Heute wählen wir bewusst zwei Karten, die, wie sich im Abschnitt Spezifikation herausstellt, preislich und technisch deutlich voneinander abweichen. Schließlich stellt sich uns die Frage, lohnt sich ein deutlicher Aufpreis oder steigt die Preis/Performance-Kurve exponentiell an?

Doch zuallererst möchten wir uns ganz herzlich bei ASUS und PowerColor für die problemlose Bereitstellung unserer Testexemplare bedanken!

PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC & ASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC (liegend 2)PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC & ASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC (liegend 2) (Bild © PCMasters)

Spezifikationen

Richtungsweisend für die Leistungsfähigkeit einer Grafikkarte sind nicht nur die Taktfrequenzen, sondern auch die verwendeten Bauteile sowie generell die Architektur. Kann sich zumindest in Sachen Bauteile eine der beiden Karten absetzen?

Grafikkarte Nvidia GeForce ASUS GTX 750ti OC AMD Radeon PowerColor R9 285 TurboDuo OC
Homepage ASUS PowerColor
Preis circa 132 Euro (Affiliate) circa 202 Euro
Chip Maxwell A2 Tonga
Chiptakt 1072 MHz (Boost: 1150 MHz) 918 MHz (Boost: 945 MHz)
Fertigung 28 nm 28 nm
Speichertakt 1350 MHz 1375 MHz
Speichergröße 2048 Megabyte GDDR5 2048 Megabyte GDDR5
Speicherinterface 128 Bit 256 Bit
Speicherbandbreite 86,4 GB/s 176 GB/s
Transistoren 1,87 Mrd. 5 Mrd.
DirectX-Version 11.0 12
Shadereinheiten 640 1.792
Texture Units 40 112
ROPs 16 32
Pixelfüllrate 34,3 GPixel/s 30,2 GPixel/s
SLI/CrossFire - CrossFire

Bei einer Preisdifferenz von fast 70 Euro sollte es nur wenig überraschen, dass die R9 285 Turbo Duo OC von PowerColor der GTX 750ti OC von ASUS technisch in allen Belangen (außer Speicherkapazität) überlegen ist. Erstaunlich ist, dass die Nvidia-Karte trotz der deutlich geringere Anzahl an Transistoren und den erheblich weniger Shadereinheiten eine höhere Pixelfüllrate erreicht. PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC (Rückansicht) PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC (Rückansicht) (Bild © PCMasters) Während die 750ti lediglich 640 Shader besitzt, wurde die R9 mit stattlichen 1.792 Einheiten bestückt. Genauso erstaunlich die Überlegenheit in Sachen Anzahl der Transistoren, die Radeon besitzt gut zweieinhalb Mal so viele Transistoren (insgesamt fünf Milliarden). Allerdings lehrt die Vergangenheit, dass diese technische deutliche Überlegenheit sich nicht zwangsweise auf die Performance auswirken muss. Quantität ist eben nicht immer gleich Qualität. Dazu aber mehr auf den Seiten "synthetische Benchmarks" und "Spiele Benchmarks". Darüber hinaus fällt sicherlich spätestens auf den zweiten Blick auf, dass beide Karten keine SLI/CF Connectoren besitzen. Theoretisch ist zwar bei beiden Karten sowohl CrossFire sowie auch SLI möglich, allerdings wurde das von Nvidia (noch) nicht freigegeben, da nach Aussage von Nvidia dafür "kein Bedarf besteht". Zusätzlich sticht ins Auge, dass bei dem PCB der R9 285 schlicht und ergreifend die Kontakte für die CF-Brücke nicht angelötet wurden (bei allen R-Karten der Fall), während bei der GTX 750ti ASUS kurzerhand den 6-Pin PCI-E-Stromanschluss an die für die SLI-Bridge vorgesehene Stelle gepackt hat. Allerdings ist für CF oder SLI auch keine Verbindungsbrücke mehr notwendig, das Ganze wird bei Nvidia lediglich vonseiten des Treibers unterbunden. Aber verliert man aber ohne CF/SLI-Brücke nicht angeblich fünf Prozent Performance? Das kann getrost als Gerücht abgehakt werden, so etwas traf evtl. früher zu Zeiten einer ATi Radeon HD 2900 zu. Die gut bekannte "Brücke" wurde lediglich eingesetzt, weil der Datendurchsatz bei zu hohen Auflösungen früher einfach zu groß war und zu heftigen Mikrorucklern führte, deshalb wird das Ganze heute in Echtzeit über eine eigenes entwickelte Technik über den PCIe Slot übertragen.

Nun wollen wir jedoch die ASUS Nvidia GTX 750ti OC im Detail vorstellen.

ASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC (Front Ansicht) ASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC (Front Ansicht) (Bild © PCMasters)

Die Karte ist ganz klar an das edle und schlichte Design der DC-2 Serie angelehnt und vom bloßen Auge her, kaum davon zu unterscheiden, wenn man die angesprochene DC2-Version nicht vor Augen hat. Das verwirrt den Käufer zwar auf den ersten Augenblick etwas, allerdings steht sie der Verarbeitungsqualität der DC2 in nichts nach und nutzt, ebenso wie die meisten Karten die sich nicht ans Referenzdesign halten, die berühmt berüchtigten Axiallüfter (hier 70 Millimeter Durchmesser), die die Luft nicht radial zum Luftauslass oberhalb der Videoausgänge bläst, sondern direkt auf die Kühlrippen, die ohne sichtbare Heatpipes auskommen und von da aus in alle Richtungen in das PC-Gehäuse. Das könnte bei schlecht belüfteten Gehäusen zu einem thermischen Problem führen.

Der Lieferumfang fällt dagegen ungewöhnlich dürftig aus. Zwar sind Treiber CDs in Zeiten von Internetanbindungen von mehr als 300 MBit/s eigentlich unnötig. Dennoch erhaltet ihr eine solche CD, die neben dem Treiber von Nvidia auch noch allerlei andere Software - unter anderem von ASUS - beinhaltet. ASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC (Lieferumfang) ASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC (Lieferumfang) (Bild © PCMasters)Eigentlich unsinnig, aber für Hardware-Neulinge eventuell hilfreich, genauso wie die Einbauhilfe in Form des Speed Setups. Allerdings hätte unserer Meinung nach auch dort ein Eintrag genügt, der besagt, woher man den Grafikkartentreiber beziehen soll, dagegen hätten wir ein paar Adapter oder Ähnliches als nützlicher empfunden. Dafür stecken aber auf den Anschlüssen sowie der PCI-E Schnittstelle Schutzkappen (im Bild nicht zu sehen!) - vorbildlich.

Apropos Anschlüsse. Eigentlich ist alles vorhanden, was man braucht, aber eben nur eigentlich. Anstatt einer DisplayPort- bzw. weiteren HDMI- oder DVI-Schnittstelle, spendiert man der Karte einen VGA-Ausgang. Wobei uns nicht so recht klar ist, wieso?

ASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC (Anschlüsse stehend) ASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC (Anschlüsse stehend) (Bild © PCMasters)

Wohl die wenigsten Nutzer besitzen noch Bildschirme/Beamer, die lediglich einen VGA Ausgang besitzen und selbst wenn, könnte man mittels einem Adapter einen DVI-Port damit verbinden, natürlich unter der Bedingung, dass dieser auch ein Analoges Signal ausgeben kann. Somit wird eigentlich unnötig ein Video-Ausgang verschenkt. DisplayPort-Nutzer müssen hier auf Adapter oder ein HDMI-/DVI-Kabel ausweichen oder kucken im wahrsten Sinne des Wortes in die Röhre - und zwar in die Schwarze.

Genauso, wer kein Netzteil besitzt, das mindestens eine 6 Pin-PCI-E-Stromversorgung besitzt und auch kein dementsprechenden Adapter zur Verfügung hat. Das dürfte jedoch nur bei den wenigsten Exemplaren der Fall sein. Wer aber gedenkt, ein SLI System aus zwei GTX 750ti aufzubauen, da er zwei solche Stromversorgungskabel besitzt, kann das leider abschreiben. Nvidia gibt wie bereits erwähnt diese Möglichkeit vonseiten des Treibers nicht frei. Optisch wird das Ganze unterstrichen, indem nicht nur der Anschluss für die SLI Brücke fehlt, sondern an deren Stelle auch noch der PCI-E- Stromanschluss sitzt.

ASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC (Stromanschlüsse)  Bild © PCMastersASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC (Stromanschlüsse) (Bild © PCMasters)

Abmessungen GTX 750ti OC
Länge (insgesamt) 21,3 cm
Länge (PCB) 17,7 cm
Breite (insgesamt) 10,2 cm
Breite (PCB) 11 cm
Höhe 3,8 cm

Weiter zur PowerColor R9 285 TurboDuo OC.

PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC (Lüfter im Detail) PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC (Lüfter im Detail) (Bild © PCMasters) Fast schon zum Verwechseln ähnlich sind sich die Karten von ASUS und PowerColor. Nicht die 750ti OC, sondern die Strix-Modelle von ASUS und die TurboDuo von PowerColor. Allerdings setzt der kalifornische Hersteller, anders als ASUS, auf ein ausgefeiltes Lüfterdesign. Jedes Rotorblatt der zwei 70 Millimeter Lüfter besitzt eine kleine Stromlinienförmige Aussparung, die einen möglichst hohen Luftdurchsatz bei möglichst wenig Geräuschentwicklung gewährleisten soll. Zusätzlich sind auch unterschiedliche Farbgebungen sowie ein anderes Gehäusedesign vorhanden. Allerdings erinnert der Kühler der PowerColor trotzdem an das Aussehen der Strix - einer Eulen-Gattung. Insgesamt vermittelt das Ganze, anders als die 750ti OC von ASUS, weniger einen schlichten und edlen, sondern eher aggressiven und "trendigen" Eindruck.

PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC (Lieferumfang) PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC (Lieferumfang) (Bild © PCMasters)

Irgendwie scheint man sich auch beim Lieferumfang aufeinander abgestimmt zu haben. PowerColor gibt sogar lediglich eine schlicht in Weiß gehaltene Einbauhilfe als Lieferumfang zur Karte mit. Auch hier sind wir also wenig begeistert vom Umfang des beigelegten Zubehörs, auf Schutzkappen verzichtet man zusätzlich auch noch.

Dafür geizt man hier nicht mit den Anschlussmöglichkeiten. Anstatt einem VGA-Ausgang, positioniert man einen DisplayPort-Anschluss und ermöglicht es dafür einen der zwei DVI-Ausgänge über einen VGA-Adapter mit einem VGA-Kabel zu verbinden. Ein solcher Adapter liegt aber leider wie gesehen nicht im Lieferumfang bei. Obwohl in Summe vier Anschlüsse vorhanden sind, können über Eyefinity aber insgesamt nur bis zu drei Monitore angesteuert werden.

PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC (Anschlüsse liegend)PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC (Anschlüsse liegend) (Bild © PCMasters)

Damit das alles aber auch funktionieren kann, muss die Karte ordnungsgemäß über die zwei 6-Pin-PCI-E-Stromanschlüsse mit Energie versorgt werden. Gekühlt wird diese Leistung dann durch die zwei 70 mm Lüfter sowie drei im Durchmesser bis zu acht Millimeter umfassende Heatpipes, die die Kühlrippen durchziehen. Anders als bei der ASUS-Karte mit Nvidia-Chip, ist es hier möglich mehrere Karten gleichzeitig per CrossFire zu betreiben, wenngleich auch hier der CrossFire-Brücken-Anschluss fehlt, der jedoch, wie im ersten Kapitel erläutert, auch nicht benötigt wird. Fast schon symbolisch dazu ist die PCI-E-Stromversorgung, wie gewöhnlich am oberen-hinteren Ende (von der Slotblende aus gesehen) des PCBs angebracht und nicht wie bei der Nvidia direkt hinter der Slotblende auf Höhe des SLI/CF-Bridge-Anschlusses.

PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC (Stromanschlüsse)  Bild © PCMastersPowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC (Stromanschlüsse) (Bild © PCMasters)

Abmessungen R9 285 TurboDuo
Länge (insgesamt) 22 cm
Länge (ohne Kühler) 20,8 cm
Breite (insgesamt) 9,8 cm
Breite (ohne Kühler) 9,8 cm
Höhe 3,6 cm

Jetzt aber weiter zum Testsetup, mit dem wir die Karten durch unseren Testparcours getrieben haben.

Unser Testsystem in Form von einem Intel Core i7-3770k mit Standardtakt (3,5 GHz Boost), acht Gigabyte Ram mit 1333 MHz Takt sowie ein Intel Z77 DH55BK-Mainboard sollte den Anforderungen locker standhalten. Dazu eine SanDisk SDSSDP-128G-G25 für das Betriebssystem sowie die Treiber und eine Western Digital Caviar Green 500 Gigabyte Festplatte für die Benchmarks und Spiele. Befeuert wird das Ganze durch ein Scythe Kamakuri 550W Netzteil, das hier nicht ins Schwitzen kommen wird, dazu aber später mehr. Nicht zu vergessen ist natürlich auch ein DVD R/RW Laufwerk in unserem Test-Setup wiederzufinden, allerdings nicht in der Tabelle, da es für keinen der Tests relevant sein dürfte.

Testsystem
CPU Intel Core i7-3770k 3,5 GHz
Mainboard Intel DZ77BH-55K
RAM Corsair XMS3 2x4 Gigabyte 1300 MHz
SSD SanDisk SDSSDP-128G-G25 128GB
Netzteil Scythe Kamakuri 550W

Die getesteten Grafikkarten:

  • AMD Radeon R9 270x
  • AMD Radeon Powercolor R9 285 TurboDuo
  • AMD Radeon R9 280x
  • Nvidia GeForce ASUS GTX 750ti OC
  • Nvidia GeForce GTX 670

Treiber:

  • Catalyst 14.11 Beta
  • GeForce Game Ready 344.65

Natürlich soll, wird und muss neben der Gamingergebnisse auch die hundertprozentig reproduzierbare Auslastung und Frameverläufe durch synthetische Benchmarks gemessen werden, um die Leistung der Karte anständig zu vergleichen. Dazu haben wir uns für den Grafikintensiven Unigine Valley-Benchmark mit den Einstellungen von 8xAA, 1920x1080 Pixel, DirectX 11 sowie Einstellungen auf "hoch" entschieden.. Darüber hinaus auch noch für das Futuremark Aufgebot von 3DMark11, dem prädestinierten Gamingbenchmark der letzten Jahre sowie dem brandaktuellen 3DMark-Benchmark entschieden, um die Leistung der Karten genau zu bestimmten. Die Qualitätseinstellungen der jeweiligen 3DMark-Tests sind von den Vorgaben der jeweiligen Stufe (Performance oder Extreme) abhängig.

Grafikkarte GTX 750ti OC GTX 670 R9 270x R9 285 TurboDuo R9 280x
Framewerte Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte
3DMark 11 Performance 5733 8994 7955 9159 9929
3DMark 11 Extreme 1827 3239 2351 2807 3431
3DMark (Firestrike P) 4030 6183 5214 6623 7302
3DMark (Firestrike E) 1968 3125 2606 3337 3684
3DMark (Cloud Gate P) 18236 21403 19425 21405 21538
Unigine Valley 14,5/23,3/41,7 FPS 25,3/45,7/86,2 FPS 19,2/35,8/69,2 FPS 24,2/45,4/79,5 FPS 25,6/49,4/97 FPS

Hier spiegelt sich die Preisdifferenz zwischen den beiden Karten recht deutlich wieder. Die R9 285 von PowerColor erbringt gut und gerne eineinhalb mal so viele Punkte in sämtlichen synthetischen Benchmarks (ausgenommen im 3DMark Cloud Gate Test). Die TurboDuo OC ist sogar fast so schnell wie die große Schwester, die R9 280x. Wer aus Preisgründen nur ungern zu neuen Serien greift, dem sie gesagt, dass die 285 in etwa ebenbürtig zur GTX 670 ist, während sich die GTX 750ti auch hier deutlich geschlagen geben muss. Generell ist die GTX 670 aber etwas schneller als die R9 285 TurboDuo OC von PowerColor.

Finden wir diese Leistungsdifferenz dann auch ingame wieder? Alles andere ist schließlich nur für die Galerie beziehungsweise Benchmark-Threads!

Was nutzen die ganzen synthetischen Benchmarks, wenn am Ende auf dem Bildschirm ein Bilderkino abläuft? Letztlich zählt für die meisten Anwender eben doch nur die Spieleleistung, schließlich werden diese Grafikkarten dafür eigens entwickelt, gebaut, vermarktet und verkauft. Um einen Eindruck zu verschaffen, wie sich die Karten während dem Spielen schlagen, haben wir zu Leistungshungrigen und topaktuellen Titeln gegriffen. Darunter Grafikkartenkiller Crysis 3, der Nachfolger des Spiels des Jahres 2011 Battlefield 4, das Topspiel aus 2012: Far Cry 3, das Beswertungen eingefahren hat sowie das Ende der erfolgreichen Trilogie von Batman: Batman Arkham Origins.

Grafikkarte GTX 750ti OC GTX 670 R9 270x R9 285 TurboDuo R9 280x
Framewerte Min./Avg./Max. FPS Min./Avg./Max. FPS Min./Avg./Max. FPS Min./Avg./Max. FPS Min./Avg./Max. FPS
Battlefield 4 21/35,2/89 33/56,8/92 27/45/73 35/58,6/92 37/57,2/100
Crysis 3 8/15,9/26 21/27,3/49 14/18,8/38 16/25,5/46 20/26,2/53
Batman Arkham Origins 50/75/123 88/131/172 53/79/112 60/92,5/125 75/116/163
Far Cry 3 17/25,8/37 26/37,13/53 18/32,2/52 26/37,1/53 30/46/72

Battlefield 4 (Ultra, Direct X 11, 4xMSAA): Gespielt wird die komplette letzte Mission "Suez", da viele Effekte und auch Partikel vorkommen und das Spielverhalten leicht und sehr genau reproduzierbar ist.

Battlefield 4 Review  Bild © PCMasters.deBattlefield 4 Review (Bild © PCMasters.de)

Crysis 3 (Sehr hoch, DirectX 11, 8xMSAA): Gespielt wird die erste Szene, in der Prophet im grünen New York ankommt, bis er die Alienwaffe findet und den Alienturm zerstört.

Crysis 3 Benchmarkszene  Bild © PCMastersCrysis 3 Benchmarkszene (Bild © PCMasters)

Far Cry 3 (Ultra, DirectX 11, 8xMSAA): Gespielt wird eine festgelegte Route durch die südliche Insel, dabei werden wilde Tiere sowie Piraten ausgeschaltet, um auch Kampfszenen sowie Explosionen im Test zu beachten.

Far Cry 3 Benchmarkszene  Bild © PCMastersFar Cry 3 Benchmarkszene (Bild © PCMasters)

Batman Arkham Origins (Ultra, DirectX 11, ohne PhysX, FXAA Hoch): Der im Spiel enthaltene Benchmark wird hier genutzt um komplett vergleichbare und reproduzierbare Ergebnisse zu liefern.

Batman Arkham Origin Benchmarkszene  Bild © PCMastersBatman Arkham Origin Benchmarkszene (Bild © PCMasters)

Und was bei den synthethischen Benchmarks absehbar war, bewahrheitet sich auch bei der Spieleperformance, die AMD-Karte zeigt gut 50% mehr Bilder pro Sekunde als die Karte mit dem Chip von Nvidia (Ausnahme Batman Arkham Origins & Crysis 3), das überrascht uns dann schon ein Wenig, da in der Regel die Differenzen der synthetischen Benchmarks zwischen den Karten nicht nochmal so bei den Spiele-Titeln auftreten, da dort oftmals ein Hersteller die Nase vorn hat (vgl. Battlefield 4 und Batman Arkham Origins). Somit ist klar: Die GTX 750ti OC kann nicht an der R9 285 TurboDuo OC vorbeiziehen, in Batman kommt diese aber erstaunlich nah heran, die PowerColor ist gerade mal 2-23 Prozent schneller, während diese in Crysis rund 60-100 Prozent mehr Leistung bringt. Die restlichen von uns getesteten Spiele pendeln sich dazwischen bei ca. 50 Prozent Mehrleistung ein.

Aber was sagt die Temperaturanzeige? Sind die GPUs womöglich schon an der Grenze zum so genannten Throttling oder kann man noch getrost die Lüfterregelung herunterstellen?

Gemessen wird die GPU-Temperatur bei circa 17°C Raumtemperatur, während die Karten im Idle-, Benchmark- und Volllast-Betrieb sind. Als Idle-Betrieb wird der Desktop-Betrieb unter Windows 7 ohne laufende Programme genutzt. Als Benchmark verwenden wir den synthetischen Benchmak Unigine Valley, der eine konstante Auslastung auf Niveau eines High End-Spies simulieren soll. Dauerhafte 99% Auslastung sollen dann aber zusätzlich noch per Furmark im Burn-In-Test erreicht werden, wobei wohl nur wenige Karten im Alltag dauerhaft so starken Belastungen ausgesetzt sind.

ASUS GTX750ti PowerColor R9 285
Idle 23°C 24°C
Benchmark 58°C 66°C
Vollast 59°C 68°C

Wir halten fest: Die Karten halten sich hier in Etwa die Waage. Kann die PowerColor im Desktopbetrieb bei ähnlicher Lüfterdrehzahl noch ähnlich kühl laufen, kann man sich bereits im Benchmark getrost davon verabschieden. Unter Vollast wird die R9 285 TurboDuo fast zehn Grad wärmer als die GTX 750ti. Natürlich wurde jeweils das Standard-Lüfterprofil verwendet.

Aber was nützen 59°C oder 67°C, wenn der Flughafen in der Nachbarschaft bereits übertönt wird? Wie laut werden die Karten?

Lautstärke

PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC & ASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC (Front Ansicht) PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC & ASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC (Front Ansicht) (Bild © PCMasters)

Es ist keine wirkliche Überraschung, dass die GTX 750ti extrem leise und wie eben gesehen auch kühl läuft, denn das zumindest das Lüftersystem basiert auf dem des überragenden DC2-Kühlsystem von ASUS, das bereits seit einigen Jahren zum Einsatz kommt. Die viel spannendere Frage ist doch, kann die PowerColor hier mithalten? Schließlich handelt es sich hier auch um die deutlich leistungsstärkere Karte. Kurz und knapp: Ja, und wie. Mit einer sehr geringen Lautstärke (trotz deutlich mehr Leistung), selbst im Burn-In-Test von Furmark ist die Karte kaum hörbar und muss die Lüftergeschwindigkeit nicht über ~35% gehen lassen (aber Achtung, ab 39-45% wird der Lüfter auch hier langsam ungemütlich, wohingegen die ASUS erst ab 50-60% negativ auffällt). Allerdings sollte man beachten, dass wir einen Benchtable verwenden, das heißt es herrschen fast optimale Airflow-Bedingungen.

In Zeiten der Energiewende sind Lautstärke, Temperatur und Performance aber nicht alles. Energie und Hardware sind teuer geworden, wer schon viel für Komponenten ausgibt, möchte nicht auch noch bei jeder Quartalsabrechnung sein Sparschwein schlachten. Die PowerColor scheint hier im Nachteil, aber ist das auch wirklich so?

Natürlich sollte man sich von den niedrigen Temperaturen nicht irritieren lassen, denn beide Karten wollen ordentlich Leistung aus der Dose - oder?

Gemessen wird immer die maximale Leistungsaufnahme des gesamten Systems.

ASUS GTX750ti PowerColor R9 285
Idle 67 Watt 67 Watt
Last (Unigine Valley) 121 Watt 225 Watt

PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC & ASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC (Bottom Ansicht) PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC & ASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC (Bottom Ansicht) (Bild © PCMasters)

Können wir im Idle noch keine Leistungsdifferenz ausmachen, sieht das unter Belastung ganz anders aus. Die PowerColor genehmigt sich ein ordentliches Schlücken Leistung - zur Freude des Stromanbieters steigt die Gesamtstromaufnahme fast um den Faktor zwei. Ziehen wir jeweils die im Leerlauf gemessenen ca. 67 Watt ab, frisst die R9 285 TurboDuo rund 100 Watt mehr Leistung. Wobei wohlgemerkt auch 225 Watt noch nicht sonderlich viel für ein Gaming-System ist. Manch andere Karte benötigt ohne restliches System erheblich mehr Leistung. Letztlich also auch ein mehr als annehmbarer Wert bei der R9.

Können wir also noch etwas mehr Power aus den Karten kitzeln? Trotz der werkseitigen Übertaktung und dem Turbo Modus beider Karten?

Overclocking

Als Referenz wird hier ein synthetischer Benchmark (Unigine Valley) sowie ein Spiel (Crysis 3) herangezogen, damit wir die Leistungssteigerung durch das Übertakten der R9 285 auf 1050 MHz Kerntakt und 1450 MHz Speichertakt (+20% Leistungsaufnahme von Seiten des Treibers bewilligt) sowie das Übertakten der GTX750ti auf 1252 MHz Kerntakt und 1425 MHz Speichertakt festhalten können. Um die GTX 750ti aber überhaupt mehr als 100Mhz übertakten zu können, war eine Spannungsehöhung von 12mV nötig, höhere Spannungszufuhren hatten keinen stabilen höheren Chiptakt/Speichertakt zur Folge. Aus Sicherheitsgründen haben wir keine weitere Spannungserhöhungen vorgenommen, da sonst auch das Risiko eines defektes stark ansteigt. Beim Übertakten kann ohnehin keine verlässliche Aussage darüber getroffen werden, wie gut oder schlecht sich eine einzelne Karte "takten" lässt. Hier liegen starke Schwankungen auch innerhalb einer einzigen Serie vor.

Grafikkarte ASUSGTX 750ti PowerColor R9 285
Framewerte Min./Avg./Max. FPS Min./Avg./Max. FPS
Crysis 3 (kein OC) 8/15,9/26 16/25,5/46
Crysis 3 (OC) 9/17,4/29 17/28,0/52
Unigine Valley (kein OC) 14,5/23,3/41,7 24,2/45,4/79,5
Unigine Valley (OC) 16,1/24,8/49 25,2/48,4/81,2

Trotz mäßiger Übertaktung erhalten wir ein ordentliches Ergebnis. Wobei sich, gemessen an Crysis 3, das Übertakten bei der GTX 750ti nicht wirklich gelohnt hat, da wir weiterhin ruckelige 17,4 Bilder pro Sekunde (frames per second) verbuchen.

PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC & ASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC (stehend & liegend) PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC & ASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC (stehend & liegend) (Bild © PCMasters) Hier hilft es wohl nur die Bildqualitäts-Einstellungen zu reduzieren. Die R9 285 kommt hingegen jetzt auf fast 30 Bilder pro Sekunde im Schnitt, was schon fast als flüssig angesehen werden darf.

Natürlich möchten wir an dieser Stelle nochmal darauf hinweisen, das PCMasters.de keine Haftung für mögliche Schäden übernimmt, falls versucht werden sollte die von uns erreichten Ergebnisse nachzuahmen bzw. zu übertreffen. Beim Übertakten bewegt man sich außerhalb der vom Hersteller vorgegebenen Spezifikationen, verliert somit alle Garantieansprüche und die Hardware kann durchaus Schaden durch Überhitzung oder -spannung nehmen. Overclockingversuche werden auf eigene Gefahr hin unternommen.

Bleibt die große Frage, lohnen sich die Karten? Und welche lohnt sich mehr?

Heute fällt es uns wirklich schwer einen Gewinner auszumachen, da die Karten kaum unterschiedlicher sein könnten und die Schwächen des anderen in Etwa ausgleichen. Hat sich die ASUS GTX 750ti OC etwas als das Sparmodell herausgestellt, heißt es bei der PowerColor nicht kleckern, sondern klotzen, das kostet dann aber auch Aufpreis! Zwar kann sich die Performance der PowerColor im Schnitt deutlich von der ASUS absetzen, doch liegen die Karten in den anderen Disziplinen gleichauf, bis auf den Stromverbrauch, dort ist die ASUS wieder deutlich im Vorteil. Allerdings war das bereits in den Kapiteln Impressionen & Details absehbar, denn die R9 285 von AMD bzw. PowerColor wurde nicht zu unrecht mit einem zweiten 6Pin-PCI-E-Stromversorgungsanschluss ausgestattet. Zusätzlich läuft die ASUS auch noch den Tick leiser und kühler, nicht zuletzt weil deutlich weniger Leistung gekühlt werden müssen. Der Lieferumfang bleibt aber leider bei beiden Karten wirklich auf der Strecke.

ASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC (OVP & Karte)  Bild © PCMastersASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC (OVP & Karte) (Bild © PCMasters)

Aufsummiert vergeben wir der ASUS GTX 750ti OC eine Wertung von:

ASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC Award (88%) ASUS Nvidia GeForce GTX 750ti OC Award (88%) (Bild © PCMasters)

Stärken der GTX 750ti OC

  • Extrem leise
  • Extrem kühl
  • Stromsparend
  • Sehr kompakte Bauweise
  • VGA Ausgang

Schwächen der GTX 750ti OC:

  • Schwache Gaming-Performance
  • Kein DisplayPort Ausgang
  • Mittelmäßiges Preis/Leistungsverhältnis
  • Geringer Lieferumfang

Der Anwendungsbereich sollte klar sein, deshalb legen wir hier auch nicht denselben Maßstab, wie bei der R9 285 TurboDuo von PowerColor an. Hardcore Gamer sind hier ganz falsch am Platz, das wäre aber auch zu schön zum Preis von knapp 132 Euro (Affiliate). Dennoch ist die Karte sehr weit vom Office-Tower entfernt, sondern eher für sporadische Spieler, die eben keine mehreren Hundert Euro für einen Pixelbeschleuniger ausgeben wollen oder auch einfach nicht den Anspruch haben Crysis 3 und Co. in Ultra mit maximalem Antialiasing zu zocken. Zusätzlich würde sich die Karte auch sehr für kompakte Rechner eignen, bei denen nur sehr wenig Spielraum verfügbar ist oder zwingend ein VGA-Anschluss benötigt wird, denn dieser ist hier vorhanden, dafür aber kein DisplayPort-Ausgang. Allerdings sollte man bedenken, dass es sich bei der ASUS GTX 750ti OC um eines der teureren GTX 750ti Modelle handelt, die Preisspanne beginnt hier bei schon 115 Euro, der Griff zur gleich teuren "nicht OC"-Variante lohnt sich aber im Vergleich zur von uns getesteten nicht.

Kleiner Tipp für Interessenten. Im Moment (bis zum 18. Januar) bekommt man bei den ASUS XMas Deals zum Kauf einer 750ti OC ein ROG Strix Glide Speed oder GM50 Mauspad (Wert jeweils rund 20 Euro) von ASUS geschenkt!

Preisvergleich Geizhals: ab 135 Euro

PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC (Anschlüsse stehend)  Bild © PCMastersPowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC (Anschlüsse stehend) (Bild © PCMasters)

Aufsummiert vergeben wir der PowerColor R9 285 TurboDuo eine Wertung von:

PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC Award (90%) PowerColor AMD Radeon R9 285 Turbo Duo OC Award (90%) (Bild © PCMasters)

Stärken der R9 285 TurboDuo:

  • Sehr leise
  • Sehr kühl
  • DisplayPort Ausgang
  • Ausgefeilte Lüftertechnologie
  • Kompakte Bauweise
  • Ordentliche Gaming- Performance

Schwächen der R9 285 TurboDuo:

  • Mittelmäßiges Preis/Leistungsverhältnis
  • Sehr geringer Lieferumfang

Deutlich schneller, aber auch deutlich teurer die PowerColor R9 285 TurboDuo OC, die direkt ins Beuteschema von so ziemlich allen Gamern fallen dürfte. Ordentliche Performance, erstklassige thermische und akkustische Ergebnisse, im Prinzip der Traum aller Videospielanwender, allerdings fehlt auch hier noch etwas die Puste, um High End Titel in maximalen Einstellungen flüssig oder gar in 4k darstellen zu können. Für gut 231 Euro (Affiliate) bekommt man hier aber mehr als anständige Qualität sowie umfangreiche Anschlussmöglichkeiten, zwar kein VGA, dafür aber DisplayPort, was sicherlich mehr Spieler ansprechen sollte. Wer auch mit etwas weniger Kühlung, dafür etwas mehr Temperatur und Lautstärke auskommt, sollte sich den Griff zur R9 280x überlegen, welche in Etwa zum selben Preis gehandelt wird, dabei aber mehr Leistung bereitstellt, allerdings gleichzeitig auch mehr Energie benötigt.

Preisvergleich Geizhals: ab 202 Euro

Alle verwendeten Bilder findet ihr auf der nächsten Seite - unserer Galerie - wieder.