Kleine tragbare Computer die zwar im Gegensatz zu Smartphones nicht telefonieren können, aber jederzeit zur Unterhaltung oder zur Informationsbeschaffung zur Verfügung stehen sind heute alltäglicher denn je zuvor. Technisch unterscheiden sich Tablets und Smartphones gar nicht so sehr voneinander, durch die unterschiedlichen Ausstattungsmerkmale ergibt sich jedoch ein gänzlich anderes Nutzungsverhalten. Wer nun glaubt, Tablets wären eine Erfindung des 21. Jahrhunderts der irrt, das Konzept ist sehr viel älter.
Science Fiction Urgestein und Technologie-Vordenker Issaac Asimov hat bereits 1951 in seinem Roman „Foundation“ (in Deutschland „Der Tausendjahresplan“, veröffentlicht 1966) ein Calculator Pad und dessen Nutzung beschrieben. Zu jener Zeit konnten einzelne Computer noch mühelos ganze Räume füllen. Auch wenn der Name anderes vermuten lässt, handelt es sich bei diesem Calculator Pad weniger um einen Taschenrechner sondern einen vielseitigen Mini-Computer, allerdings noch ohne Touchscreen.
Durch die 1968 veröffentlichte Verfilmung 2001: Odysee im Weltraum von Stanley Kubrick hat auch das NewsPad nach der Vorstellung von Arthur C. Clarke weltweit von sich Reden gemacht. Wer sich dieses von seinem großen Bildschirm dominierte Gerät anschaut, kann Parallelen zu modernen Tablets eigentlich nicht bestreiten. Am unteren Rand angeordnete Bedienflächen und ein oben und unten etwas breiterer Rand als an den Seiten verfollständigen das Design des NewsPad. Und des iPads.
Mit der heutigen Selbstverständlichkeit werden Tablet-Computer auch in anderen Science Fiction Franchises genutzt. Auch wenn die Bedienung hier ein anderes Konzept verwendet, sind Tablets die den eindeutigen Namen PADD tragen auch im Star Trek Universum ein gewöhnlicher Alltagsgegenstand. Hier gibt es jedoch verschiedene Modellformen die mal mehr und mal weniger an heutige Tablets erinnern.
Alle hier behandelten fiktionalen Tablets zeichnen sich durch auch durch eine gemeinsamkeit aus: Sie besitzen ein schlichtes, graues Design. Mal sind sie matt, mal sind sie hochglänzend aber alle werden von einem großen Bildschirm dominiert. Einige dieser Eigenschaften sind modernen Tablets seit ihrer jeweiligen Präsentation, insbesondere seit der Vorstellung des ersten iPads aus dem Jahr 2010, in die Wiege gelegt.
Auch der berühmte Reiseführer „Per Anhalter durch die Galaxis“, der auch den Namen für die berühmte vierteilige Trilogie in fünf Bänden stiftete, kann als fiktionales Vorbild moderner Tablets angesehen werden. Er stellt Informationen als Video, Text oder per Sprachausgabe zur Verfügung, die dem jeweiligen Nutzer helfen sich an seinem Aufenthaltsort oder seinem Reiseziel besser zurecht zu finden. Gesteuert wird dieser Reiseführer übrigens per Touchscreen.
Apple hat auch keineswegs mit dem iPad erstmals ein Tablet verkauft. Die direkten Vorfahren unserer heutigen Tablets sind wohl die in den 90ern so weit verbreiteten PDAs. Auf diesem Markt war Apple mit den MassagePads der Newton-Reihe vertreten. Das waren Geräte mit monochrom-Display, Stylus-Steuerung, Handschrifterkennung und einigen weiteren Funktionen die damals Neuheiten in der Welt der realen Computertechnik darstellten.
Wer nun glaubt, dass zumindest die Steuerung per Stift bzw. Stylus oder die Eingabe von Texten per Handschrifterkennung eine Erfindung unserer Zeit oder zumindest der Ikonen aus Cupertino sei, irrt. Das erste Patent zur elektronischen Aufzeichnung von Handschrift wurde bereits 1888 erteilt, 1914 folgte ein Patent zur Handschrifterkennung via Benutzeroberfläche und Stylus. Die Verwendung von Touchscreens zur Eingabe von Handschriften wurde 1942 patentiert. 1957 wurde ein elektronisches tabletförmiges Gerät vorgestellt, das Handschrifterkennung in Echtzeit beherrscht und zur Eingabe von Textbefehlen für einen Computer konzipiert war.
Ebenso wie 3D-Drucker, Smartphones oder Virtual Reality keine Erfindung unserer Zeit sind, so sind auch Tablets ein bereits seit langem in der Science Fiction bekanntes und etabliertes Konzept um den handelnden Personen die gewünschten Informationen jederzeit und unkompliziert zur Verfügung zu stellen.