Huawei Ascend P6-Spezifikationen | |||
Bildschirm | 4,7 Zoll, Corning Gorilla Glas | ||
Auflösung | 1.280 x 720 Pixel | ||
Prozessor | Hi-Silicon K3V2 (4x 1,5 GHz) | ||
GPU | Vivante GC4000 | ||
Arbeitsspeicher | 2 GB | ||
Speicher | 8 GB (4,7 GB nutzbar), erweiterbar per microSD-Karte (max. 32 GB) | ||
Kamera | 8-Megapixel mit Blitzlicht und Autofokus, 5-Megapixel-Front-Kamera | ||
Akku | 2.000 mAh, nicht wechselbar | ||
Betriebssystem | Android 4.2.2 inkl. Emotion UI 1.6 | ||
Besonderheiten | Extrem flach, nur 6,18 mm dick | ||
Das Huawei Ascend P6 ist ein echter Hingucker, dafür sorgt unter anderem das schicke Aluminium-Gehäuse, das bereits beim Auspacken einen ersten „Wow“-Effekt auslöst. Der Zweite folgt, wenn man das P6 von der Seite betrachtet, denn die Entwickler haben es geschafft, aktuelle Komponenten in eine nur 6,18 Millimeter dicke, oder besser gesagt dünne, Hülle zu stopfen. Trotz des recht großen Displays, immerhin verbaut Huawei ein 4,7-Zoll-Bildschirm, liegt das Device hervorragend in der Hand, was nicht zuletzt am geringen Gewicht (120 Gramm) liegt. Die Haptik des Ascend P6 ist ebenfalls über jeden Zweifel erhaben, denn durch das verwendete Material und die abgerundete Unterseite ist das Smartphone absolut stabil; hier knarrzt und wackelt nichts.
Huawei Ascend P6 (Bild © PCMasters) Rein äußerlich könnte das Huawei Ascend P6 auch problemlos als iPhone durchgehen, hier haben sich die Produktdesigner sicherlich von dem Gerät aus Cupertino inspirieren lassen; kein schlechtes Vorbild, wenn man sich die aus Plastik bestehende Android-Konkurrenz einmal näher anschaut. Die Vorder- und Rückseite unseres Testgerätes erstrahlen in einem matten Weiß, die Ober- und Unterseite sowie die beiden Seitenteile sind ebenfalls matt; allerding metallisch-grau. Zur Vollständigkeit halber: das Huawei Ascend P6 ist auch in einer schwarzen sowie pinken Variante verfügbar; bei letzterer Version wird jedoch auf eine Aluminium-Rückseite verzichtet.
Huawei Ascend P6 (Bild © PCMasters)
Die Inbetriebnahme des P6 funktioniert schnell und reibungslos, vorausgesetzt man weiß, wie man den SIM- und microSD-Karten-Slot öffnet. Dazu verbaut der Hersteller, an der linken Seite des Smartphones, einen passenden „Öffner“, der gleichzeitig auch den Kopfhöreranschluss absichert. Auf der rechten Gehäuseseite findet man den Ein-/Ausschalter, die einteilige Lautstärkewippe sowie die bereits angesprochenen Fächer für die Micro-SIM sowie die Speicherkarte. Den bei vielen Android-Smatphones auf der rechten Seite zu findenden microUSB-Port hat Huawei an die Oberseite des Devices gepackt, damit das kompakte, schnörkellose Design des Ascend P6 nicht gestört wird.
Huawei Ascend P6 (Bild © PCMasters) Beim Auspacken des Huawei Ascend P6 haben wir ein leichtes Déjà-vu, denn die Umverpackung hat große Ähnlichkeit mit der des vor wenigen Monaten getesteten Jiayu G4. Im Inneren des stabilen Pappkartons finden sich (fast) alle mitgelieferten Kabel und Adapter, die sorgfältig verstaut sind. Selbst eine robuste Schutzhülle ist hier zu finden; diese erledigt zwar ihre Arbeit sehr gewissenhaft, passt aber nicht wirklich zur schicken Optik des Design-Smartphones.
Hier noch in der Zusammenfassung, was Huawei alles mitliefert:
- Das Ascend P6-Smartphone
- Netzteil mit Micro-USB-Kabel; bei unserem Testgerät leider ohne den dazu passenden, deutschen Stecker
- Weiße Kopfhörer
- Schutzhülle
- Verschiedene Anleitungen auf Chinesisch
Der 4,7 Zoll große IPS-Bildschirm des Ascend P6 besitzt eine Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln und kann in der Praxis durchaus überzeugen; auch wenn mittlerweile Full HD-Displays zum Standard avancieren. Mit einer Pixeldichte von 312 ppi sorgt aber auch der 720p-Bildschirm des Huawei-Smartphones für ein scharfes Bild; egal ob bei Bildern, Texten oder Spielen.
Durch den Einsatz des IPS-Displays punktet das Ascend P6 zudem mit einem großen Blickwinkel, sodass selbst bei seitlicher Betrachtung alle Schriften und Farben unverfäscht wiedergegeben werden. Ebenfalls erfreulich: Durch die hohe Helligkeit des Displays lässt sich das das Smartphone auch bei direkten Lichteinfall gut ablesen; hier haben zahlreiche Android-Geräte deutliche Schwächen. Um dies zu ermöglichen, muss in den Einstellungen allerdings die „Intelligente Hintergrundbeleuchtung“ deaktiviert werden.
Huawei verbaut, wie auch ein Großteil aller anderen Smartphone-Hersteller, Cornings Gorilla Glas, um das Device vor lästigen Kratzern zu schützen. Wir haben dasAscned P6 über mehrere Wochen ausgiebig getestet und es auch zu „Outdoor-Aktivitäten“ mitgenommen; etwa beim Spazierengehen mit dem Hund oder bei nächtlichen Ausflügen in das Aachener Nachtleben. Das verbaute Gorilla Glas macht einen guten Job, denn nicht ein einziger Kratzer ist auf dem Huawei-Gerät zu sehen; auch nicht auf der Alu-Rückseite, die wir vorschnell als „sehr empfindlich“ eingestuft haben. Dabei haben wir während unseres Tests auf die beiliegende Schutzhülle verzichtet, um das edle Design des Smartphones nicht zu zerstören.
Auch bei der Tastatur gibt es keinerlei Anlass zur Kritik, Anwender haben die Wahl zwischen der Standard-Android-Tastatur oder der Huawei-eigenen Lösung. Da jeder Besitzer eines Android-Smartphones das Keyboard seines Devices kennt, haben wir uns beim Test auf die Huawei-Tastatur gestürzt. Diese funktioniert ebenfalls reibungslos, sodass jegliche Eingaben schnell und sauber umgesetzt werden. Das liegt nicht zuletzt an der recht potenten Hardware, die Huawei in sein Ascend P6 steckt, dazu aber später mehr.
Huawei Ascend P6 (Bild © PCMasters) Das Ascend P6 wird standardmäßig mit Android 4.2.2 ausgeliefert; für ein Gerät, was nicht aus der Nexus-Reihe stammt, eine durchaus aktuelle Version. Allerdings setzt Huawei nicht auf eine „Vanilla“-Version des Google-Betriebssystem, sondern nutzt als Oberfläche seine Eigenentwicklung „EmotionUI“ (Version 1.6). Die Bedienung ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, vor allem dann, wenn man bisher nur ein Standard-Android zu Gesicht bekommen hat.
So finden alle Apps in vordefinierten (oder auch selbst angelegten Ordner) ihren Platz auf dem Home-Screen; etwa die Google-Anwendungen, bestimmte Werkzeuge, wie beispielsweise die Taschenlampe, der Taschenrecher und das FM-Radio, oder bestimmte Verwaltungs-Funktionen; beispielsweise die Energieverwaltung sowie die Datensicherung.
Huawei Ascend P6 (Bild © PCMasters)
Trotz des nicht vorhandenen App-Launcher, den es eigentlich bei fast jeder Oberfläche gibt, erfolgt die Bedienung des Ascend P6 nach kurzer Zeit intuitiv. Ein Großer Vorteil der Huawei-eignen Lösung sind vor allem die zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten, so lassen sich hier das Design, die Hintergründe, die Icons und sogar die Schriftarten komplett individualisieren.
Ebenfalls extrem nützlich ist der „Handschuh“-Modus („Gloves“), der in den allgemeinen Einstellungen aktiviert werden kann. Zu Testzwecken haben wir uns, auch wenn es dafür eigentlich noch viel zu warm ist, extra neue Winterhandschuhe zugelegt. Und siehe da: Das Display reagiert, anders als andere Android-Devices, auch mit unserer schicken Neuanschaffung aus Wolle, sodass Besitzer des Ascend P6 den nächsten Winter nicht fürchten müssen. Dazu muss allerdings etwas fester auf den Bildschirm gedrückt werden; ansonsten erfolgt gar keine Reaktion.
Hochauflösende Bilder mit dem Smartphone schießen, das ist heutzutage schon eine Selbstverständlichkeit. Kann das Huawei Ascend P6 hier mithalten? Die technischen Daten der Kameras, vor allem die des Front-Modells, wecken schon vor dem Ausprobieren hohe Erwartungen. Immerhin vertraut der Hersteller hier auf ein Fünf-Megapixel-Kamera; eine solch hohe Auflösung sieht man selten. Beim rückseitigen Pendant verbaut Huawei eine Acht-Megapixel-Kamera, wie sie in zahlreichen Smartphones, etwa dem Nexus 4 oder der aktuellen iPhone-Riege, zu finden ist. Doch was genau leisten denn nun die Kamera-Modelle?
Aufgenommene Bilder bei Tageslicht
Die Bildqualität der Acht-Megapixel-Kamera ist ordentlich und muss sich nicht hinter aktuellen Modellen verstecken; die deutlich teureren High-End-Modelle, etwa das Nokia Lumia 1020, das Sony Xperia Z1 oder Apples iPhone 5S mal außen vor. Alle Farben wirken sehr natürlich und scharf; zumindest bei natürlichem Licht.
Aufgenommene Bilder bei Kunstlicht
Nutzt man für die Aufnahmen seiner Bilder künstliches Licht, weil es in Gebäuden ansonsten zu dunkel ist, erzeugt die Kamera ein starkes Bildrauschen. Auch das automatische „Scharfstellen“ des Motives klappt nicht mehr reibungslos. Positiver Lichtblick, im wahrsten Sinn des Wortes, ist dafür wieder die Kamera, die Videos in scharfer Full HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) aufnimmt und lästige Nebengeräusche hervorragend filtert.
Frontkamera bei Kunstlicht
Die Frontkamera überzeugt ebenfalls, denn bei Tageslicht kann sie mit dem rückseitigen Modell locker mithalten. Die Bilder wirken hier zwar minimal blasser, doch die Qualität der Aufnahmen ist auf ähnlichem Niveau. Punkten kann die vorne angebrachte Kamera zudem auch in dunklen Räumen, denn wie das untere Foto zeigt, ist die Qualität durchaus in Ordnung. Man erkennt zwar eine gewisse Unschärfe, und auch die Farben wirken nicht mehr so natürlich wie mit einfallendem Tageslicht, doch andere (Android-)Kameras liefern hier erheblich schlechtere Ergebnisse ab.
Neben den zahlreichen Pluspunkten, die das Huawei Ascend P6 bis hier sammeln konnte, folgt nun ein Minuspunkt: die Akkulaufzeit. Vielleicht ist es ja dem schlanken Design des Smartphones geschuldet, dass der Hersteller einen Akku mit lediglich 2.000 mAh verbaut. Laut den technischen Daten, die auf der Huawei-Webseite zu finden sind, soll das Device eine Laufzeit von 14,5 Stunden besitzen; im 3G-Netz wohlgemerkt. Leider können wir diesen Wert nur bedingt nachvollziehen. Da wir während unseres Tests alle Funktionen des Gerätes nutzen, sprich mit dem Smartphone telefonieren, fotografieren, surfen, Facebook-Nachrichten verfassen oder per WhatsApp chatten, kommen wir, zumindest im Durchschnitt, nur auf eine Laufzeit von rund 8,5 Stunden. Mit diesem Wert befindet sich das Ascend P6 zwar in guter Gesellschaft, doch es gibt durchaus auch andere Android-Smartphones, die erheblich länger durchhalten; bei deutlich schnelleren Komponenten.
Wie bereits erwähnt, verbaut Huawei einen Vier-Kern-Soc aus eigener Fertigung. Der K3V2, so der Name des Prozessors, wurde vor knapp zwei Jahren vorgestellt. Somit dürfte Anwendern eigentlich klar sein, dass der SoC nicht mit der aktuellen Tegra 4 und Snapdragon 600/800-Konkurrenz mithalten kann. Dennoch zaubert er stets ein flüssiges Bild auf das Display; egal ob beim Anschauen von Videos oder dem Spielen von Games. Was genau die verbaute Hardware im Ascend P6 leisten kann, verraten wir euch gleich in den Benchmarks. Eine kleine Sache ist uns hierbei allerdings noch aufgefallen; die Wärmeentwicklung des Smartphones. Beim Zocken oder dem Durchführen der Benchmarks wird das Device ganz schön warm. Zwar ist es in keinster Weise zu heiß, sodass man Angst haben muss, sich die Finger zu verbrennen, doch eine gewisse Hitze ist schon zu spüren. Geschuldet ist dies, so zumindest unsere Vermutung, dem flachen Design sowie dem SoC, der noch in 40 Nanometer gefertigt wurde. Zum Vergleich: Qualcomms aktuelles Flaggschiff, der Vier-Kern-Prozessor Snapdragon 800, wird in 28 nm hergestellt.
Übersicht aller Benchmarks des Huawei Ascend P6:
Award Huawei Ascend P6 (Bild © PCMasters)
Huawei liefert mit seinem Ascend P6 ein solide ausgestattetes Mittelklasse-Smartphone ab, das vor allem aufgrund seiner schicken Optik sowie der hervorragenden Verarbeitung zu gefallen weiß. Die Leistung des Devices ist für den "normalen" Android-User absolut ausreichend, denn jegliche Aufgaben erledigt das Gerät, ohne mit der Wimper zu zucken. Abstriche müssen nur hartgesottene Gamer machen, schließlich gehört der verbaute Vier-Kern-SoC nicht mehr zu den schnellsten seiner Sorte; reicht für kleine Gelegenheitsspiele aber dennoch aus. Zudem bietet die eigene "EmotionUI" durchaus Vorteile, etwa eine individuelle Anpassung des Aussehens. Auch die beiden Kameras leisten guten Arbeit und brauchen sich nicht hinter den höher aufgelösten Modellen der Konkurrenz zu verstecken. Die Telefonqualität überzeugt ebenfalls, sodass das Ascend P6 bei den Grundfunktionen überzeugen kann. Punktabzüge bekommt Huaweis Schönling allerdings in der ebenfalls wichtigen B-Note, denn bedingt durch das schlanke Design verfügt das Smartphone lediglich über einen 2.000 mAh-Akku; für den 40 nm-Prozessor eindeutig zu wenig. Der leicht angestaubte SoC hat zudem einen weiteren Nachteil, denn er heizt das P6 ganz schön auf, was jedoch nie wirklich störend wirkt. Insgesamt betrachtet hat sich das (für 310 Euro erhältliche) Huawei Ascend P6 die 80 Prozent-Wertung redlich verdient.