ZBOX ID92 Plus vs. Node 304 (Bild © PCMasters)
Zotac ZBOX ID92 Plus-Spezifikationen | |||
Prozessor | Intel Core i5-4570T (2x 2,9 GHz), 35 Watt TDP | ||
GPU | Intel HD Graphics 4600 (IGP) | ||
Festplatte | Western Digital AV-25 (500 GB, 5.400 U/min) | ||
Arbeitsspeicher | 1x 4 GB DDR3 1.600 MHz von SK hynix, max. 16 GB möglich | ||
Chipsatz | Intel H87 Express | ||
Anschlüsse | 1x DVI, 2x DisplayPort, 4x USB 3.0, 2x Gb LAN, 7.1-Audio, 4in1-Cardreader, Anschluss für die WLAN-Antenne | ||
Abmessungen (BxHxT) | 188 x 188 x 51 mm | ||
Besonderheiten | Nettop, VESA-Halterung (75x100) | ||
Preis | ab ca. 487 Euro (Stand: 21.01.14, Geizhals) | ||
Lieferumfang
Schon beim Auspacken der ZBOX wird deutlich, dass es sich hierbei nicht um ein Billig-Produkt handelt. Der Zotac-PC wird, genauso wie das beigelegte Zubehör, in einer schicken und stabilen Umverpackung geliefert. Neben dem eigentlichen Rechner findet sich im Karton auch noch ein Standfuß, sodass die ZBOX auch im Hochkant-Format aufgestellt werden kann; das spart zusätzlichen Platz. Wer den Mini-PC komplett aus seinem Blickfeld verbannen möchte, kann dazu die ebenfalls mitgelieferte VESA-Halterung nutzen, um die ID92 Plus hinter dem Monitor zu befestigen. Des Weiteren packt Zotac auch noch das Netzteil nebst Stromkabel, ein VGA-/DVI-Adapter, ein Benutzerhandbuch, einen Quickstart-Guide, ein HDMI-Kabel sowie eine Treiber-CD und einen Treiber-USB-Stick in den Lieferumfang. Klingt doch recht umfangreich, oder? Nun ja, da die ZBOX über keinen HDMI-Anschluss verfügt, ist das beigelegte Kabel zwar eine nette Geste, doch für den Anschluss an den Monitor nicht wirklich hilfreich. Der VGA-/DVI-Adapter hingegen schon, vorausgesetzt man ist noch im Besitz eines entsprechenden Kabels. Während unseres Tests haben wir die ZBOX mittels DisplayPort mit dem Bildschirm, einem LG IPS235P-BN, verbunden.
Hier noch einmal in der Übersicht, was Zotac seiner ZBOX ID92 Plus beilegt:
- ZBOX
- Standfuß
- VESA-Halterung (75x100)
- Netzteil inklusive Stromkabel
- Benutzerhandbuch
- Quickstart-Guide
- VGA-/DVI-Adapter
- HDMI-Kabel
- Treiber-CD und Treiber-USB-Stick
In puncto Optik unterscheidet sich die ZBOX ID92 Plus nicht von anderen ZBOX-Modellen, was aber nicht unbedingt schlecht sein muss. Wer schon einmal ein entsprechendes Modell in der Hand hatte, weiß, dass die Verarbeitung der kleinen Mini-PCs recht hochwertig ist; hier klappert absolut nichts. Abstriche müssen allerdings Anwender machen, die ein Design-Objekt erwarten. Die schwarze Plastikverkleidung in Hochglanzoptik, die Fingerabdrücke magisch anzieht, sieht zwar durch den blau beleuchteten Ring auf der Oberseite (bei der Nutzung des Standfußes die linke Seite) ganz ansprechend aus, mehr aber auch nicht. Für Nutzer, die ihre ZBOX mit der mitgelieferten VESA-Halterung am Bildschirm befestigen wollen, dürfte das Aussehen ohnehin keine große Rolle spielen.
Rückseite der ZBOX ID92 Plus
Punkten kann die ZBOX hingegen bei den Anschlussmöglichkeiten, denn, mit Ausnahme eines HDMI-Anschlusses, hat der Hersteller an alle Verbindungen gedacht. So gibt es auf der Rückseite, neben dem Anschluss für den Stromstecker, zwei DisplayPorts, einen DVI-Steckplatz, zwei Gigabit-LAN-Anschlüsse, zwei USB 3.0-Ports, eine S/PDIF-Buchse sowie einen Anschluss für die WLAN-Antenne.
Vorderseite der ZBOX ID92 Plus
Die Front der ZBOX bietet ebenfalls mehr als ausreichende Konnektivität, hier sind der Power-Knopf, zwei Audio-Buchsen (Mikrofon/Kopfhörer), ein Kartenlesegerät, das MMC-/SD-/SDHC- und SDXC-Karten unterstützt, ein weiterer USB 3.0-Anschluss sowie einen Infrarot-Port, falls die ZBOX als HTPC eingesetzt und per Fernbedienung gesteuert werden soll, zu finden.
Linke und rechte Seite der ZBOX ID92 Plus
ZBox ID92 (Bild © PCMasters) <p class="credits float right"> ZBox ID92 (Bild © PCMasters)</p>
Auf der rechten Seite, die bei der Nutzung des Standfußes zur Oberseite wird, ist noch ein USB 3.0-Port zu finden. Die linke Seite bietet hingegen keine weiteren Peripherie-Anschlussmöglichkeiten, allerdings lässt sich hier, durch eine kleine Einkerbung, der Standfuß einrasten.
Sind Maus, Tastatur und der Monitor mit der ZBOX verbunden, kann es auch schon mit der Installation des Betriebssystems losgehen; wir entscheiden uns für ein Windows 7 in der 64-Bit-Version. Da die ID92 Plus, wie alle ZBOXen in diesem Formfaktor, über kein optisches Laufwerk verfügt, muss das OS entweder über ein entsprechendes USB-Laufwerk, oder aber, falls eine .ISO-Datei vorhanden sein sollte, mittels USB-Stick und dem Microsoft-Programm "Windows 7 USB/DVD download tool", das hier heruntergeladen werden kann, installiert werden. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden, da uns per MSDN ein passendes .ISO-Image vorliegt.
Bevor allerdings vom USB-Stick gebootet werden kann, muss zuerst die Bootreihenfolge angepasst werden. Diese lässt sich entweder direkt beim Starten, oder aber im BIOS ändern. Da die ZBOX mit einem aktuellen Intel-Mainboard mit H87 Express-Chipsatz ausgestattet ist, kommt hier natürlich der BIOS-Nachfolger UEFI zum Einsatz, mit dem Einstellungen bequem mit der Maus vorgenommen werden können. Ist alles erledigt, startet die Windows-Installation ohne Probleme.
Beim ersten Start des Betriebssystems müssen erst einmal die notwendigen Treiber aufgespielt werden; ohne Laufwerk ebenfalls etwas schwierig. Gut, dass Zotac nicht nur eine CD, sondern auch gleich einen USB-Stick mit allen notwendigen Treibern mitliefert. Einfach in den USB-Port gesteckt, schon startet eine Oberfläche, wo die jeweiligen Treiber zur Installation ausgewählt werden können. Leider lassen sich diese nur einzeln anklicken; deutlich komfortabler wäre es, wenn alle Treiber komplett, mit nur einem Mausklick, auf die Festplatte wandern würden. Nachdem alle Geräte erkannt werden, wird es Zeit, der Maschine auf den Zahn zu fühlen.
Auf dem Papier macht die ZBOX ID92 Plus eine gute Figur, doch wie kann sie sich im Alltag schlagen? Im Windows-Betrieb gibt es keinerlei Anlass zur Kritik, denn der verbaute Intel Core i5-Prozessor (4570T, 2x 2,9 GHz) erledigt fast alle täglichen Aufgaben, zu denen das Surfen im Netz, das Anschauen von Videos sowie das Arbeiten mit Office gehören, ohne mit der digitalen Wimper zu zucken. Nur wenn zahlreiche Tabs geöffnet und im Hintergrund mehrere Programme laufen, genehmigt sich die ZBOX kurze Verschnaufspausen. Schuld daran ist unter anderem der Einsatz von nur einem RAM-Riegel, sodass der Mini-Rechner nur im Single-Channel-Modus läuft, obwohl das Board eigentlich Dual-Channel-fähig ist. Da uns der Hersteller das Testgerät nur kurz überlassen hat, konnten wir leider nicht ausprobieren, wie sich das H87-Mainboard mit zwei RAM-Riegeln verhält; einen entsprechenden Test werden wir aber beizeiten nachholen.
ZBOX ID92 Plus Big Buck Bunny_Media Player Classic x64 (Bild © PCMasters)
Doch auch mit nur einem Arbeitsspeicher-Modul kann sich die Leistung des Low-Power-Prozessors, der eine TDP von nur 35 Watt besitzt, sehen lassen. Im Cinebench R15 schafft es der Core i5-4570T immerhin, 254 Punkte zu erzielen. Damit liegt er ungefähr auf dem Niveau eines Core i3-3225 (2x 3,31 GHz), der den CPU-Test mit 276 Punkten beendet; allerdings mit einer um 20 Watt höheren Leistungsaufnahme. Auch bei der Software Super PI, bei der PI auf mehrere Millionen Nachkommastellen berechnet wird, liefert der stromsparende Prozessor ein gutes Ergebnis: für 1M benötigt der Core i5 lediglich 11,479 Sekunden. Ebenfalls zufriedenstellend ist auch die Leistung bei der Wiedergabe eines Full HD-Videos; in unserem Fall "Big Buck Bunny". Mit dem VLC-Player (32-Bit) erreicht die ZBOX eine maximale CPU-Auslastung von 18 Prozent, kommt der 64-Bit fähige Media Player Classic zum Einsatz, beträgt die Auslastung sogar nur noch 12 Prozent.
Positiv überzeugt auch die integrierte GPU, eine Intel Graphics HD 4600, die bei den eben angesprochenen Arbeiten ebenfalls nicht ins Schwitzen kommt. Ein ordentliches Ergebnis der IGP bestätigt auch die Windows-eigene Systembewertung, denn hier erreicht die IGP 4,6 von maximal 7,9 Punkten. Alltägliche Anwendungen bringen die HD 4600 nicht aus dem Konzept, einige Benchmarks und Spiele allerdings schon. Beim OpenGL-Test von Cinebench wird uns ein Ergebnis verwehrt, da es hier zu viele Pixelfehler gibt. Selbst ein Update des GPU-Treibers bringt keine Besserung, lediglich die Windows-Systembewertung profitiert von der Aktualisierung; so verbessert sich der GPU-Wert auf 5,2.
ZBOX ID92 Plus Systembewertung nach Treiberupdate (Bild © PCMasters)
Gaming ist, wie man bereits vermuten kann, ebenfalls nur bedingt möglich. Zu Testzwecken nutzen wir das Freeware-Game Driving Speed 2 sowie den kostenlosen Shooter Alien Arena; im Hintergrund lassen wir die Software FRAPS mitlaufen. Beim Rennspiel ist an eine flüssige Bildwiedergabe nicht zu denken; in Full HD-Auflösung, also der nativen Auflösung des Monitors, erreichen wir maximal 16 FPS. Zu niedrige Frameraten waren bei Alien Arena nicht das Problem, denn hier wurden stets über 50 FPS erzielt. Doch auch dieses Game ist nahezu unspielbar, da sporadisch auftretende Bildfehler den Spielfluss stören.
Die verbaute Festplatte, ein Modell von Western Digital mit 5.400 U/min, bietet hingegen keinerlei Anlass zur Kritik. In unseren Benchmarks erreicht die HDD eine maximale Transferrate von 89,6 MB/s; damit liegt somit im oberen Mittelfeld der aktuell verfügbaren Festplatten. Um aus der ZBOX ID92 Plus noch mehr Leistung herauszukitzeln, empfiehlt sich ohnehin, wie bei eigentlich allen Rechnern, eine SSD zu verbauen. Dank der zahlreich vorhandenen USB 3.0-Anschlüsse können große Dateien problemlos auf einer externen Harddisk lagern, auf die dann schnell zugegriffen werden kann.
ZBOX ID92 Plus CrystalDiskMark (Bild © PCMasters)
Als Office- und Multimedia-Maschine kann die Zotac ZBOX ID92 Plus also überzeugen, doch wie steht es in puncto Stromverbrauch? Die niedrige TDP des verbauten Intel-Prozessors müsste doch eigentlich dafür sorgen, dass die ZBOX nicht viel Strom aus der Steckdose zieht, oder? Um die Werte des Mini-Rechners auslesen zu können, nutzen wir ein Messgerät von Brennenstuhl, genauer gesagt das PM 230. Da ein PC nur in den seltensten Fällen zu 100 Prozent ausgelastet wird, messen wir den Stromverbauch der ZBOX in drei verschiedenen Szenarien: einmal im ausgeschalteten Zustand, einmal im Ilde (Windows-Desktop, ohne aktive Hintergrundprogramme) und zu guter Letzt den Last-Zustand, den wir mittels Prime95 und FurMark ermitteln.
ZBOX ID92 Plus Last-Temperatur (Bild © PCMasters)
Hier kann die kleine Zotac-Box ihre Muskeln spielen lassen, denn mit einem maximalen Stromverbrauch von lediglich 53,85 Watt zieht die ID92 Plus weniger aus der Steckdose, als so manche Grafikkarte aus dem Einstiegssegment. Etwas enttäuschend ist hingegen der Verbrauch, den der Mini-Rechner im ausgeschalteten Zustand benötigt; 18,56 Watt sind für aktuelle Verhältnisse eindeutig zu viel, sodass sich Anwender, die sich die aktuelle "Haswell"-ZBOX zulegen wollen, auch direkt etwas Geld in eine ausschaltbare Steckdose investieren sollten. Umso erfreulicher, weil aufgrund der kompakten Abmessungen absolut nicht erwartet, ist die Geräuschentwicklung der ZBOX. Mit Ausnahme eines leichten Lüfterrauschens ist der Mini-PC nicht zu hören; selbst nicht unter Vollast.
ZBOX ID92 Plus ohne Kühler (Bild © PCMasters)
Zotac-ZBOX-ID92-Plus---81 (Bild © PCMasters)
Zotac liefert mit seiner ZBOX ID92 Plus einen kompakten Mini-Rechner ab, der für alle normalen Arbeiten (Office, Video, Internet) mehr als genügend Ressourcen bietet. Grafiker, die mit Photoshop große Dateien öffnen und verarbeiten, sollten der kleinen Box, sofern sie über eine Anschaffung nachdenken, noch einen zweiten RAM-Riegel spendieren, um per Dual-Channel eine höhere Datentransferrate zu erzielen. Die Leistung der integrierten HD Graphics 4600 reicht für Casual-Gamer ebenfalls aus, zumindest wenn die Auflösung und die Detailstufe der Spiele nach unten geschraubt wird. Aktuell scheint es jedoch einige Probleme mit dem GPU-Treiber zu geben, wir mussten in unserem Test jedenfalls mit einigen Grafikfehlern leben; hier hat Intel noch eine Menge Arbeit vor sich. Positiv ist auch die Lautstärke der ZBOX, denn diese ist, mit Ausnahme eines leichten Lüfterrauschens, als sehr gut zu bezeichnen. Punktabzüge bekommt das Modell allerdings beim Stromverbauch im ausgeschalteten Zustand, denn 18,56 Watt sind viel zu hoch. Addiert man alle positiven und negativen Aspekte der Zotac ZBOX ID92 Plus, kommen wir auf ein gutes Ergebnis von 81 Prozent.