Samsung B7620 - Technische Daten 

Betriebssystem:

Windows Mobile 6.5 Professional

Abmessungen:

118.5 x 58.3 x 16.4 mm

Gewicht:

164 g

Akku:

1500 mAh

Display:

3,5'' Touchscreen, 480x800 Pixel, 65.000 Farben

Kamera:

5MP, 2560x1920 Pixel

Speicher:

512MB ROM, 8GB Speicherkarte intern, erweiterbar mit microSD-Karte

Anschlüsse:

mini-USB

Verbindungsstandards:

UMTS, GPRS, EDGE, HSDPA,  WLAN

Prozessor:

Samsung S3C6410 800MHz

RAM:

256 MB

  Design und Verarbeitung Nicht nur das Smartphone, sondern auch die Verpackung kann sich sehen lassen. Mit einer Beschichtung, die zumindest optisch an schwarzes gebürstetes Aluminium erinnert, sind sämtliche Kartonagen des Behältnisses des edlen Smartphones überzogen. Nur die Schriftzüge von Giorgio Armani und Samsung sind zu sehen, keine Bilder oder Spezifikationen zieren die Verpackung. Der Lieferumfang enthält neben den Standards wie Akku, Netzteil, USB-Verbindungskabel, Software/ Treiber- CD, Stylus, Handbuch und Headset noch eine Besonderheit. Ein zweiter Akku plus extra Ladegerät fallen sehr positiv auf, die Konkurrenz bietet so etwas, wenn überhaupt, nur zusätzlich für einen nicht kleinen Obolus an. Außerdem beschränkt sich die Schutztasche nicht auf eine einfache Stofftasche, liefert Samsung stattdessen eine braune Ledertasche mit.  

  Das Samsung B7620 liegt schwer in der Hand, für die Hosentasche mag es manchem Kunden zu sperrig sein. Da ist es angenehmer, das Smartphone in der Hemd- oder Jackentasche zu transportieren. Besonders da es 16,4 mm dick ist, wirkt es nicht gerade filigran. Das auffällige Design mit bronzenen Zierstreifen trägt auch zu einem eher massigen Erscheinen bei. Das 3,5 Zoll Display ist der Mittelpunkt der Front, darüber zieht der Giorgio Armani Schriftzug seine Kurven. Darunter befinden zwei mechanische Tasten zum Annehmen und Ablehnen von Anrufen und eine Home-Taste. Das Display-Schutzglas erstreckt sich über die gesamte Front, von Haus aus ist eine Display-Schutzfolie aufgebracht.   Die Seiten bestehen aus schwarzem Kunststoff, die obere Hälfte mit einer bronzenen Beschichtung bedeckt. Die Kamera-, Power-, Lautstärke- und Unlocktaste, sowie USB-Anschluss und microSD-Karteneinschub sind ebenfalls seitlich wiederzufinden. Die Rückseite ist abermals in Bronze gehalten und bietet der Kamera und dem Samsung Schriftzug Platz.  

  Das gesamte Smartphone besteht größtenteils aus Kunststoff, Aluminium würde sich hier sicherlich wertiger anfühlen. Einen billigen Eindruck macht das Armani Phone aber auf keinen Fall. Die Verarbeitung ist wie von Samsung gewohnt sehr gut. Nur der Akkudeckel trübt das Bild etwas. Die Kameraöffnung ist einfach ausgeschnitten und das nicht allzu sorgfältig, auf einer Seite ist ein deutlich größerer Spalt zu erkennen als auf der anderen Seite, was auch für Staub und Dreck eine Einladung sein dürfte. Der Schließmechanismus ist ebenfalls enttäuschend, mit vorsichtiger Gewalt muss man den Deckel einfach aushebeln, dabei hat man regelmäßig Angst die Plastikabdeckung zu zerbrechen. Das machen weitaus billigere Handys besser.  

Display und Tastatur Die Touchscreens sind bei jedem Touchphone eine Gradwanderung. Samsung hat sich beim B7620 für ein resistives Modell entschieden, verwendet also nicht die fingerfreundliche kapazitive Technik, die in den meisten modernen Touchphones verwendet wird. In Anbetracht dessen, dass Windows Mobile 6.5 auf dem Armani Phone läuft, ist das aber nicht allzu schlimm, denn mit einem Stylus lassen sich die Menüs wie gewohnt besser bedienen. Solange man sich nicht mit kleinen Buttons und Tasten herumschlagen muss, was nicht allzu oft der Fall ist, lässt sich das Smartphone dennoch akzeptabel mit dem Finger bedienen, wenn man auch deutlich mehr Druck ausüben muss, als bei kapazitiven Touchscreens. Mit dem Finger lässt die Präzision ebenfalls zu wünschen übrig, besonders an den Rändern.  

  Die Größe des Touchscreens von 3,5 Zoll ist komfortabel, besonders die hohe Auflösung kann überzeugen. Die drei Startscreens bieten genug Platz für Widgets und die Menüs sind meistens so groß, dass man sie mit dem Finger bedienen kann. Alles wird dank der hohen Auflösung sehr scharf dargestellt. Dank der OLED Technologie sind die Farben schön geworden. Ebenfalls dem OLED Display zuzuschreiben ist die relativ Winkel-unabhängige Darstellung, auch in extremen Winkeln sind die Farben noch gut zu erkennen. Bei Tageslicht wirkt das Display allerdings etwas blass und ist teilweise schlecht abzulesen, auch schon ohne direkte Sonneneinstrahlung.   Die zwei Telefontasten haben einen angenehmen Druckpunkt und stehen nicht hervor, so dass sie aus Versehen gedrückt werden könnten. Die Home-Taste dagegen muss etwas tief eingedrückt werden, da der untere Rand des Phones hervorsteht, stört das ein wenig. Die Lock/Unlock Taste ist gut zu erfühlen und hat einen passend härteren Druckpunkt, zum Entsperren muss sie länger gedrückt werden, wahlweise kann man auch auf dem Display auf ein entsprechendes Symbol tippen. Dieser Mechanismus ist bewährt und Samsung macht hier nichts falsch.  

  Im Querformat kann der Slider als Smartphone mit QWERTZ Tastatur dienen. Sobald man die Tastatur aufgeschoben hat, wechselt auch das Display in das Querformat. Die Tasten sind allesamt gut zu erreichen und mit etwas Eingewöhnung lässt es sich darauf auch deutlich besser tippen, als auf dem Touchscreen. Etwas störend fällt immer wieder auf, dass die Tastatur im geschlossenen Zustand nicht wirklich einrastet. Dadurch schiebt man die Tastatur regelmäßig unabsichtlich ein Stück auf, wenn man das Handy bedient und das Smartphone wirkt etwas instabil. Die Führungsschienen könnten ebenfalls etwas starrer sein, wenn man nur an einer Seite drückt, verkantet sich der Mechanismus an den Seiten. Menüführung und Bedienung Windows Mobile 6.5 ist in mehreren Hinsichten eine Glaubenssache. Andere Betriebssystem wirken moderner und sind vor allem fingerfreundlicher, bei Business-Phones hat sich Windows Mobile aber bewährt und ist weit verbreitet. Da das Samsung B7620 definitiv ein Business-Phone ist und Samsung noch eine eigene Oberfläche dazugelegt hat, ergibt sich ein rundes Paket.

 

 

Die drei Startbildschirme sind bis auf die Kopfzeile von anderen Samsung Touchphones bekannt. Eine große Auswahl von Widgets lässt sich frei darauf verteilen. Durch einen Fingerstreich lässt sich zum nächsten Startbildschirm wechseln, dadurch ist eine Aufteilung in Business, Medien, Internet und weiteren Anwendungen möglich. Der Bildschirmwechsel ist dabei leider nicht ganz flüssig, die Widgets lassen sich viel Zeit zum Laden. Der Umfang erstreckt sich dabei von einer Uhr oder Kalender über die Bedienung des MP3-Players und Radio bis zu Facebook, Twitter & Co Verknüpfungen oder das aktuelle Wetter. Auf dem ersten Startbildschirm ist zusätzlich noch eine Fußzeile zu finden, dort können abermals Shortcuts individuell eingerichtet werden. Standardmäßig findet man hier die Mitteilungen, den Dateimanager, Musik-Player, Radio und den Browser. Um das Armani Phone etwas von Mainstream Geräten abzusetzen, spendierte Samsung dem Nutzer außergewöhnliche Hintergründe. Dabei sind Detailaufnahmen von verschiedenen Oberflächen und schöne Panorama Fotografien, solche ausgewählten Bilder kennt man nur von wenigen Konkurrenz-Geräten. Auf dem ersten Startbildschirm, dem Heute-Screen ist nochmals eine Schnellstartleiste als Fußleiste verfügbar, in der sich ja nach Belieben Verknüpfungen unterbringen lassen.   Das Menü ist in zwei Versionen verfügbar. Einmal die Windows Mobile Variante und zum anderen die Samsung Variante, wie sie ebenfalls von anderen Geräten bekannt ist. Die Windows Mobile Version stellt die Anwendungen in einer Wabenstruktur als lange Liste dar. Das Scrollen ist wunderschön sanft und direkt, nichts ruckelt hier. Man muss zwar eine Weile scrollen, dafür sieht das auch gut aus. Das Samsung Menü, über einen Druck auf die Home-Taste erreichbar, stellt die Anwendungen im Raster-Format auf mehreren Bildschirmen wie die Starbildschirme dar. In beiden Fällen muss man einige Zeit suchen, um den gewünschten Menüpunkt zu finden, der Bildschirmwechsel in letzterer Variante ist aber oftmals nicht ganz flüssig. Dafür wird alles passend zum Gehäuse in einem bronzenen Erscheinungsbild angezeigt. Die Anwendungen werden dabei in Kategorien wie Multimedia und Office aufgeteilt. Beide Menüs haben so ihre Vorteile, letztendlich muss jeder Nutzer eine eigene Entscheidung treffen, eine Empfehlung kann man hier nicht aussprechen.

 

 

Die Einstellungen sind vielseitig wie von Windows Mobile gewohnt. Auch hier kann man das meiste noch mit dem Finger bedienen. Nicht zuletzt weil der Stylus extra transportiert werden muss und nicht im oder am Gerät festgemacht werden kann, ist das auch wichtig. Die Oberfläche sieht gut aus, manche Konkurrenten können das aber noch etwas besser, hier sei HTCs TouchFlo 3D als Referenz genannt. Der gesamten Bedienung kommt der schnelle 800 MHz Prozessor im Armani Phone zu Gute. Vieles ist sehr flüssig geworden, die Galerieansicht in Cover-Flow Manier ist so sehr schön geraten. Schade dass nicht mehr Mühe in eine noch bessere Optimierung gesteckt wurde oder das veraltete Windows Mobile limitiert die Leistung, denn an manchen Stellen, wie dem Einrichten von Widgets, ist wieder kein großer Geschwindigkeits-Unterschied zu billigeren Konkurrenten bemerkbar und die Ladezeiten stören. Auch beim Starten von Anwendungen und dem Taskmanager verstreicht einiges an Zeit ins Land. Gerade beim Durchsuchen des Speichers des Media Players ist es mehrmals aufgetreten, dass das Armani Phone eine Fehlermeldung anzeigte und die Daten nicht in den Player importiert werden konnten. Vieles davon ist vermutlich den Windows Mobile Kinderkrankheiten zuzuschreiben.
Multimedia Das Samsung B7620 kommt gleich mit 8 GB Speicher daher, was dazu einlädt, Musik, Videos und Bilder aus der eigenen Medienbibliothek auf das Gerät zu kopieren. Das geht denkbar einfach über das Windows Mobile Device Center oder einfach über den Explorer. Der Media Player durchsucht den Speicher erfreulich schnell. Die gefundene Musik wird nun wahlweise nach Interpreten oder Alben sortiert, oder völlig ungeordnet dargestellt. Wenn Bilder in den Ordnern gefunden werden, richtet der Player diese automatisch als Cover ein. Wer also eine geordnete Cover-Sammlung besitzt, kann sich über eine sehr schöne Musik-Bibliothek freuen. Ansonsten werden Platzhalter-Grafiken mit dem Armani Logo angezeigt. Der Klang des B7620 ist erfreulich gut, selbst mit dem mitgelieferten Headset. Das Smartphone besitzt leider keinen Klinkensteckerausgang, dafür kann man das Headset in der Mitte trennen und als Adapter verwenden, so lassen sich auch bessere Kopfhörer anschließen. Mit Standard-Settings ist der Klang noch etwas dumpf, wer aber die richtige Equalizer Einstellung gefunden hat, kann sich über guten Sound mit schönen Bässen freuen. Auch die Lautsprecher sind noch ausreichend, um als kurzes Vorzeige-Werkzeug herzuhalten. Der Player kann außerdem über ein Widget auf dem Startbildschirm und in der Fußzeile des Taskmanagers gesteuert werden. Die Bibliothek-Menüs sind so groß gehalten, dass sie gut mit dem Finger bedient werden können.

 

 

Auch der Video Player dürfte den meisten Kunden genügen. Die gängigen MPEG4/ AVI Videos können abgespielt werden und sogar DivX bzw. Xvid Videos. Der Player ist übersichtlich und bietet genügend Optionen. Für ein kurzes Filmvergnügen reichen auch die integrierten Lautsprecher aus, echter Genuss kann so aber nicht aufkommen. Dank der hohen Displayauflösung ist das Bild scharf und knackig. Beim Kippen des Phones wechselt der Abspielmodus automatisch in das Querformat. An Spielen sind nur eine Würfel-Applikation, die mit dem Bewegungssensor arbeitet, sowie die Klassiker Bubble Breaker und Solitair vorhanden.

 

 

Im Samsung B7620 ist eine 5MP-Kamera verbaut, der heutige Standard. Allerdings handelt es sich hierbei keinesfalls um ein Fotohandy. Was als erstes störend auffällt, ist der fehlende Linsenschutz, sowie der magere LED-Blitz. Immerhin startet die Kamera schnell und ist nach einem Foto bald wieder einsatzbereit. Die Bilder entstehen so schnell und sind als Schnappschüsse brauchbar, doch die Qualität lässt ein wenig zu wünschen übrig. Ob es an einem schlampigen Autofokus liegt, der recht schnell arbeitet, oder am Überblenden heller Stellen. Das Bild wirkt insgesamt recht unscharf und durch die überblendende Stellen sind die Farben und Kontraste auch etwas mager, Bildrauschen hält sich dafür in Grenzen. Für den alltäglichen Gebrauch sind die Multimedia-Eigenschaften des Samsung B7620 ausreichend, der Media-Player hält aktuelle Standards. Innovativ oder überragend ist aber nichts daran, der Schwerpunkt des Armani Phones liegt eindeutig auf den Business-Applikationen.     Kamerabilder (klicken zum Vergrößern):  

 

 

 

  Telefonfunktionen und Connectivity Auf dem Armani Phone ist das Office Mobile Paket enthalten, ein guter Kaufgrund für die Business Zielgruppe. Das Paket enthält Word Mobile, OneNote Mobile, Excel Mobile und PowerPoint Mobile. Außerdem ist der Windows Mobile Email Client und Kalender vorhanden. Die Kontaktverwaltung ist ebenfalls nichts Neues und ist auch nicht hübsch, bietet aber unzählige Speichermöglichkeiten. Des Weiteren runden Notizfunktionen und ein Antivirus-Programm, dessen Lizenz ein Jahr gültig ist, das Paket ab.  

 

Der Punkt Connectivity stellt ebenfalls ein abgerundetes Paket dar. Neben den Standards sind HSDPA und WLAN verfügbar. Die Internetverbindungsarten waren allerdings allesamt nicht sonderlich schnell. Schade, da der Opera Mobile Browser samt Lesezeichen und Tab-Browsing auf ganzer Linie überzeugen konnte. Die Sprachqualität ist Mittelmaß. Die Lautstärke ist in Ordnung, der Gesprächsteilnehmer kann auch gut verstanden werden, aber der Klang wirkt für beide Gesprächsteilnehmer etwas blechern.  

  Besonderes Lob verdient der Akku des Samsung B7620. Das 1.500 mAh Modell verrichtet hervorragende Arbeit. Inzwischen ist es fast Normalität geworden, dass leistungsstarke Smartphones gerade einmal einen Tag ohne eine Ladestation auskommen. Das B7620 dagegen läuft, je nach Intensivität der Benutzung mehrere Tage lang, eine überragende Leistung unter aktuellen Smartphones.

 

 

Fazit Das Armani Phone hat seine Stärken und Schwächen wie jedes andere Gerät. Der befürchtete Blender ist es auf keinen Fall geworden. Man muss aber die Zielgruppe des Smartphones im Auge behalten, es ist definitiv ein Business Phone. Für Nutzer, die nur die Standard- und Multimedia Angebote nutzen, bietet das Samsung GT-B7620 zu wenig. Als Business-Phone leistet das Edelstück mit dem Office Mobile Paket und weiteren Windows Mobile Annehmlichkeiten aber gute Dienste.  

  Was das B6720 von der Masse abhebt, ist eindeutig das Design, und dafür zahlt der Kunde auch noch eine Stange Geld mehr. Leider steckt hinter dem bronzenen Erscheinungsbild viel Plastik. Der Slider-Mechanismus und besonders die Akku-Abdeckung stehen im Kontrast zum ersten Eindruck. Immerhin bekommt der Nutzer von Anfang an einen internen Speicher von 8 GB (effektiv gute 7 GB), einen großen hochauflösenden Touchscreen, eine QWERTZ-Tastatur und schnelle Hardware zur Seite gestellt. Nicht zuletzt macht der Giorgio Armani Schriftzug das Samsung B6720 zu etwas Besonderem. Für eine Empfehlung reicht es aber auf Grund des hohen Marktpreises von 540 EUR (Stand 05.05.2010) nicht aus.