Gründe für aktuelle Niedriglöhne

"Bestes Beispiel Nokia, die ihre Produktion von Deutschland nach Rumänien verlagert hat um Lohnkosten zu sparen.
Die Frage ist aber, wer soll ihre Handys kaufen? Die Rumänen mit sicherheit nicht"


Wie kommst du denn da drauf? Quasi jeder Rumaene hat ein Handy, wenn nicht zwei. Und die meisten sind alle von Nokia. Aber das Vorurteil, dass die Rumaenen alle arm sind, hab ich jetzt eh schon oefter gehoert.
 
Nee, schon klar, die Rumänen kriegen vor lauter Geld die Kasse nicht mehr zu...:hmm:

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 63,3 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 51,4 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 7,3 % des BIP.[39]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 39,0 Mrd. US-Dollar oder 24,0 % des BIP.

Quelle: Wikipedia

(Jaja, ich weiß, Deutschland ist auch praktisch pleite...

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von 1,126 Billionen Euro, dem standen Einnahmen von 1,021 Billionen Euro gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 4,4 Prozent des BIP.[17]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 1,767 Billionen Euro oder 73,4 Prozent des BIP. Quelle: ebenfalls Wikipedia)
 
Ich denke der Grund für Niedriglöhne liegt an der Mentalität unserer Gesellschaft. Es fängt damit an das es wenige Menschen viel zu viel vom Kuchen nehmen (wie bereits erwähnt). Dann aber auch, dass die die etwas Geld zur Verfügung haben nicht mehr soviel Geld ausgeben wie vorher wegen der AAAAAAAACH so schlimmen Wirtschaftskrise. Jeder zweite im Supermarkt beschwert sich das es die Krise so schlimm war obwohl bei vielen garnicht soviel passiert ist, da nur alle gleich Panik geschoben haben und die Medien das ganze noch gepusht haben fing es erst richtig an. Das 3te Problem ist die zu geringe Wertschätzung von Arbeit. Es wird um jeden Pfennig gefeilscht, ( das sehe ich gerade in meinem Beruf als Mediengestalter ). Keiner ist mehr bereit für gute Arbeit, angemessenes Geld zu zahlen und somit kann mir auch kein angemessener Lohn mehr gezahlt werden. Das Problem ist das man es mit sich machen lässt (oder muss ?).

Naja insgesamt ist das ganze sehr komplex und für mich auch sehr schwer zu verstehen und ich glaube man kann sowas auch nciht einfach in einem halbseitigen Text abhandeln da kommt doch nur stammtisch gefasel bei rum ! (hoffe das es bei mir nicht zu krass wurde)

MfG Kingslayer
 
Keiner ist mehr bereit für gute Arbeit, angemessenes Geld zu zahlen und somit kann mir auch kein angemessener Lohn mehr gezahlt werden. Das Problem ist das man es mit sich machen lässt (oder muss ?).
Und andere bekommen viel zu viel Geld für ihre Arbeit. Wenn ich sehe, dass fünf Manager 25 Millionen Euro nur als Bonus bekommen, kann etwas nicht stimmen.
So viel mehr und besser können diese fünf ihr ganzes Leben nicht arbeiten, dass sie so viel Geld verdient hätten.

Auch ein Grund, warum die Schere zwischen arm und reich weiter auseinander geht. Einige Jobs sind einfach zu hoch bezahlt, während andere immer schlechter bezahlt werden.
 
Ein ganz großes Problem ist dabei auch der Vergleich vom Einkommen zu den monatlichen Fix-Kosten.
Ein Beispiel. Als ich 1986 mit meiner Ausbildung zum KFZ-Mechaniker fertig war, bekam man als "Jung-Geselle" zwischen 1200-1400DM Netto im Monat.
Für eine zwei Zimmer Wohnung mit 50qm mußte man ca. 300€ warm in den 80er Jahren rechnen, für den Strom mußte man 20DM im Monat aufwänden. Ein Brötchen kostete damals zwischen 15-20 Pfennige, ein normales Brot um die 1,50DM.
Ein neuer Golf 2 kostete zwischen 13000 und 18000DM, je nach Typ und Ausstattung, für die Versicherung dieses Golfs konnte man bei Vollkasko um die 1200DM pro Jahr rechnen bei 100% Beitragssatz. Der preis für einen Liter Benzin lag mitte der 80er bei ca. 90 Pfennig.
Internet gabe es ja noch nicht und ein Telefonanschluß schlug bei normaler Nutzung mit um die 20-25DM zu buche.
Gutes Schuhwerk gab es für um die 50DM (Markenprodukt) und Markenjeans kosteten auch um die 60-70DM.
Ging man abends Essen, gab man im schnitt zwischen 15-20DM aus inc. zwei bis drei Getränke.
Ein Kinobesuch kostete zwischen 7,50DM (ersten vier Reihen) und 12,50DM (ganz hinten).
Ein Fernsehr kostete schon mal 1000DM wenn es ein gutes Markengerät war, eine Miele Waschmine gabe es ab 1200DM.
Der durchschnittliche Stundenlohn eines VW-Werk Mitarbeiters lag mitte der 80er bei um die 26DM, damit kam ein VW-Arbeiter auf gute 3000-3500DM Netto je nach Steuerklasse.

Wie sieht es heute aus?
Ein ausgelernter KFZ-Mechantroniker (Mechaniker gibt ja nicht mehr) bekommt ca. 1200€ Netto. Eine zwei Zimmer 50qm Wohnung kostet warm gute 400€ plus ca. 40€ Strom im Monat. Ein Brötchen kostet heute zwischen 20-25 Cent, ein Brot 2,50€.
Ein neuer Golf liegt zwischen 16000-25000€, je nach Typ und Ausstattung, die Vollkaskoversicherung liegt bei 100% Beitragssatz bei schlappen 2000€ und ein Liter Sprit kostet 1,45€.
Ein Telefonanschluß kostet heute mit Flatrate ohne Internet ca. 10€.
Markenschuhe kosten im Schnitt um die 70€, die üblichen Markenjeans zwischen 70-100€.
Will mam heute Essen gehen muß man mit Getränken schon 20-30€ einrechnen, ein Kinobesuch kostet um die 7€ auf allen Plätzen. Einen guten fernseher bekommt man ab 500€ (Markengerät).
Eine Miele Waschmachine gibt es ab 800€.
Ein VW-Werk Mitarbeiter wird heute nur noch über die VW interne Zeitarbeitsfirma eingestellt und verdient um die 10€, was einen Netto Monatslohn von ca. 1100-1300 Netto endspricht, je nach Steuerklasse.

Vergleicht nur einmal die nakten Zahlen von mitte der 80er Jahre mit heute miteinander ohne auf das Werungszeichen hinter der Zahl zu achten. Da alleine wird einem schon klar, das etwas nicht stimmt.
Rechnet man in die jeweile andere Werung um, wird es noch deutlicher.
Wir verdienen heute zum teil nicht nur weniger, sondern haben prozentual gesehen auch die höheren Kosten im vergleich von vor 25 Jahren.
Gerade bei den regelmäßigen Aufwendungen für Miete, Heitzung, Strom, Lebensmittel und Haltungskosten für KFZ.
Alles Dinge die Regelmäßig jeden Monat bezahlt werden müßen.

Ich hätte ja nicht einmal das Problem wenig zu verdienen, wenn im Gegenzug Mieten, Energie, lebensmittel auch demendsprechend vom Preis her fallen würden.
Es kann nicht sein, dass einem Arbeiter gesagt wird, er müße bei Lohnverhandlungen Maßvoll denken oder sogar auf Lohn verzichten müßen, weil die Wirtschafftslage nicht mehr her gibt (ob das so ist sei mal dahingestellt) aber Vermieter und Energiekonzerne erhöhen fleißig ihr Kosten. Ich frage mich dabei, wer das bald noch stemmen kann.
 
Solche praktischen und realitätsnahen Rechnungen sind weitaus interessanter und schlußfreudiger als die gefakten Statistiken der "Offiziellen".
Warum wohl?

Danke Urkman, sehr schönes Beispiel.
Ich sehe genau das, überall. Am eigenen Leib, in der Familie, unter Freunden und Bekannten. 100% Zustimmung.

Oh, und echt? Die VW-ZAF zahlt nur noch 10 Kröten? Seehr interessant. Ich hab dort mal DM 22,xx/h verdient (nicht VW, sondern WOB AG, die ZAF halt). Das war dann ja sogar direkt vergleichsweise €-DM mehr. Und noch ohne die ganzen Preissteigerungen der letzten 15 Jahre.

Wie du schon sagst, hier läuft so einiges grundlegend schief. Und nicht nur bei den Lohnverhältnissen.
Bin gespannt, wie lange das beruhigende Gesäusel der Medien noch seine Wirkung entfaltet. Zur Zeit scheint's ja noch zu klappen, wenn man sich (auch hier!) so einige Meinungen ansieht. Jo, Arbeitslose und Muslime sind an allem Schuld, klar ;-)
 
Es kann nicht sein, dass einem Arbeiter gesagt wird, er müße bei Lohnverhandlungen Maßvoll denken oder sogar auf Lohn verzichten müßen, weil die Wirtschafftslage nicht mehr her gibt (ob das so ist sei mal dahingestellt) aber Vermieter und Energiekonzerne erhöhen fleißig ihr Kosten. Ich frage mich dabei, wer das bald noch stemmen kann.
Während die Konzerne Rekordgewinne einfahren und das Geld lieber ein paar Managern geben.
Mit den oben genannten 25 Millionen könnte man 10.000 Angestellten auch 2.500€ zahlen...
Soll jetzt nicht auch die Arbeitszeit auf 45 Stunden pro Woche angehoben werden ?
Ich bezweifle aber, dass durch die höhere Arbeitszeit die Gehälter am Monatsende höher liegen werden...
 
ich würde prima mit den gezahlten 800-bis 900 euro netto klarkommen,wenn ich keine miete bezahlen müsste.^^
vllt sollte die politik mal da ansetzen! nur mal so ein vorschlag....
 
Und wie sollte die Politik da vorgehen? Vermieten verbieten?
Die Mieten sind gar nicht das Problem, sondern die immer weiter steigenden Nebenkosten und da nicht an letzter Stelle die kommunalen Gebühren. Da sollte (und könnte) die Politik ansetzen....
 
Das Problem kann man nicht auf Deutschland allein abwälzen.
Problem ist die Globalisierung des Marktes. Es wird in Billiglohnländern Produziert und in den "wohlhabenden" Ländern verkauft.

Würden die Regierungen zusammenarbeiten und Globaler werden, sprich Gesetzesangleichung (klappt nicht mal in der EU), Abgabenangleichung usw gäbe es keine so genannten Billiglohnländer mehr und die Firmen würden wieder an den Absatzwegen sparen, was wieder mehr Arbeit in allen Ländern bedeuten würde.

Das Modell mit dem Kuchen, wo sich wenige viel nehmen ist nicht mal schlecht, nur ist unsere Regierung die, die sich das größte Stück (über 50%) davon nimmt.
Es gibt da einen Fixen Termin im Jahr, ab dem man erst anfängt für sich Geld zu verdienen. Liegt derzeit glaub ich irgendwo im Juli. Vorher geht man nur für die Steuer arbeiten und das kann es ja nicht sein.
 
Ich sehe das Ganze, allerdings inzwischen mit dem nötigen Abstand, anders.

Wo werden denn die Niedriglöhne gezahlt?
Es ist ja nicht so sehr das durch die Globalisierung gebeutelte warenproduzierende Gewerbe.
Es ist vor allem der Dienstleistungssektor und das Bauwesen.
Hier sind die Einflüße der Globalisierung aber vergleichsweise klein oder aber mal überhaupt nicht vorhanden.
Es muß die deutsche Putzfrau, den deutschen Wachtmann und viele andere mal überhaupt nicht interessieren, daß für eine vergleichbare Arbeit in China oder in den Schwellenländern und Tigerstaaten weitaus weniger gezahlt wird.
Die Chefs dieser Betriebe werden ihre Produktion ganz bestimmt nicht ins Ausland verlagern.
Ist ja irgendwie nicht wirklich sinnvoll seinen Markt, der nun mal in Deutschland liegt, zu verlassen.
Es nutzt nicht wirklich, wenn man mit mongolischen Angestellten in der Mongolei Staats-/Gesellschafts, Industrie- und Wohnbauten errichtet, wenn man doch seine Aufträge aus DE (und in DE) bekommt.
Für Das Dienstleistungsgewerbe gilt das sinngemäß.
Einer Putzfrau in China ein paar wenige Yuan zu zahlen, wenn doch in DE Reinigungsaufgaben zu erledigen sind, ist einigermaßen sinnfrei.
Irgendwelchen Malayen die Haare zu schneiden, wenn die deutschen Kunden in Deutschland auf dem Stuhl sitzen, ubrigens genau so ...

Das die deutschen sogenannten Volksvertreter, (welches Volk vertreten die eigentlich?), wenn es darum geht einen gesetzlichen Mindestlohn festzuschreiben, immer wieder mal gerne mit der Globalisierungskeule winken, ist nur Augenwischerei und das Ablenken von der eigenen Unwilligkeit oder Unfähigkeit.
Käme ein gesetzlicher Mindestlohn endlich, würde auch die Lohndrückerei mit 1-Eurojobbern, Ukrainern und anderen Billigarbeitskräften ein Ende haben.
Aber das ist in einem Land, in der die Regierung als Seigbügelhalter des Kapitals auftritt, ja überhaupt nicht gewollt.

Wieso geht das in anderen europäischen Ländern?
Wiso liegt weder die Wirtschaft in UK noch in DK wegen Mindestlöhnen am Boden?
Wieso verdient jeder Däne, so er überhaupt was verdient, mindestens 102,- Kronen ~ 13,70 €?
Und wenn doch die Globalisierung so schlimm zuschlägt, warum ist die prozentuale Arbeitslosigkeit hier weitaus geringer als in DE?
Wieso haben die Untertanen der Queen in Großbritannien Mindestlöne.
Nur weil sie eine Königin haben? So wie die Dänen übrigens auch?
Soll sich Deutschland etwa wieder einen Monarchen anschaffen?

Übrigens DK:
Ich arbeite als Reinigungsassistent in Teilzeit.
Vollzeit will ich nicht, weil ich dann auf die Abendschule müßte.
Da lernt man aber nicht wirklich viel.
Und mir ists schon wichtig die Sprache meiner neuen Heimat möglichst schnell und gut zu beherrschen.
Abgesehen hängt der spätere Wechsel der Staatsbürgerschaft wesentlich vom Prüfungsergebnis ab.
Mein Grundlohn beläuft sich auf 127,26 Kronen ~ 17,08 €
Komme ich trotz meiner wenigen Arbeitsstunden auf einen Bruttolohn von knapp über 11,000,-
Nach Arbeitsmarktabgabe, Rentenkasse und Steuer habe ich dann 7.500,- am Monatsende auf dem Konto.
(Sozial- und Krankenversicherung ist hier schon mit der Steuer abgegolten.)
Das ist zwar auch nicht wirklich viel, aber ganz bestimmt mehr als ich als Putze mit 3,25 Stunden wochentäglich in DE bekommen würde.
Und trotz des hier geringfüg höheren Preisniveaus, können wir, meine Lieblingspartnerin macht ja auch einen halben Job, uns hier Dinge leisten, von denen wir in DE nicht mal zu träumen gewagt haben.
 
Oh, und echt? Die VW-ZAF zahlt nur noch 10 Kröten? Seehr interessant. Ich hab dort mal DM 22,xx/h verdient (nicht VW, sondern WOB AG, die ZAF halt). Das war dann ja sogar direkt vergleichsweise €-DM mehr. Und noch ohne die ganzen Preissteigerungen der letzten 15 Jahre.

Da muss ich mal kurz korrigieren. Ich arbeite ja bei VW.
Zeitarbeiter werden zwar eingestellt, verdienen auch ca. soviel wie Urkman beschrieb, allerdings kommt der Grossteil der Beschäftigten aus eigener Ausbildung. Die werden übernommen (80% der Auslerner) und bekommen dann Laut VW Haustarif II 19.71€ pro Std. So wie ich auch. Ohne Zuschläge natürlich.
Mit Zuschlägen kommt man da auf knappe 3000€ Bruttoverdienst im Monat. dazu kommen noch Sonderzahlungen die alle paar Monate ausgezahlt werden, je nach Wirtschaftslage (nennt sich Erfolgsbonus). Letztes Jahr waren das insgesamt nochmal ca. 1500€ Netto zusätzlich.

2011 soll ein Leistungsbonus eingeführt werden. Der direkte Vorgesetzte bewertet die Leistungen des Arbeitnehmers, und im Idealfall sind dann nochmal zusätzlich 80€ Brutto mehr drin im Monat.

Und ich spreche hier von der für Festangestellte niedrigste Lohngruppe. Übernimmt man freiwillig ein paar mehr Aufgaben (Teamsprecher oder ähnliches) bekommt man schon ne Lohngruppe mehr, womit man dann über 20€ pro Std liegen würde.

Etc. pp.

Stellt man sich als Leiharbeiter noch geschickt an, stehen die chancen nicht schlecht übernommen zu werden.

Es ist also nicht so schlecht, wies dargestellt wurde.
 
Ich arbeite als Reinigungsassistent in Teilzeit.
Vollzeit will ich nicht, weil ich dann auf die Abendschule müßte.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber glaubst du dass du dir als Reinigungsassistent ein Urteil über die wirtschaftlichen Verhältnisse der einzelnen Länder machen kannst, und mit simplen Vergleichen wie "da geht das doch auch, hier nicht?" gar Problemlösungen vorbringen kannst?

Ich denke das kannst du nicht, das traue ich mir selbst als Dipl. Informatiker nicht zu, da es einfach nicht meinem Bildungsgebiet entspricht.
 
Eine allumfassende Analyse traue ich mir nicht zu.
Ich lebe hier ja erst (fast) drei Jahre.
Auch eine umfassende Analyse der deutschen Verhältnisse kann ich nicht machen.
Aber immerhin habe ich da (fast) 50 Jahre gelebt und längere und kürzere Jobs in allen möglichen Lohn- und Gehaltsklassen bzw -Gruppen durch.

Übrigens bin ich in DE, zumindest meines akademischen Grades nach, Diplom Volkswirt.
Hier hab ich mir das bisher noch nicht anerkennen lassen.
Wozu auch?
Ich lebe ja nicht für irgendeinen Standesdünkel.
Und noch einmal sowas wie eine Karriere starten, will ich nicht mehr.
Höchstens meinen eigenen kleinen Betrieb.
Und das ist ja von irgendwelchen Diplomen völlig unabhängig.
Also geringschätzig auf jemanden herunter blicken, der umständehalber mal einen in DE eher gering geschätzten Job macht, ist also weder nötig, noch angebracht.

Als Lösungsvorschlag war mein Post sowieso nicht gedacht.
In dieser Beziehung hab ichs mal wirklich gut.
Ich bin raus.
Ich muß keine Lösung finden.
Wie weit die Schere zwischen Armut breiter Massen und Reichtum einiger Weniger noch aufklappen muß, bis sich Deutschland mal wirkliche Volksvertreter wählt, bis Gewerkschaften nicht nur kleine unbedeutende Störfaktoren im Prozess der Verwertung des Kapitals sind, muß mich nicht mehr unmittelbar interessieren.

Für mich ists der gesetzliche Mindestlohn, der den Unterschied macht.
Und der ist in Deutschland nun mal nicht gewollt.

Das ist eine rein individuelle Meinung.
 
@Pitri
Ich kann natürlich nur sagen, wie es im VW-Werk Baunatal/Kassel ist. Hier werden Arbeitskräfte definitiv nicht mehr direkt vom Werk beschäfftigt, sondern kommen ausschließlich nur noch aus der Haus eigenen Zeitarbeitsfirma.
Natürlich wird auch in Baunatal der Qualifizierte eigen Auszubildende im Anschluß seiner Lehre übernommen, aber auch nur die guten, wer es gerade so geschafft hat, darf sich anderen Orts nach Arbeit bemühen.
Letzten Endes muß VW auch so verfahren, schließlich brauch ein Industriebetrieb wie VW Fachräfte, die sie nur zu logisch, selber ausbilden.

@BitGNU
Ich finde es schon treist, dass du glaubst Argumente können nur gemacht werden, wenn derjenige über die nötige Ausbildung/Studium verfühgt, die nahe am Thema ist.
Jeder der Augen im Kopf hat und ein Hirn, dass auch zum selbstständigen denken taugt, wird auch eins und eins zusammen zählen können.
Gerade die kleinen Leute sind es, die sich Tag für Tag mit den Abgründen des täglichen Daseins herum schlagen müßen. Diese Personengruppe sitzt am Puls unserer Gesellschafft und bekommt alles sofort am eigenen Leib zu spühren.
Alle anderen, sich in höheren Gesellschafftlichen Schichten befindlichen, einschließlich unserer lieben Politiker haben so oder so jeden Hang zur Realität verloren. Da geht es nur noch darum sein eigenes Säckel so schnell und so voll wie möglich zu bekommen.
 
Nagut, in Kassel werden ja auch nur Komponenten gefertigt. Da werden die Auswahlkriterien bzgl. Arbeitnehmer auch anders ausgelegt sein, als bei der Endmontage der Fahrzeuge wie z.B. in Hannover oder Wolfsburg.
 
@BitGNU
Ich finde es schon treist, dass du glaubst Argumente können nur gemacht werden, wenn derjenige über die nötige Ausbildung/Studium verfühgt, die nahe am Thema ist.
Jeder der Augen im Kopf hat und ein Hirn, dass auch zum selbstständigen denken taugt, wird auch eins und eins zusammen zählen können.

Klar, unsere Poltiker sind natürlich alle unfähig. In wirklichkeit Ist das Problem doch einfach zu lösen, einfach mal "eins und eins" zusammen zählen.
Warum gehst du nicht in die Poltik und löst unsere Probleme?

Ich glaube dass Leute ohne entsprechende Bildung in dem Bereich, keine ( zumindest keine produktiven ) Argumente vorbringen können. Wenn du mich vom Gegenteil überzeugen kannst, ändere ich dazu meine Ansicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
In diesem Thread geht es nur zweitrangig um Politik, in erster Linie steht die Frage nach den Gründen für die "Billiglöhne" im Raum.
Dann mal ganz nebenbei, bin ich Mitglied einer Partei und engargiere ich mich auch in Sachen Politik.
 
Ich glaube dass Leute ohne entsprechende Bildung in dem Bereich, keine ( zumindest keine produktiven ) Argumente vorbringen können. Wenn du mich vom Gegenteil überzeugen kannst, ändere ich dazu meine Ansicht.

Korrekt. Richtig. Das glaube ich auch.
Wer nicht politisch und vor allem wirtschaftlich qualifiziert ist, sollte seinen Posten räumen.

So zum Beispiel:

mit einem "Rite" (Note 3, die zweitschlechteste von 5 (0-4)) im politischen Neben(zwangs)fach der Dissertationsarbeit in der DDR.

: Jurastudium, Dissertation über Parteienrecht.

mit einer Firma von "ungefähr 3 Mitarbeitern" (so genau wusste er das wohl selber nicht) und einem schlappen Umsatz von €25.000/Jahr. Umsatz. Nicht Gewinn!
Danach im Aufsichtsrat der Rhön Klinikum Gruppe. Wie es der Zufall will, hält die Familie 26,5% der Aktien 😉

mit Jura-Staatsexamen, Promotion ebenfalls nicht politisch/wirtschaftlich, sondern informelle Kartellamtsverfahren (Recht).




Das waren 5 der ersten 6 aus der Kabinettsliste und das ließe sich exakt so fortsetzen.
Der einzige Ökonom unter diesen ersten 6 ist Wolfgang Schäuble. Deshalb befindet er sich auch nicht in der obigen Liste 😉

Ja, BitGNU, hier ist die eindeutige von dir geforderte Fachkompetenz klar zu erkennen.

Was sagt jetzt deine eigene Schlussfolgerung über die Produktivität der Argumente der von mir aufgeführten Personen aus?

Mit Verlaub und Verbeugung,
Sala

(Der das Threadthema nicht töten möchte, diesen Einwurf hingegen für angebracht hielt).
 

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