Ubuntu 24.10 Desktop (Bild © Canonical)
Ubuntu 25.10, das im Oktober 2025 erscheinen soll, dient als Testumgebung für die Rust Coreutils, um den Long-Term-Support-Zyklus (LTS) vorzubereiten, der mit Ubuntu 26.04 im Jahr 2026 eingeführt wird. Das Ziel ist es, Zeit zu haben, um die neue Toolchain in der Praxis zu testen und Feedback zu geben, bevor sie in produktionskritischen Umgebungen eingesetzt wird.
Der Übergang wird sorgfältig strukturiert, um Kompatibilität und Ausweichmöglichkeiten zu erhalten. Das bestehende Paket coreutils wird in gnu-coreutils umbenannt, so dass Nutzer bei Bedarf wieder auf das traditionelle Toolset zurückgreifen können. Ein neues Übergangspaket, coreutils-from, wird den Paketwechsel und die Auflösung von Abhängigkeiten verwalten und so den Migrationsprozess für Entwickler und Systemadministratoren vereinfachen.
Diese Paketstrategie ermöglicht es Ubuntu, beide Varianten anzubieten - die neueren Rust-basierten Tools und die etablierten GNU-Utilities - je nach Anwendungsfall oder Systembeschränkungen.
Größerer Fußabdruck wirft Bedenken für Container-Umgebungen auf
Die Rust Coreutils bieten zwar langfristige Vorteile in Bezug auf Codesicherheit und Modularität, haben aber auch einen größeren Fußabdruck. Im Vergleich zu den 7 MB der GNU Coreutils wiegt die Rust-Version rund 25 MB. Das allein erhöht die Größe der minimalen Ubuntu-Docker-Images, die derzeit 75 MB betragen, um etwa 24 %.
Aufgrund dieser Einschränkungen wird Ubuntu möglicherweise GNU Coreutils als Standard für Container-Images beibehalten, bei denen die Größenoptimierung entscheidend ist. Es ist wahrscheinlicher, dass die Änderung zuerst in den vollständigen Desktop- und Server-Distributionen eingeführt wird, wo die Größe der Images eine weniger wichtige Rolle spielt.
Sicherheitsmodell-Kompatibilität und AppArmor-Arbeit
Neben der Größe der Binärdateien kümmert sich Canonical auch um die Kompatibilität mit bestehenden Sicherheitsframeworks. Die Rust Coreutils erfordern Anpassungen in den AppArmor-Profilen, damit sie im Rahmen des obligatorischen Zugriffskontrollmodells von Ubuntu korrekt funktionieren. Diese Änderungen werden parallel zu den Paketierungsarbeiten entwickelt, um eine nahtlose Einführung zu gewährleisten. Ubuntu 25.10 ist somit ein wichtiger Meilenstein in Canonicals Plan, den Systemkern zu modernisieren. Die Rust Coreutils sind eine der ersten wichtigen Komponenten, die den Übergang von alten C-Implementierungen zu speichersicheren Rust-Alternativen vollziehen.