Foxconn ist der Name, unter dem der taiwanesische Kunststoffhersteller Hon Hai Precision Industry Co., Ltd auf dem Markt auftritt. Ein Großteil der von diesem Unternehmen hergestellten Produkte sind nicht für den direkten Verkauf, sondern zur Vermarktung durch andere Firmen, wie beispielsweise Apple oder Intel bestimmt. Vor kurzem wurde von uns ein Testbericht zu dem Mainboard X38A veröffentlicht, welches ebenfalls aus dessen Schmiede stammt. Dort wurde das Unternehmen bereits näher vorgestellt.
Im nun folgenden Testbericht dreht sich alles erneut um ein Mainboard, wobei es sich im Vergleich zum X38A, welches ein High-End Produkt darstellt, wohl eher um ein Board für den Normalnutzer handelt. Erneut wurde also die Teststation aufgebaut, diesmal um das Board mit der Bezeichnung P35AX-S genauer unter die Lupe zu nehmen. Viel Spaß beim lesen!
An dieser Stelle geht ein Dank an Foxconn, für die freundliche Bereitstellung des Testmusters.
Die Spezifikationen des Testobjektes sind in nachfolgender Tabelle zusammengefasst.
Foxconn P35AX-S Spezifikationen |
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Sockel | Intel LGA 775 |
Unterstütze Prozessoren | Intel Core 2 Duo, |
Northbridge | Intel P35 |
Southbridge | Intel ICH9 |
Frontsidebus | 1333/1066/800 MHz |
Arbeitsspeicher |
2x 240-pin DDR2 Slots (Dualchannel, 1.8V, max 4GB, (1066MHz durch OC))
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Erweiterungssteckplätze | 3x PCI Slots 2x PCI-Express 16x 1x PCI-Express 1x |
Audio | 7.1 HDA Realtek ALC888 |
Netzwerk | Realtek RTL8110SC Gigabit LAN |
I/O-Anschlüsse (Rückseite) | 2x PS/2 (Maus u. Tastatur) Koaxialer S/PDIF Ausgang 1x eSATA Anschluss Parallel Port COM Port 1x Gigabit LAN Buchse 4x USB 2.0 6x 3,5mm Klinke Audioanschluss |
I/O-Anschlüsse (intern) | 4x SATA / 1394 / 4x2 USB 2.0 / 4x Lüfter (2x3 Pol + 2x4 Pol) / 1x IDE / 1x Floppy |
Dual-Grafik-Lösungen | ATI-Crossfire |
Abmessung | 305mm x 210mm |
Wenn man die Spezifikationen des Mainboards mit denen des P35 Chips vergleicht, fällt auf, dass das technische Potential nicht voll ausgenutzt wird. So stehen bei dem Foxconn Board beispielsweise nur 2 RAM-Bänke und maximal 4GB Arbeitsspeicher, anstelle der üblichen 4 Slots und maximal 8GB Speicher zur Verfügung.
Auch wenn das mitgelieferte Zubehör sich mit beispielsweise einem einzigen SATA-Kabel als knapp erweist, so enthält es trotzdem alles, was man für den Betrieb benötigt. Der Verpackungsinhalt ist nachfolgend aufgeführt. Lieferumfang:
- 1x Foxconn P35AX-S Mainboard
- 1x SATA-Kabel,1x SATA Stromadapterkabel
- 1x IDE-Kabel (Ultra DMA 133/100/66)
- 1x I/O Slotblende
- 1x Floppy Kabel
- 1x Treiber-CD
- 1x Bedienungsanleitung
- 1x Schnellinstallationsanleitung
Da sich weniger Bauteile, als man dies erwarten würde, auf der Platine befinden, konnte hier etwas an Material eingespart werden. Das Board ist mit ca. 21cm breite um ungefähr 35mm schmaler als die gängigen Boards, die nach ATX-Maßen gebaut wurden. Die Höhe hingegen ist identisch. Die Kühlung der North- und Southbridge kommt ohne aufwändige Heatpipekonstruktion aus. Lediglich zwei silberglänzende Kühlkörper erfüllen diese Arbeit. Vor allem Nutzer älterer Hardware könnte dieses Mainboard ansprechen, da es über die inzwischen doch recht seltenen Parallel- bzw. COM-Ports verfügt. Auch drei PCI-Slots sind lange keine Selbstverständlichkeit mehr. Insgesamt weist das Layout keine wirklichen Schwächen auf. Allerdings sollte es, wie auch bei den meisten anderen Motherboards Probleme bereiten, alle Zusatzsteckplätze auf einmal zu nutzen. Je nach Höhe der verwendeten Karten ist es dann nicht mehr möglich, den direkt darunter liegenden Slot zu verwenden.
Das Testsystem setzte sich wie folgt zusammen.
Testsystem Konfiguration |
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Prozessoren | Intel Core 2 Duo E6750 |
Arbeitsspeicher | 2x 1GB OCZ DDR2 1066 SLI Ready |
Grafikkarte | Point of View nVidia GeForce 7600 GT |
Festplatte | SATA: Samsung HD252KJ (250GB/7200rpm/16MB) |
Netzteil | Corsair HX-520W |
Betriebssystem |
Microsoft Windows XP Professional SP2
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Grafikkartentreiberversion | 163.71 |
Der zweite Teil der Leistungstests bestand darin, die Geschwindigkeit der Schnittstellen zu testen. SATA-, IDE- und USB2.0- Ports wurden jeweils mit HD-Tach überprüft, wobei die USB-Geschwindigkeit in Verbindung mit einer externen Festplatte gemessen wurde. Die Tests zu diesem Zweck wurden nur unter Normaltakt durchgeführt.
Wenn man alle Ergebnisse zusammennimmt, kann man ohne weiteres sagen, dass das P35AX-S, bezogen auf die tatsächliche Geschwindigkeit, eine sehr gute Vorstellung abliefert. In einigen Sektionen, wie zum Beispiel SuperPi 1M oder Aquamark 3 lieferte es sogar Bestwerte. Natürlich nur solange man die Tatsache außer Acht lässt, dass ein Testen bei 450MHz FSB unmöglich war. Der zuvor angeschnittene Vergleich mit den Silberpfeilen passt insofern, da es sich hierbei um ein schlankes, schnelles Board handelt.
Das Bios ist sehr übersichtlich gehalten. Wie beim kürzlich getesteten X38A, werden alle zum Übertakten nötigen Settings in der Sektion „Fox Central Control Unit“ vorgenommen. Die Einstellungsmöglichkeiten sind im Vergleich zum X38A recht bescheiden, allerdings dennoch ausreichend um Ergebnisse im moderaten Bereich erzielen zu können. Die wichtigsten Optionen sehen folgendermaßen aus: (der FSB wird im Bios selbst „quadpumped“, d.h. mit dem Multiplikator 4 vervielfacht angezeigt. 333MHz sind folglich 1333MHz usw.)
Spannungs- und Takteinstellungen |
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FSB Taktraten | 266MHz-600MHz |
FSB/Ram Teiler | 1:2, 1:2.4, 1:2.5, 1:3, 1:3.3, 1:4 (1:2 entspricht 1:1 usw…) |
PCI-Express Taktraten | 100MHz-200MHz |
PCI Taktraten | 33,6MHz, 37,3MHz, 42MHz |
CPU-Multiplikator verstellbar | Ja (falls von CPU unterstützt) |
CPU Vcore |
Standardspannung +12,5mV bis +787,5mV
(in 12,5mV Schritten) |
Speicherspannung | 1,665V bis 2,340V |
Northbridgespannung | 1,2826V bis 1,6267V |
PCI-Express Spannung | 1,3875V bis 1,9500V |
Die Spannungsversorgung der CPU selbst, neigt zum Überspannen. Standardwert der Test-CPU liegt bei 1,2875V. Ohne die Werte im Bios zu verändern lagen im Idle-Betrieb 1,321V und unter Last immerhin noch 1,288V an. Daraus resultiert eine Differenz von 0,033V. Das ganze auch noch einmal anschaulich in einem Diagramm dargestellt: Folgende Screenshots zeigen eine kleine Übersicht der wichtigsten Biosfenster:
Wie nicht anders zu erwarten, ist das kleine Foxconn Board das am wenigsten verbrauchende im Testfeld. Im ersten Moment erscheinen die Unterschiede zwar nicht derartig groß, aufs Jahr aufsummiert rechnet es sich letzten Endes dennoch.
Auch der Stromverbrauch bei heruntergefahrenem PC, aber angeschaltetem Netzteil wurde gemessen. Dieser Wert gibt also das wieder, was der Rechner verschlingt, falls man die Steckdosenleiste, bzw. den Schalter am Netzteil nicht in die Aus-Position bringt.