Bilder von der DirectX 12-Vorstellung Bilder von der DirectX 12-Vorstellung (Bild © PCPerspective)

Im Rahmen der Game Developers Conference (GDC) hat Microsoft einen ersten Ausblick auf seine neue Sammlung von Programmierschnittstellen gegeben. Wie das Unternehmen aus Redmond verrät, ist DirectX 12 "kein einfaches Update der Versionsnummer", sondern eine konsequente Weiterentwicklung. Die API wird, wie bereits die Mantle-Schnittstelle von AMD, den Prozessor deutlich entlasten, um die Leistung von aktuellen Grafikkarten besser nutzen zu können.

Microsoft-Fans können sich besonders auf die neue Schnittstelle freuen, denn DirectX 12 wird auf allen Plattformen des Redmonder-Unternehmens, also auch auf Windows Phone und dem Betriebssystem der Xbox One, eingesetzt werden. Ein cleverer Schachzug, denn mit der neuen Version wird die API deutlich leistungsfähiger. Wie sich dies auf die CPU-Last auswirken kann, wurde auf der Präsentation gezeigt. Im 3DMark mit DirectX 12 konnte die Auslastung des Prozessors nicht nur halbiert (3,028 ms vs. 6,662 ms bei DirectX 11), sondern die Rechenarbeit auch effektiver auf die einzelnen CPU-Kerne verteilt werden. Somit wird mehr Leistung freigeschaufelt, was auch der Bildqualität zugutekommen soll. Um zu demonstrieren, wie genau das Ganze aussehen kann, kam ein PC mit neuer Nvidia GeForce GTX Titan Black zum Einsatz. Hier wurde der Xbox One-Titel "Forza Motorsport 5" (DirectX 11) gezeigt, der in nur vier Monaten auf DirectX 12 für den PC portiert wurde. Neben einer besseren Optik lief das Game auch deutlich flüssiger; mit konstanten 60 FPS. Smartphone- und Tablet-Anwender sollen ebenfalls in den Genuss von DirectX 12 kommen, denn die neue API vereinfacht die Portierung von Spielen auf mobile Geräte. Ein netter Nebeneffekt: durch den verringerten CPU-Overhead soll die Akkulaufzeit höher ausfallen.

Wer nun glaubt, für DirectX 12 eine neue Grafikkarte/IGP kaufen zu müssen, der irrt. Wie AMD, Nvidia und Intel verraten haben, sollen aktuelle Modelle, die DirectX 11 nutzen, ebenfalls mit der neuen API funktionieren. Entwickler erhalten noch dieses Jahr eine erste Preview-Version von DirecX 12, um ihre Spiele entsprechend anpassen zu können. Endanwender müssen sich leider noch bis Ende 2015 (Weihnachten) gedulden, denn erst dann solle erste DirectX 12-Games auf den Markt kommen.

Folgende GPUs bzw. IGPs von AMD, Nvidia und Intel unterstützen DirectX 12:

  • AMD: alle Grafikkarten und GPUs, die auf der "GCN"-Architektur aufbauen; also ab Radeon HD7000 und den "Kaveri"-APUs (DirectX 11.1/11.2)
  • Nvidia: Grafikkarten, die mindestens auf der "Fermi"-Architektur basieren (2010); also ab den GeForce GTX 4xx-Modellen, die DirectX 11 unterstützen
  • Intel: Alle aktuellen IGPs, die auf der "Haswell"-Architektur basieren