Roccat Kone XTD 8 (Bild © PCMasters.de)
Laut dem Hamburger Hersteller ist die Kone XTD eine überarbeitete Version der Kone [+] und somit ihr direkter Nachfolger. Neben der altbekannten Easy-Shift [+] Funktion, beherrscht die Kone XTD auch die Roccat-Talk Funktion. Diese ermöglicht das Kommunizieren zwischen Maus und Tastatur, sofern man eine Roccat Tastatur mit Talk Funktion besitzt. Glücklicherweise haben wir von Roccat neben der Kone XTD auch eine Isku FX bekommen. Somit können wir dieses Feature ebenfalls für euch testen. Neben dem Talk Feature besitzt die Kone XTD auch das Talk-FX Feature, welches gewisse Handlungen in Spielen oder beim arbeiten optisch untermalt. Neben diesen beiden hauseigenen Roccat Features wurde auch der Laser erneuert. Was die Maus sonst noch alles zu bieten hat, was es neues gibt, und wie sie sich gegenüber der Konkurrenz schlägt erfahrt ihr ebenfalls in diesem Review. Bevor wir loslegen, aber zunächst ein Dankeschön an die Firma Roccat für die Bereitstellung dieser Testexemplare.
Roccat Kone XTD 2 (Bild © PCMasters.de) Beginnen wir mit der Verpackung, natürlich darf die übliche „Roccat-Kante“ da nicht fehlen. Neben Dieser findet man auch einige Details zur Maus. Die Verpackung ist von vorne Aufklappbar um einen Blick auf die Maus zu werfen. Die Innenseite des Deckels gibt weitere Informationen zu der Easy-Shift [+] Funktion, Tastenbelegung und dem verbauten Prozessor in der Maus. Öffnet man nun den schwarzen Karton findet man die Maus, gelagert in einem Kunststoff-Blister. Neben der eigentlichen Kone XTD findet man noch einen kleinen schwarzen Behälter.
Roccat Kone XTD 3 (Bild © PCMasters.de)
Dieser trägt die Aufschrift „Roccat Weightbox“, was auf Deutsch so viel heißt wie „Gewichte Box“. Darin enthalten sind vier kleine Gewichte mit einer Größe von je 5 g. Zusätzlich zur eigentlichen Hardware legt Roccat auch eine Schnellstart-Anleitung bei, die erklärt, wie man seine Kone XTD nach dem Anschließen an den Rechner mit einem Treiber versorgt und seine Maus eigenständig konfiguriert. Wer eine Treiber-CD sucht, der wird enttäuscht, denn wie üblich legt Roccat kein optisches Medium bei. Treiber müssen manuell von der Roccat-Homepage geladen werden.
- Avago ADNS-9800 Pro-Aim (R3) Lasersensor mit 8.200 dpi
- 5 Sondertasten und 4-Wege Mausrad
- Easy-Shift [+] und Talk Funktion
- 72 MHz Turbo Core (32 Bit ARM) Prozessor
- 576 kB interner Speicher für Profile und Makros
- 1.000 Hz Polling-Rate
- 30 G Beschleunigung
- 150 ips max. Geschwindigkeit
- 4-LED Multicolor Lichtsystem
- Maße in mm: 135 x 78 x 40 (L x B x H)
- Gewicht: 120 g – 140 g (Externe Gewichte)
Die Kone [+] hatte einen Avago ADNS-9500 Laser Sensor verbaut, dieser wurde durch den 9800er ersetzt. Der Sensor tastet zwischen 200 und 8.200 dpi ab, mit einer maximalen Beschleunigung von 30G, wobei die maximale Geschwindigkeit bei diesem Vorgang bei 150ips liegt. Diese Werte sind mittlerweile in vielen Gaming-Mäusen Standard und bieten ein gutes Abtastgefühl für den Laser. Physisch hat die Maus nur fünf Sondertasten: Zwei davon befinden sich links von der Maus, zwei unterhalb des Mausrades und eine oberhalb der Maus. In Kombination mit dem 4-Wege Mausrad und der Easy-Shift [+] Funktion kommt man insgesamt auf 24 frei programmierbare Tasten, da sich die linke und rechte Maustaste ebenfalls doppelt belegen lassen. Das Mausrad ist ebenfalls eine neue Technologie von Roccat. Das „Roccat Titan Wheel“ soll durch hochwertige Komponenten trotz sehr weicher Handhabung nicht so schnell schwammig und abgenutzt sein.
Die Roccat Talk Funktion gibt zusätzlich nochmal die Möglichkeit Befehle zwischen Maus und Tastatur zu steuern, sofern man eine Roccat Tastatur mit Talk Funktion besitzt. Die länglich gezogenen LED-Streifen auf der Maus lassen sich mittels Treiber frei programmieren, dabei kann man unterscheiden zwischen einem Farb-Flow oder festeingestellten Farben. Der interne Speicher bietet Platz für allerhand Makros und Profildaten. Dabei lassen sich bis zu fünf verschieden Profile im Treiber erstellen. Mit 120 Gramm ist die Maus auch ohne Gewichte schon recht wuchtig, sodass wir bei unserem Test auf die Gewichte verzichten, obwohl diese sich sehr leicht einlegen und auch wieder entnehmen lassen.
Der Treiber lässt sich simpel auf der Roccat Homepage (unter dem Reiter "Support") finden und installieren. Ist das erledigt, erhält man eine Oberfläche im Roccat-Stil, die in sechs Tabs gegliedert ist. Den Anfang machen die allgemeinen Einstellungen zu dem Mausrad und der Mausgeschwindigkeit. Neben den vertikalen und horizontalen Scroll-Geschwindigkeiten, lassen sich auch Änderungen an den DPI-Größen vornehmen und die Sensitivität des Mauszeigers einstellen. Danach folgt die Tastenbelegung der Roccat Kone XTD. In diesem Menüpunkt lassen sich neben den normalen Tastenbelegungen auch die Easy-Shift [+] Einstellungen vornehmen. Was an dieser Stelle angemerkt werden muss ist, dass Roccat eine Menge an Voreinstellungen für die Makros zur Auswahl gibt. Falls einem das nicht genügen sollte, kann man noch auf den Makro Manager zurückgreifen um eigene Makros zu erstellen. Der dritte Tab befasst sich mit erweiterten Einstellungen. So kann man hier nochmals die Sensitivität des Sensors, Getrennt für X- und Y-Achse vornehmen, oder die TDCU (Tracking and Distance Contol Unit) einstellen aber auch Sound aktivieren oder deaktivieren, denn die XTD gibt einem die Möglichkeit Änderungen der Einstellungen, mittels Knopfdruck an der Maus, akustisch bestätigen zu lassen.
Der vierte Tab steuert die Beleuchtung der XTD. Damit die beiden LED-Streifen auf der XTD ausreichend Licht bieten, befinden sich jeweils oben und unten eine RGB-LED. Diese lassen sich im Treiber komplett frei einstellen. Sofern man sich für einen Flow-Effekt entscheidet, kann man auch auswählen, wie dieser dargestellt werden soll. Der vorletzte Tab beinhaltet das R.A.D., wobei die Abkürzung für „Roccat Achievements Display“ steht. Hier werden Informationen über die Anzahl der getätigten Mausklicks oder die zurückgelegte Strecke gespeichert und in Form von Statistiken dargestellt. Der Nutzer wird dafür, von Zeit zu Zeit, mit Trophäen belohnt. Über den letzten Tab kann man seinen XTD-Treiber aktualisieren oder per Mail Kontakt mit dem technischen Support von Roccat aufnehmen. Alle diese Einstellungen lassen sich für alle fünf Profile manuell einstellen, um somit eine möglichst freie Auswahl an Optionen zu haben.
Gute drei Wochen liegt die XTD nun schon auf unserem Schreibtisch und während unseres Tests sind uns sowohl positive, als auch negative Dinge aufgefallen. Beginnen wir einfach mal mit den positiven Aspekten und diese beginnen beim Laser von der XTD. Getestet wurde auf einem Roccat Hiro Stoff- und einem Steelseries 9HD Kunststoff-Mauspad. Auf beiden Unterlagen arbeitet der Avago ADNS-9800 sehr solide. Die Kalibrierung des Lasers über die TDCU im Treiber sollte man allerdings vornehmen, denn ohne kam es bei uns zu kleinen Aussetzern. Was ebenfalls gefällt ist die Verarbeitung der Maus. Die gesamte Oberfläche ist durch die Silk-Touch-Verarbeitung sehr geschmeidig, zudem liegt die XTD sehr gut in der Hand, allerdings nur bei größeren Händen. Für Anwender mit kleineren Händen bietet Roccat die Kone Pure, welche wir demnächst ebenfalls testen. Was uns nach der Inbetriebnahme sofort aufgefallen ist, ist das Gewicht der XTD. Bereits ohne Gewichte ist die Maus sehr schwer, sodass die Gewichte unserer Meinung nach nicht nötig sind. Die Tasten haben alle einen durchweg positiven Druckpunkt, lediglich die Taste oberhalb des Mausrades ist etwas ungünstig plaziert. Da das Mausrad recht leichtgängig ist, kann es schnell passieren, dass man aus Versehen scrollt, wenn man die Taste erreichen möchte. Das 4-Wege Titan-Mausrad hat in unserem Test keinerlei Schwächen gezeigt und arbeitet in alle vier Richtungen nach wie vor wie am ersten Tag. Die Beleuchtung bekommt von uns ebenfalls Pluspunkte,denn die Möglichkeiten, die der Treiber hier bietet, sind sehr umfangreich. Einen kleinen Abzug gibt es allerdings in der B-Note, denn die Farbübergänge stocken bei hoher Geschwindigkeit.
Die Easy-Shift [+] Funktion der XTD arbeitet ebenfalls sehr solide. Schön ist, dass bei gedrückter [+] Taste beide LED-Streifen blau leuchten um den Nutzer zu symbolisieren, dass er nun die 2. Funktion nutzen kann. Genau das funktioniert auch wunderbar über die Talk Funktion, denn nachdem man dazu einen separaten Treiber installiert hat, kommunizieren die Isku FX und XTD wunderbar untereinander. Der jeweilige Treiber erkennt das andere Gerät und kann mit zusätzlichen Funktionen belegt werden. So kann die Easy-Shift [+]-Taste der Tastatur Problemlos auf die Maus gelegt werden, andersherum natürlich das gleiche Spiel. In der Praxis sind solche Funktion insbesondere für MMOs sehr nützlich oder auch für Anwender, die ihre Programme gerne über Kurzbefehle steuern. Mehr zu dem Talk-FX feature und zur Isku FX erhaltet ihr in unserem bald erscheinenden Review zur Isku FX.
Fassen wir unsere gesammelten Daten mal zusammen. Die Kone XTD besticht durch Qualität, so viel ist sicher. Eine durchweg saubere Verarbeitung und ein breites Kontingent an Einstellungen sowie zahlreichen Veränderungsmöglichkeiten lassen keinerlei Wünsche offen. Bei einem Aktuellen Preis von ungefähr 85€ (Geizhals.de / Stand 24.05.13) bietet die Kone XTD alles das, was eine High-End Gaming Maus haben muss: einen präzisen Laser und gute Handhabung in Kombination mit anpassbarer Software für die meisten aktuellen Spiele. In der gleichen Preisklasse wie XTD wildern auch die Razer Naga, Logitechs G700, Saiteks Cyborg R.A.T 7 oder die Corsair Venegance M95. All diese Mäuse haben ihre ganz individuellen Vor- und Nachteile, doch die Kone XTD kann mit den der großen Konkurrenz locker mithalten.
Natürlich liegt es im Auge des Betrachters, wie viele Sondertasten man eigentlich benötigt, ob man Grip-Flächen präferiert oder ob man einfach Fan eines Herstellers ist. Insgesamt betrachtet ist die Roccat Kone XTD jedenfalls ihre 85 Euro durchaus wert. Jedoch gilt wie immer: Vor dem Kauf sollte man die Maus einmal selbst in die Hand nehmen um zuschauen, ob die Form, die Haptik oder die Sondertasten auch wirklich den eigenen Wünschen entsprechen.