Eingehend erst einmal der Hinweis, dass es hierbei nicht um einen Test der Leistung der einzelnen Anbieter geht. Zuerst gehen wir auf die einzelnen Preismodelle und Standardempfehlungen der einzelnen Cloud-Anbieter ein. Die Tabellen beinhalten nicht alle Anbieter, die man so finden kann, sondern die von uns ausgewählten – diese zählen zu den wichtigsten Playern auf dem deutschen Markt.
Einstieg in Cloud-Server-Welt
Wer keine hohen Anforderungen hat und bspw. nicht hohe Last auf dem Server erwartet, indem er bspw. nur API-Server betreibt, kann für sein Projekt durchaus am Anfang eine kleine VM nehmen und dann skalieren.
- Bei Hetzner bekommt man die kleinste Cloud-Instanz als CX11 mit einer vCPU, 2 GB RAM und 20 Gb NVMe SSD ab 2,96€ im Monat.
- Bei IONOS starten die Cloud Server mit einer XS Instanz, die mit 1 vCPU, 512 MB RAM und 30 GB SSD-Speicher angegeben werden. Diese kann wie bei Hetzner stündlich abgerechnet werden, oder mit Maximalpreis in Höhe von 5€ im Monat.
- Bei Strato gibt es keine direkten Cloud-Server, sondern V-Server ab 6€ im Monat, bekommt dafür aber 4 CPUs, 8 GB RAM und 100 GB SSD-Speicher. Die Anbindung ist auf 100 Mbit/s limitiert, aber man kommt hier dennoch auf ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis.
Die Medium-Instanzen
Wer etwas mehr, aber nicht die „unten rechts Instanz“ leisten will, landet im Mittelfeld des Sortiments. Hier sieht man schon deutliche Preisunterschiede aber auch, was es die Leistung angeht.
- Bei Hetzner gibt es keine hervorgehobene oder empfohlene Cloud-Instanz, darum nehmen wir die mittlere CX31 Instanz als Referenz. Diese besteht aus 2 vCPUs, 8 GB RAM und 80 Gb NVMe SSD (20 Tb Traffic) ab 10,59€ im Monat oder 0,017€ die Stunde.
- Bei IONOS wäre das die Cloud Server M Instanz. Sie wird mit 2 vCPUs, 2 GB RAM und 60 GB SSD-Speicher angegeben. Bei einer stündlichen Abrechnung kommt man auf 0,0222€ die Stunde, oder den Maximalbetrag von 16€ im Monat.
- Bei Strato ist der kleinste V-Server mit 6€ im Monat noch immer bestens skaliert, um mit den anderen mitzuhalten. Ob die Backend für die eigene Anwendung alle wichtigen Features bereitstellt, muss man dann im Einzelnen vorher unbedingt prüfen!
Snapshots, Backups und APIs
Cloud-Server Vergleich März 2020 (Bild © IONOS)
Wer seine Server auch über eine API-Schnittstelle kontrollieren möchte, kann das bei Hetzner und IONOS tun. Je nach Anwendungsfall lassen sich die Server mit unterschiedlichen Linux-Images aufgebaut werden. Auch Snapshots, die es bei Hetzner gibt, sind sehr hilfreich, weil man sie relativ schnell re-deployen kann. Bei IONOS kann man auswählen, ob man seine Server in den USA oder Deutschland als Standort wünscht. Bei Hetzner kann man zwischen Hellsinki, Nürnberg (DE) und Falkenstein (DE) wählen.
Bei Strato gibt es keine API-Anbindung, dafür aber Plesk und Monitoring Services über das Backend. Docker Container lassen sich auch hier fahren, was als Mindestmaß anzusehen ist.
Wachsendes Vertrauen in Cloud-/V-Server?
Dass das Vertrauen der Nutzer in Cloudserver in Europa nicht schwach ist, hat eine aktuelle Studie von Strato gezeigt. Die Deutschen sind für ihre Skepsis bekannt, was man bei einem Vergleich zur Nutzung in den Niederlanden deutlich sehen kann. Ob der Preis und die durch den „free for all“ Ansatz von Google und Microsoft getrieben wird, wird nicht erklärt. Viele Nutzer denken, dass kostenloses Hosten wirklich kostenlos ist, ohne dabei zu bedenken, dass sie mit ihr Nutzungsverhalten und diese erhobenen Daten in der Realität bezahlen. Und oft genug gerieten die Daten auch in falsche Hände. Das BSI steht derweil beratend mit ihrem Internetportal für Industrie und Nutzer, um gewisse Sicherheitsmaßstäbe zu etablieren. Das Nutzerverhalten hat laut der Strato-Studie in Holland einen signifikanten Unterschied zu dem hiesigen. Dort greifen fast doppelt so viele Nutzer (unter den befragten) zu Cloud-Lösungen für die Speicherung von sicherheitsrelevanten Daten. In wie weit sich hier ein Trend abzeichnet, bleibt abzuwarten.