. Mit unserem Testsystem (siehe Unten) kommen wir mit einer Auflösung von 1920x1080 Pixel bei maximal möglichen Einstellungen auf folgende Ergebnisse:
Testsystem:
- Intel Core i7-930 mit 2,93 GHz
- AMD Radeon HD 7970 mit 3 Gigabyte
- 12 Gigabyte (6x2 Gigabyte) DDR3 Arbeitsspeicher mit 1600 MHz CL8
- Windows 7 64-Bit
DayZ Alpha Benchmark (Bild © PCMasters.de)
Erstaunlich niedrige Werte, obwohl das Spiel bereits einige Jahre auf dem Markt ist.
Während des Tests wurde das Basis-Spiel verwendet, da die verschiedenen Server die Framewerte gerne verfälschen und je nach Server zum Teil durchschnittlich nur 10 Frames pro Sekunde möglich sind und die Framewerte des Basisspiels aufgrund der kaum veränderten Grafik sowieso transparent mit denen der Mod sind. Somit haben wir im Einzelspielermodus von ArmA II die Framewerte gemessen. Dabei haben wir die Mission Manhatten aus der Kampagne Harves Red gespielt. Trotz der schlechten Durchschnittsperformance spielt sich das Spiel weitestgehend ruckelfrei, allerdings empfehlen wir niedrigere Settings zu wählen, damit man zumindest auf 30 Bilder pro Sekunde kommt, das hilft doch immens beim Zielen auf die Zombies und Mitüberlebenden. Pro reduzierte Stufe Antialiasing kann man mit einem Leistungsplus von ca. zehn Prozent rechnen, wobei eine zu niedrige Stufe schnell Kantenflimmern verursacht. Zusätzlich schlucken die Postprocessing-Effekte weitere ca. 15 Prozent Leistung und die Schatten pro Stufe noch mal zehn Prozent. Zu niedrige Schattenstufen machen jedoch das Feeling im Spiel kaputt. Alle weiteren Regler können vernachlässigt und auf hoch bzw. ultra gestellt werden.
Die Grafik wird im Vergleich zu ArmA II mit der DayZ Mod nicht weiter aufgebessert und kaum verändert, was zur Folge hat, dass das Ganze eben vier Jahre alt aussieht und weit von einer Cryengine 3 oder Frostbite Engine 2 entfernt ist, zumindest in Hinsicht auf die Bildqualität. Zusätzlich sind die zum Teil eingefügten Texturen (Teils von der Community eingefügt) sehr niedrig aufgelöst und erinnern an Battlefield 2 Zeiten.
Zwar gibt es teils wirklich schöne Texturen in DayZ, jedoch zählt diese Camo nicht dazu.
Das Gras wirkt ebenfalls nicht sonderlich plastisch. Weiter wirkt die Landschaft an sich recht öde, einseitig, ja fast schon einfallslos konstruiert, wobei nicht ganz klar wird, ob das nicht so gewollt ist. Schließlich befinden wir uns in einem fiktiven post-sowjetischen Staat namens Chernarus, in dem die Einöde Programm ist. Komischerweise wurde mit einem Update der Kontrast so erhöht, dass bei voller Blutanzeige (eine Verringerung des Bluthaushalts des Charakters entsättigt das Bild, bis zu den Graustufen) das Bild sehr übersättigt erscheint und auch die Lichteffekte etwas zu sehr übertrieben werden. Dunkle Texturen und Schatten sind ebenfalls teils schwer auseinander zu halten.
Die Bildentsättigung bei halbvoller Blutanzeige weicht deutlich von der Normalität ab.
Allerdings können sich die eine oder andere Lichtanimation und die Tiefenschärfe bzw. Unschärfe wirklich sehen lassen. Darüber hinaus kann auch der Innenraum von Fahrzeugen in der Regel mit Details glänzen, wobei die hübsch anzusehenden Jets in der Standard-Karte Chernarus nicht verfügbar sind. Zusätzlich machen auch die Gesichter und aus dem Hauptspiel vorhandenen (Umwelt)Texturen einen guten, runden und soliden Eindruck und wirken dabei qualitativ sogar halbwegs aktuell.
Licht und Schatten sind im Zusammenspiel recht schön anzusehen.
Die Texturen sind in DayZ oft schön aufgelöst, aber leider nicht immer.
Im Gegensatz zu den Animationen der Figuren. Eine Dachrinne wird mit der gleichen Animation bestiegen, wie eine Leiter oder auch ein Zug, welcher nicht mal eine Leiter besitzt! (zum Teil klettert man sogar durch die Luft). Tanken, essen, trinken, verarzten und, und, und bedient sich ebenfalls einer einzigen Animation. Hier hätte etwas mehr Abwechslung dem Auge sicherlich gut getan.
Wieder einmal klettert der Spieler in der Luft. Hier um zum auswechselbaren Autorad zu kommen.
In DayZ muss man immer auf der Hut sein, dazu klettern manche Spieler sogar mit dem Rücken zur Leiter.
Der Ton gibt sich hingegen kaum Blöße und passt bestens ins Spiel. Im Vergleich zum Hauptspiel wurden neue ingame-Musik Audiodateien eingefügt, die die angespannte Überlebensstimmung und die Paranoia des Spielers noch verstärken und jede Fastbegegnung mit Zombies zu einer Achterbahnfahrt für den Puls werden lassen. Einzige Auffälligkeit ist das Hack- bzw. Feuergeräusch von Äxten, das identisch ist mit dem Feuergeräusch von Schusswaffen. Letztere klingen jedoch etwas zu stumpf und künstlich. Wie im Hauptspiel sind aber Schüsse und ähnliches (Hackgeräusche nicht!) noch über Kilometer zu hören – auch für Zombies.
In so ziemlich jedem Spiel gibt es eine Geschichte mit einem Guten und/oder einem Bösen – nicht aber in DayZ. Hier wird die Geschichte von einem selbst geschrieben. Ohne Vorwarnung wird man in dem post-sowjetischen Kleinstaat Chernarus abgesetzt, ohne zu wissen, wo man ist oder welche Geschehnisse dem Spiel vorausgingen. Darüber hinaus hat man je nach Server nicht einmal eine Uhr, einen Kompass, eine Karte geschweige denn ein GPS-Gerät, um orientieren zu können. Ob man zu den Guten oder den Banditen im Kampf ums Überleben zählt, bleibt einem selbst überlassen. Wer andere Spieler tötet, wird nicht bestraft, kann aber auch nur schwer alleine überleben. Ein Ziel oder Ende gibt es in der Survival–Horror-Mod nicht – außer überleben, egal wie. Somit bleibt dem Spieler auch extrem viel Handlungsfreiraum und man ist an keinen roten Faden gebunden, der einen durch das Spiel lotst. Genauso wenig gibt es irgendwelche Aufträge zu erfüllen, Gruppierungen im Spiel oder NPC-Charaktere, die keine Zombies sind. Die eben erwähnten Zombies besiedeln das Land wo es nur geht. Dabei aber vorzugsweise in Städten. Diese Zombies sind nach einer unbekannten Infektion einige Zeit zuvor entstanden, das dies vor einiger Zeit geschah, lässt sich daraus ableiten, dass oft Trümmer von Gebäuden und zum Teil leicht defekte oder komplett zerstörte und verrostete Fahrzeuge auf der Spielwelt herumstehen, die den Eindruck machen über Jahre nicht benutzt worden zu sein.
Nun zum eigentlichen Inhalt der Mod. Neben dem völlig, im Vergleich zum Hauptspiel, abgewandelten Spielsystem gibt es natürlich Dutzende weitere Neuerungen. Beispielsweise wurden Statusanzeigen eingeführt und man muss den Charakter in der Mod mit Essen und Trinken am Leben erhalten. Diese Anzeigen haben sich im Laufe der Mod stark verändert. Hatte man zu Anfangszeiten der Mod noch eine sogenannte Debug-Konsole, die einem z.B. anzeigte weviel Blut, Hunger oder Durst man hatte und wie hoch der Maximalwert war (z.B. 25 von 100), gibt es mittlerweile nur noch Symbole für die verschiedenen Statuswerte die ihre Farbe verändern und mit Effekten (z.B. ein auslaufender Blutstropfen) versehen sind.
Im hohen Gras ist die Scharfschützen-Camo für andere Spieler kaum zu sehen, ebenfalls kaum zu sehen rechts unten die Icons für den gesundheitlichen Zustand des Charakters.
Um dem Maximalwert möglichst nahe zu kommen, stehen einem Konserven, Wasserflaschen und Fleisch von zuvor getöteten und mit einem Jagdmesser ausgenommenen Tieren zur Verfügung. Dieses Fleisch muss jedoch auch noch über einem Feuer gebraten werden, wenn man nicht Gefahr laufen will sich mit einer Krankheit zu infizieren, welche mit Antibiotika behandelt werden muss. So ein Feuer lässt sich einfach mit einem Streichholz und Holz entfachen, wobei das Holz wiederum zuvor mit einer Axt gefällt werden muss, was einfach über einen Klick auf die Axt im Inventar gemacht wird, wenn man sich vor einem Baum im Wald befindet, leider fehlt hier eine Animation.
All diese Inhalte kommen mit der Mod neu ins Spiel und darüber hinaus gibt es neben der Anzeige für Essen und Trinken auch noch die für die Körperwärme, welche nicht zu gering werden darf z.B. durch Regen, schwimmen im Wasser, nasse Kleider, Verringerung der Umgebungstemperatur (Nacht) oder auch Boot- oder Autofahren ohne Windschutzscheibe, da man sich sonst erkälten könnte und äußerst selten auftauchendes Antibiotika benötigt, um wieder gesund zu werden. Um eine Unterkühlung und eventuelle Erkältung zu verhindern, kann man rennen, an einem Feuer sitzen oder sich mit einer Wärmedecke zudecken. Wobei Letzteres nur ein auswählbares Item ist und keine eigene Animation oder Ähnliches besitzt, was uns bei den wenigen Animationen nicht einmal stört.
Hier die übliche Starterausrüstung, je nach Servereinstellungen können Abweichungen vorkommen.
Weiter können die aufgebrauchten Trinkflaschen als leere Flaschen weiter im Inventar geführt werden (Konserven werden zu leeren Dosen und sind Müll bzw. können geworfen werden um Zombies oder Spieler abzulenken), um später wieder aufgefüllt zu werden. Selbiges funktioniert auch mit leeren Benzinkanistern für Fahrzeuge. So viel zum Befriedigen der „natürlichen Bedürfnisse“, leider stehen dem Spieler noch drei weitere Feinde im Weg, was die Situation des Überlebens noch mehr anspannt und dem Spiel noch mehr Würze verleiht.
Die stehende Version direkt im Doppelpack (zweiter Zombie im Hintergrund rechts vom Haus).
Erster davon wäre der bereits mehrfach angesprochene Zombie. Diesen gibt es direkt in drei Ausführungen: im Stehen, krabelnd und kriechend.
Auch die Tierwelt ist in DayZ berücksichtigt worden. Hier ein Huhn mitten im Gefecht.
Dabei wechselt ein Zombie ab und an auch die Gangart und ist somit im hohen oder etwas höheren Gras fast unsichtbar für müde und/oder unaufmerksame Augen. Wenn man dann doch von einem Zombie ausgespäht wurde - was fast immer passiert, stürmt dieser unaufhaltsam auf einen zu und greift natürlich an, falls man nicht sofort die Beine in die Hand nimmt, losrennt und versucht den Zombie abzuhängen. Dabei verliert man Blut und es kann passieren, dass man verletzt wird und dauerhaft weiteres Blut verliert. Diese Blutung sollte dann möglichst schnell gestoppt werden, da man sonst, wie bereits erwähnt, wertvolles Blut verliert und früher oder später zugrunde gehen würde. Die angesprochene Blutung wird über eine Bandage gestoppt, die jedoch nicht während einer Verfolgung ausgewählt werden kann, sondern im auf eine bestimmte Anzahl an Plätze begrenzten Inventar ausgewählt und benutzt werden muss und das Vorhaben somit etwas Zeit in Anspruch nimmt. Außerdem kann man während eines Angriffes ohnmächtig werden und ist für eine gewisse Zeit bewegungsunfähig, außer man bekommt von einem anderen Spieler einen Epi-Pen verabreicht, was in Verfolgungen aber eher umständlich ist. Zusätzlich kann man sich bei so einem Kampf auch die Beine brechen und kann nur noch kriechen, was im Übrigen eine der drei verfügbaren Fortbewegungsmöglichkeiten darstellt, abgesehen vom Auto, dem Bot und dem Hubschrauber. Wer sich nun aber die Beine gebrochen hat, braucht Morphium, damit diese auf wundersame Weise wieder heilen und zusätzlich Schmerzmittel, um sich von dem Schock zu erholen, da der Charakter sonst stark zittert (passiert auch bei Unterkühlung oder ab und zu bei „normalen“ Angriffen, die ohne Brüche enden), was unter anderem die Zielfähigkeit per Kimme und Korn maßgeblich beeinträchtigt oder sogar fast unmöglich macht. Um nicht weiter auf die drei Fortbewegungsmöglichkeiten (rennen, knien und kriechen) einzugehen, sei gesagt, dass diese aus ArmA II deckungsgleich übernommen wurden. Neu ist, dass man sieht, wie laut und sichtbar man im Moment ist. Dies ist insofern wichtig, da einen Zombies riechen, sehen und hören können, wobei sie am empfindlichsten auf Geräusche reagieren und am unempfindlichsten auf Bewegungen. Zusätzlich lassen manche Bugs die Zombies kurzzeitig sprichwörtliche Adleraugen und -ohren bekommen und sie einen aus schier unmöglichen Situationen noch hören bzw. sehen können, z.B. in deren Rücken, obwohl der Blickwinkel der Zombies eigentlich auf 180° beschränkt ist.
Rechts die hervorgehobenen Icons sind die Lärm- und Sichtanzeigen. Wiederum links ein brennenendes Quad - DayZ sieht zum Teil wirklich ausgesprochen gut aus.
Wobei wir nun schon beim zweiten großen Feind des Überlebenden sind: Die Bugs. Diese lassen Zombieaugen bzw. -ohren nicht nur zu Adleraugen bzw. -ohren „mutieren“, sondern sind manchmal quasi tödlich. So sind wir schon unerklärlicherweise von Leitern und Häusern gefallen, haben auf Zombies geschossen, leider aber hindurchgeschossen – und waren schlussendlich tot. Darüber hinaus fliegen Vögel gern durch Häuser, Schilder gehen durch Balkone, Zombies glichen durch Wände, Zäune, Türen und Mauern (greifen auch gern durch Häuser und Ähnliches an!). Äxte klingen wie Schusswaffen, müssen – mit der gleichen Animation - nachgeladen werden und besitzen 10.000 „Hacks“. Glasscheiben gehen beim Zerschlagen mit der Axt einfach nicht oder erst nach einer Weile kaputt und verlieren, wie auch die Luft und alles Andere, bei jedem Hieb Blut, wie als würde man auf andere Überlebende eingeschlagen.
Der rote Fleck am Baum ist sein Blut. Leider ist diese Animation hier fehl am Platz.
Was auch bereits der dritte und letzte Feind des Überlebenden ist: Andere Überlebende. Bei diesen kann man sich leider nie sicher sein, ob es sich um Banditen (Spieler, die andere Spieler töten) oder um friedlich gesinnte Spieler handelt, die einen in Ruhe lassen oder sogar helfen wollen. Letztlich ist es aber die beste Methode sich von anderen unbekannten Spielern fernzuhalten oder diese zu töten, da selbst Spieler, die sich als „friendly“ ausgeben gerne auf einen schießen, um die eigene Ausrüstung zu klauen.
Kleine Entschuldigung an "Cafwra", der hier sterben musste.
Allerdings soll das nicht heißen, dass es sich hier um eine mehr oder weniger Einzelspieler-Mod handelt, da man z.B. für Bluttransfusionen, die man wie auch Epi-Pens, Morphium, Bandagen, Schmerzmittel und Antibiotika in Krankenhäusern findet, einen weiteren Spieler benötigt, der einem diese verabreicht (Epi-Pens müssen auch verabreicht werden, da diese eingesetzt werden, wenn man ohnmächtig ist). Diese Bluttransfusionen sind im Kampf ums Überleben sehr wichtig, da sie das verlorene Blut meist fast vollständig ersetzen. Gebratenes Fleisch oder Konserven bringen im Vergleich nur 800 bzw. 300 „Blutpunkte“ (war zu Zeiten der Debug-Konsole eine greifbarere Zahl). Diese konnten in der früher vorhandenen und wie schon erwähnten Debug-Konsole ausgelesen werden, mittlerweile wurde die Konsole jedoch aus der Mod gestrichen und man muss sich mit den kleinen Icons in der rechten-unteren Bildschrimecke zufriedengeben.
Kommen wir nun zum Fazit. Dieses fällt nicht so gut aus, wie es sein könnte was nicht heißt, dass uns die Mod nicht gefallen hat. Alles in allem spielt sich die Mod wirklich anders und ist, um die anfängliche Frage zu beantworten alles andere als ein Zuckerschlecken, sondern der blanke Kampf ums Überleben. Wobei das Spiel mit der eigenen Psyche spielt. Das Spielsystem von DayZ fühlt sich deutlich anders an als die meisten anderen Spiele. Wären da nicht diese zahlreichen Bugs, welche allerdings vor allem der Alpha-Version geschuldet sind. Schließlich verliert man beim Sterben seine komplette mühselig zusammengesuchte Ausrüstung, das tut schon jedes Mal aufs Neue weh, besonders wenn ein sinnloser Glich schuld ist. Allerdings regt das Spiel dennoch immer wieder aufs Neue dazu an neu zu starten und sich alles wieder zusammenzusuchen und besser zu machen, als beim letzte Mal. Schon allein dies bestätigt die Annahme, dass das Spiel trotz der viele Bugs Spaß macht. Darüber hinaus gefällt uns der Realitätsflair, den bereits das Hauptspiel ArmA II mitbringt: Keuchende Spieler, die nicht unendlich Kondition haben und dann beim Zielen auch dementsprechend unruhig sind, Scharfschützengewehre, bei denen erst die Entfernung eingestellt werden muss, eine riesige Spielwelt (225km²), Fahrzeuge, die betankt und ggf. repariert werden wollen, ein anderes Zielsystem, als z.B. in Battlefield oder Call of Duty (das Fadenkreuz ist nicht in der Mitte des Bildschirms fixiert, sondern muss erst an die Ränder des Sichtfelds bewegt werden, bevor man sich dreht) und ein wechselnder Tag und Nacht Rhythmus, der in Echtzeit verläuft, sind nur ein paar wenige Aspekte, die uns sehr gut gefallen.
DayZ Alpha Award (Bild © PCMasters.de)
Alles in allem gefällt uns die Mod sehr gut, sodass wir das eigenständige Spiel kaum abwarten können, doch sind uns am Ende vom Tag 25€ für das vier Jahre alte Hauptspiel und eine Mod in der Alphaversion einen Tick zu viel, um eine Kaufempfehlung aussprechen zu können, selbst wenn man viel fürs Geld bekommt. Unsere Empfehlung lautet daher: aufs fertige Spiel warten.