Leider können wir an dieser Stelle keine Vorhersage über das Ergebnis vom Spiel Deutschland gegen Australien machen, dafür können wir euch aber vom neuesten Kicker von Electronic Arts berichten. Neben den alljährlichen Kaderupdates und etwas mehr Stadien hat man dem Spiel dieses Jahr auch noch eine gänzlich neue Engine spendiert, die sicherlich einige schon von den Next-Gen-Versionen von FIFA 14, welche bereits in den Genuss der Ignite Engine gekommen sind, kennen.
Zu aller Erst wollen wir uns aber bei Electronic Arts für die problemlose Bereitstellung eines Testexemplares bedanken.
Anforderungen
Mussten wir letztes Jahr noch ganz genau hinschauen, schon fast die Lupe zu Hilfe nehmen, um irgendwelche Unterschiede zu FIFA 13 festzustellen, fallen diese mit FIFA 15 mehr als deutlich aus. EA Sports dreht mächtig an der Performance-Schraube, wer sich bisher an diesen Anforderungen orientiert hat, wird sicherlich ins Grübeln kommen, ob sein System noch stark genug ist, abgesehen von dem Prozessor entspricht die empfohlene Hardware-Konfiguration von FIFA 14 nichtmal mehr den Mindestanforderungen von FIFA 15. An dieser Stelle jedoch kein Kritikpunkt, da wir uns bereits seit Jahren sehnsüchtig nach einer zeitgemäßen Spielmechanik in FIFA sehnen.
Mindestanforderungen | Empfohlenes System | Test-System | |
Prozessor (CPU) | Core 2 Quad Q6600 / Phenom X4 9750@ 2.4 GHz | Core i5-2550K // FX-6300 @ 3.4 GHz | Core i7-3770k |
Arbeitsspeicher (RAM) | 4 Gigabyte | 8 Gigabyte | 8 Gigabyte |
Grafikkarte (GPU) | GeForce GTX 650 / Radeon HD 5770 | GeForce GTX 460 / Radeon HD 6870 | siehe Liste |
Betriebssystem (OS) | Windows 7 64-Bit | Windows 7 64-Bit | Windows 7 64-Bit |
Festplattenspeicher (HDD) | 15 Gigabyte | 15 Gigabyte | circa 8,6 Gigabyte |
Getestete Grafikkarten:
Performance
Als Testparkour dient uns ein volles Match unter maximalen Grafikeinstellungen mit vierfachem MSAA und eine Auflösung von 1920x1080 Pixel. VSync oder eine Beschränkung der Bildwiederholungsrate bleibt natürlich aus.
Framewerte | GTX 750ti | R9 285 |
Min. FPS | 36 | 51 |
Avg. FPS | 110,0 | 174,6 |
Max. FPS | 140 | 230 |
Wie für FIFA üblich treten hier keine Performanceprobleme auf, trotz preisgünstiger Mittelklasse Grafikkarte. Unter 30 FPS fällt die Bildwiederholungsrate überhaupt nie.
FIFA 15 Schlenzer von Di Maria (Review) (Bild © PCMasters)
Man hat offensichtlich effizient gearbeitet, denn trotz deutlichem Grafikupdate wächst der Hardwarehunger dabei alles andere als ins Unendliche. Letztlich zeigt das Ganze aber auch, dass die Engine (hoffentlich) noch nicht am Ende ist und Spielraum nach oben lässt, alles andere wäre sicherlich bitter, wird die Engine doch sehr wahrscheinlich einige Jahre im Einsatz bleiben. Darüber hinaus schafft bereits jetzt jedes halbwegs zeitgemäße Gamingsystem mit dem Spiel überhaupt keine Probleme zu bekommen. Selbst unter einer Auflösung von 3840x2160 Pixel besitzt unsere R9 285 Turbo Duo von PowerColor (Affiliate) noch genug Power um das Spiel flüssig darzustellen.
PCMasters-Systemempfehlung
Eigentlich gibt es dazu nicht viel zu sagen. Wer ein System auf dem Leistungsniveau der von EA Sports empfohlenen Hardware oder gar des Testsystems besitzt, sollte keinerlei Probleme mit FIFA 15 bekommen. Fraglich könnte es jedoch sein, mit einem Core 2 Duo oder Phenom X2 ins Rennen zu gehen, hier sollte man zumindest versuchen alle Programme im Hintergrund zu schließen, die Prozessorleistung benötigen (und nicht essentiell für Windows sind), falls solche geöffnet sind. Selbiges gilt selbstverständlich auch für den Arbeitsspeicher, wer hier deutlich unter den Empfehlungen liegt und mit Nachladeruckler zu kämpfen hat, sollte den Taskmanager bemühen und unnötige Programme schließen, die viel Hauptspeicher benötigen. Wer eine langsamere Grafikkarte besitzt, sollte dementsprechend besser auf die Aero-Effekte von Windows verzichten, wenngleich die genannten Tipps nur einen minimalen Performancegewinn bringen sollte. Wer sich ganz unsicher ist, soll zuerst die Demo installieren, die wir bereits vor Wochen unter die Lupe genommen haben und somit die Performance überprüfen.
Empfohlenes System | |
Prozessor (CPU) | Intel Core 2 Quad / AMD Phenom II X4 |
Arbeitsspeicher (RAM) | 8 Gigabyte DDR3 |
Grafikkarte (GPU) | AMD Radeon R7 260 oder Nvidia GeForce GTX 750 |
freier Festplattenspeicher (HDD) | 10 Gigabyte |
Betriebssystem (OS) | Windows 7 64-Bit |
FIFA 15 Dribbling von Mata (Review) (Bild © PCMasters) Optisch präsentiert sich FIFA dieses Jahr von einer ungewohnt guten Seite. Das dürfte jedoch kein wirkliches Geheimnis sein, da sich EA dieses Jahr nicht wenig mit der verbesserten Optik brüstet. Zusätzlich sollte das aber auch bereits aus den Anforderungen hervorgehen sein, die deutlich von den "üblichen Hardware Anforderungen", die sich in den vergangenen Jahren eingebürgert haben, abweicht. Wenngleich man vorweg anmerken sollte, dass sich das Ganze jetzt lediglich auf der Höhe der Zeit bewegt. Spiele aus anderen Genres zeigen bereits seit Jahren, wie das besser gehen kann.
Trotzdem darf man sich über eine deutlich schärfere Optik freuen, die auch einiges an Details mitbringt: Fliegende Rasenfetzen, 3D-Stollen und auch -Rasen sind nur einige wenige Punkte.
Wenngleich uns die Optik einen Tick zu verwaschen erscheint, deswegen aber nicht zu unscharf wird, hier würde eine bessere Antialiasing-Stufe sicherlich weiterhelfen, obwohl bereits bis "vier Mal MSAA" ausgewählt werden kann. Zusätzlich wurde dank der neuen Engine auch die Physik generell überholt, was sich zwar nicht direkt auf die Grafik auswirkt, allerdings durchaus auf die Optik, so bewegen sich Spieler, Ball, Tore und auch Eckfahnen wesentlich realistischer, wenngleich man das Wedeln der Eckfahne und das Vibrieren des Tors lediglich in Wiederholungen wirklich gut erkennen kann.
FIFA 15 Rooney Tor gegen Neuer (Review) (Bild © PCMasters)
Man könnte sogar meinen, dass sich auch weniger bekannte Spieler bezüglich Gesichtszügen etc. näher an deren Originalen orientieren, als das noch in älteren Titel war, als selbst die halbe Bundesliga nicht wieder zuerkennen war.
Allerdings müssen wir auch einen Kritikpunkt, der noch in der Demo bestand, revidieren. Die Kantenbildung in Wiederholungen und Einlaufsequenzen etc. wurde glücklicherweise behoben. Gleichzeitig sind uns die Rasenspuren aber nach wie vor ein Dorn im Auge. So dürfte man zu Anfang doch etwas verwundert sein, wie diese eingefärbt sind, hellblau/türkis ist unsere Meinung nach die falsche Farbwahl. Letztlich liefert sich das Spiel keine größeren Schnitzer mehr, selbstverständlich bleiben die üblich Kleinigkeiten, wie das oftmals der Arm/Fuß eines Spielers z.B. im Laufduell durch den Torso oder andere Körperteile des Gegners gleitet, als wären diese lediglich aus Luft, vorhanden. Allerdings fällt das nur bei Wiederholungen störend auf (selbiges (teilweise) mit Eckfahnen, Torpfosten, -netzen).
FIFA 15 Van Persie während Marseille-Roulette (Review) (Bild © PCMasters)
Der Ton macht ebenfalls eine gute Figur, anders als in FIFA 14, kann man dieses Jahr sogar eine 5.1 (bis zu 7.1) Surround-Sound Unterstütztung auswählen, was endlich mehr Räumlichkeit suggeriert, denn die Fangesänge sind nach wie vor vorbildlich umgesetzt. Ebenso wurde die Kommentatorfunktion erweitert, zumindest in der englischen Fassung, hier werden z.B. im Hauptmenü (Manager-Modus) die Ergebnisse/Tabelle des aktuellen/letzten Spieltags angesagt. Zusätzlich wird die Aufstellung vom Kommentator für die "unwissenden" Zuschauer wiederholt. Ein nettes Feature, dass dem Ganzen noch etwas mehr Authentizität verleiht. Zusätzlich werden im Hauptmenü oft die Spielergebnisse angesagt (leider) aber nur, wenn man mit englischer Spracheinstellung (Kommentator, nicht Menü!) spielt. Allerdings kennt man nach wie vor binnen weniger Spiele fast alle Sprüche und Kommentare des Kommentators. Lediglich die Infos "drumherum", also um den jeweiligen Verein, sind hier noch ganz interessant, dieses Feature wurde jedoch bereits in FIFA 14 eingebaut. Neu ist hingegen, dass der Kommentator bei einer Unterbrechung: Ecke, Einwurf, Pause, (Halbzeit oder Pausemenü) Tor, Foul nach kurzer Zeit wieder auf den Punkt zu sprechen kommt, bei dem er unterbrochen wurde, was unserer Meinung nach ebenfalls mehr Authentizität schafft.
FIFA 15 Hartes Tackling von Miranda (Review) (Bild © PCMasters)
Wie auch die Grafik profitiert natürlich das Gameplay von der neuen und zeitgemäßen Ignite Engine, wenngleich sehr schnell auffällt, dass die K.I. (mit einer der wichtigsten Punkte im Singleplayer Modus in FIFA) doch nur sehr wenig davon profitiert. Teilweise völlig irrationale und unverständliche Manöver tätigt, wenn das das Verständnis von "realitätsgetreu" sein soll, dann hat sich EA Sports ziemlich blamiert! Letztlich aber auch nicht mehr, als in den Jahren zuvor, allerdings hatte man sich doch dieses Mal dank der neuen und so sehr gelobten Engine etwas mehr erhofft. Einen deutlich besseren Eindruck macht die ingame Physik, die schon fast eine Generalüberholung spendiert bekommen hat. Allerdings zu lasten des Torwart- und Abwehrspiels, die Spieler agieren nun viel träger als noch zuvor, sodass bereits ein einziger schneller und wendiger Spieler die Abwehr ganz schön nass machen kann, wenn der PC-Spieler das Potenzial des flinken Offensivmanns ausnutzen kann. FIFA 15 Reus vs. Franjic (Review) (Bild © PCMasters) Zusätzlich erlauben sich die Torhüter in doch recht kurzen Abständen immer wieder mehr als nur heftige Patzer, die in der Realität wohl schnell zu einer WWE-Karriere führen würden, bewegen sich dabei aber genauso wie alle anderen Spieler deutlich authentischer und weniger künstlich. Aber ist nicht des einen Leid ist des anderen Freud? Natürlich profitiert die Offensive deutlich davon, Tore werden schneller erzielt und es ist auch nicht unüblich ohne Finte oder Ähnliches, nur durch geschicktes Timing den Gegenspieler ab und zu passieren zu können, das war bisher kaum der Fall. Darüber hinaus wurde die Ballphysik angepasst und fühlt sich gut an bzw. macht einen deutlich glaubhafteren Eindruck. Als Feature am Rande wurde die Bewegung des Tornetzes sowie der Eckfahnen angepasst, was im Spiel jedoch kaum Relevanz findet.
Hingegen wesentlich interessanter, auch die Schiedsrichterleistung hat sich teilweise sehr gesteigert, rennt ihr beispielsweise im Vollsprint den Gegner um (ohne Tackling), hat das bisher kaum jemanden interessiert, mittlerweile gibt es dafür völlig zurecht Freistoß und/oder gelb.
FIFA 15 Balljunge wirft Ball zurück ins Spiel (Review) (Bild © PCMasters)
Gleichzeitig werden aber auch oftmals Fouls gegeben, wenn zum Beispiel der ballführende Spieler einen Schuss abdrücken will und dabei unglücklich den Fuß des Gegenspielers trifft und zu Fall kommt - auch im 16er. Des Weiteren wird Abseits erst extrem spät gepfiffen, was dann zusammen mit den Fehlentscheidungen sehr schnell nervig werden kann, der einzige Wehmutstropfen dabei ist, dass das Schiedsrichtergespann dadurch jede Abseits-Situation abwartet und falls der betroffene Spieler den Ball gar nicht erreicht das Spiel nicht unnötig unterbricht.
Anders als im vorhergehenden Kapitel "Grafik & Sound bzw. Gameplay" spendiert man dem Spiel in Hinsicht auf die verfügbaren Modi nichts Neues im Vergleich zu FIFA 14. Selbst die Menüansicht wurde kaum verändert. Um genau zu sein haben wir den Eindruck die FIFA 14 Version der Next-Gen-Konsolen mehr oder weniger eins zu eins zu spielen - abzüglich des später erwähnten Co Op Modus. FIFA 15 Rote Karte (Review) (Bild © PCMasters) Im Managermodus verhält sich somit alles wie gehabt. Spieler kaufen, verkaufen und gewinnen ist die Devise. Wie in FIFA 14 bietet es sich dabei an auf die Vertragslaufzeit von Spielern zu achten, werden diese nämlich nicht bis zur Winterpause verlängert habt ihr mehr als gute Chance selbst Weltklassespieler nach dem Ablauf deren Vertrags zu verpflichten. Eigentlich nichts Neues, etwas hat man dann aber doch gefeilt. Das Spektrum an Kommentare wurde (zmd. in der englischen Sprachausgabe) etwas erweitert, dort ist es auch möglich im Menü sich Spielergebnisse etc. ansagen zu lassen. Allerdings können wir dem Modus sonst keine weiteren Neuerungen attestieren. Genauso die verfügbaren Skillspiele, die nicht geändert wurden, sondern - ihr erratet es- wie in FIFA 14 vorliegen.
Um das Ganze nicht unnötig in die Länge zu ziehen, sei gesagt, dass auch die anderen aus FIFA 14 bekannten Modi nur unwesentliche Updates bekommen haben - leider. Denn wer FIFA 14 bereits kennt, den erwartet hier wirklich nichts Neues, sodass das Spiel dann doch gerne etwas eintönig werden kann, speziell in den Offline-Spielmodi, wenn dann auch noch der Computer immer dieselben Fehler macht etc.
FIFA 15 Müller im Strafraum (Review) (Bild © PCMasters)
So richtig Weltmeisterlich kann FIFA auch dieses Jahr nicht aufspielen. Ähnlich wie der Weltmeister (das deutsche Team) sollte man eigentlich locker mit einer breiten Brust aufspielen können. Dank der neue Engine sollte doch das größte Problem von FIFA, eben die besagte Engine, lösen können. Wir stellen zwar fest, dass das teilweise gelungen ist, allerdings müssen wir bemängeln, dass letztlich nur die Grafik und Physik von der neuen Engine profitieren. Die K.I. bleibt weiterhin einer der Schwachpunkte des Spiels, wenngleich daran gefeilt wurde, dabei befindet man sich aber in guter Gesellschaft, denn die künstliche Intelligenz ist generell ein schwer zu lösendes Thema. Zusätzlich spendiert man dem Spiel aber kaum weitere Neuerungen, sodass kaum etwas frischen Wind in das Spiel kommt. Wer also nicht zwingend ein neues FIFA braucht, sprich mit der Grafik und dem Gameplay unzufrieden ist oder FIFA 14 nicht besitzt, muss dieses Jahr beim Videospiele-Händler seines Vertrauens nicht ins Regal greifen. Dem Preis von immer noch stattlichen 53 Euro (Affiliate) kann das Spiel so nämlich nicht wirklich gerecht werden, allein mit einer besseren Grafik und authentischeren Spielerbewegungen ist eben noch kein Top-Spiel gemacht.
FIFA 15 Award (78%) (Bild © PCMasters)
Das hat PES in den letzten Jahren auch schmerzlich erfahren und deutlich an Boden gegen FIFA verloren, eventuell also die Chance dieses Jahr wieder aufzuholen?
Aufsummiert vergeben wir FIFA 15 eine Wertung von:
Stärken von FIFA 15
- Überarbeitetes Steuerungssystem
- Zeitgemäße Grafik
- Gute ingame Physik
- Viele offiziellen Lizenzen
- 7.1 Vertonung
- Kleinere Updates
- Neue Engine
Schwächen von FIFA 15
- Kein neuer oder wesentlich überarbeiteter Spielmodus
- Weiterhin mangelhafte K.I.
Preis ab 32 Euro laut Geizhals.