1.Vorwort

Nach der GeforceFX Pleite brachte Nvidia mit der 6800 Reihe die fortschrittlichste Grafikkarte auf den Markt.
Mit dem Shadermodell 3.0 und Nvidia's eigener CineFX 3.0 Architektur ist sie der Konkurrenz technologisch überlegen und brachte auch eine hohe Leistung mit sich.
Jetzt nach ca. einem Jahr ist der Nachfolger der 6800 Reihe da - die 7800.
Nicht wie beim X850 von ATI ist es nur ein Refresh-Chip, sondern es handelt sich um eine Weiterentwicklung.
Auf CineFX 4.0 baut die neue 7800 Reihe auf und bringt damit zusätzlich zu den 3.0 Features noch weitere neue Techniken zur Effizienzsteigerung der Vertexshader, von saftigen 30% ist die Rede.
Der Chip- und Speichertakt wurde im Vergleich zum Vorgänger nur gering gesteigert.
Dafür takten die von 6 auf 8 erhöhten Geometrieeinheiten um 30 MHz höher als der restliche Chip.
  
Chiptakt / Speichertakt (eff.) in MHz:

6800 GT  350/1000 
6800 Ultra   400/1100
7800 GT  400/1000
7800 GTS   430/1200

Die Pipelines sind größtenteils mit denen von der 6800 identisch, aber die Anzahl wurde von 16 auf 24 erhöht. Bei der 7800 GT sind vier Pipelines deaktiviert, so dass insgesamt noch 20 übrig bleiben.Beim Speicher setzt man weiterhin auf 256MB GDDR3-Ram mit 2,0 bzw. 1,6ns. Die Speicheranbindung bleibt bei 256 Bit.Mit 302 Mio. Transistoren ist es ein sehr komplexer Chip und hat schon nahezu doppelt so viele Recheneinheiten wie die X850 Reihe von ATI.Damit dadurch aber nicht die Kosten explodieren, wird die 7800 in 110 nm gefertigt. Das hat auch noch den erfreulichen Nebeneffekt, dass der Stromverbrauch und damit die Hitzeentwicklung reduziert wird. Aber wegen der vielen Transistoren ist Abwärme nur knapp unter dem Niveau der in 130nm produzierten 6800.Beim Referenzkühler wurden ebenfalls Fortschritte gemacht, dazu später mehr.Technisch reizt die 7800 GT/GTX bereits genauso wie die 6800 Ultra DirectX9.0c mit dem Shadermodell 3.0 voll aus. WGF 1.0, welches mit Windows Vista alias Longhorn kommt, wird ebenfalls bereits unterstützt. Wenn man die Steigerung der Pipelines und den Takt der Pixel- und Vertexshader berücksichtigt, hat die 7800 GTX eine um ca. 57% erhöhte Rohleistung gegenüber der 6800 Ultra bzw. bei den GT's ist der Unterschied bei ca. 53%. Dazu kommen noch die Effizienzsteigerungen!Daher kann man auf die Performance sehr gespannt sein, dazu später genaueres im Benchmarkteil.  

2. Lieferumfang der Gigabyte 7800 GT 

Mit dem Lieferumfang hat Gigabyte nicht gegeizt: - ViVo Kabel mit Cinch und S-Video Anschlüssen - Treiber-CD inkl. WinDVD - bebilderte Einbauanleitung vollständig in Deutsch - 2x DVI/D-Sub Adapter - Spiel: Xtreme Rally - Spiel: Spellforce - Cyberlink PowerDirector 

Zwei DVI Stecker sind auf der Rückseite zu finden.
Analoge Geräte kann man aber natürlich auch anschließen mit dem mitgelieferten Adapter.
Bildqualitätseinbußen entstehen durch den Adapter aber nicht.



 
 


3. Kühlung / Lautstärke

Wie schon bei der 6800 Ultra ist der Referenzkühler eine 1-Slot Lösung und blockiert damit nicht den nebenan liegenden Slot.
Gekühlt werden neben dem Chip auch der Ram und bei der 7800 GTX auch die Spannungswandler.
Der Radiallüfter der 7800 GT lässt eine hohe Geräuschkulisse erahnen und somit war ich nicht über das fönartige Aufdrehen nach dem Computer-Start erstaunt.
Kurz danach trat aber die Lüftersteuerung in Kraft und es beruhigte sich wieder. Richtig leise ist er aber trotzdem nicht. Der Lüfter ist deutlich aus einem Silent-System rauszuhören und dafür nicht geeignet. Aber wenn man das Lüftergeräusch mit der 6800 GT/Ultra vergleicht, ist es trotzdem deutlich leiser geworden.
In "normalen" Systemen, ist der Lüfter allerdings auch nicht störend.
Bei der 7800 GTX sind das Ganze erstaunlicherweise besser aus: Der Lüfter ist deutlich leiser und sogar in Silent-Systemen kaum wahrnehmbar.
 
 
Doch die Temperaturmessung brachte trotzdem gute Ergebnisse:

Grafikkarte Idle Volllast
Gigabyte 7800 GT 46° 56°
PoV 7800 GTX 46° 67°

     
Maximal 56° bei der 7800 GT und 67° bei der 7800 GTX wurden erreicht.
Ein anderer Kühler von einem Dritthersteller (von einem Wasserkühler abgesehen) ist bei der 7800 GTX unnötig. Bei der 7800 GT nur, wenn man es wirklich leise haben will.
 
 


4. Benchmarks

Um sicher zu stellen, dass die Grafikkarten nicht vom Prozessor ausgebremst werden, nehmen wir den aktuell schnellsten Prozessor für Spiele her: den Pentium M Testsystem:

Prozessor Pentium M 730 @ 2,6 GHz
Mainboard Asus P4GPL-X
RAM 2x512 MB Twinmos/BH5 @ CL2-2-2-4
Betriebssystem Windows XP SP1
Treiber ATI Catalyst 5.9 mit Control Panel
Treiber Nvidia Forceware 81.85 WHQL
Netzteil Tagan 2force 430W


     
Alle getesteten Grafikkarten wurden bis ans stabile Maximum übertaktet, wo auch keine Bildfehler zu sehen waren:

Grafikkarte Standardtakt Chip/Ram übertaktet (OC)
PoV 7800 GTX 430/1200  490/1400
Gigabyte 7800 GT 405/1000 440/1180
Sapphire X850 XT 540/1080  580/1170
BBA X800 XT  500/1000  570/1140
MSI X700 Pro  425/860 480/1120


 
Nun zu den Ergebnissen:
 

Im stark CPU-lastigen 3D Mark01 ist natürlich keine allzu große Leistungssteigerung vorhanden.
Dort dominiert ATI schon längere Zeit, da Nvidia die Optimierungen für den 3D Mark 01 seit dem ersten Forceware-Treiber 5x.xx raus genommen hat.
Die hohe Shaderleistung der 7800er verpufft hier zum Teil, weil die Speicherbandbreite limitiert. Das wird insofern deutlich, weil die 7800er mit Übertaktung noch deutlich zulegen.

Jetzt wird’s interessant.
Der 3D Mark03 nutzte erstmals Pixelshader der Version 2.0.
Das lässt eigentlich einen Vorteil für ATI erahnen, doch die hohe Leistung durch 20 bzw. 24 Pipelines der 7800 GT und GTX lassen alles hinter sich.
Mit deutlichem Vorsprung stampft die 7800 GTX alles ein.
Die 7800 GT kann sich ebenfalls deutlich von den ATI's absetzen.
 

Hier wird auch vom Shadermodell 3.0 Gebrauch gemacht, trotzdem ergibt sich ein ähnliches Bild wie beim 3D Mark03.
 

Da es sich bei Doom3 um ein OpenGL Spiel handelt, ist hier Nvidia besonders schnell.
Der Vorsprung ist selbst in dieser kleinen Auflösung sehr deutlich.

Mit der X700 Pro ist es bereits eine üble Ruckelorgie, ansonsten hat man noch überall ein flüssiges Bild.

Hier gehen die 7800er erstmals unter die 3-stellige Marke.
Trotzdem sind die fps noch deutlich über der Grenze von 50 fps, was bei Doom3 als einwandfrei flüssig gilt. Die X800/X850 sind schon an ihrem Leistungslimit angekommen.

Mit 4-fachem Antialiasing sind alle Karten um ca. 30% langsamer.

Hier ist selbst die X850XT nicht mehr einwandfrei flüssig, sofern man nicht übertaktet.
Alle 7800er laufen selbst ohne Übertaktung noch perfekt.

In maximaler Auflösung mit 8xAF und 4xAA zerbröselt es nun auch die 7800 GT.
Die Speicherbandbreite ist eindeutig der limitierende Faktor, weil sie mit Übertaktung noch auf knappe 50 fps kommt. Die 7800 GTX meistert ausnahmslos alles flüssig, auch ohne Übertaktung – so wie man es von einer Highend Grafikkarte auch erwarten kann.


 
5. Fazit Gigabyte 7800 GT
 
Kurz und knapp: Zukunftssicher, pfeilschnell und eine gute Ausstattung. Sie ist im Schnitt nur ca. 10% langsamer als der große Bruder, aber kann sich trotzdem deutlich von der X850XT absetzen. Mit ca. 350 Euro ist die Gigabyte 7800 GT gute 100 € billiger als eine 7800 GTX. Die X850XT ist nur ca. 50 Euro billiger, aber über 30% langsamer und daher nicht mehr zu empfehlen.

Positiv: Negativ:
- sehr schnell - Lüfter könnte etwas leiser sein   
- hohe Kühlleistung
- viel Zubehör  
- zukunftssicher durch neueste Technik  
- keine Dualslot-Kühlung  
- Übertaktungsreserven  
- umfangreiche Ausstattung  


 
Der Einzige Negativ-Punkt ist der nicht silent-taugliche Lüfter. Den kann man aber bei Bedarf durch einen anderen ersetzen bzw. manuell drosseln.
Die Grafikkarte hat rundum begeistert und verdient damit die höchste Auszeichnung, den PCMasters.de GOLD Award.


Gratulation an Gigabyte und vielen Dank für die Bereitstellung der Karte.


          Autor: Semmel