Datenkraken auf jeder Seite im Internet
Wird heute eine Webseite angesteuert, ploppt erst einmal ein Fenster zur Annahme der Cookie-Einstellungen auf. Viele nehmen diese, ohne weiter darüber nachzudenken, einfach an. Schließlich möchten sie den Inhalt der Seite einsehen. Ferner sind Buttons zum Ablehnen oder für die Einstellungen häufig etwas „undeutlich“ oder „farblich nur schlecht“ ersichtlich. Das hat seinen Grund. Wer die Einstellungen öffnet, findet einige Optionen. Darunter eine Vielzahl an Unternehmen mit „Berechtigtem Interesse“, die die gesammelten Informationen mehr als 3000 Tage speichern dürfen.
Sich allein durch diese verschiedenen Punkte klicken zu müssen, kostet nicht nur Zeit, sondern ist mühsam und umständlich. Die von den Website-Betreibern immer so hochgelobte „Benutzerfreundlichkeit“ zählt in Bezug auf die Cookie-Einstellungen nicht. Was angesichts der wertvollen Daten logisch erscheint. Um also im Netz anonym bleiben zu können, braucht es nicht nur eine ordentliche Hardware, sondern ebenfalls Software, die dabei behilflich ist, unerkannt surfen zu können.
Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) kann dabei helfen. Gute Anbieter bieten ihren Kunden die Option, das VPN gratis zu testen. So lassen sich die Verbindungsgeschwindigkeit des VPNs sowie die Anwenderfreundlichkeit prüfen. Ebenfalls ist es möglich, geografische Sperren im Internet zu umgehen und die Daten zuverlässig verschlüsselt. Zwar ist dem Internet-Provider bekannt, dass über seinen Anschluss die Verbindung hergestellt wird, das VPN sorgt aber dafür, dass er ab diesem Zeitpunkt keinen Einblick mehr auf die konkreten Online-Aktivitäten hat.
Mehr Anonymität im Netz – so geht’s
Das Surfen via VPN bietet eine deutlich höhere Sicherheit, denn sämtliche Informationen werden verschlüsselt und selbst die IP-Adresse, die üblicherweise für eine eindeutige Zuordnung verwendet wird, wird verschleiert. Heißt das aber, man ist vollkommen anonym im Netz unterwegs?
Die Antwort auf diese Frage muss Nein heißen. Zwar ist der Anwender dank VPN nicht mehr so leicht identifizierbar, dennoch hinterlässt er im Netz Spuren, die ihn erkennbar machen. Denn die Bequemlichkeit sorgt dafür, dass Anwender stets den gleichen Browser mit immer selben Browser-Plug-ins nutzen. Ebenfalls sind das verwendete System, die Bildschirmauflösung sowie die Standardsprache meist die gleichen. Diese und weitere Informationen sorgen dafür, dass jeder im Internet dennoch erkennbar ist. In der Kombination mit hochmodernen Tracking-Technologien lassen sich Menschen im Netz also trotz VPN verfolgen. Insofern gilt es weitere Maßnahmen zu ergreifen, die es für Dritte zumindest deutlich erschwert, die genannten Informationen abgleichen zu können. Hierzu zählt etwa die Benutzung des Tor-Netzwerks in der Kombination mit einem VPN. Doch ebenso das Umstellen der Standardsprache auf Englisch hilft bereits.
Eine völlige Anonymität im Internet gibt es nicht. Die einzige Möglichkeit, keine Daten zu teilen, ist offline zu bleiben. Insofern besteht lediglich die Option, so viele Maßnahmen wie möglich zu ergreifen, um die Identifikation so schwer wie möglich zu machen.