FIFA 14  Bild © PCMastersFIFA 14 (Bild © PCMasters)

Die PES-Jünger sind sich einig, neben Pro Evolution Soccer sieht FIFA schon längst kein Land mehr. EA Sports lässt sich das natürlich nicht einfach nachsagen und schickt selbstverständlich auch zur neuen Spielzeit 2013/2014 ein neues FIFA ins Rennen: FIFA 14, das schon seit Jahren vor allem mit seinen ganzen Lizenzen punkten kann, aber das ist natürlich noch nicht alles. Was das Spiel noch bereit hält, lest ihr im folgenden Test zu FIFA 14.

Doch zu aller erst noch ein Dankeschön an Electronic Arts für die problemlose Bereitstellung eines Test-Exemplars von FIFA 14.

Anforderungen & Performance: Die richtige Vorbereitung

Wie sollte es auch anders sein, das Sportspiel FIFA 14 wird, laut JuSchG §14, mit einer USK 0 Einstufung verkauft. Viel interessanter hingegen die grafische Realisierung des Titels. Nimmt man die Anforderungen ganz genau unter die Lupe, springt uns etwas ins Auge und zwar rein gar nichts! Richtig, im Prinzip könnten wir im Teil "Anforderungen & Performance" auch einfach auf unseren Test zu FIFA 13 verweisen, es tut sich nämlich überhaupt nichts, sehr enttäuschend an dieser Stelle. Zwar war die Grafik im letzten Jahr überzeugend, aber ausruhen sollte man sich darauf dennoch nicht.

Mindestanforderungen Empfohlenes System 1. Test-System 2. Test-System
Prozessor (CPU) Core 2 Duo 1,8 GHz oder Athlon II X2 240 Core 2 Quad Q6600 2.4 GHz / Athlon II X4 600e 2.2 GHz Core i5-750 3,2 GHz Core i5-750 3,2 GHz
Arbeitsspeicher (RAM) 2 Gigabyte 2 Gigabyte 4 Gigabyte 4 Gigabyte
Grafikkarte (GPU) DirectX 9.0c und 256 Megabyte VRAM (Radeon HD 3600 / GeForce 6800GT) GeForce 8800 GT / Radeon HD 4650 Radeon HD 5870 1 Gigabyte 850/1200 MHz GeForce 9600GT 512 Megabyte 655/1820 MHz
Betriebssystem (OS) Windows Vista (SP2) Windows Vista (SP2) Windows 7 64-Bit Windows 7 64-Bit
Festplattenspeicher (HDD) 8 Gigabyte 8 Gigabyte circa 5,8 Gigabyte circa 5,8 Gigabyte

Man darf also gespannt sein, was die Framewerte sagen werden. Als Testparcours dient uns ein normales Spiel, mit einer Auflösung von 1920x1080 Pixeln und Detailqualität auf "hoch" (maximale Einstellung, neben "mittel", "niedrig" und "sehr niedrig") sowie vierfachem Antialiasing, in welchem wir gegen den Computer über 90 Minuten spielen und nicht wechseln, sondern durchspielen lassen. Selbstverständlich bleiben VSync und ein Framelimiter ausgeschaltet.

Framewerte 1. Testsystem 2. Testsystem
Min. FPS 103 34
Avg. FPS 217 105
Max. FPS 271 126

Wie gut zu erkennen ist, reicht das Mittelklasse- wie auch Unterklasse-System völlig aus, um FIFA 14 auf höchsten Einstellungen spielen zu können, wobei komischerweise die Bildqualität mit der verbauten GeForce 9600GT augenscheinlich etwas geringer ausfiel, als mit der Radeon HD5870. Allerdings wird offiziell gar kein DirectX 11 oder 10 unterstützt.

Somit können wir dem Test aus dem Jahr 2012 nicht mehr viel hinzufügen. Wenngleich man optisch scheinbar nicht im Copy&Paste-Verfahren vorgegangen zu sein scheint, denn die Spieler wirken etwas geschmeidiger, fertiger und nicht mehr so eckig. Viel detailreicher wurde man aber nicht, wer kein Fußball-Star ist oder zumindest nicht wenigstens mehrmals auf Europas Bühne aufgelaufen ist, wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht wiedererkennen.

FIFA 14FIFA 14 (Bild © PCMasters)

Oder wer ist das?

FIFA 14FIFA 14 (Bild © PCMasters)

Lösung: Alexandru Maxim vom VfB Stuttgart. Na, wer hat es gewusst?

Die Soundkulisse scheint aber umso besser, scheinbar war man wirklich mit dem Mikro im Stadion, denn die Anhänger brüllen das Team wirklich sehr authentisch nach Vorne. Leider aber ohne Surround-Unterstützung, da kann die Süd-, Ost-, West- und/oder Nordkurve dann auch so laut rufen wie sie will, am Ende hört man doch alles nur in Stereo. Als musikalische Untermalung hört man in den verschiedenen Menüs EA Traxs aktuelle Hits bleiben aber aus. Dafür kann man selbst seine Playlists einfügen, aber nur für Torjubel-, Einlauf-, Siegesszenen. Das Ganze lässt sich dann auch noch auf einen Verein oder Spieler spezifizieren, so kann man beispielsweise bestimmen, welches Lied abgespielt wird, wenn zum Beispiel Marco Reus von Borussia Dortmund ein Tor erzielt. Darüber hinaus stellt sich fast jedes Jahr erneut die Frage: Gibt es wieder die Tonbandkommentare von Manni Breuckmann und Frank Buschmann? Jain, zwar wiederholen sich die Kommentatoren noch viel zu oft, sodass man schnell in Versuchung kommt, diese abzustellen, aber sie punkten mit sehr viel Hintergrundwissen über Klub, Stadion und/oder Spieler. Allerdings gilt dies auch nur bei den größeren Klubs in Europa. Alles in Allem eigentlich gelungen, wenn da nicht die fehlende Surround-Unterstützung, das teilweise nervige Gerede von Manni Breuckmann und Frank Buschmann sowie die nahezu Stagnation in Sachen Grafik das Bild ungemein trüben würden.

FIFA 14 FIFA 14 (Bild © PCMasters)

Schon seit dem Beginn von EAs Fußball-Geschichte brüstet sich FIFA mit original Lizenzen von Spielern, Teams und Stadien. Dieses Mal erwaten euch über 30 Ligen, mehr als 600 Vereine, 16.000 Spieler, zwei Kommentatoren sowie mehrere Stadien.

Wäre das jedoch alles in einem Fußballspiel, würde es Pro Evolution Soccer nicht geben. Nein, auch die Bewegungsabläufe und Physik müssen stimmen, sowie ein benutzerfreundliches Spielsystem. Neu in FIFA 14 ist das Precision Movement, dass sich deutlich bemerkbar macht, die verschiedenen Spieler spielen sich unterschiedlich. Während der eine sehr agil ist, wie auch in der Realität, trumpft der andere mit mehr Technik und Präzision im Abspiel auf.

FIFA 14 FIFA 14 (Bild © PCMasters)

Auf der anderen Seite spielt aber auch die Körpermasse sowie die Körpergröße eine größere Rolle als in den Jahren davor. So ist es beispielsweise viel schwerer geworden gegen den Riesen Imbrahimovic ein Kopfballduell zu gewinnen, als noch in FIFA 13. Wie auch in PES 2014 scheinen die Masse sowie Maße der Spieler eine noch größere Rolle zu spielen. Selbstverständlich gibt es noch weitere neue Feautres wie Pure Shot, dass das Schießen aus mehr Positionen möglich macht, wobei diese dann mehr Einfluss auf das Schießverhalten haben. Protect The Ball erfordert durchdachtes und strukturiertes Vorgehen, da sonst schon im Mittelfeld oder Aufbauspiel der Ball an den Gegner übergeht. Alle diese Neuerungen fallen uns alles positiv auf und tun dem Spielgenuss gut. Ein klarer Schritt nach vorne im Vergleich zu FIFA 13.

Natürlich gibt es auch diverse Spielmodi im neuen FIFA, denn schon längst bestehen solche Spiele nicht mehr aus dem einfachen Spiel gegen die K.I. oder den Mitspieler. Das Freundschaftsspiel gegen die K.I. oder den Mitspieler ist und bleibt ohne Folgen, außer für die Profilstatistik.

FIFA 14FIFA 14 (Bild © PCMasters)

Ganz im Gegensatz zum Karrieremodus, hier zählt jedes Spiel. Ihr seid der Trainer und auch Manager eines zunächst beliebigen Vereins. Ihr stellt also die Mannschaft auf, kauft/verkauft Spieler, fordert mehr Budget an, bekommt zu erreichende Ziele vom Vorstand, verlängert/beendet Spielerverträge, könnt den Verein wechseln und eine Nationalmannschaft trainieren. Neuerdings müssen dabei, neben dem Jugendstab, nun auch alle anderen Spieler gescouted werden.

FIFA 14 FIFA 14 (Bild © PCMasters)

FIFA 14 FIFA 14 (Bild © PCMasters)

Das heißt Scouts müssen in ein bestimmtes Land geschickt werden, um einen dort beschäftigten Spieler beobachten zu können, dann können ungefähre Attribute vom Spieler ermittelt werden, das Ganze dauert dann ungefähr 30 Tage, aber natürlich keine realen Tage. Je nach Scoutqualität, fällt die Einschätzung genauer und wahrscheinlicher aus. Eher unbegabte Scouts können oft auch nicht alle Attribute ermitteln. Bekannte Spieler, müssen nicht gescoutet werden, deren gesamter Wert kann über das Spielerprofil ausgelesen werden. In der Regel sind das gute Spieler (ab circa 80 Gesamtbewertung) in erfolgreichen europäischen Klubs wie: Borussia Dortmund, Paris St. Germain, Mailand, Athletico Madrid, FC Chelsea London, Manchester United, Real Madrid usw. Ein ebenfalls sehr beliebter Spielmodus ist der Be A Pro Modus, bei dem man in die Rolle eines Profi-Spielers schlüpft oder sich seinen eigenen Youngstar erstellt. Dabei sind viele Parameter gegeben, um das Gesicht etc. an das eigenen anzupassen. Viel einfacher, eleganter und besser funktioniert das Ganze jedoch mit dem EA-Sports-Gameface, mit dem ihr nur zwei Bilder von euch braucht und ihr könnt euch euren eigenen Spieler nach eurem Vorbild erstellen.

Seit FIFA 12 auch an Board ist das Ultimate Team. Selbstverständlich auch wieder dieses Jahr dabei. Verändert hat sich jedoch nicht sehr viel daran. Wie üblich stellen die Spieler auch hier Spielkarten, die ihr handeln könnt wie Äpfel oder Birnen.

FIFA 14 FIFA 14 (Bild © PCMasters)

Dabei sollte man am besten Landsmänner oder Spieler aus demselben Verein kaufen beziehungsweise alle anderen abstoßen. Einzige Neuerung sind die so gennanten Chemistry Styles. Diese ermöglichen es jedem Spieler einen solchen Stil zuzuweisen, der dann jeweils bestimmte Attribute etwas aufwertet. Beispielsweise erhöht der Chemistry Style Sniper die Schuss- und Passattribute des Spielers um jeweils drei Punkte. Wirklich Spaß macht das Ganze aber nur, wenn man sich mit realem Geld Dinge noch zusätzlich kauft, da man sonst nicht wirklich voran kommt.

Darüber hinaus gibt es noch die online Saison und selbiges im Coop Modus. Das Ganze ist dann aber wenig spektakulär, da es sich nur wenig von der online Saison aus FIFA 13 unterscheidet, der Coop Modus ist jedoch neu, allerdings dasselbe wie die online Saison nur eben mit mehreren Mitspielern. Wer damit zunächst nichts anfangen kann und erstmal seine Fähigkeiten verbessern muss oder will, dem ist seit FIFA 13 mit den so genannten Skill-Spielen geholfen. Hier ist vor allem technisches Geschick am Ball beziehungsweise Controller gefordert.

FIFA 14FIFA 14 (Bild © PCMasters)

Ob beim Passen...

FIFA 14FIFA 14 (Bild © PCMasters)

...Schießen...oder noch mehr Passen, es muss eben stimmen! Darüber hinaus gibt es natürlich noch einige kleine Spiele mehr, die sich auch gut zu einem kleinen Wettstreit unter zwei oder mehreren Spielern eignen, da alle mit einer Punktzahl bewertet werden. Auch im Vergleich zu FIFA 13 wurden mehr Skillspiele hinzugefügt, sehr positiv, da diese viel Spaß machen und man erstmals auch als Torhüter und Verteidiger geprüft wird. Das Ganze muss dann aber natürlich auch für das richtige Spiel einstudiert werden, dazu bietet sich vor allem das Training an. Hier können Standardsituationen oder Trainingsspiele gespielt werden, wobei eingestellt werden kann, wie viele Spieler von welchem Team auf dem Platz sind. Im Prinzip "das Übliche", das wie auch die Arena findet man schon seit mehreren Jahren im FIFA Repertoire - leider - unverändert wieder.

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FIFA 14 Award 86% FIFA 14 Award 86% (Bild © PCMasters)

EA Sports macht dieses Jahr wieder vieles richtig. Es gibt mehr Skillspiele, die verschiedenen Modi werden um ein paar Funktionen erweitert, die Kommentatoren berichten nicht nur ausschließlich über den Spielverlauf, sondern erzählen auch Mal etwas zum Stadion oder einem Spieler und vor allem vorne weg, das Gameplay hat sich erheblich verbessert. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase macht es viel mehr Spaß zu spielen, als noch im Vorgänger, wenngleich man noch nicht mit Pro Evolution Soccer 2014 mithalten kann, was die Massenträgheit - insbesondere bei Zweikämpfen - angeht, ist man doch auf einem sehr guten Weg. Es passt alles wie es ist zusammen und macht einfach tierisch Laune. Auf der anderen Seite enttäuscht jedoch die fehlende Surround-Unterstützung, die zahlreichen Wiederholungen der Kommentatoren, die bei genauerem Betrachten ausbaufähige Spielgrafik, besonders im Vergleich zu Pro Evolution Soccer 2014. Etwas besser löst man dagegen das Problem mit den Spielergesichtern. Zwar müssen sich beide Spiele vorwerfen zu viele Spieler undetailliert "hingeklatscht" zu haben, doch scheint FIFA weit näher dran alle Spieler authentisch darzustellen als PES. Im Prinzip heben sich die beiden Spiele so ein bisschen auf, da wo PES Schwächen zeigt, zeigt FIFA seinen Stärken und da wo FIFA seine Schwächen hat, scheint PES deutlich besser. Letztlich fällt es uns schwer zu sagen, dass es dieses Jahr das beste FIFA ist, denn besonders der Nachteil durch die alte Engine, fällt schwer ins Gewicht. Bereits auf der Gamescom diesen Jahres konnten wir die Next-Gen-Version antesten und haben festgestellt, dass bei den großen Schwächen Grafik und Gameplay nachgebessert wurde, leider aber dieses Jahr noch nicht für den PC.

Positives Negatives
Spieler-, Liga-, Vereins- sowie einige Stadion-Lizenzen Fehlende EURO-, Champions League-Lizenzen
Gute Grafik Mangelhafte Darstellung mancher Spielergesichter, Grafik könnte besser sein (alte Engine)
Ordentliches & spaßiges Gameplay, einige Neuerungen Gameplay könnte besser sein (alte Engine)
Spaßiger Be A Pro- sowie Karriere-Modus, Coop-Online-Saison, Skill-Spiele Virtuelle Bundesliga bisher nur für Konsolen-Versionen, Ultimate Team nur mit echtem Geld wirklich spaßig, vieles auch unverändert
Gute Fangesänge, Kommentatoren, die einiges an Hintergrundwissen besitzen Fehlende Surround-Sound-Unterstützung, Kommentatoren wiederholen sich oft

Kleiner Nachteil an FIFA (14): Dei einem Preis von aktuell circa 40 Euro bezahlt man knapp zehn Euro mehr, als für PES 14. Dennoch, für alle Serien-Fans ein must have, doch dürfen dieses Jahr auch diejenigen Mal ein Auge auf FIFA werfen, die sich sonst nur jedes zweite oder dritte Jahr ein neues Fußballspiel zulegen.