Ashampoo MP3 Cover Finder (Bild © F.Rührnschopf / PCMasters.de)
Das Duell ist ungleich: ein Brennprogramm gegen einen Cover Finder für die eigene Musiksammlung. Deshalb muss auch jeder Anwender den Nutzen der beiden Programme am Ende für sich selbst abwägen und entscheiden, welches er besser gebrauchen kann oder ob er beide gelungen findet. Fakt ist: Der MP3 Cover Finder kann etwas mehr, als „nur“ Cover für die eigene Musiksammlung finden. Doch hierauf werden wir später noch einmal zurückkommen.
Was der MP3 Cover Finder alles kann, wie seine Funktionen umgesetzt wurden, wie benutzerfreundlich und leistungsfähig er ist, was und besonders gefallen hat und woran wir noch arbeiten würden – das alles erfahrt ihr in unserem Test zum Ashampoo MP3 Cover Finder.
Wie es bei den meisten gängigen Anwendungsprogrammen der Fall ist, kann auch der Ashampoo MP3 Cover Finder auf jedem System installiert und ausgeführt werden, das auch die Betriebssysteme Windows XP, Windows Vista, Windows 7 oder Windows 8 unterstützt. Mindestens jedoch wird eine Grafikkarte mit einer Auflösung von 1.024 x 768 Pixel in 16-bit Farben (32-bit Farben empfohlen) benötigt. Die Grafikkarte sollte zudem mindestens 64 Megabyte RAM aufweisen können.
Eine Soundkarte wird ebenfalls vorausgesetzt. Ob diese jedoch bereits OnBoard oder per USB angeschlossen ist, spielt dabei keinerlei Rolle. Speichertechnisch sollten 2 Gigabyte Arbeitsspeicher verbaut sein. 50 Megabyte freier Festplattenspeicher werden für die Programminstallation benötigt. 1 Gigabyte zusätzlicher Speicher wird zudem für temporäre Dateien empfohlen. Der Windows Media Player 9 (oder neuer) muss installiert sein. Voraussetzung ist zudem auch noch .NET Framework 4.0 (oder neuer). Optional kann iTunes installiert sein. Wir empfehlen zusätzlich eine gute Internetanbindung, da das Suchen und Herunterladen der Cover sonst unter Umständen sehr lange dauern könnte.
Wir testeten den Ashampoo MP3 Cover Finder auf einem Desktop-PC mit folgender Ausstattung:
- Prozessor: Intel Core i5-3550 auf 4,0 GHz übertaktet
- Grafikkarte: Nvidia Geforce GTX 580
- Arbeitsspeicher: 8 GB DDR3 RAM
- Betriebssystem: Windows 7 Ultimate x64
- SSD (System): OCZ Vertex 3, 120 GB, SATA 6 Gb/s
- Festplatte (Daten): Samsung EcoGreen F4, 1.500 GB, 5.400 RPM
Eine 1-Jahres-Lizenz der Software kann ausschließlich online erworben werden. Wer das Programm vor dem Kauf testen möchte, kann dies 10 Tage (bzw. 30 Tage) kostenlos tun. Der Download ist rund 16,7 Megabyte groß und relativ schnell abgeschlossen. Innerhalb einiger Sekunden sollte der Installer vollständig heruntergeladen sein, ehe das Setup unmittelbar nach dem Download ausgeführt werden darf.
Uns erwartet ein klassisches Ashampoo Setup, das einen sehr benutzerfreundlichen Eindruck hegt. In der Tat kann der Benutzer direkt zu Beginn der Installation die Systemvoraussetzungen einsehen. Hat man den Lizenzvereinbarungen zugestimmt und das Programm installiert, kann man entweder die erworbene Lizenz eingeben und das Programm aktivieren oder die Testversion nutzen. Wer die Testversion länger nutzen möchte, kann sich mit seiner E-Mail bei Ashampoo anmelden und erhält dann einen Lizenzschlüssel um die Testphase zu verlängern.
Bevor das Programm seine Arbeit aufnehmen kann, müssen wir es mit Informationen füttern. Zu aller erst muss es wissen, welche Musikdateien es verwalten soll und wo diese auf der Festplatte liegen. Hier wartete im Test bereits die erste Überraschung auf uns: Als wir ihm einen Ordner mit ca. 5.000 Liedern zuweisen, erhalten wir die Meldung, dass „[a]us Gründen der Leistungsfähigkeit“ höchstens 1.000 Songs bearbeitet werden können. Die restlichen Einträge speichert das Programm aber zwischen, sodass anschließend auch mit diesen weiterverfahren werden kann.
Diese Meldung war zuerst überhaupt nicht nachzuvollziehen. Schließlich dürfte es nicht allzu lange dauern, die Cover für ein paar tausend Songs herauszusuchen und herunterzuladen!? Denkste! Circa 15 Minuten hat das Programm benötigt, um die Cover für die ersten 200 Songs herauszusuchen. Wir vermuten, dass unsere relativ schlechte Internetanbindung einer der entscheidenden Gründe für die mangelnde Performance ist: lediglich 3 Mbit/s standen uns zur Verfügung. Mit einer schnelleren Internetanbindung dürfte sich die Suche deutlich kürzer gestalten.
In einem zweiten Durchlauf mit neuen Liedern ging es allerdings deutlich schneller. 400 Songs erhielten ihre Cover innerhalb von gut 10 Minuten, das ist ein akzeptabler Wert. Während der Suche erhielten wir insgesamt fünf Meldungen von unserem Virenscanner (Kaspersky Internet Security 2013), der einige schädliche Links herausfiltern 88konnte. Wie gefährlich die fünf erkannten Phishing-Links sind, das können wir nicht genau sagen. Allerdings ist es ratsam, die betroffenen Cover sicherheitshalber zu überspringen, wenn man kein unnötiges Risiko eingehen möchte.
Sobald die Cover heruntergeladen sind, kann man sie im MP3 Cover Finder betrachten. Hier wird schnell klar, warum die Cover nicht innerhalb weniger Sekunden heruntergeladen wurden: Die Auflösung sowie die Qualität jedes einzelnen Covers sind sehr hochwertig, was in größeren Bilddateien resultiert. Dies wiederum hat – vor allem bei schlechten Internetanbindungen – zufolge, dass der Download länger dauern kann. In den Einstellungen lässt sich die Internetverbindung im Übrigen einstellen. Je nachdem, wie schnell sie ist, werden dann hochwertigere oder weniger hochwertige Cover heruntergeladen.
Die zweite große Funktion vom MP3 Cover Finder ist, dass er sämtliche Tags, also Informationen wie Titel, Interpreten, Album, Titelnummer, Typ, Land und Anzahl der Lieder im Album automatisch heraussucht und hinzufügt. Zusätzlich lassen sich Cover und Tags auch manuell hinzufügen: Wählt man im Programm ein Album aus, erscheinen rechts alle möglichen Cover samt Tags. Ist ein Lied also auf mehreren CDs erschienen, kann man manuell das richtige Cover wählen. Außerdem lassen sich Tags manuell verändern und das Lied auch direkt im Programm wiedergeben.
Der Ashampoo MP3 Cover Finder bietet nicht besonders viele Funktionen, beherrscht diese dafür jedoch sehr gut und geht mit diesen auch ins Detail. Es wäre sicher noch besser, wenn der Nutzer die Qualität der Cover vor Beginn des Downloads manuell auswählen könnte und wenn die Liste nicht auf 1.000 Songs beschränkt wäre. Die Beschränkung macht Sinn für Geräte wie Netbooks oder Tablets, aber die meisten Notebooks oder Desktop-PCs haben auch mit mehr als 1.000 Songs keinerlei Probleme.
In einigen anderen Tests konnten wir Ashampoo bereits hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit und der damit zusammenhängenden Oberflächengestaltung loben. Ähnliches gilt für den MP3 Cover Finder: Bereits der Installer hebt sich deutlich von den meisten anderen Programmen ab. Er wirkt authentisch und einladend. Ob es unerfahrenen Anwendern so leichter fällt, das Programm zu installieren, ist fraglich. Lobenswert ist es aber allemal.
Auch die weiß-blaue Oberfläche des Programms wirkt sehr modern. Allerdings wirkt es in der Übersicht zu kompakt. Die Übersicht ist in drei Spalten geteilt, die keinen sichtbaren Übergang haben: Sie ist aufgeteilt in „Ihre Songs“, dann folgt der ausgewählte Titel und zuletzt „Gefundene Cover“. Das wirkt zu Beginn verwirrend, stellt jedoch kein Problem mehr dar, sobald man sich etwas eingearbeitet hat.
Zu bemängeln ist zudem, dass die Einstellungen ziemlich versteckt sind. Um in die Einstellungen zu gelangen, muss man oben rechts auf die Zahnräder klicken. Dort kann man dann zum Beispiel einstellen, was für eine Internetanbindung man besitzt. Scrollt man etwas herunter, so lässt sich auch die Farbe der Benutzeroberfläche ändern. Hier stehen zwei Blautöne, zwei Rottöne und zwei Gelbtöne zur Auswahl. Zusätzlich lässt sich hier auch die Programmsprache verändern.
In unserem Test erhielten wir trotz gültiger Lizenz Werbung beim Start des Programms. Zwar kam dies nur ein einziges Mal vor und das Angebot war tatsächlich gut – jedoch sollte der Nutzer in den Einstellungen die Wahl haben, ob er Angebote eingeblendet bekommen möchte oder nicht. Vor allem dann, wenn er das Programm für viel Geld legal erworben hat.
Abgesehen von den genannten Mängeln ist das Programm sehr einfach strukturiert und in einem modernen Stil gehalten, wodurch die Bedienung erleichtert wird. Der Nutzer muss eigentlich nicht besonders viel machen, damit es losgehen kann: Den Ordner angeben, in dem die Musik liegt, und schon sucht er sich alle notwendigen Cover und Tags automatisch heraus. Für Nutzer mit großen Musiksammlungen (über 1.000 Songs) könnte die Limitierung auf 1.000 Songs pro Suche allerdings ziemlich lästig werden.
Ashampoo MP3 Cover Finder Box (Bild © F.Rührnschopf / PCMasters.de)
Der Ashampoo MP3 Cover Finder erledigt seinen Job gut, wenn auch mit Einschränkungen. Der Funktionsumfang ist nicht allzu groß – Extrafunktionen sollte man nicht erwarten. Allerdings kann man einzelne Songs auch noch manuell bearbeiten und ihnen per Hand Cover und Tags zuweisen, was den Komfort deutlich erhöht. Die Limitierung auf 1.000 Lieder, die am Stück bearbeitet werden können, schränkt den Komfort hingegen wieder ein.
Am Funktionsumfang ist nichts auszusetzen. Es ist alles dabei, was das Programm haben sollte. Die Umsetzung hingegen ist noch etwas ausbaufähig. Leistungstechnisch fällt der MP3 Cover Finder an einer Stelle negativ auf: beim Suchen der Cover. Auch wenn Anwender, die schnellen Zugang zum Internet besitzen, keine Probleme mit der Downloaden haben dürften: Es gibt nach wie vor einige Menschen, die auf dem Land leben oder aus diversen anderen Gründen nicht auf schnelles DSL setzen können. Und genau dann kann es ein Problem werden, wenn es eine Stunde oder länger dauert, um 1.000 Songcover herunterzuladen.
Abhilfe schaffen könnte man indem man den Nutzer entscheiden lässt, welche Qualität seine Cover haben sollen. Das könnte die Downloadzeit deutlich vermindern. Lobenswert ist, dass Ashampoo mit dem MP3 Cover Finder wieder ein sehr modern und schlicht gehaltenes Programm entwickelt hat, das nicht nur gut aussieht, sondern auch relativ leicht zu durchschauen ist. Einen Haken gibt es jedoch noch: Zwar muss man sich mit dem Programm keine Sorgen mehr um seine Musiksammlung machen, allerdings schlägt der MP3 Cover Finder von Ashampoo mit 29,99 Euro zu Buche. Die Lizenz gilt nur ein Jahr, was zur Folge hat, dass man jedes Jahr erneut 29,99 Euro ausgeben darf, wenn man das Programm auch weiterhin verwenden möchte.
Für Musikliebhaber und alle die, die ihre Musiksammlung optimieren möchten, ist der Ashampoo MP3 Cover Finder eine tolle Lösung, die aber noch Verbesserungspotenzial birgt.
Wir bewerten den Ashampoo MP3 Cover Finder abschließend wie folgt:
Funktionsumfang: 18/20
Umsetzung: 25/30
Performance: 17/20
Benutzerfreundlichkeit: 12/15
Sonstiges (Preis-/Leistungsverhältnis): 10/15
Gesamtergebnis: 82/100